Geschenke für Schwestern nach Krankenhausaufenthalt?

vom 11.07.2009, 17:29 Uhr

Hallo!

Eine Bekannte liegt schon seit 14 Tagen im Krankenhaus und wird am Montag sehr wahrscheinlich entlassen. Sie hat nun ihren Menn beauftragt Kaffee und Pralinen mitzubringen, weil sie den Schwestern und Pflegern Geschenke machen will.

Ich habe, als ich wegen meinen Kindern im Krankenhaus lag eine Kleinigkeit in die Kaffeekasse der Schwestern getan. Ich denke, dass es völlig ausreicht. Aber meine Bekannte will jeder Schester , die sie gepflegt hat eine Schachtel Pralinen schenken und ausserdem noch 4 Pakete Kaffee für das Schwesternzimmer spenden. Ich halte das für übertrieben. Was denkt ihr?

Sollte man wirklich so viele und große Geschenke machen? Immerhin waren in den 14 Tagen mindestens 10 Schwestern und Pfleger für sie zuständig und das kostet ja nun doch eine Menge Geld. Was würdet ihr geben, wenn ihr euch im krankenhaus von den Schwestern verabschiedet? Ist es überhaupt notwendig oder übrlich, dass man etwas gibt? Muss man ein schlechtes Gewissen haben, wenn man gar nichts gibt? Denn nicht jeder hat ja das Geld für Geschenke oder auch für die Kaffeekasse.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Notwendig ist es ganz sicher nicht, das Gesundheitssystem in Deutschland sieht die Entlohnung des Personals schließlich eher in Form von Lohn an. Unbedingt üblich ist das auch nicht. Zwei Bekannte von mir sind Krankenschwestern, wenn die von jedem Patienten den sie gepflegt haben was bekommen würden, könnten die sich vor Geschenken ganz bestimmt nicht retten, was aber definitiv nicht der Fall ist.

Aber dennoch finde ich es eine nette Geste des Dankes. Wenn man dem Pflegepersonal sehr dankbar ist und meint, dass diese außergewöhnlich nett waren, kann man sich natürlich auch durch eine kleine Aufmerksamkeit erkenntlich zeigen. Wie viel und ob nur für die Kaffeekasse oder für jeden Einzelnen sollte einem dabei selbst überlassen sein (wie das mit Geschenken eben so ist).

Ich war als Kind auch längere Zeit und mehrmals im Krankenhaus. Ich habe den Schwestern damals zum Abschied Bilder gemalt, ich denke, über sowas freuen die sich auch, gerade auf der Kinderstation. Ich weiß gar nicht ob meine Mutter damals auch etwas geschenkt hat, ich denke aber fast schon. Aber es wird wohl kaum für jede Schwester eine Schachtel Pralinen gewesen sein, sondern vermutlich auch eher eine Spende für die Kaffeekasse.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Naja, wenn ich das Gefühl hätte da gut aufgehoben zu sein und die Schwestern sich gut um mich gekümmert haben und mir das Leben während des Aufenthaltes so angenehm wie möglich gemacht haben UND ich das Geld über hätte - wieso nicht.

Die Arbeit der Schwestern ist nicht zu verachten und man kann ja auch nicht nur einer Schwester entwas schenken. Das Problem bei der Kaffeekasse ist einfach das individuelle. Einen Pralinenkasten haben sie eben für sich, können ihn mit nach Hause nehmen. Kaffee geht auch für andere drauf, die mit ihr ja weniger was zu tun hatten.

Also ich kanns schon verstehen. Vielleicht ist sie einfach auch nur derart erleichtert, dass sie wieder nach Hause darf - da wird man schon mal spendabel.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Es käme für mich auf die Art der Krankheit und der Betreuung an. 14 Tage Aufenthalt sind nicht viel, da würde ich eigentlich nur was in die Kaffeekasse geben, meine Mutter war früher oft 6 Wochen im Krankenhaus (Magengeschwüre), da hatte sie dann auch individuelle Geschenke gemacht und zusätzlich was in die Kaffeekasse gegeben.

Aber ich denke, das muss jeder mit sich selber abmachen, wenn man Dankbar ist für eine Behandlung, dann kann man es auch zeigen. Wenn man es sich nicht leisten kann, braucht man auch kein schlechtes Gewissen haben, dann kann man auch einfach warmherzig Danke sagen. Jeder, wie er mag und kann.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Leider bin ich wegen meiner gesundheitlichen Probleme sehr oft stationär im Krankenhaus. Ebenfalls zu meinem Bedauern, kann ich mich nicht nur an nette Krankenschwestern erinnern. Aber ein paar wenige, besondere verdanke ich eine gute Behandlung. Allerdings ist es mir noch nie in den Sinn gekommen ihnen Geschenke anzubieten. Natürlich habe ich mich schon oft bedankt und ihnen eine gute Zeit gewünscht, doch mehr, gab es bei mir noch nie.

Aber deiner Bekannten scheint es ein persönliches Anliegen zu sein, ihre Dankbarkeit in Naturalien auszudrücken. Es ist ihre Entscheidung und ich finde es alles andere als schlimm. Ich hoffe nur, daß die Krankenschwestern derartige Geschenke nicht irgendwann als selbstverständlich nehmen. Nicht jeder kann sich solche Art der Dankbarkeit leisten.

Wirklich jeder Schwester Pralinen zu überreichen, kommt mir aber doch etwas überspitzt vor. Ich nehme schwer an, daß deine Bekannte mit ihrer Großzügigkeit eine Ausnahme darstellt. Doch es ist nunmal ihre Art, und das sollte man respektieren. Sie schadet ja niemanden damit.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ehrlich gesagt kann ich mich gar nicht erinnern, dass ich schon mal einer Krankenschwester oder einem Krankenpfleger etwas geschenkt habe, als ich nach einem Krankenhausaufenthalt entlassen wurde. Dabei war ich schon häufig und lange in verschiedenen Krankenhäusern und Kliniken.

Mit einer Kleinigkeit, finde ich, kann man sich ja bedanken, aber ich finde es auch übertrieben, jeder Krankenschwester eine Pralinenpackung zu schenken oder einen großen Geldschein in die Kaffeekasse zu stecken.

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hi!

Ich lag selber mal fast 2 Monate im Krankenhaus und die Schwestern habe auch was von mir bekommen, zwar nur eine Kleinigkeit, eine Schachtel Pralinen und eine Packung Kaffee, aber sie haben sich richtig gefreut.

Ich muss dazu sagen, ich lag wegen meiner Schwangerschaft im Krankenhaus und ich konnte zum Schluss den Schwestern schon etwas auf den Nerven gehen. Aber zu den meisten hatte ich ein sehr gutes Verhältnis, besonders zu einer. Wir beide haben die ganze Station unterhalten. Und nur deswegen haben die Schwestern was von mir bekommen.

Also ich bin der Meinung jeder soll es für sich selber entscheiden, ob er was gibt oder nicht. Und wenn man was gibt solle jeder nach seiner Persönlichkeit entscheiden was und wieviel. In meinen Augen zählt einfach nur die Geste.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meine Mutter hat an sich immer wenn sie stationär im Krankenhaus war, den Schwestern beim Abschied was für die Kaffeekasse gegeben. Ihr letzter Aufenthalt in einem Krankenhaus war dann auf der Palliativstation. Danach kam sie in ein Hospiz. Auf der Palliativstation ist sie an sich recht gut versorgt worden. Und auch mit uns Angehörigen wurde gut umgegangen. Da haben wir auch lange mit unserer Mutter überlegt, ob und was wir den Schwestern geben sollen. Wir haben dann entschieden, das 50 Euro angemessen sein könnten.

Das mag nun nach sehr viel Geld klingen. Palliativstation ist aber nicht so ohne. Unsere Mutter konnte weder aufstehen, noch sich alleine waschen. Es war immer jemand da. Und es wurde auch nach ihr gesehen, wenn wir Angehörigen da waren. Ausserdem hat mein Vater den Schwestern regelmässig Fleischwurst mitgebracht. Selbstgemachte natürlich. Das war für die Schwestern eine Abwechslung, weil andere Patientenangehörigen wohl eher Kuchen mitbrachten.

Ich war die letzten Jahre nun ja auch öfters im Krankenhaus. Den Schwestern, beziehungsweise dem Pflegeteam habe ich an sich nie was spezielles gegeben. Allerdings ist es so das ich halt gerne backe. Und immer wenn ich mal einen Tag nach Hause durfte, habe ich fleissig gebacken. Sehr zur Freude des Pflegeteams.

Letztes Jahr wollte ich dem Pflegeteam der Station auf der ich im Jahr vorher war einen Adventskalender zukommen lassen. Einen selbstgebastelten und selbstbefüllten. Ich fand da haben sie mehr von. Und einfach Geld in die Hand drücken ist nicht mein Ding. Da ich aber nun kurz vor dem ersten Dezember wieder dort auf Station war, erzählte ich meinen Mitpatienten von der Idee mit dem Adventskalender. Der war ja an sich fertig und musste nur noch befüllt werden. Wir waren etwa 20 Patienten auf der Station und alle waren an sich einverstanden.

Da es nun mal in der Psychiatrie eher so ist, das dort Patienten sind, die zum Grossteil von Hartz 4 oder noch weniger Geld leben, habe ich jedem freigestellt was er mir gibt und ob man mir was gibt. Ich habe halt zugesehen das ich etwa 20 Euro zusammen bekam. Und damit konnte ich doch einiges in den Adventskalender reinpacken. Wobei ich davon ausgegangen bin, das am Tag etwa fünf Personen von der Pflege über den Tag verteilt Dienst haben, war auch in jedem Päckchen mindestens fünf Teile drinne. Wir haben dann noch eine Karte gebastelt in der alle Patienten unterschrieben haben. Der Adventskalender hing dann den ganzen Advent im Pflegestütztpunkt mit der Karte dabei.

Ich finde es nicht falsch dem Pflegepersonal was zukommen zu lassen. Vorallem wenn man sich gut aufgehoben gefühlt hat. Ich für meinen Teil habe durchaus mal mit einzelnen Personen des Pflegeteams meine Probleme. Wenn ich dann einem was schenke, habe ich immer das Gefühl, ich muss allen was schenken. Und bestimmten Personen würde ich halt ungerne was geben. Und mehr als 10 Euro hätte ich auch nicht übrig. Und das kommt mir dann doch sehr popplig vor. Da backe ich lieber mal. Bei anderen Mitpatienten habe ich mitbekommen, das sie zu Ostern oder zu Weihnachten was vorbei brachten.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich habe bis jetzt noch nie Geschenke für Krankenschwestern, oder Ärzte gekauft. Warum sollte ich auch? Sie machen ja trotzdem ihre Arbeit.

Aber ich habe schon im Ausland (Serbien) beobachtet, das die Ärzte und Schwestern von den Patienten erwarten, Geschenke zu erhalten. Diese Patienten bekommen dann, so glauben sie, mehr Aufmerksamkeit bzw. denken das sie schneller beim Arzt drankommen oder Ihnen bessere Medikamente verschrieben werden.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also grundsätzlich finde ich es nicht verkehrt, wenn man dem Personal eine kleine Aufmerksamkeit da lässt. Allerdings nur, wenn man auch vernünftig behandelt und betreut wurde. Und davon würde ich auch abhängig machen, was ich da lasse. Aber ich denke, wenn man etwas in die Kaffeekasse gibt oder ein Päckchen Kaffee und Pralinen für die Station da lässt reicht das meistens aus.

Jeder Schwester und jedem Pfleger würde ich nun kein Geschenk machen. Nicht nur dass ich das etwas übertrieben finde, bei 2 Wochen Krankenhausaufenthalt, es wäre mir auch einfach zu teuer. Aber da kommt es dann sicher auch darauf an, wie gut es einem selber geht und mit welcher Motivation man das macht. Wenn es darauf ab zielen soll, dass man sich für einen nächsten Aufenthalt "einschleimen" möchte, finde ich das unsinnig. Aber vielleicht ist deine Bekannte ja auch einfach nur so erzogen worden, immer dankbar zu sein und für sie ist das ganz normal. Dann würde ich ihr das auch nicht ausreden wollen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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