Haustiere mit menschlichen Verhaltensweisen

vom 10.07.2009, 21:43 Uhr

Hallo!

Grade Hunde oder Katzen können doch irgendwie menschliche Verhaltensweisen an den Tag legen, auch wenn man das Tier nicht vermenschlicht. Auch Kleintiere zeigen oft menschliche Verhaltensweisen. Sie betteln, die "stehlen" (Wurst vom Brot ;) ) , sie trauern, sie weinen oder man hat auch den Eindruck, dass sie lachen. Sie träumen und sie trösten.

Manchmal glaube ich, dass wir Menschen eher das tierische Verhalten "erlernt" oder abgeschaut haben als umgekehrt. Aber auch die Tiere schauen viel beim Menschen ab. Oder ist dieses menschliche Verhalten auch bei den Tieren angeboren und ist es einfach ein Verhalten aller Lebewesen?

Verhalten sich eure Tiere auch manchmal menschlich? In welchen Situationen machen sie es und verhaltet ihr euch auch manchmal tierisch?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke, es ist ganz normal, dass sich Menschen und Tiere in gewissen Situationen gleich verhalten, schließlich ist der Mensch auch ein Säugetier. :D Wenn ich mich hungrig aufs Essen stürze und alles in mich hinein schlinge, verhalte ich mich schon wie mein Hund. Dass wir artig am Tisch sitzen, hat sich doch im Laufe der Entwicklung so ergeben. Früher haben die Menschen sicher alle in unseren Augen "wie Schweine" gegessen.

Die Grundverhaltensweisen sind eigentlich ziemlich ähnlich. Kommunizieren mit Geräuschen, träumen, spielen etc. Ein Hund passt sich natürlich an sein menschliches Rudel an. Das würde ein Kleinkind in einem Hunderudel sicherlich auch machen. Menschen sind da natürlich viel flexibler als Tiere, weil sie einfach mehr Möglichkeiten haben, z.B. können Menschen Geräusche von Tieren nachahmen, eine Katze kann aber natürlich nicht sprechen lernen. Ich habe noch nie ein Tier weinen oder lachen sehen, ich denke eigentlich, dass geht bei Tieren garnicht. Ein Hund würde ja z.B. knurren, wenn er "lacht".

Bei meinem Hund und auch unseren Katzen konnte ich bis jetzt nur beobachten, dass sie "menschliche" Verhaltensweisen hatten, wenn sie irgendwas erreichen wollten. Betteln tut mein Hund nicht aus Hunger, sondern wenn jemand da ist, der auf das Betteln reagiert. Dieses Verhalten dient ja gewissermaßen zur Kommunikation, also würde ich es nicht unbedingt als "menschlich" bezeichnen.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe die hier genannten Verhaltensweisen eigentlich nicht als menschlich betrachtet, sondern eher als lebewesentypisch. Letzendlich wird einem dadurch doch vor Augen gehalten, wie wenig besonders der Mensch in seiner Verhaltensweise eigentlich ist- eben immernoch, tief unter aller Kultur und Spiritualität, ein Tier.

Aber wenn man es vergleichen mag: Meine Hunde haben bisher immer gelacht, mein jetziger besonders deutlich. Keine Ahnung woher er diese Marotte hat, aber er zieht die Leften hoch, macht die Schnauze auf, wedelt mit dem Schwanz und springt herum. Übrigens nur in Kommunikation mit Menschen, denn er schaut sich in dieser Situation immer zum jeweiligen "Gesprächspartner" um. Offensichtlich ahmt er da ein Verhalten nach, was er sich mal bei einer vorherigen Bezugsperson abgeschaut hat- dennoch ist er mit diesem Verhalten extrem kontextsicher.

Wenn er sich unbeobachtet fühlt freut er sich für sich alleine, indem er wedelt, wenn er etwas sieht worüber er sich freut.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge

Zuletzt geändert von Feuerputz am 10.07.2009, 23:27, insgesamt 1-mal geändert.


Hi!

Ich bin auch der Ansicht, das sich Menschen und Tiere, in vielen Situationen das gleiche Verhalten an den Tag legen. Besonders wenn man schon länger zusammen lebt, nimmt nicht nur das Tier das Verhalten des Besitzer an sonder es ist auch umgekehrt.

Der Hund von meinen Eltern ist in einigen Sachen genau wie ein Mensch. Es fängt damit an. Er mag nicht alles essen und wenn er satt, kann es passieren das er seine Decke holt und drauf legt. Das sieht aus wie, wenn wir mit essen fertig sind und unsere Servierte auf den Teller legen. Oder manchmal sitzt mein Vater und der Hund zusammen und unterhalten sich. Mein Vater redet dann mit ihm und der Hund nickt oder gibt einmal kurz ein Laut ab. Und was der Hund auch immer macht wenn mein Sohn sich weh tut, ist der erste der bei ihm ist. Und tut in trösten, dann hat der Hund immer so einen traurigen Blick und der geht erst wieder weg, wenn es meinen Sohn wieder besser geht. Und das sind nur ein paar Beispiele.

Und das wir was von den Tieren lernen kann ich auch bestätigen, seit meine Eltern den Hund haben ist mein Vater ruhiger geworden und gelassener. Genau so wie der Hund ist.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn ich traurig bin, dann kommt mein Kater immer an und stubst mich an. Ach wenn ich weine kommt er und jault mit. Das ist schon sehr süß von ihm. Träumen tut er auch und er läuft immer im schlaf. :)

Er erzählt auch morgens immer sehr viel, obwohl er ja eigentlich geschlafen hat und nichts besonderes passiert ist. Ich denke er erzählt dann vom Traum. Ich denke schon das Tiere etwas Menschlichkeit von uns annehmen nach einer längeren Zeit. Die schauen sich halt vieles ab. Mein Kater will auch lieber vom Teller fressen als aus dem Napf. :)

» kirsche678 » Beiträge: 519 » Talkpoints: -2,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Träumen, Wurst vom Brot stehlen usw. sind KEINE menschlichen Verhaltensweisen ;) natürlich nicht. Wir sind nur die einzigen Lebewesen, die darüber sprechen können, was nicht heißt, dass wir es "erfunden" haben. Andersherum lernen wir weinen etc. auch nicht vom Tier. Das ist angeborenes Verhalten, was viele Tiere an den Tag legen. Und der Mensch sollte lernen, sich nicht immer auszugrenzen, denn was anderes sind wir auch nicht.

Warum sollte ein Hund nicht betteln - kleine Kinder machen das doch auch. Bis man ihnen sagt, dass sie es nicht dürfen oder machen sollen und den meisten Hunden wird es ja auch abgewöhnt. Ich finde es schwer zu sagen, was genau man als menschliches Verhalten bezeichnen kann. Der Mensch nimmt sich da gerne etwas heraus, was garantiert nicht unbedingt als menschlich bezeichnet werden kann.

Träumen tut mein Hund auch, und das hat er sich garantiert nicht abgeguckt. Wie will man sich auch träumen abgucken, oder Emotionen zeigen?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ein Verhalten, das ich bei meiner Katze immer als irgendwie menschlich empfinde, ist dass sie sich mit uns an den Tisch setzt (nicht auf den Tisch). Wenn wir an unserem Couchtisch essen, steht direkt am Tisch noch ein kleiner roter Hocker und auf den springt unsere Katze dann meistens drauf und sitzt da und schaut uns beim Essen zu. Sie legt sich dann auch nicht hin oder döst vor sich, sondern sitzt wirklich kerzengrade und beobachtet die Situation.

Ich vermute aber, dass sie sich das einfach über die Jahre abgeguckt hat bei uns, da wir uns halt auch zusammen an den Tisch setzen. Da sie sowieso immer dort ist, wo ich oder mein Freund uns aufhalten, ist es im Prinzip gar nicht so verwunderlich, dass sie sich mit an den Tisch setzt. Jedenfalls sieht es wirklich süß aus, so als warte sie auf ihren eigenen Teller mit ihrer Portion, der natürlich nicht kommt :( .

Ich stimme aber auch Winny2311 zu, dass bestimmte Verhaltensweisen wie Betteln oder Träumen eigentlich nicht als typisch menschlich bezeichnet werden können. Gerade das Bettel ist ja etwas, das die Tiere ganz schnell lernen. Sie bekommen ein Mal am Tisch ein Stückchen Wurst, merken sich das und sitzen dann natürlich bei der nächsten Mahlzeit wieder an dem Fleck und hoffen auf ein erneutes "Glück". Uns Menschen erscheinen viele Dinge sicher oft menschlich, obwohl vieles normale Verhaltensweisen eines Lebenswesens sind. Nichtsdestotrotz finden wir solches Verhalten, das dem menschlichen ähnelt, immer besonders niedlich bei einem Tier. Mir geht es zumindest so. Jetzt frage ich mich aber auch gerade, warum das eigentlich so ist? Vielleicht hat ja jemand eine Theorie dazu?

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also Tiere haben ja schon ihre absoluten eigenen Verhaltensweisen das ist klar und bei den meisten gehört das Betteln dazu, also wenn ich an unsere Hündin denke wirkt es auf mich nicht allzu menschlich wenn sie hechelnd dasitzt und schon die Sabber runterläuft, weil sie ein Würstchen anstarrt, das sie noch nicht haben darf.

Ich denke aber das die Suche nach der eigenen Art und allgemein nach Nähe, allerdings ist das ganz gewiss nicht nur menschlich und auch nicht abgeguckt, sondern nur bei Beiden vertreten. Hingegen Verhaltensweisen wie das Betteln und Winseln oder mal einen Albtraum haben sind nicht zwangsläufig menschlich, da haben wir ja kein recht drauf gepocht. Wir haben halt nur einige Sachen mit den Tieren gemein und würden wir sie bei ihnen als menschlich bezeichnen, wären sie bei uns dann wohl tierisch. :lol:

Allerdings habe ich bei unsererm Hund ein Verhalten gemerkt, das ich sonst von keinem Hund je gesehen habe. Unsere Süße schläft nämlich auf dem Rücken und das fast immer und da haben wir dann schon mal überlegt ob das abgeguckt und von uns irgendwo angelernt ist. Lustig und knuffig sieht es auf jeden Fall aus wie sie da auf ihrem Rücken, alle Viere von sich gestreckt liegt. Ansonsten fällt mir nur ihr Charackter ein, denn unser Hund ist eine echte Diva, wie sie im Buche steht, aber das ist wohl auch ein Stück hineinprojeziert.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo zusammen!

Ich kenne auch eine Katze, die sich am Tisch ganz artig mit auf einen Stuhl setzte und dem ganzen Geschehen zu schaut. es gibt ja sogar Katzen, die auf die menschliche Toilette gehen und sich das Verhalten von den Menschen abgeschaut hat.

Bei meinem Hund sehe ich eher, dass er sich das Verhalten von meinen Katzen abgeschaut hat. Er ist mit den Katzen groß geworden und verhält sich teils ähnlich wie die Katzen. Ich kann bei meinen Tieren sonst eher kein menschliches Verhalten feststellen. Mein Hund liegt gerne so, dass sein Kopf etwas erhöht liegt und sucht sich dafür dann immer Kopfkissen. Aber das scheinen ja viele Hunde zu machen, weil es einfach bequem ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich denke an sich schon, dass die Tiere sich das mehr oder weniger abschauen, denn wenn man Wildtiere zu Hause hat (aus welchem Grund das auch immer geschehen soll), dann zeigen diese in aller Regel kein vermenschlichtes Verhalten an den Tag. Ich selbst halte Geckos, Geckos sind nicht dumm, sie sind ganz im Gegenteil sogar erstaunlich schlau und teilweise auch wirklich cleverer, als beispielsweise meine Hamster, die ich lange Zeit gehalten habe. Allerdings zeigen so gut wie keine meiner Geckos irgendwelche vermenschlichten Eigenschaften auf, sie betteln nicht und auch sonst machen sie an sich nichts, was irgendwie menschenartig wäre. Das einzige was mir ab und an auffällt, ist eben das einige der Geckos scheinbar auch klassische Musik genießen können und dann ganz still sind, wenn klassische Musik im Raum läuft.

Bei meinen Hamstern hat man sehr oft vermenschlichte Verhaltensweisen gemerkt. Gebettelt wurde vor allem von den Zwerghamstern, die sich gerne schon mal auf ihre Hinterbeinchen gestellt und einen flehentlich angeschaut haben, wenn man irgendwas in der Hand hatte, was ihnen schmecken könnte. Stehlen in dem Sinne empfinde ich jetzt aber nicht als eine vermenschlichte Eigenschaft, denn wenn ein Fuchs sich in ein Hühnergehege stiehlt und dann dort ein Huhn klaut oder wenn sich Waschbären ins Haus schleichen und den Obstkorb plündern, dann empfinden diese dass doch nicht als stehlen, also als eine moralisch falsche Handlung, weil ihnen schließlich auch gar nicht bewusst ist, dass dieses Essen, beispielsweise dieses Tier Eigentum von jemandem ist. Tiere nehmen sich gerne, was sie wollen, wenn sie etwas finden, aber das ist dann kein Stehlen.

Dass Tiere trauern habe ich bisher nur bei einigen wenigen gesehen, Chinchillas, Kaninchen und Meerschweinchen um genau zu sein. Bei größeren Tieren passiert das natürlich noch deutlich häufiger und intensiver (Hunden, Katzen, Primaten und so weiter), aber bei meinen Hamstern oder Geckos ist es noch niemals passiert, dass da getrauert wurde und ich denke, dass man sowas bei Mäusen oder anderen Tieren ähnlicher Größenordnung auch nicht feststellen kann. Die Roborivski habe ich beispielsweise als Gruppe gehalten und auch immer wieder neue zugesetzt, wenn die Gruppe ''kleiner'' wurde, aber getrauert worden ist da wegen dem Tod einiger Tiere jetzt nicht unbedingt, ich denke, dass passiert eher bei größeren Tieren.

Ob sie jetzt träumen merkt man mitunter eben an ihren Bewegungen im Schlaf, aber das ist meiner Ansicht auch nicht vermenschlicht, Lebewesen träumen nun mal einfach, weil sie ihre Erlebnisse vom Tag im Schlaf produktiv verarbeiten, dass hat nichts mit uns Menschen zu tun, sondern ist einfach Biologie! Bei den Geckos kann man das sehr schön sehen, wenn sie sich teilweise sogar ein bisschen mit dem Kopf bewegen, während sie schlafen und ab und an ein bisschen zucken. Lachen ist an sich so eine Sache, so richtig lachen hören habe ich jetzt auch noch kein Tier, aber man kann ihnen eben ansehen, ob sie gute Laune haben oder nicht, dass sieht man bei jedem Tier, wenn man es nur gut genug kennt, egal ob Hamster, Gecko oder Hund. Nun haben Lebewesen meiner Meinung nach nun auch Launen und auch das ist keine Verhaltensweise, die allein bei uns Menschen anzutreffen wäre.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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