Urin desinfiziert Wunden

Hallo,

ich wusste es bis heute auch nicht und ich bin mir sicher manche unter euch auch nicht. Urin ist im Notfall bei großen Wunden ein wirkungsvolles Desinfektionsmittel. Des weiteren ist der Hahnstoff auch in Wund- und Heilsalben zu finden. Jedoch ist mir nicht klar ob der Hahn von Tieren kommt oder falls möglich künstlich erstellt werden kann. Im Notfall kann man Urin (eigenes) sogar trinken um zu überleben. Als Beispiel wurden uns hierfür deutsch Kriegsgefangene genannt welche auf dem weg in die Lager nichts zu trinken bekamen.

Ich finde solche Tips immer hilfreich, schließlich weiß man nie was passiert.

Hallo,

Dass Urin desinfiziert, wusste ich bereits. In Notsituationen mag es ganz praktisch sein, aber im Alltag benutze ich dann doch lieber Jod oder andere Mittelchen, um Wunden zu desinfizieren. Und für andere Dinge gibt es auch genügend käufliche Desinfektionsmittel. Bedenken sollte man, ganz nebenbei, auch, dass Urin auch Keime enthalten kann und Krankheitserreger. Diese würde ich lieber nicht in meine diversen Wunden bekommen wollen. Die Desinfektion mit Urin ist also eher etwas, was in extremen Notsituationen verwendet wird oder wurde, und im Altertum, bei dem andere Mittel noch nicht bekannt waren.

Abgesehen davon verwechselst du hier Harnstoff und Harn beziehungsweise Urin. Harnstoff ist nur ein kleiner Bestandteil des Urins. Er wird auch Urea genannt und ist im Gegensatz zu Urin hygienisch unbedenklich, weiß, geruchlos und zudem kristallin.

Harnstoff kann schon lange, genauer seit dem 18. Jahrhundert, künstlich hergestellt werden. Es ist sogar die erste organische Verbindung, die überhaupt synthetisch hergestellt wurde. Dieses künstliche CH4N2O ist auch das, was in diversen Salben verwendet wird. Da pinkeln keine Tiere hinein. Diese Salben werden übrigens gerne gegen trockene Haut benutzt oder bei verschiedensten Hauterkrankungen.

Dass man Urin trinken kann, sollte einen eigentlich nicht verwundern, schießlich besteht er zu großen Teilen aus Wasser. Dass Menschen diesen also tranken, wenn sie andernfalls verdurstet wären, ist nicht verwunderlich. Das kam nicht nur bei Soldaten in den beiden Weltkriegen vor, sondern es kommt auch noch heutzutage vor, beispielsweise bei Geiselnahmen. Im Krieg bei Gefangennahmen sicherlich auch noch, obwohl dies gegen die Menschenrechte verstoßen würde, Gefangene verdursten lassen zu wollen, aber ich denke, diese werden noch sehr oft gebrochen, auch durch Staaten, die sich als sozial und seriös darstellen.

Ob diese Tipps so sonderlich hilfreich sind, darüber kann man sich allerdings streiten. Ich glaube, die wenigsten von uns werden sich mal in einer Lage befinden, in der sie ihren Urin trinken oder sich auf Wunden urinieren müssen. Aber ich denke, Allgemeinwissen schadet nie, auch weniger appetitliches.

Nur den Threadtitel finde ich ein wenig unpassend gewählt. Wenn Menschen Urin trinken, um nicht zu verdursten, dann tun sie das ja nicht, weil es desinfizierend wirkt.

Wawa666, dein Bericht ist super, habe wieder was gelernt.

Zurück zum Thema, Urin desinfiziert Wunden: Das hat man ja schon gehört, aber ich würde es nicht unbedingt versuchen wollen. Es kommt ja selten vor, dass das die letzte Möglichkeit ist, seine Wunden zu desinfizieren. Lieber würde ich die Wunde mit klarem Wasser spülen (wenn sie Dreck enthält) und ein desinfizierendes Mittel nehmen, Jod ist gut und Kieselsäure-Gel oder eine Wundsalbe. Aber ich lasse eine offene Wunde zuerst noch an der Luft heilen, bevor ich was draufmache.

Urin trinken würde ich ja nie machen, aber mein Biolehrer von früher hat immer erzählt wie gesund der Morgenurin ist. Manche schwören drauf, ich bevorzuge lieber andere Mittel

Ich glaube, hier handelt es sich um eine Fehlinformation. Eine fatale Fehlinformation, sollte es mal zu einer solchen Situation kommen. Natürlich gehe auch ich davon aus, dass Menschen sicher Urin zum "desinfizieren" mal verwendet haben - genauso wie Hühnermist.

Die Eigenversuche mit Urin beispielsweise im Krieg führten massenweise zu Verschlechterung der Wunden und nicht selten zu Amputation und/oder sogar Tod. Alles andere ist ein leider ziemlich weit verbreiteter Irrglaube!

Es ist richtig, dass der Urin eines gesunden Menschen an sich absolut keimfrei ist - solange er sich im Körper befindet bzw. während der Bildung und der "Lagerung" in der Blase. Alles andere als keimfrei ist jedoch der untere Teil der Harnröhre und so enthält auch der menschliche Urin sobald er ausgeschieden wird bis zu 10.000 Keime pro Mililiter.

Dies lässt sich auch ganz einfach mit einem Teststreifen nachweisen.