Familie, Beruf - wie schaffen andere das?

vom 08.07.2009, 20:53 Uhr

Ich bin zur Zeit total überfordert mit Familie und Beruf, mein kleiner Sohn ist in letzter Zeit des Öfteren krank und kann deshalb nicht in den Kindergarten gehen. Doch ich kann auch nicht einfach zu Hause bleiben, da wir an der Arbeit zu viel zu tun haben. Jetzt bringe ich den Kleinen tagsüber zu meinen Eltern, die nehmen ihn zwar gerne, aber die Jüngsten sind sie auch nicht mehr.

Ich frage mich, wie andere Paare Familie, Beruf und Haushalt bewältigen. Vielleicht kann mir jemand ein paar Tipps geben, wie ich das schaffen kann. Wie organisiert man am besten Familie, Beruf und Haushalt?"

» Weinheim » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also ich muss dazu sagen, dass ich fabelhafte Schwiegereltern habe, denen es eine Freude ist, auf meine kleine Tochter aufzupassen. Da sie aber, wie deine Eltern auch, nicht mehr gerade die jüngsten sind und meine Tochter ziemlich lebhaft, finde ich es auch keine optimale Lösung, meine Tochter die ganze Woche, wenn ich arbeite, dort zu lassen. Deshalb gebe ich sie nun zweimal die Woche in eine Spielgruppe. Dort kann sie sich mit anderen Kindern beschäftigen, lernt soziale Fähigkeiten zu perfektionieren und hat Spaß und Abwechslung zum Alltag zu Hause.

Eine andere Option wäre natürlich, dass du dir eine Tagesmutter suchst. Dies ist meistens gar nicht so teuer und es gibt wirklich nette Tagesmütter, bei denen sich die Kiddies unglaublich wohl fühlen. Für mich wäre das jetzt nicht in Frage gekommen, da ich da ein wenig engstirnig bin. Ich habe ja nicht einmal das beste Gefühl, wenn ich meine Tochter bei meinen Schwiegereltern habe, obwohl ich mich eigentlich keine Sekunde sorgen müsste, weil sie es dort wirklich gut hat.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich bin momentan in einer sehr ähnlichen Situation wie du. Unser Sohn ist gerade zwei Jahre und zwei Monate alt und fängt im Kindergarten, in den er seit April geht, immer wieder neue Krankheiten ein. Ich habe genauso wie du das Glück, dass meine Oma- also die Urgroßmutter meines Sohnes- meist auf ihn aufpassen kann, sodass ich selbst "normal" arbeiten gehen kann.

In Österreich stehen uns insgesamt 10 Pflegeurlaubstage pro Elternteil zu und ich frage mich ebenfalls, wie andere Familien das schaffen. Ich habe in diesem Jahr zwar noch 6 Tage über, das liegt aber tatsächlich nur daran, dass meine Oma mehrere Male eingesprungen ist. Ansonsten hätte ich bereits gar keine Tage mehr!

Ich denke aber auch, dass genau das der Grund ist, warum viele Kinder krank und mit fiebersenkenden Mitteln in den Kindergarten gebracht werden - ich bin selbst Kindergärtnerin. Denn bei nur 10 Pflegeurlaubstagen kann man es sich einfach nicht leisten, wegen jeder "Kleinigekeit" zu Hause zu bleiben. Wenn man dann also keine Eltern, Großeltern oder wen auch immer zum Aufpassen für das Kind hat, bleibt ja nur der Pflegeurlaub oder dass das Kind in den Kindergarten geht. :(

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Andere schaffen das in unüblichen Situationen auch nicht besser als du. Viele meiner Freundinnen sind total aufgeschmissen, wenn ihre Betreuer - meistens ihre Mütter - mal nicht da sind oder ihre Kinder einfach nicht betreuen können während die Mama arbeiten oder studieren ist. Eine meiner Freundinnen an der Uni war nun eine Woche lang nicht in der Vorlesung, weil ihre Mutter ins Krankenhaus kam und sie niemanden für ihre Kleine hatte. Von daher würde ich mir nicht so ein schlechtes Gewissen machen oder denken, dass du vielleicht etwas falsch machst: Andere schaffen das auch nicht, wenn etwas nicht so läuft wie gewohnt.

Es ist eben immer etwas schwieriger, wenn man sein Kind nicht in einer Kita unterbringt, die schon am Morgen um 7 öffnet und das Kind bis am späten Nachmittag oder sogar Abend betreuen kann. Die sind eben immer da in der Regel. Aber das kann sich eben nicht jeder leisten und in einigen kleinen Orten und Städten gibt es das in diesem Ausmaß auch gar nicht.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich muß zugeben, dass ich ohne meine Eltern auch aufgeschmissen wäre. Ich muß vor den Kindern arbeiten gehen. Das heisst sie sind noch nicht im Kindergarten und in der Schule. Mein Mann hat alle zwei Wochen Spätdienst und bringt sie dann, in der anderen Woche macht es meine Mutter. Dann gehe ich fast in der Nacht arbeiten und bin daheim wenn die Kinder kommen.

Der Haushalt liegt manchmal schon übel. Ich muß manchmal drei Dinge auf einmal machen. Kartoffel schälen und gleichzeitig die Hausaufgaben von meinen großen Sohn überwachen. Einen Putzplan habe ich mir auch gemacht, denn ich habe auch noch Haus und Garten dazu. Ich putze zum Beispiel Donnerstag das Treppenhaus und den Keller, Freitag den oberen Stock und Samstag den Wohnbereich.

Es ist schon manchmal hart und ich gebe zu, dass mir die 4 Stunden täglich mehr als langen. Ich bin oft auch müde und ausgebrannt, aber es bleibt einem nichts übrig wenn man das Geld braucht. Wenn wir nicht gebaut hätten würde ich es nicht machen.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das ich nie das Problem bekomme, wohin mit meinen Sohn, wenn er mal krank ist oder Ferien hat. Haben mein Mann und ich es so geregelt, das ich nur arbeiten gehe, wenn er zu Hause ist. Einfach aus dem Grund, das unser Sohn nicht zu dritten muss. Natürlich würden meine Eltern gerne auf unsern Sohn aufpassen, aber ersten sind die beiden nicht die Jüngsten mehr und zweites sie wohnen auch weiter weg von uns.

Der Haushalt wird gemacht, in der Zeit wenn ich da bin und wenn mal was liegen bleibt, ist es halt so und wird am nächsten Tag gemacht. Und ich muss dazu sagen, das ich, zwei liebe Männer habe, die mir auch im Haushalt helfen, das ich nicht alles alleine machen muss.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe zwar selbst keine Kinder, habe aber seit April eine neue Kollegin, die 2 Kinder hat. Die beiden sind jetzt 2,5 und 4 Jahre alt. Ich frage mich auch oft, wie sie das immer macht und habe da mal mit ihr drüber gesprochen. Ich muss sagen, dass ich da nicht tauschen möchte.

Sie arbeitet jeden Tag 4 Stunden. Der kleine ist noch bei einer Tagesmutter und der große im Kindergarten. Montags hat die Tagesmutter immer frei, da bringt sie den kleineren immer zu ihren Schwiegereltern. Sie fährt also jeden Tag immer bei 2 "Abladestellen" vorbei und kommt erst dann in die Arbeit. Aufstehen tut sie um 05.45, macht sich dann selbst fertig, dann weckt sie die Kinder zum Frühstücken und anziehen. Um kurz nach 7 verlassen die 3 dann das Haus und sie ist dann zwischen 07.45 und 08.00 Uhr in der Firma.

Nachmittags hat sie fast nie Zeit für sich bzw. für den Haushalt, weil die Kinder dann auch was von der Mama haben wollen. Sie macht den Haushalt dann meistens am Abend, wenn die Kinder schlafen oder es kommt auch mal vor, dass sie einfach früher aufsteht um diverse Hausarbeiten zu erledigen.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich es nicht fair finde, dass man sowohl mit 1 Kind als auch mit 2 Kindern 10 Tage Pflegefreistellung bekommt. Ich finde, dass man mit 2 Kindern wenigstens ein paar Tage mehr bekommen sollte, weil Kinder ja nicht immer zusammen krank sind.

Da hat meine Kollegin eh auch ihre Probleme. Sie ist seit April noch nie einen Monat durchgehen dagewesen. Entweder sie war Urlaub, weil ein Kind krank war oder sie auch mal weggefahren sind oder eben Pflegefreistellung. Manchmal bringt sie die Kinder dann auch zu ihren Schwiegereltern, wenn die Kinder krank sind, weil sie sonst keine andere Möglichkeit mehr hat.

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» Lillylein1987 » Beiträge: 564 » Talkpoints: 3,55 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mit einer intakten Familie schafft man das, wennst allein bist und dann vielleicht auch noch alleinerziehend bist kannst Dir die Kugel geben! Ich hab Gott sei Dank das Glück und hab meine Eltern und meine Schwester die mir sehr viel aushelfen und mich unterstützen! Hätt ich die Hilfe nicht würd ich nicht wissen wie ich es machen sollte, vorallem da bei mir in der Arbeit fast niemand Kinder hat und wenn ich dann 1 x im Jahr 3 oder 4 Tage daheim bleib weil die Kleine krank ist, dann heißt es gleich "ja, die ist ja eh nie da". Ich ziehe wirklich meinen Hut vor alleinerziehenden Müttern oder Vätern! Es sollte aber auch viel mehr Unterstützung bezüglich der Betreuung von kranken Kindern geben!

» Luzinda » Beiträge: 43 » Talkpoints: 0,16 »


Mit Sicherheit gibt es einige Leute, die neben einem Vollzeitjob auch die Kinder und vielleicht noch die Promotion schaffen und immer noch genug Zeit haben, um jeden Abend Tennis zu spielen. Allerdings sind das dann eben andere Menschen und du solltest versuchen, dich nicht an anderen Menschen zu orientieren, sondern eben an deiner persönlichen Leistungsfähigkeit. Jeder Mensch ist individuell und das, was andere vielleicht schaffen, trifft nicht unbedingt auch auf andere Leute zu.

Du hast leider nicht allzu viel geschrieben. Geht ihr beide arbeiten? Du scheinst ja zumindest einen Job zu haben. Wie sieht das bei deinem Partner aus? Wenn beide arbeiten gehen, sollten sich auch beide angemessen um den Haushalt und die Betreuung des Kindes kümmern. Unterstützt der Vater des Kindes dich oder bist du quasi allein verantwortlich dafür, dass zuhause alles rund läuft? Falls letzteres der Fall ist, solltest du deinen Partner bitten, auch ein bisschen Verantwortung zu übernehmen. Schließlich lebt er doch sicher auch in dem Haushalt und hat Anteil an eurer Familie.

Vielleicht hilft es dir, wenn du dir einen Haushaltsplan erstellst. Dort könnten dein Mann und du eintragen, wer wann welche Pflichten zu übernehmen hat. Damit könntet ihr zumindest den Haushalt zwischen euch aufteilen. Die Betreuung des Kindes in schwierigen Zeiten, also zum Beispiel wenn das Kind krank ist, sollte vielleicht vorwiegend derjenige übernehmen, der im Job flexibler sein kann.

Ich denke übrigens, dass sehr viele Paare ihren Alltag mit Kind nur deshalb reibungslos organisieren können, weil sie über gute Unterbringungsmöglichkeiten für ihre Kinder verfügen. Die einen haben die Oma, andere haben einen guten Babysitter und manche haben auch am Arbeitsplatz gute Unterbringungsmöglichkeiten für ihren Nachwuchs. Auf sich allein gestellt würden viel mehr Leute Probleme haben, alles unter einen Hut zu bringen.

Vielleicht machst du dir auch einfach zuviele Sorgen und verlangst dir selbst zuviel ab.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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