Gewöhnung an den 8-Stunden-Arbeitstag

vom 07.10.2007, 18:37 Uhr

Ich bin auch gerade in einem Praktikum (nach ziemlich lockerem Studenten Leben) und was soll ich sagen: ich hab mich sehr schnell an den Zeitablauf gewöhnt. Sogar daran, dass wir immer Punkt 12 Uhr Mittag essen gehen. Klar fehlt mir hin und wieder noch der Nachmittagsschlaf und vor 12-2 Uhr komm ich auch nie ins Bett, aber was soll´s: Wir sind jung und kommen auch mal mit 5-6 Stunden Schlaf aus.

Dafür ist bei mir mittlerweile der Sonntag heilig: zum Schlafen! Dann schlafe ich bis Mittag, schau ein bisschen TV, schlafe dabei wieder ein und mache abends noch ein bisschen was (z.B. DVD schauen, mit Freunden kochen oder Theater/Kino) und dann fängt ja die Woche auch schon wieder an und damit das 12-Uhr-Mittagessen.

» gretel100 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,69 »



Also ich kann dazu nur sagen: Das kann wirklich ein Segen sein!

Nach meinem Abitur war erstmal drei Monate lang nur Halligalli angesagt. War wirklich schön und gut, aber ich habe mich damit total zum Faulenzer entwickelt. Fazit: Als ich dann im September an einer privaten Einbildungsstätte angefangen habe, war ich erst einmal die erste Zeit total fertig und müde.

Lag eben daran, dass ich eigentlich jeden Tag davor immer unregelmäßig geschlafen habe, unregelmäßig gegessen und so weiter und so fort. Also letztendlich habe ich alles unregelmäßig gemacht, was den Körper und die Psyche einfach total durcheinander bringt, weil man mit wenig Schlaf dann natürlich auch noch mehr innerlich durchhängt und so weiter.

Naja, nach der Ausbildungsstätte musste ich dann für mein Studium, welches ich gerade angefangen habe, noch 8 Wochen Praktikum machen in einem relativ großen Betrieb, für welches ich natürlich erst einmal einen Praktikantenvertrag unterschreiben musste mit Regelarbeitszeit von 37,5 Wochenstunden. Hat mich erst einmal aus den Socken gehauen, bis mir dann nach 1-2 Wochen klar geworden ist, dass das eigentlich zumindest für mich ein Segen war, weil nach der Ausbildungsstätte, in der natürlich auch oft mal frei war, ich endlich mal wieder richtige Zeiten hatte, an denen ich aufstehen "musste", Mittagspause hatte, Feierabend hatte. Ich fands wirklich super und war eigentlich auch null anstrengend.

Anstrengung war eigentlich nur dann da, wenn ich nichts zu tun hatte, weil es unheimlich viel Nerven kostet, in einem Praktikum einfach nichts zu machen, die ganze Zeit nur Kaffee zu trinken und vor sich hin zu kritzeln.

Also von daher kann ich deine Befürchtungen gar nicht verstehen, freu dich lieber darauf. Jetzt im Studium ist's bei mir schon wieder alles etwas chaotischer, worüber ich eigentlich nicht so froh bin, von daher: KEEP WORKING!

» DerDaene » Beiträge: 609 » Talkpoints: 3,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Darf ich mal ganz kurz Zwischenfragen: Was ist denn eine "private Einbildungsstätte"? :?:

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» kruemelfrau » Beiträge: 825 » Talkpoints: 6,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ja, Entschuldigung, da habe ich mich wohl verschrieben, habe eigentlich "private Ausbildungsstätte" gemeint. Eine private Einbildungsstätte gibt es meiner Meinung nach auch nicht wirklich.

Genauer gesagt meine ich damit den Werkbund in Nürnberg. Ist den Wenigsten ein Begriff, obwohl er eigentlich deutschlandweit relativ bekannt ist, aber eben wenig PR betreibt. Das ist eine Privatschule, die genau ein Schuljahr lang geht, in welcher den Schülern die Grundkenntnisse sämtlicher Gestaltungsprinzipien beigebracht werden. Also eine wirklich gute Sache für alle, die vorhaben, in die gestalterische/künstlerische Richtung zu gehen beruflich oder eben auch nur privat.

» DerDaene » Beiträge: 609 » Talkpoints: 3,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nur um mal kurz zum Thema zurück zu kommen: Ich kann Mareikel gut verstehen. Als ich während meines Studium anfing in den Semesterferien zu arbeiten, fiel mir die Umstellung auf einen 8-Stunden-Tag schwer. Da ich mit aber die Pausen selbst einteilen konnte, hab ich meine Mittagspause immer so gegen 14:00 Uhr gemacht, da kam nämlich mein Tiefpunkt. Die Pause hab ich dann zur Hälfte spazieren gehend an der frischen Luft verbracht. Das hat mir viel geholfen. Nach 2 Wochen hatte ich aber keine Probleme mehr.

Was den Schwerbhindertenausweis anbelangt kann ich Mareikels Erfahrungen nur bestätigen. Ein kleiner Betrieb braucht solche Quoten nicht beachten. Für den zählt nur, dass der Mitarbeiter möglichst immer seinen Aufgaben nachkommen kann. Sprich möglichst wenig krank ist. Den locken auch keine Zuschüsse von Vater Staat. Ich weiß ja nicht, was Du für eine Behinderung hast (Mareikel), aber wenn es nicht für die im Beruf auszuführenden Tätigkeiten relevant ist, ich würde es nicht erwähnen. Die Inhaber von Schwerbehindertenausweisen werden nämlich gern mal als Gesundheitrisiko gesehen, obwohl es bei vielen gar nicht zutrifft.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es ist jetzt ja schon ein Weilchen her, dass ich in diesem Thread das letzte Mal geschrieben habe und auch allgemein, dass ich mich hier im Forum das letzte Mal gemeldet habe. Nun fragt euch mal, woran das wohl liegt. Genau! Ich bin abends immer total fertig, müde und erschöpft und möchte nur noch schlafen und jetzt am Wochenende habe ich mal wieder etwas mehr Zeit für andere Dinge außerhalb des Berufslebens.

Ab dem achten Oktober habe ich in dem Betrieb ja mein Praktikum als Bürokauffrau gemacht, was eigentlich vier Wochen lang dauern sollte. Allerdings hat mir die Chefin am Ende der ersten Woche gesagt, dass ich ab dem Montag nach Praktikumsbeginn, also am 15. Oktober schon mit der Ausbildung anfangen kann und jetzt habe ich die erste Ausbildungswoche hinter mir. Zeitlich gesehen finde ich es schon ziemlich hart, jeden Tag von 8-17 Uhr im Betrieb zu sein und um 7 Uhr aus dem Haus zu müssen und erst um 18 Uhr wieder zuhause zu sein. Etwas komisch finde ich, dass ich jeden Tag acht Stunden (oder länger, wenn die Pause kürzer ausfällt) arbeiten muss und so jede Woche 40 Stunden arbeite, aber es ist schon in Ordnung.

Am letzten Mittwoch hatte ich auch zum ersten Mal Schule. Dort fand ich es aber relativ leicht, dafür eben, dass ich schon 2,5 Monate Unterricht verpasst habe und irgendwie nachholen muss. Ein klein wenig konnte ich mich auch beteiligen, aber ich denke, dass das noch besser wird, wenn ich die Schulbücher habe.

Spaß macht mir die Ausbildung nicht wirklich, aber beruflich muss ich ja eben etwas zustande bringen und ich denke, dass die abgeschlossene Ausbildung dann schon eine Art Grundlage wäre, aber ich habe eben auch etwas Angst davor, dass ich die drei Jahre nicht durchhalte. Ich habe mich eben dazu entschlossen, die Ausbildung doch zu machen, weil ich nicht immer nur von einem Praktikum ins andere wechseln möchte, sondern endlich mal womit anfangen kann. Im Betrieb muss ich zwar auch viele Hilfsarbeiten machen und Sachen machen, die mir nicht so viel Spaß machen, aber das ist wohl in einer Ausbildung meistens so.

Auf jeden Fall hoffe ich, dass ich mich in einigen Wochen so annähernd an den acht bzw. neun Stunden Tag gewöhnt habe und ich dann nach Feierabend auch noch etwas mehr machen kann, als mich nur noch ins Bett zu legen und zu schlafen.

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Subbotnik hat geschrieben:Früher in der Schule fiel es mir oft schwer, einen geregelten Tagesablauf einzuhalten, was daran lag, da ich prinzipiell ein Nachtschwärmer bin und andere Menschen mich grundsätzlich nerven, sei es mit ihrem Verhalten oder ihrer Art, und ich mich so nachts am besten fühle, wenn mich kaum jemand stört oder nur Menschen, die ähnlich ticken. Ist wieder meine Theorie vom "Inneren Zirkel", der für mich nur bedeutend ist, alles andere nicht.

Das hätte fast genau so von mir stammen können. Es gilt ja mittlerweile als bewiesen, dass es zwei unterschiedliche Typen von Menschen gibt, was den Schlafrhythmus angeht, die Eulen und die Lerchen. Ich würde mich wie du eindeutig zu den Eulen zählen.

Außerdem nimmt man ja auch an, dass das "leben gegen diesen Rhythmus" gesundheitsschädigend ist, dass heißt das System in Bildung als auch Arbeit unserer Gesellschaft ist für Menschen wie mich ungesund, ohne dass ich etwas dafür kann (betrifft zum Beispiel Subbotnik ja auch). Wenn ich zum Beispiel schon um 21 Uhr abends ins Bett gehe, wache ich so gegen 23 oder 24 Uhr wieder auf und bin hellwach, sodass, um wieder beim Thema zu kommen, es für mich unheimlich schwer ist, in den typischen Arbeitsalltag zu finden, da ist das dann auch völlig unerheblich, ob der von 7 bis 14 Uhr oder von 8:30 bis 17:30 geht, für mich ist dann die komplette Woche dann einfach gelaufen.

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mareikel hat geschrieben:Etwas komisch finde ich, dass ich jeden Tag acht Stunden (oder länger, wenn die Pause kürzer ausfällt) arbeiten muss und so jede Woche 40 Stunden arbeite, aber es ist schon in Ordnung.

Keine Angst das ist normal, solange Du nicht in einem Betrieb mit Tarifvertrag / Betreibsvereinbarung usw. bist.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Zum einen denke ich, dass man sich nach einer Zeit sicher an den neuen Rhythmus gewöhnt (ich wünsche Dir das jedenfalls!), zum anderen mag es helfen (auch wegen des Einschlafens, mit dem Du doch auch Probleme hast/hattest?), sich mit verschiedenen Entspannungsmethoden auseinander zu setzen, die Du vielleicht auch für ein paar Minuten in den Pausen machen kannst. So etwas kann Dir wieder genug Energie für die nächsten Arbeitsstunden geben und, wie schon erwähnt, auch bei Einschlafproblemen helfen.

» regentrudchen » Beiträge: 243 » Talkpoints: -1,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Vielen Dank für die guten Wünsche!

Inzwischen bin ich jetzt seit drei Wochen in der Ausbildung und davor in der Woche des Praktikums sah es ja auch nicht viel anders aus. Und was soll ich sagen? Ich habe mich noch immer nicht an den langen Arbeitstag gewöhnt.

Wie man auch hier im Forum sieht, da ich mich in den letzten Wochen nicht mehr so rege an den Diskussionen beteiligt habe, komme ich unter der Woche von montags bis freitags fast zu nichts mehr und am Wochenende möchte ich mich auch nur noch ausruhen.

Ich frage mich echt, wie das andere Leute geregelt kriegen. Morgens muss ich gegen 6 Uhr aufstehen und um 7 Uhr zur Arbeit fahren, die um 8 Uhr beginnt. Abends habe ich um 17 Uhr Feierabend und bin dann wieder um 18 Uhr zu hause. Wenn ich dann zu hause bin, esse ich Abendessen und danach ruhe ich mich nur noch aus, sitze etwas vor dem PC oder gucke Fernsehen und gegen 22-23 Uhr schlafe ich dann auch ziemlich erschöpft ein. Wie machen das andere Leute nur, die zum Beispiel eine Beziehung führen und ihren Partner oder ihre Partnerin auch regelmäßig sehen möchten oder wie machen das Leute, die Sport in einem Verein treiben?

Bis vor einem Jahr habe ich in einem Verein Fußball gespielt und ich hatte zwei Mal in der Woche jeweils anderthalb Stunden Training und dann meistens am Sonntag ein Spiel. Zum Training musste ich auch etwas hinfahren und gerade zu den Auswärtsspielen war es oft ein ganzes Stück weiter. Ich frage mich nun also, wie das andere Leute geregelt kriegen, die eine Ausbildung machen oder schon arbeiten. Ich bin mir sicher, dass ich das zeitlich gesehen und kräftemäßig nicht hinbekommen würde.

Am Wochenende möchte ich mich auch fast die ganze Zeit ausruhen und mal mehr schlafen. Den Schlaf scheine ich auch nötig zu haben, denn freitags und samstags habe ich schon Mühe damit, überhaupt bis Mitternacht aufzubleiben und dann schlafe ich am nächsten Tag bis 11 Uhr und bin noch immer müde. Außerdem mache ich dann am Wochenende das, wozu ich unter der Woche nicht komme, was aber notwendig ist, wie zum Beispiel Wäsche waschen und einkaufen gehen.

Wie bekommt ihr das alles geregelt? Seid ihr nach einem langen Arbeitstag nicht so erschöpft?

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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