Die Jugend und ihre sprachlichen Defizite
Subbotnik hat geschrieben:Sprachliche Defizite sin ein rein erzieherisches und kein mediales Problem, daher nützt ein Verbot, wenn es überhaupt schon einmal der Fall war, rein gar nichts.
Dem muss ich teilweise widersprechen. Die Erziehung kann natürlich sprachlichen Defiziten entgegenwirken, aber die Medien können das gerade bei Kindern und jüngeren Jugendlichen ganz gut beeinflussen. Trotzdem ist es dann allerdings Aufgabe der Eltern, diesen Einfluss zu verbieten oder einzudämmen.
Ein Beispiel war die Pokemon, Digimon, Dragonball und Yu-Gi-Oh-Welle, die ja teilweise immer noch anhält. Ich sehe, bzw höre das bei meinem kleinen Bruder und seinen Freunden, die sind durch diese Serien in ihrem Wortschatz doch relativ extrem geprägt worden.
Liegt aber nicht nur an den Medien, die Eltern tragen da auch schön dazu bei, ich sag nur: "Schackelien!!! Tu mal Jenny holn wir gehn zu die Oma!!!".
Ich glaube, dass jede Generation über die nachfolgenden Generationen denkt, dass diese sprachliche und grammatische Defizite besitzt. Ob das nun immer stimmt, kann ich nicht beurteilen, da ich auch noch nicht der Älteste bin. Mir ist aber auch schon aufgefallen, dass gewisse Generationen gewisse Sprachgewohnheiten haben. Das liegt an den Umständen, in denen diese Personen aufgewachsen sind.
Mittlerweile ist allerdings das Internet das Medium, welches den größten Anteil an der Sprachentwicklung besitzt, noch vor Fernsehen und Radio. Vernachlässigen sollte man allerdings auch nicht die Erziehung und Ausbildung zu hause und in der Schule.
Also ich selbst muss mich mit 21 Jahren noch durchaus zur Jugend dazuzählen, kann dazu aber nur eines sagen: Da hast du wirklich vollkommen Recht.
Die Jugend verkommt zu einem Haufen zungenfauler Zombies. Ich selbst finde das wirklich zum Kotzen, wenn ich diese Phrasen höre. Natürlich gibt und gab es schon immer Jugensprache und bestimmte jugendliche Ausdrücke, aber "ey alter" zum Beispiel gehört sich nicht dazu. Da denke ich dann eher an so Sachen wie den etymologischen Wandel des Wortes "geil": Natürlich erscheint das älteren Generationen als anstößig, weil sie mit diesem Wort eben noch das Sexuelle verbinden, aber hier zum Beispiel ist das eben wie in jeder Jugendkultur, dass solche Veränderungen teilweise auch deshalb entstehen, um die Erwachsenenwelt zu schockieren und zu provozieren.
Aber trotzdem kommt es immer mehr zu einer "Ver-Asi-gung" der Jugendsprache. Die Wörter werden immer pöbelhafter und erniedrigender, egal, ob es dabei um Frauen oder das tägliche Miteinander geht.
Ich will jetzt auch nicht Ausländer angreifen, was ich hiermit auch keineswegs macht, aber man muss auch sehen, dass viele dieser Veränderungen darauf zurückzuführen sind, dass mehr und mehr Ausländer in D und den übrigen europäischen Ländern leben, was ich persönlich allerdings als eher positiv als negativ empfinde.
Trotzdem sind es gerade diese Gruppen Jugendlicher, die den heutigen Sprachgebrauch mehr und mehr prägen, was aber irgendwie schade ist, weil sie eben oft nicht vollständig der deutschen Sprache mächtig sind.
Da das allerdings eine unterbewusste Adaption ist, bringt es auch wenig, die Leute darauf aufmerksam zu machen, denn diejenigen, die es begriffen haben, sind dagegen "resistent", und der restliche Großteil sieht es eben nicht so.
Ich persönlich finde es schlimm, wenn das alles immer schlimmer wird mit der Sprache. Natürlich war es früher (laut Erzählungen von Eltern und anderen älteren Menschen) auch so, dass die Jugend schon immer provoziert und schockieren wollte und es getan hat. Allerdings geht es ja außer in bereits genannten Beispielen ja weniger um Provokation sondern viel mehr um eine unabhängige Entwicklung, welche kaum Einfluss auf das gesellschaftliche MIteinander hat.
Sehe ich genauso. Ich gehöre zwar zu der Gruppe Jugendlicher von heute aber bin sicher anders als die Meisten anderen. Ich spreche eher gehoben und intelligent anstatt so von wegen: "Ey fett Alter lang net mehr gesehen Homie! Lass ma einen Saufen gehen und gib ma Kippe oder n Hänger."
Wenn ich sowas höre denke ich gleich: Alles klar: Intelligenzallergie. Meistens sprechen die Leute nicht nur so blöd sondern sind es auch.
Also ich finde nicht das man so pauschalisierent behaupten kann, ob jemand intelligent oder nicht ist. Nur weil man ein zwei Sätze von jemanden mitbekommt die nicht von einer Grammatikalischen Perfektion geprägt sind! Da muss man auf jeden fall vorsichtig sein!
Mir ist schon klar das es wohl oft passt, aber die Schublade zu schnell zu schließen, finde ich nicht so gut. Denn ich hab schon oft genug Leute kennengelernt, die meine Vorurteile nicht bestätigt haben.
Und wie schon erwähnt wurde, macht es doch manchmal einfach Spaß mit seinen Homies rumzualbern. Für einen Auenstehenden klingt das sicherlich manchmal ziemlich stupide, aber was solls.
Das Medien neben der Erziehung einen großen Einfluss haben sehe ich auch an vielen Kids. An deren Sprache erkennt ja fast schon die geguckte Sendung(fast schon ein Fall für wetten das). Aber ich vermute das die Macht des Fernsehers auch dadurch größer ist da zum einen viel mehr Zeit vor diesem verbracht wird. Und außerdem habe ich das Gefühl, das die Comics, Cartoons und auch Animes immer schlechter werden. Das Fernsehen macht die kleinen dumm!
Diese Defizite sind mir auch schon des öfteren aufgefallen, auch schon bereits bei kleinen Kindern, wo ich mir denken, wie kann es sein das 8 jährige Mädchen fast in jedem Satz ficken sagen?
Da sieht man das viele keine werte mehr beigebracht bekommen und die Sprache immer mehr verkommt. Problematisch wird das ganz vor allem dann, wenn es darum geht sich eine Ausbildung zu suchen. Wie oft erlebt es ein Personalchef das eine normale sachliche Unterredung mit den jungen Leuten gar nicht möglich ist. Den dem Kunden gegenüber kommt man mit hey Alter oder dauerhaften jo geil man usw. nicht wirklich weiter.
Wenn ich mir vorstelle ich gehe zu Medienmarkt und der Verkäufer würde zu mir sagen, ja also das Ding ist so geil, dass müssen sie kaufen. Naja wäre alles andere als das es ansprechend ist. Aber das ist die Sprache der heutigen Jugend und deutsche Satze gibt es immer weniger. Manchmal fragt man sich ob in der Schule noch gelernt wird wie man richtig spricht.
Klar die Lehrer können es den jugendlichen mit Sicherheit nicht vorschreiben, da diese sich das nicht gefallen lassen würden. das Problem liegt so sehe ich das viel mehr darin, dass immer mehr Kinder sich selbst überlassen werden und keine vernünftige Erziehung mehr bekommen. Was man zu hause und bei Freunden nicht lernt, ist klar das es schief geht und bei Freunden im gleichen alter lernt man nur diese ey alter Sprache.
Klar gibt es ausnahmen, aber die Tendenz ist schon gut zu beobachten. Liegt mitunter sicher auch daran das viele Eltern so lange arbeiten müssen, und so ihre Kinder viel zu oft alleine lassen und sozusagen beim Fernsehen oder der Playstation abgeben. Da lernt man auch nix fürs leben.
Bei so manchem Mitbewerber in einer Vorstellungstunde habe ich mich echt gefragt, oh man wie soll der so ne Arbeit finden? Diese Personen sind wirklich nicht zu beneiden, den oft kennen sie es nicht anders und daher habe ich teilweise Mitleid mit denen. Da ich selbst keine gute Kindheit hatte, kann ich mir gut vorstellen wie das kommt.
Glücklicherweise gibt es aber auch viele Jugendliche die es später schaffen vernünftig zu werden und doch noch was aus dem Leben machen, auch wenn es immer schwer wird, den die Jugendarbeitslosigkeit ist ja auch nicht zu verachten. Perspektive für die Jugend würde sicher auch dabei helfen die Sprache zu verbessern. An den schulen jedenfalls lernt man diese Sprache nicht mehr, die man braucht sondern das ey Alter.
Zu diesem Thema fällt mir ein, wie ich kürzlich eine BBC-Reportage gesehen habe und innerhalb von sechs Minuten vier grammatikalische Fehltritte gesprochen wurden.
Was ich damit sagen möchte: Auch bei den Erwachsenen gibt es da allerhand Defizite. Vielleicht nicht unbedingt soviele im Jargon begründete, dafür aber umso mehr grammatikalische.
Ich bekomme regelmäßig eine Krise, wenn in Fernsehsendungen und Spielfilmen/Serien solche Fehler auftreten. Sollten nicht gerade Menschen, die damit arbeiten, die Regeln der deutschen Sprache beherrschen?! Immerhin konnte meine kleine Tochter schon mit fünf Jahren den Genitiv korrekt anwenden. Ist es da zu viel verlangt, wenn die TV-Industrie das ebenfalls schaffen soll?
Nun ja, ich schreibe schon wieder ein wenig am Thema vorbei.
Zum Slang der Jugendlichen sei noch gesagt, dass es meiner Meinung nach auch ein wenig (nicht ausschließlich!) daran liegt, was für ein Ton zu Hause herrscht.
Es ist einfach nur traurig, wenn man manche Kinder reden hört. Das ist alles andere als amüsant oder gar niedlich.
- Am meisten regt mich sowas auf: "Kann ich mal die Butter?"
"Was? wegschmeißen? essen? Haben!"
- Wenn man dann nur mit großen Augen angeguckt wird
- Oder. "Ich bin viel klüger wie du" Wie ich, soso. Ohje...
Interessant auch, wenn die Teenies einem mit "Rofl" oder "Lol" antworten.
Über den Slang wurde ja schon zur genüge geschrieben.
Ich glaube, es ist noch viel schlimmer. Denn viele Jugendliche behalten ihre Sprache bis zu ihrem Berufsleben.
Irgendwann wundern sich diese Jugendlichen, warum sie keine Ausbildungsstelle finden, obwohl sie doch so gute Noten haben. Es ist aber schwierig so jemanden auf Kunden loszulassen.
Wir finden das vielleicht noch witzig, aber ich achte, wenn ich eine Dienstleistung in Anspruch nehme, auch auf das Erscheinungsbild meines Gegenübers. Leider verstehen das die Jugendlichen nicht.
Diese Sprache begegnete mir bei einem dieser 10 EURO-Friseuren. Das wars da kann ich nicht mehr hingehen. Ich finde das so unsympathisch. Irgendwie habe ich dann das Gefühl, dass das Mädel, was mir meine Haare schneidet, am Abend mit einer Gruppe anderer Mädels und Jungs steht und dann über jeden einzelnen Kunden ablästert. Man hat doch das Gefühl, dass Ihnen der Job nichts wert ist, dass sie sich keine Mühe geben und dass es Ihnen keinen Spass macht.
Jetzt wohne ich auch in so einer Stadt, wo das recht verbreitet und unter Jugendliche mehr als angesagt ist, diese Halbdeutsche Sprache zu verwenden. Es ist irgendwie beängstigend, wenn ich diese Jungs und Mädels so reden höre. Man hört raus, dass sie keine Ziele haben, keine Lust haben und so früh schon so demotiviert sind. Sie haben jede Menge Wünsche und keinen Ehrgeiz.
Ich finde das ganze Auftreten ist aufgrund der Körperhaltung (sie hängen ja so halb) und die Sprache wirkt asozial.
Das schlimme daran ist, dass diese Jugendlichen keine Sprachprobleme haben müssten! Denn die meisten sind hier in Deutschland geboren, gehen hier in den Kindergarten, besuchen Deutsche Schulen! Sie sprechen ja noch nicht einmal fließend Ihre Muttersprache und wollen die Deutsche Sprache nicht akzeptieren.
Ich bin zum Beispiel nicht in Deutschland geboren und bin hier später eingeschult worden. Dennoch habe ich es geschafft, die Deutsche Sprache recht gut zu lernen! Auch ohne EY ALTER, BOAH KRASS, AJDE und ISCH GEH NACH EDEKA. Ich denke das ganze hat etwas damit zu tun, aus welchem Land die Eltern kommen und wie hoch der Nationalstolz der Familie ist.
Was ich damit sagen möchte, manche Familien sind so sehr auf ihre Kultur fixiert, dass ihre Kinder glauben dass Deutsche Kultur vielleicht in Konkurrenz mit ihrer nationalen Kultur stehen würde. Wenn Ihnen jemand begreiflich machen könnte, dass man sich nicht für eine Kultur entscheiden muss, sondern Multikulturell und bilingual aufwachsen darf, so hätten sie durchaus später viel mehr Erfolg haben können.
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