Schwangerschaft - Kurse ja oder nein?
In einem Seminar über mittelalterliche Heilkunde ging es kürzlich um Hebammen und deren Tätigkeit im Mittelalter. Dabei wurde mir mal sehr deutlich bewusst, wie wenig Aufwand man damals um Schwangerschaft betrieben hat und was man im Gegensatz dazu heute so alles zur Geburtsvorbereitung unternimmt. Eine Hebamme und natürlich den Gynäkologen zur Beratung und für diverse Untersuchungen aufzusuchen ist ja ziemlich selbstberständlich. Aber dann gibt es ja auch noch diverse andere Geburtstvorbereitungskurse, ganz klischeehaft fällt mir dazu im Kreis sitzen und Hecheln im Chor ein, um die Atmung zu üben. Aber auch über Kinderpflege und Ernährung, etc. kann man Kurse belegen.
Mir erscheint viel davon ziemlich schwachsinnig und ich glaube nicht, dass man das wirklich braucht. Darüber wie ein Säugling gepflegt wird kann man sich von der Hebamme informieren lassen und sofern man ein gutes Verhältnis zur Mutter und andeen Verwandten und Bekannten mit eigenem Nachwuchs hat, bekommt man sicher auch dort so einige Tipps zur Pflege und Aufzucht. Es gibt zwar eine Menge Dinge, die man wissen und beachten muss, aber Hexenwerk, dass man ohne eine Gruppe niemals schafft, ist es nun auch wieder nicht. Und im Notfall gibt es immer den Kinderarzt, den man um Rat fragen kann, wenn man gar nicht weiter weiß. Auch was die "technischen" Details der Schwangerschaft, des Geburtsvorgangs und des Vor- und Nachspiels desselben angeht, sollten Hebamme und Gynäkologe die richtigen Ansprechpartner sein.
Wozu benötige ich also noch die ganzen Kurse die offenbar so beliebt sind? Bei meinen Eltern kam es wohl so langsam auf, so etwas zu besuchen, aber Generationen von Frauen vorher haben es auch ohne Gruppenhecheln geschafft ihre Kinder zu entbinden und groß zu ziehen.
Gut, ein Argument ist es natürlich andere junge Frauen, die ihre Kinder etwa zum selben Termin wir man selbst erwarten, zu treffen und dort Kontakte zu knüpfen. Aber das wäre mir ehrlich gesagt ziemlich unwichtig, ich habe einen engen, jedoch sehr ausgesuchten Freundeskreis und alleine die Mutterschaft stellt für mich keine ausreichende Grundlage für eine Freundschaft dar. Und wenn man dennoch ganz viel Wert auf derartige Bekanntschaften legt, kann man diese immer noch beim Babyturnen/Schwimmen, der Spielgruppe, musikalischer Früherziehung oder was man sonst so mit den Zwergen unternimmt, machen. Denn dort trifft man schließlich auch auf Mütter mit Kindern in einem ähnlichem Alter. Was also bringen mir solche Kurse?
Seid ihr Mütter oder Väter und seid gemeinsam mit euren Partner bei solchen Kursen gewesen? Habt ihr davon profitiert oder empfandet ihr es im Nachhinein als Verschwendung von Zeit und Geld? Wenn ihr noch keine Kinder habt, aber welche wollt: Werdet ihr einen solchen Kurs belegen um die richtige Kinderpflege und die korrekte Atmung und all das in der Gruppe zu lernen oder habt ihr keine Lust dazu und wendet euch da lieber an die Hebamme? Oder haltet ihr gar schon die Hebamme für überflüssig und ihr verlasst euch ganz auf euren Frauenarzt und die Erfahrungswerte von Eltern und Freunden?
Ich selbst stehe dem Ganzen, wie wohl deutlich wird, sehr kritisch gegenüber und halte es für eine überflüssig Einrichtung, die ich mir zu gegebener Zeit vermutlich ersparen werde. Ich kann die Begeisterung, die viele junge Frauen für derartige Sachen an den Tag legen absolut nicht nachvollziehen, daher würde mich mal interessieren, wie ihr die Sache seht.
Da ich weder schwanger war, noch bin, noch es vorhabe, kann ich persönlich kaum was dazu sagen. Allerdings hab ich das bei meiner Mutter, welche damals mit meiner Schwester schwanger war durch den hohen Altersunterschied gut mitbekommen.
Beim ersten Kind ist das sicher nochmal was anderes und ich denke, dass es enorm das Gewissen beruhigt, wenn man mehr weiß. Vermutlich beruhigt das auch die Nerven, wenn man weiß, was auf einen zukommt und auch sieht, dass noch mehr das durchmachen. Als Erstschwangere macht man immer mehr Fehler, zumindest meinte meiner Mutter das und das ist sicherlich auch so. Man ernährt sich nicht unbedingt richtig, das Cremen wird vielleicht nicht ganz so ernst genommen, man bewegt sich nicht genug und von den Ängsten vor der Geburt mal ganz zu schweigen.
Meine Mutter hat während der dritten Schwangerschaft viel mehr auf alles geachtet, was sie bei uns damals weniger gut gemacht hat. Was nicht heißt. dass sie was falsch gemacht hat, aber sie war auch viel gelassener.
Aus diesem Grund denke ich, dass man zumindest bei der ersten Schwangerschaft so einen Geburtsvorbereitungskurs mitmachen sollte. Einiges bekommt man auch von der eigenen Mutter und Bekannten usw. gesagt, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass man das eine oder andere von Fremden vielleicht eher annimmt, weil die weniger Rücksicht nehmen, oder das meint man dann zumindest.
Ich war bei meiner Schwangerschaft nicht in einen Vorbereitungskurs. Ich konnte es mir nicht vorstellen, mit einen Gruppe Frauen im Kreis einen zu hecheln. Weil in meinen Augen, das nicht Sinnvoll ist. Denn im Moment der Geburt weiß jede Mutter Instinktiv auf was es jetzt ankommt. Das war so vor Millionen Jahren und das wird auch immer so bleiben. Und wenn ich mal Fragen hatte habe ich mich an meine Ärztin oder an meine Mutter gewandt. Und mein Sohn kam auch ohne diesen Vorbereitungskurs ohne Probleme auf die Welt.
Jeden Tag bekommen Frauen in der ganzen Welt Kinder ohne so einen Vorbereitungskurs und den Kinder geht es super. In meinen Augen ist so ein Kurs, mit der Zeit, eine Modeerscheinung geworden. Den man sieht es auch an andere Kurse wie zum Beispiel Baby schwimmen usw. Würde es so was nicht geben, würde keiner so was machen und die Kinder würden trotzdem auf die Welt kommen.
Aber wenn andere Frauen, so einen Vorbereitungskurs machen möchten um Sicherheit zu bekommen, können sie es selbstverständlich machen.
Sorcya hat geschrieben:Mir erscheint viel davon ziemlich schwachsinnig und ich glaube nicht, dass man das wirklich braucht. Darüber wie ein Säugling gepflegt wird kann man sich von der Hebamme informieren lassen und sofern man ein gutes Verhältnis zur Mutter und andeen Verwandten und Bekannten mit eigenem Nachwuchs hat, bekommt man sicher auch dort so einige Tipps zur Pflege und Aufzucht.
Genau das ist in meinen Augen der Punkte, wenn man denn diese guten Kontakte hat und diese auch selbst mehr als nur ein wenig Erfahrung haben, dann kann man diese Quellen nutzen um sich Erfahrungsberichte aber auch Hilfe zu holen. Allerdings wo existiert denn noch die Großfamilie, in der die weiblichen Familienmitglieder selbst mehr als ein Kind zur Welt gebracht haben, beim Aufziehen noch viel mehr Kinder geholfen haben und Erfahrungen sammeln konnten? Dieses Gebilde ist doch heute die Ausnahme. Mit Hilfe der Großfamilie wurden all die Tipps und Erfahrungen weitergegeben, die heute in solchen Kursen weitergegeben werden.
Ein solchen Kurs habe ich auch besucht und gehechelt haben wir dort kein einziges Mal. Es wurden einfach Erfahrungen von den erfahrenen Hebammen an uns vermittelt, die man früher eben von den anderen weiblichen Familienmitgliedern vermittelt bekam: wie man sich entspannt, wann es "losgeht" aber auch wie man sich bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden Linderung verschaffen kann. Daneben ging es aber auch recht modern zu: wir haben am Modell eines Beckens und eines Babys gesehen, wie das Baby aus dem weiblichen Körper heraus kommt (und gesehen, dass das anatomisch kein Problem ist) und den Kreißsaal besichtigt.
Ich finde einen solchen Kurs deshalb sehr wohl sinnvoll, auch wenn man daraus später keine Kontakte bleiben, so dient ein solcher Kurs der Erfahrungsvermittlung, die es in Zeiten der Kleinfamilie sonst nicht mehr gibt.
Mein Mann und ich haben während meiner Schwangerschaft mit unserem Sohn einen geburtsvorbereitenden Wochenendkurs in dem Krankenhaus besucht, in dem ich dann auch entbunden habe. Meine Meinung zu diesen Kursen ist im nachhinein wohl etwas gedämpfter, als während der Schwangerschaft.
Ich habe mich selbst eigentlich gut rund um Geburt, Schwangerschaft und Kindesentwicklung informiert und fand den Teil im Geburtsvorbereitungskurs in dem es um die Phasen der Geburt und den Weg des Babys durch den Geburtskandal ging, eher langweilig. Zwar hatte die Hebamme eine Puppe mit und zeigte und ganz genau, wie sich das Baby drehen muss, aber dennoch wusste ich darüber eigentlich schon Bescheid.
Weiter nahmen wir in dem Kurs verschiedene Atem- und Entspannungtechniken durch. Sie waren im Kurs allesamt interessant und mein Mann und ich haben uns damals auch vorgenommen, alles zu beachten. Während der Geburt war es allerdings dann so, dass sich die uns gezeigten Atemtechniken als nicht hilfreich zeigten und dass mein Mann weder auf die Idee kam die Massagetechniken anzuwenden, noch dass es von mir gewünscht gewesen wäre. Also war auch dieser Teil des Kurse im Nachhinein betrachtet, eher unnötig.
Einzig der Rundgang durch das Krankenhaus, samt Kreissälen und Kinderzimmer waren interessant. Diesen Rundgang kann man aber mit Sicherheit auch ohne geburtsvorbereitenden Kurs machen. Ich würde einen geburtsvorbereitenden Kurs also nicht noch einmal mitmachen und würde ihn auch nicht unbedingt empfehlen.
Man braucht die Kurse nicht unbedingt. Ich habe auch nur einen Geburtsvorbereitungskurs gemacht. Das war jetzt nicht der typische Hechelkurs sondern meiste eher eine Gesprächsrunde, in der jeder seine Probleme, Fragen usw. ansprechen konnte. Das fand ich sehr gut, so weiß man, dass man mit seinen "Wehwehchen" nicht alleine ist.
Wie eine Geburt abläuft, wurde natürlich auch durchgesprochen und alles in allem hat mir der Kurs ein wenig Angst vor der Geburt genommen. Man hatte in dem Kurs auch die Möglichkeit, alle Hebammen der Praxis (ist integriert in ein Krankenhaus) kennen zu lernen. So trifft man doch auf ein bekanntes Gesicht, wenn es zur Entbindung geht. Letztendlich konnte ich zwar nichts aus dem Kurs anwenden (Kaiserschnitt), aber das kann man ja nie wissen.
Andere Kurse hab ich nicht besucht. Säuglingspflege wurde auch angeboten, aber ich denke, das bekommt man auch ohne Kurs hin. Im Krankenhaus wird einem ja auch noch was gezeigt und im Normalfall hat man ja auch noch eine Hebamme. Ich hab mir halt gedacht, früher wusste man auch, wie das geht, da gabs noch keine Kurse.
Ich habe erst vergangenes Wochenende einen Geburtsvorbereitungskurs mit meinem Freund gemacht, denn es war ein Partnerkurs und ich fand ihn ganz schön. Ich würde so einen Kurs empfehlen, für die, die zum ersten Mal ein Kind bekommen, denn dort kann man viele, neue Dinge lernen und man wird besser auf die Geburt vorbereitet, als beim Frauenarzt.
Dieser Kurs ging von 10 Uhr morgens bis voraussichtlich 16 Uhr und sollte auch am Sonntag fortgesetzt werden, jedoch waren wir so schnell fertig, da einige Mitglieder fehlten und es nicht viele Fragen gab. Die Hebamme war wirklich sehr nett und wir alle haben Platz auf dem Boden genommen mit Matten und Stillkissen. Es fing damit an, dass sich jeder vorgestellt hat und dann sollten wir uns hinlegen, die Augen schließen und es fing mit einer Art "Traumreise" an.
Später sollten die Männer die Frauen massieren und dann sollten auch die Frauen die Männer massieren, was ich als sehr angenehm empfand. Nach einer Zeit wurde dann alles zur Geburt erklärt und wie es nach der Geburt aussieht und das fande ich sehr interessant, da ich einiges noch gar nicht wusste. Das Ganze hat sich dann sehr lang gezogen und die Hebamme hat auch vorgeschlagen, dass wir uns auch gemeinsam den Kreißsaal ansehen könnten, was aber leider nicht geklappt hat, da dieser zu überfüllt war.
Atemübungen haben wir dort nicht gemacht, wir haben uns hauptsächlich über Geburt und Co. unterhalten. Ich fande den Tag ganz schön, da man eben mit Partner teilnehmen konnte und man viel neues kennengelernt hat. Einen anderen Kurs habe ich nicht vor zu machen, da ich denke, da ich nun genug auf die Geburt vorbereitet bin und werde dann nach der Entbindung nur noch Kurse zusammen mit meinem Kind vollziehen.
Ich bin noch nicht schwanger gewesen und habe auch nicht vor es in der nächsten Zeit zu werden, da ich noch zur Schule gehe und ich bevor ich ein Kind habe, möchte ich erstmal in Ruhe mein Abitur machen und studieren, damit ich dem Kind auch nachher etwas bieten kann. Ich finde ja, dass so eine Grundlage das Beste ist um ein Kind zu bekommen, damit es in einem "gesicherten" Umfeld aufwachsen kann.
Ich denke aber, dass solche Kurse nicht mal so schlecht sind. Du findest sie vielleicht unnütz, aber Frauen, die vielleicht nicht ein so sicheres Umfeld haben wie du und viele Leute, von denen sie sich Rat holen können, gehen, weil sie nervös sind, vielleicht gerne in so einen Kurs und lassen sich da helfen. Im Ernstfall bringt es vielleicht sogar was und wenn nicht, dann ist man auf jeden Fall selbstbewusster, weil man denkt, dass man alles kennt. Diese Übungen sind nicht unbedingt für die Geburt an sich da, sondern eher dafür um den Frauen mehr Selbstvertrauen zu geben.
Die Schwangerschaftskurse sind völlig überbewertet, denn man kann genug Berater wie die Frauenärztin, Krankenhaus mit den qualifizierten Hebammen und manchmal kann man auch den Ratschlag von Familienmitgliedern genug Vertrauen schenken. Denn in den Moment, wenn man in die Klinik bzw. zu Hause bei der Hebamme ist, kann etwas ganz anderes passieren. Wie z. B. ein Kaiserschnitt, dann benötigt man kein Atemübungen mehr.
Ich fand meinen Kurs super. Da wurden so ziemlich alle Arten der in den meisten Krankenhäusern üblichen Interventionen und die moderneren, aber teureren Lösungen vorgestellt, die dann Fallpauschale meist nicht genutzt werden. Das hat mir drei Kaiserschnitte erspart, ohne die Geburten unsicherer zu machen. Perfekt!
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