Kollegin schuldet mir Geld - Wie zurückbekommen?
Vor einigen Monate war eine Arbeitskollegin von mir in einer etwas prekären finanziellen Lage. Sie war gerade in eine neue Wohnung gezogen, unter anderem, da sie eine Gehaltserhöhung bekommen sollte und sich so endlich ihre Traumwohnung leisten konnte. Dann kam die Gehaltserhöhung aber doch später als gedacht und sie war schon im ersten Monat spät dran mit der Miete und wusste nicht, wie sie das Geld aufbringen sollte. Sie bat ihre Eltern um Hilfe, die auch nach langem Hin und Her einwilligten, ihr das Geld zu leihen, allerdings waren sie gerade im Urlaub und konnten das Geld erst zwei Wochen später überweisen.
Der Vermieter drohte meiner Kollegin, sie müsse ausziehen, wenn sie nicht bis zum Ende der Woche zahlen würde. Da ich zu dem Zeitpunkt gerade relativ viel auf meinem Konto hatte, erklärte ich mich bereit, ihre Miete zunächst zu mal zu bezahlen. Es handelte sich um eine relativ große Menge Geld, also nicht tausende von Euro, aber doch eine Summe, die man nicht einfach so leichtfertig ausgibt. Ob der Vermieter sie wirklich über Nacht auf die Straße gesetzt hätte, bleibt zu bezweifeln, aber sie war so aufgewühlt wegen der gesamten Situation, dass ich ihr gerne helfen wollte, weil es mir auch wirklich zu dem Zeitpunkt finanziell nicht schwerfiel.
Zwei Wochen später sagte sie, ihre Eltern hätten das Geld jetzt überwiesen und sie würde es mir so bald wie möglich zurückgeben. Dann verpassten wir uns irgendwie für längere Zeit ständig, weil wir verschiedene Arbeitsschichten hatten, dann war sie krank, dann war ich im Urlaub, und so kam es einige Wochen lang nicht zu der Geldübergabe. Ich fand es auch zu dem Zeitpunkt nicht so schlimm, da ich sowieso davon ausgegangen war, dass sie einige Zeit brauchen würde, um das Geld zurückzuzahlen.
Dann vergingen ein paar Tage, bevor sie Zeit hatte, zur Bank zu gehen und das Geld abzuheben. Irgendwann sagte sie mir, das Geld läge bei ihr zu Hause in einem Umschlag, sie hätte es einfach vergessen. Da wir bei der Arbeit in verschiedenen Schichten arbeiten, kommt es schon mal vor, dass man sich nur ein- oder zweimal in der Woche sieht, und so vergingen wieder einige Tage.
Dann kam sie an einem Montag zur Arbeit und erzählte, dass bei ihr am Wochenende eingebrochen wurde und viele Wertsachen gestohlen worden sein. Sie sagte mir persönlich, dass auch der Umschlag mit dem Geld nicht mehr da sei, und dass sie mir das Geld aber trotzdem bald mitbringen würde. Ich wollte sie nun erstmal für eine Weile in Ruhe lassen, weil sie ja für den Einbruch nichts konnte.
Nach ein paar Wochen gab sie mir dann einen Scheck über den Betrag, der stellte sich aber als ungedeckt aus. Noch bevor ich das rausfand, sagte sie mir, dass ihr Konto wegen eines Irrtums gesperrt worden sei. Dann sagte sie mir irgendwann, dass sie das Problem geregelt hätte und mir einen neuen Scheck mitbringen würde. Als ich sie das nächste Mal sah, sagte sie mir morgens, dass sie den Scheck dabei hätte, als ich sie aber später, bevor ich ging, darum bat, kramte sie lange in ihrer Tasche und meinte dann, sie hätte ihn wohl doch vergessen.
Vor einer Woche traf ich sie außerhalb der Arbeit und sie sagte, sie hätte einen Scheck für mich in eine bestimmte Schublade bei der Arbeit gelegt. Als ich dort nachschaute, fand ich keinen Scheck. Ich habe rief sie an und teilte ihr das mit und sie fragte mich, ob ich sicher sei, dass ich in der richtige Schublade gesucht hätte, weil sie den Scheck hundertprozentig dort gelassen hätte.
Ich weiß mittlerweile wirklich nicht mehr, was ich machen soll. Wie gesagt, es machte mir zunächst nichts aus, eine Weile zu warten, aber nun ist über ein halbes Jahr vergangen. Ich möchte ihr auch gerne alles glauben, was sie sagt - der Einbruch, die Sperrung des Kontos, das Vergessen des Schecks -, aber es kommt ihr einfach immer etwas neues dazwischen. Wir sind eigentlich recht gute Kolleginnen und ich komme mir auch blöd dabei vor, sie jeden Tag daran zu erinnern. Aber ich frage mich auch, ob ich das Geld jemeils zurückbekommen werde.
Was würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten? Ich habe jetzt ja schon häufig mit ihr geredet, aber sie hat immer wieder einen anderen Grund, warum sie mir das Geld nicht geben kann. Ich kann ja schlecht rechtliche Mittel einleiten: Was soll ich tun?
Du kannst wirklich schlecht rechtliche Mittel einleiten, es sei denn du hast unmittelbare Zeugen dafür, die das Ganze mitbekommen haben. Ansonsten wäre es mir echt zu bunt, ich würde sagen, dass dich die Frau dreist belügt.
Biete ihr Ratenzahlung in 50€ Schritten an. Und keinen Mist mehr mit Scheck deponieren oder Umschlägen oder was auch immer. Macht einen Treffpunkt aus, das geht ja wohl per Telefon oder Handy und dann gibts Bargeld direkt auf die Hand.
Wenn das eben doch nicht klappt, musst du vielleicht doch zum Anwalt. Aber lass nicht zu viel Zeit vergehen, die Frau scheint echte Probleme zu haben und wenn sie erstmal Privatinsolvenz anmelden muss, siehst du dein Geld wohl die weider, wenn du nicht beweisen kannst, dass du es ihr geliehen hast. Selbst wenn du das kannst, kriegst du nicht unbedingt alles zurück.
Also, hör mit freundlich und rücksichtsvoll auf und rede Tacheles. Das ist keine Freundin von dir sondern nur eine Arbeitskollegin. Die Beziehung zu dir hat sie ja wohl jetzt langsam verspielt und auch das Recht auf einen freundlichen, rücksichtsvollen Umgang. Wenn sie Probleme hat dann soll sie das sagen und nicht mit Lügen oder Ausflüchten und fingierten Übergaben sich weiter verstricken.
Nachdem ich deine Geschichte gelesen habe, fragte ich mich so insgeheim ob ich wohl auch so viel Geduld aufgebracht hätte wie du es hier an den Tag gelegt hast.
Also ich bin der Meinung diese Arbeitskollegin ver-ascht dich nach Strich und Faden. Deinen ( sorry ) naiven Glauben an gute Menschen wird von ihr scharmlos ausgenutzt. Es wird höchste Zeit das du mit deiner Kollegein einmal Klartext redest. Konfrontiere sie doch einmal mit ihren eigenen Worten in dem du ihr einmal die Zeilen vor Augen hälst die du hier im Blog für uns zur Erklärung verfasst hast.
Den letzten Absatz wo du uns um Rat bittest würde ich allerdings weglassen.
Mach ihr unmissverständlich klar das du ihre Geschichten und Ausflüchte die eine Übergabe des Geldes bisher verhindert haben nun nicht mehr so ohne weiteres hinnehmen wirst. Erkläre ihr das du selbst auf das Geld angewiesen bist und wenn sie nicht in der Lage ist dir die ganze Summe sofort zurückzugeben, dann bitte in 2 oder vielleicht auch 3 Monatsraten. doch weiter kannst du ihr nicht mehr entgegen kommen schließlich mußt auch du für dein Geld Arbeiten und hast nichts zu verschenken.
Na das ist ja eine ganz tolle Geschichte. Ich muss sagen, anfangs hätte ich ihr wahrscheinlich auch noch geglaubt, aber so viele Missgeschicke/Einbrüche/Sperrungen des Kontos können einem doch gar nicht hintereinander passieren oder? Es ist zumindest sehr unwahrscheinlich, so dass ich dieser Kollegin vermutlich schon längst nicht mehr geglaubt hätte.
Die einzige Möglichkeit, noch an das Geld ranzukommen, sehe ich darin, mit ihr direkt zur Bank zu gehen. Sie soll das Geld abheben und dir bar auf die Hand geben. Ich würde auch keine Ausflüchte mehr durchgehen lassen. Sie wird ja nun mittlerweile die Gehaltserhöhung bekommen haben oder? Selbst wenn es viel Geld ist, und sie das nicht auf einmal aufbringen kann, würde ich es mir in Raten geben lassen, aber dann auch mit einem gemeinsamen Gang zur Bank. Ist zwar eigentlich kindisch, aber ich sehe keine andere Möglichkeit sonst an das Geld ranzukommen.
Hinhalten tut sie dich ja mit den tollsten Geschichten. Aber mal Fakten auf den Tisch. Hast du einen Nachweis darüber, das du ihr Geld in Form einer Überweisung geliehen hast? Wenn nein, dann kannste das ganze vergessen, wenn ansonsten keine Zeugen dafür vorhanden sind. Eventuell gehst du zum Vermieter und bittest ihn um eine Kopie von dem Kontoauszug. Damit kann man deine Zahlung an ihn ja auch beweisen.
Und dann würde ich ihr klare Fristen setzen. Schriftlich und sie unterschreibt dir den Empfang dieser Aufforderung auf der Kopie, welche du behälst. Nur so kannst du der Frau beikommen und für die Zukunft auch noch was lernen.
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