Lässt Fernsehen die Kindheit verschwinden?
Ist euch mal aufgefallen, dass die Kindheit von heute nicht mehr so ist wie die Kindheit von damals?!
Heute verbringen Kinder Stunden vor dem Fernseher oder dem Pc und verbringen Zeit damit bunte Bilder anzugucken. Und das soll förderlich für die Weiterbildung unserer Kinder sein?
Früher hat man sich mit Büchern einen Zeitvertreib verschafft oder mit anderen Kinder auf der Straße gespielt (das kommt heute natürlich auch noch vor, allerdings nicht mehr so oft). So wurden gleichzeitig die Denkfähigkeiten von Kinder und die sozialen Kompetenzen gefördert. Durch Fernsehn wird weder das eine noch das andere besonders beansprucht.
Der wesentliche Unterschied zwischen einem Kind und einem Erwachsenen ist doch der Wissensvorsprung den der Erwachsenen gegenüber dem Kind hat. Dieser Wissenvorsprung wurde von Kindern früher durch das Lesen aufgeholt. Je älter man wurde desto anspruchsvoller wurden die Lektüren, die gelesen wurden, gleichzeitig bedeutete das Lesen die Entdeckung der Geheimnisse der Erwachsenenwelt. Die Entdeckung erfolgte jedoch langsam, und in verschiedenen Stufen.
Heute ist das ganz anders. Kinder werden vor den Fernseher gesetzt und werden nur so mit Informationen bombardiert. Die Erwachsenen haben sozusagen keine Geheimnisse mehr vor den Kindern, da dies edie Möglichkeit haben alles zu erfahren was sie möchten (was in irgend einer Weise auch gut ist). So erlangen Kinder viel schneller das Wissen der Erwachsenenwelt als wie früher nur durch lesen oder erzählen und sie werden somit auch schneller erwachsen, was dazu führt, dass die Kinderheit mehr und mehr verschwindet.
Auch fällt auf , dass Kinder und Erwachsene vor dem Fernseher gleich sind. Es gibt keine Unterscheidung zwischen ihnen. Alles ist für alle gemacht. So behandlen zum Beispiel Kinderserien Erwachsenenprobleme und das meiste Erwachsenenprogramm ist auch sehr leicht für Kinder verständlich.
Ist euch mal aufgefallen, dass die Zeichentrickserie Spongebob eigentlich mehr was für Erwachsene ist. Die Themen die dort teilweise behandelt werden sprechen doch eher Erwachsene an und können von Kindern in dem Alter eigentlich garnicht richtig verstanden werden
lg
Im Großen und Ganzen würde ich dir zustimmen - außer dass alles für alle gemacht wird.
Thema Spongebob - das ist und war doch bei den Simpsons genauso - da fallen auch viele Anspielungen und werden Themen behandelt, welche eigentlich nur für Erwachsene verständlich sind und die Kinder sind trotzdem ganz verrückt danach. Abgesehen davon see Spongebob sogar noch als positives Beispiel in der aktuellen Kinderunterhaltung.
Wenn ich dagegen die momentanen Serien auf RTL 2 und mitunter auch auf Super Rtl, wie zB Yu-gi-oh osder Dragonball ansehe, DAS ist wirklich bedenklich. Die Bildfolgen sind viiiiieeel zu schnell und die Handlung ist auch generell grenzwertig. Ich sehe das allein schon bei meinem kleinen Bruder, wenn der mal aus Zufall, weil eigentlich verbiete ich ihm das, eine Folge Yu-Gi-Oh sieht, ist der danach total aufgedreht und unausgeglichen.
Was mir auffällt ist, dass die Fantasie mehr und mehr zurückgeht. Ich hkonnte mich früher allein draußen, oder auch mit Freunden draußen, ohne jegliches Spielzeug stunden- und manchmal tagelang beschäftigen. Das schein heute nicht mehr möglich. Wenn überhaupt wird Fußball gespielt oder Fahrrad gefahren, aber aus der eigenen Fantasie heraus ein Spiel ausdenken - das sehe ich nur noch selten.
Hallo,
ich kann mich deinem Beitrag zum Verschwinden der Kindheit nur anschließen.
Interessantes Thema, zumal ich dies auch letztens im Pädagogik Leistungskurs behandelt habe.
Vor dem 17. Jahrhundert war es so, dass es keine seperate Welt der Kindheit gab. Im Mittelalter erfolgte die Kommunikation und das Lernen mündlich. Mit etwa sieben Jahren hatte ein Kind die nötige Sprachkompetenz erworben und somit hatte es die gleichen Vorraussetzungen zum Lernen und kommunizieren wie ältere Erwachsene.
1450 erfand Gutenberg den Buchdruck. Die Gesellschaft lernte immer mehr lesen und schreiben. Von nun an war es notwendig, lesen und schreiben zu können, um sich Kenntnisse anzueignen und zu kommunizieren. Es reichte eben nicht mehr die jedem gegebene mündliche Sprache aus. Infolgedessen wurden Schulen notwendig. Kinder wurden also ab diesem Zeitpunkt als eine besondere Gruppe gesehen ("ungeformte" Erwachsene).
Dies war nun erstmal ein Ausholen in Richtung vergangenheit. Diese entstandende Kindheit geht aber heute immer mehr verloren. Schuld daran ist unter anderem laut Neil Postman die radikale Veränderung der kommunikationstechnologie. Hier seien hauptsächlich elektrische Medien wie das Fernsehen zu nennen.
Zum Fernsehgucken ist keine Vorbildung bzw. sind keine besonderen Fähigkeiten nötig.
Das Fernsehen hebt die Barriere zwischen Erwachsenen und Kindern auf, wie mein Vorredner hier bereits erwähnte. Sämtliche Tabuthemen werden in die Öffentlichkeit gezogen - die Erwachsenenwelt wird enttabuisiert.
Gerade in letzter Zeit ist wieder ein neues, sehr bedeutendes Medium aufgekommen: Das Internet. Die Tatsache, dass das Internet auch Kindern zur verfügung steht, führt dazu, dass Kinder nicht mehr auf Informationen von Erwachsenen angewiesen sind.
Abschließend lässt sich sagen, dass sich für die besondere "Phase" Kindheit in unserer Gesellschft immer weniger Gründe/Chancen gibt.
--> Verschwinden der Kindheit
mfg Gerrit
@Gerrit: Pädagogik-Leistungskurs? Krass. Wo gibts denn sowas?
Naja, zum Thema - wir wollen nur mal festhalten - nicht die Medien sind am Verschwinden der Kindheit schuld, oder zumindest nur zu einem kleinen Teil - die Erwachsenen sind es, die es übersehen, den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit den Medien beizubringen. Ich meine, wer hat denn schon eine Kindersicherung am Fernseher eingestellt (die ist selbst bei den allerbilligsten Geräten möglich)? Dann würde es auch nicht passieren, dass die Kinder sich da gleich mal ne Stunde unbeaufsichtigt dransetzen und was weiß ich was anschauen. Vom PC und Internet ganz zu schweigen - die ließne sich noch leichter "unter Kontrolle halten".
Das mag schon sein, dass Eltern auch zum Teil dafür verantwortlich sind. Jedochist es einfach der Fall dass sich Eltern von heute weniger um ihre Kinder kümmern, natürlich aus allen möglichen Gründen ( manchmal geht es einfach nicht anders).
Da sich aber jedes Elterteil um seine Kinder sorgt und gut behütet wissen will, sorgen sie dafür dass sie in der Zeit ,in der sie sich nicht um sie kümmern können beschäftigt sind und was liegt da näher als der Fernseher oder das Internet.
Und selbst wenn sich Kinder nachmittags zum spielen treffen kommt es oft vor, dass sie gemeinsam vor dem Fernseher sitzen oder PS spielen und da haben dann Eltern nicht unbedingt einen Überblick drüber.
lg
Jaja, früher war alles besser und noch früher war's noch besser. Was die Sache mit dem Wissensvorsprung anbelangt, so gibt es etliche Untersuchungen, die zeigen, dass Deine Annahme nicht stimmt. Im Gegenteil: Ein durchschnittliches Kind von heute weiß mehr und kann auch Informationen besser verarbeiten als ein durchschnittliches Kind aus den 50er Jahren...
Und übrigens: Neil Postman sollte man nicht unbedingt zitieren...
Naja, mit Spongebob Schwammkopf hast du zwar Recht, aber ich denke, dass der Grundansatz deiner Überlegung einfach falsch ist.
Der Unterschied zwischen den Kindern und den Erwachsenen liegt doch vielmehr in der Rationalität, mit der Erwachsene gegenüber Kindern "an's Werk" gehen. Das merkt man spätestens dann, wenn man ein Kind zwei- bis dreimal rufen muss, bis es "in die Realität zurückkehrt", weil es ewig zum Beispiel Playmobil gespielt hat.
Was eben Erwachsene nicht mehr besitzen. Genauso wenig wie diese extreme Ausprägung von Phantasie. Zwar malt und zeichnet jedes Kind liebend gerne, aber kaum ein Erwachsener kann sich dafür noch begeistern, ausgenommen natürlich die Leute mit kreativen Berufen und Interessen.
Ich sehe es allerdings auch so, dass wichtige "Schlüsselqualifikationen" für das spätere Leben den Kindern verloren gehen, wenn sie viel Fernsehen, da hierbei einfach keinerlei soziale Kompetenz geschult wird, was schwerwiegende Auswirkungen auf das spätere Leben haben kann.
Das mit den Informationen sehe ich wiederum nicht so. Den Kindern fehlt schlichtweg der Überblick über den gesamtgesellschaftenlichen Fundus und somit können sie nur sehr wenig mit Informationen der "Erwachsenenwelt" anfangen geschweige denn verstehen. Ich meine, jeder kennt die Situationen, dass Kinder zum Beispiel fragen, was eine "Prostituierte" ist, wonach sie also doch nicht so viel verstehen. Von daher besitzen Erwachsene weiterhin genauso viele oder wenige Geheimnisse vor den Kindern.
Das mit der Bombardierung allerdings stimmt. Finde ich persönlich auch sehr bedenklich, und das nicht nur für Kinder, sondern allgemein für uns Menschen, dass wir nur so von meist inhaltslosen Informationen überschüttet werden. Daher ist es auch kein Wunder, dass wenige Menschen sich dann noch für natürliche Phänomene begeistern können, da die "Dauerberieselung" oft in psychischer Abstumpfung enden kann.
Also ganz kann ich da nicht zustimmen.
Klar es gibt viel mehr Unterhaltungsangebote im Fernsehen für Kinder. Spontan fallen mir drei Sender ein, die Programme nur für Kinder anbieten (zumindest tagsüber). Damit sind auch viel mehr einzelne Sendungen im Angebot und etliches davon finde ich für Kinder nicht wirklich geeignet. Scheinbar sind solche Serien aber so günstig zu produzieren, dass sie trotzdem in Massen laufen.
Auch der Meinung, dass viele Kindersendungen Erwachsenen-Themen behandeln stimmt, nur fällt das dem Kindern weniger auf.
Trotzdem kann ich mich so pauschal nicht der Meinung anschließen, dass Fernsehen die Kindheit verschwinden lässt.
Saturn1985 hat geschrieben:Naja, zum Thema - wir wollen nur mal festhalten - nicht die Medien sind am Verschwinden der Kindheit schuld, oder zumindest nur zu einem kleinen Teil - die Erwachsenen sind es, die es übersehen, den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit den Medien beizubringen.
Das ist auch meine Meinung! Wobei da viele Eltern glaub ich auch schon an der Informationsüberflutung scheitern.
Was sollen Kinder nicht alles können? Wie oft wird betont, dass Kinder möglichst frühzeitig gefördert werden sollen. Da gibt es jede Menge "pädagogisch wertvolle" Spielzeuge, Computerspiele, Fernsehsendungen. Da sind sicherlich einige Eltern dabei, die völlig den Überblick im Informationsdschungel verlieren, die Suche aufgeben und dem Kind einfach seinen Willen lassen.
Alle Geräte an eine Mehrfachverteilung und wenn nicht benötigt Stecker ziehen. Eine sehr effektive (bis zu einem gewissen Alter jedenfalls) Kindersicherung, die auch noch Strom sparen hilft!Saturn1985 hat geschrieben:Ich meine, wer hat denn schon eine Kindersicherung am Fernseher eingestellt (die ist selbst bei den allerbilligsten Geräten möglich)?
Tiramisu hat geschrieben:Jedochist es einfach der Fall dass sich Eltern von heute weniger um ihre Kinder kümmern, natürlich aus allen möglichen Gründen ( manchmal geht es einfach nicht anders).
Da muss ich mal protestieren! Es gab und gibt Eltern, die sich definitv zu wenig um ihre Kinder kümmern.
In meinen Augen gibt es aber viel mehr Eltern als früher, die sich intensiv um ihre Kinder kümmern. Wessen Eltern sind denn früher zum Baby-Schwimmen, Baby-Massage, Krabbelgruppen, Musikalische Früherziehung, Krabbelsportgruppen gegangen? Das gehört doch heute schon fast zum Muss, denn eder will doch sein Kind fördern, und das ist ja auch richtig.
Nur manch ein Eltern schießen dann über das Ziel hinaus und verzetteln sich selber in ihrem Kinderförderprogramm!
Und auch was die Phantasie angeht, muss ich hier mal widersprechen. Es gibt noch genug Kinder, die wunderbar spielen können. Wenn ich mit anderen Müttern unsere spielenden Kinder beobachtete, dann muss nicht nur ich schmunzeln, was die Kinder so für Ideen haben.
Aber auch hier sind wieder die Eltern gefragt, die einfach andere Spielmöglichkeiten anbieten und auch mal die Flimmerkiste, den PC oder anderes ausschalten und nicht nur "pädagogisch wertvolles" Spielzeug anbieten!
also ich kann sagen mein Sohn schaut auch recht viel fern unter anderem Spongebob, allerdings nur weil er den Schwamm hübsch findet oO Aber mein Sohn schaut nur von mir ausgesuchte Filme bis auf Spongebob, und ich finde er hat seine Kindheit noch er spielt genauso gern Lego oder LegoDuplo und beschäftigt sich damit Stundenlang ohne Fernsehen.
Auch einen Gameboy durfte er beim letzten Familienfest mitnehmen damit er sich nicht langweilt .
Ich denke solange man drauf achtet was die Kinder gucken und wie lange ist das ok, Dora und die kleinen Einsteins zum Beispiel animieren zum mitmachen und lehren English bzw klassische Musik das ist doch nicht verkehrt?!
Ich denke auch in einem gewissen Rahmen und unter Kontrolle dürfen die Kids fernsehen.Ich finde auch das sie davon viel lernen können.Ich find zb. Caillou ganz toll und meine 3 jährige liebt ihn.Sie mag auch Spongebob, den ich aber zu verhindern versuche.trotzdem denke ich ,wer nicht möchte das sein Kind fernsieht muß ihm eben alternativen bieten und sich auch darum kümmern.über programme und sender meckern kann jeder.
Aber nur wer es wirklich schafft seinem Kind das Fernsehen als Notlösung zum Spielplatz-Besuch-Malstunde, Türmchen bauen und Co anzubieten hat für mich einen Anspruch darauf über bestimmte Sendungen zu meckern. Zumal viele nicht mal die vorgegeben Altersempfehlungen beachten.Spongebob ist zb. erst ab 6 jahren empfohlen, wenn die Kiddys (auch meine 3 jährige) das trotzdem schauen dürfen, ist nicht das fernsehen schuld.man sollte sich dann eher fragen,warum sitzt das Kind jetzt vorm Fernseher?
Aber ich zb. lass meine Tochter schauen was und wie lange ich es für richtig halte,auch zugegeben weil ich das gern ausnutze da ich noch ein Baby und jede menge Hausarbeit hab.aber ich glaube kaum das sie deshalb weniger von ihrer Kindheit hat, weil ich trotzdem tu was ich kann damit sie sinnvoll beschäftigt wird.setzt man seine kiddys natürlich ständig und vorallem aus bequemlichkeit vor den Fernseher dann iss klar das sie dann irgendwann nur noch wegwollen wenn ihre lieblingssendung vorbei ist.
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