Selbstmordattentäter in Afghanistan
Hallo,
leider musste ich heute wieder in den Nachrichten lesen, dass sich schon wieder ein Mensch in Afghanistan in die Luft gesprengt hat. 2 Menschen sind bei diesem Anschlag ums Leben gekommen außerdem sollen 13 weitere verletzt worden sein. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu diesem Attentat. Angriffsziel sollen Fahrzeuge der US-Amerikanischen Armee gewesen sein.
Leider muss man von solchen Ereignissen fast schon täglich in der Zeitung lesen. Es passieren schon so oft solche Sachen, dass das schon gar nicht mehr richtig an einen heran kommt und man es fast schon ignoriert - es wird einfach zur Gewohnheit. Ist das bei Euch genauso?
Ich finde es immer schwierig, sich richtig vor Augen zu führen, was dort passiert/ passiert ist. Natürlich weiß man, dass es schrecklich ist. Dass sich jemand umgebracht und viele andere mit in den Tod gerissen hat. Irgendwie geht es aber an einem vorbei. Das ist zumindest bei mir so.
Das mag einerseits daran liegen, dass solche Nachrichten heutzutage inzwischen zum Alltag gehören. Andererseits finde ich es allerdings auch immer schwierig, Dinge richtig innerlich zu begreifen, richtig an sich ran zu lassen, die in unserem Kulturkreis unvorstellbar sind. Ein weiterer Grund ist vielleicht auch, dass der Ort des Geschehnisses meist viele tausende Kilometer weit weg liegt. (Was wiederum auch schonwieder den Grund für die fremde Kultur darstellt.)
Ich weiß nicht, wie ich es mir richtig vor Augen führen und es richtig begreifen kann. Geht es euch genauso?
Als Grund dieser Sprengstoffmorde wird von den radikalen Muslims ständig der Protest gegen die Besetzung des Irak oder Afghanistan durch die Amerikaner und deren Helfer angegeben. Wenn das wirklich der Fall sein sollte, dann frage ich mich warum werden dann die Bewohner dieser Länder von ihren Muslimischen Brüder und Schwestern geopfert und kaltblütig von solchen Selbstmördern aus ihren eigenen Reihen getötet ?
Wenn es darum geht, dass die Besatzer das Land verlassen sollen, dann darf man doch nicht die Bewohner des eigenen Landes dafür in die Luft sprengen. Nein diese Sprengstoffattentate werden getätigt weil es immer wieder politische Gruppen dort gibt die ihre Interessen auf solch eine grauenhafte Art und ohne "Wenn und Aber" durchsetzen wollen, wobei denen wohl jedes Mittel recht ist.
Hallo!
Eigentlich ist bei mir genau das Gegenteil der Fall. Ich finde es immer wieder schwer zu verdrängen was Tag für Tag passiert ohne dass man etwas dagegen tun kann! Mittlerweile lese ich nur noch die Zeitung und schaue kaum mehr die Nachrichten im TV.
Zu dem was pikas52 sagte: Ich denke, dass es sehr schwer zu begreifen oder gar zu erklären ist, was in diesen Menschen vorgeht, die sich für eine, ihrer Meinung nach, "gute Sache" selbst töten, aber es ist nicht so einfach!
Sie töten nicht bewusst Leute aus den eigenen Reihen, nehmen deren Tod aber hin. In ihrer Kultur ist es sehr ehrenvoll sich für ihr Land, ihr Leute, ihre Religion umzubringen oder zu sterben. D.h. auch die, die sie mit in den Tod nehmen, sterben einen ehrvollen Tod.
Für mich klingt das auch völlig absurd, aber ich denke man sollte sich mit der "Kultur" beschäftigen und Gedanken darüber machen, bevor man sich unqualifiziert äußert!
Sie töten nicht bewusst Leute aus den eigenen Reihen? Also dann verstehe ich nicht warum sich solche Selbstmörder gerade auf einen Markt in die Luft sprengen wo sich Hunderte von einheimischen Muslime gerade aufhalten um für ihre Familien etwas Essbares zu kaufen, sie nehmen deren Tod ganz bewusst in Kauf.
Erklärungsversuch: In ihrer Kultur ist es sehr Ehrenvoll sich für ihr Land, ihre Leute, ihre Religion umzubringen oder zu sterben. Wenn ich für solch eine Kultur auch noch Verständnis aufbringen soll, dann übersteigt diese Denkweise all meine Vorstellungskräfte.
Auch wir in Deutschland haben Kultur, verstecken uns aber nicht dahinter, und ermorden dafür unsere Mitmenschen. Na wenn dieses die Kultur in Afghanistan ist, dann Lobe ich mir unsere Kultur in Deutschland.
pikas52 hat geschrieben:Also dann verstehe ich nicht warum sich solche Selbstmörder gerade auf einen Markt in die Luft sprengen wo sich Hunderte von einheimischen Muslime gerade aufhalten um für ihre Familien etwas Essbares zu kaufen, sie nehmen deren Tod ganz bewusst in Kauf.
Dann für Dich mal die etwas ausschweifendere Erklärung, denn im Grunde hat SabrinaMuc nichts anderes gesagt (zumindest habe ich es so verstanden): Sie zielen nicht bewusst auf die Menschenmenge ab, sondern auf den fröhlichen "Besatzungsoldaten" oder "Vertreter des oktroyierten Regimes" der sich in dieser befindet (kann man sich eigentlich denken, nicht umsonst wird im gleichen Kontext oft von getöteten Sicherheitskräften / Soldaten berichtet)!
Dass die drumherum draufgehen, da hat gerade unsere Kultur ein wunderschönes Wort für geschaffen: Kollateralschaden! Und wo ist der Unterschied, ob nun ein Terrorist in der Menschenmenge zuschlägt oder man halt einen Bunker zerbombt und das Wohnviertel dass drumrum steht gleich mit (weil das nun einmal da ist)? Im Grunde nur moralisch / subjektiv, obwohl sich beide Seiten mit "höheren Zielen" rausreden - sowohl wir als auch sie.
Die Attentäter bzw. deren Auftraggeber sind auf den Rückhalt in der Bevölkerung angewiesen und es wird dieser suggeriert, dass man nicht sie treffen wollte (was sogar richtig ist), sondern diejenigen, die sich hinter ihr "verstecken". Auf der anderen Seite sind die Attentäter selbst auf das Versteck angewiesen - Du kannst Dir ja mal vor Augen halten, wo man mit einem selbstgebastelten Sprengsatz wohl mehr "Erfolg" haben dürfte:
- wenn man nah an einen Soldaten / eine Gruppe Soldaten in einer Menschenmenge herankommt oder
- man sich einem streng bewachten Posten nähern muss, wo fast jeder skeptisch beäugt wird
Und da die wenigsten Selbstmord Attentäter das ganze mehrmals machen fallen sie zwangsweise aufgrund der fehlenden Erfahrung, wie man sich unbedarft verhält schnell auf. Wer zum ersten Mal klaut ist auch nicht so abgebrüht und legt ein anderes Verhalten an den Tag wie jemand, der das schon sein ganzes Leben lang macht.
Abgesehen davon war es auch in Deutschland / Europa bis vor kurzem (nein, nicht nur im Dritten Reich, auch davor) noch üblich, mal eben alle in Sippenhaft zu nehmen bzw. Kollateralschäden, die sich halt im Sinne einer erfolgversprechenden Strategie nicht vermeiden lassen, mit in die Kriegsplanung einzubeziehen.
Mal ganz davon abgesehen, dass in Afghanistan die Kultur noch eher auf dem Niveau ist wie bei uns im 14. Jahrhundert - tribalistisch und ethnophobisch.
@ pikas 52: Es ist absolut richtig, dass Selbstmordattentäter den Tod ihrer Landsleute bewusst in Kauf nehmen, das habe ich auch nie bestritten. Ich sagte lediglich, dass sie es nicht auf die abgesehen haben, aber wie Subbotnik erklärte, diese Kollateralschäden nunmal hinnehmen! Es gibt einen großen Unterschied zwischen etwas bewusst tun und bewusst in Kauf nehmen!
Dass sie sich hinter ihrer Kultur verstecken und damit den Tod vieler Menschen zu rechtfertigen, finde ich auch entsetzlich! Aber es ist nunmal Teil ihrer Kultur und das Wort ist an sich wertungsfrei zu verstehen! Natürlich können wir uns glücklich schätzen, dass wir hier leben dürfen und nicht in einem Land in dem Krieg und gewaltsamer Tod zum täglichen Leben gehören! Genau das meinte ich, als ich schrieb, dass man sich mit so einem Thema auseinander setzen sollte, bevor man sich dazu äußert!
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