Krümmel wieder abgeschaltet

Man hat es ja beinahe schon fast vergessen, aber eben nur fast: vor rund zwei Jahren brannte es im Atomkraftwerk Krümmel. Zwar war der Brand nicht in direktem Zusammenhang mit der atomaren Stromerzeugung entstanden, aber es war klar, dass eben auch Teile außerhalb des Reaktors eine Gefahr für den Atomreaktor selbst sein können, wenn diese in Brand geraten.

Alle Fehler sollten beseitigt sein, alle Schäden behoben und Krümmel ging auch wieder an Netz. Und wie immer in solchen Fällen: die Betreiber der Kraftwerke spielen die Störfälle erstmal herunter. Durch einen Defekt an einem Trafo kam es zu einer Unterspannung. Dem AKW Krümmel wurde erst am 19. Juni, also vor gerademal zwei Wochen, die Wiederinbetriebnahme erteilt. Seitdem sind bereits zwei Fehler aufgetreten, einer durch Menschen verursacht, einer durch einen Maschinendefekt.

Warum dann aber trotzdem manche Parteien über einen Ausstieg aus dem Ausstieg nachdenken ist doch mehr als fragwürdig. Und auch die angeblich in der Bevölkerung dafür gestiegene Zustimmung ist mehr als teuer erkauft. Die Lobbyarbeit der Interessenverbände in der Politik kostet Millionen (übrigens bezahlt von dem Geld, was wir jeden Monat auf der Stromrechnung stehen haben), unglaublich teure Werbekampagnen (vor allem im Printbereich) und sogar mit "Sonderpublikationen" von Interessenverbänden wie dem deutschen Atomforum, in denen eine Unabhängigkeit vorgetäuscht wird und diese "Heften" wurden massenhaft unter anderem auch an Arztpraxen verschickt und in vielen auch relativ ahnungslos ausgelegt. Alles finanziert mit unserem Geld über die Stromrechnung, obwohl eine gesellschaftliche Mehrheit für einen Ausstieg aus der Atomenergie ist.

Nach den Ereignissen in Fukushima ging alles auf einmal sehr schnell. Plötzlich war sogar die CDU für den Atomausstieg und alle Atomkraftwerke konnten auf einmal alle zusammen abgeschaltet werden ohne dass es zum Zusammenbruch der Stromversorgung kam.

Nun muss die Atomlobby eben mit Ökostrom ihre Gewinn machen und den deutschen Michel damit auspressen.