Vollnarkose beim Zähne machen lassen?

vom 05.07.2009, 22:02 Uhr

Seit meiner Kindheit leide ich darunter dass ich so eine große Angst vor dem Zahnarzt habe. Meine Zähne sind nicht gut und weil ich dauernd behandelt werden muss ist meine Angst noch größer geworden weil ich schon weiß was mir blüht wenn ich hin gehe.

Nun habe ich von der Möglichkeit gehört dass man sich in Vollnarkose seine Zähne sanieren lassen kann und das würde mich sehr interessieren. Denn dann wäre mein Problem endlich gelöst und ich könnte schlafen und müsste nicht mehr solche Angst haben, wo gibt es Infos dazu?

» Albo Rosie » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Albo Rosie hat geschrieben:... wo gibt es Infos dazu?

Bei einem Zahnarzt deines Vertrauens aber ich kann dir auch hier schon mal kurz den Ablauf skizzieren. Ich war bzw. bin in der selben Situation wie du und wollte auch eine Behandlung unter Vollnarkose.

Dann zuerst einmal die Vorraussetzungen ich gehe mal davon aus das du gesetzlich Krankenversichert bist bitte verbessere mich wenn ich falsch liege. Die gesetzlichen Krankenkassen sind nun nicht gerade berühmt für ihre Übernahme von Kosten also wirst du etwas tricksen müssen. Geh am besten zuerst zu einem Zahnarzt der überhaupt die Möglichkeit hat eine Vollnarkosse zu machen das sind meist nur sehr wenige des wegen am besten gleich in eine Uniklinik gehen.

Sprech dein Problem und deine Sorgen an und sag das du unbedingt eine Vollnarkose möchtest da du panische Angst vor der Behandlung hast. Dann gehst du zu deinem Hausarzt und legst die Karten auf den Tisch da du für deine Krankenkasse einen Nachweis brauchst sprich du brauchst eine Überweisung zu einem Psychologen. Das beste wäre wenn dein Hausarzt sich mit diesem sehr gut versteht denn dann hast du die Bescheiningung schon nach der ersten Sitzung. Du brauchst einen Nachweis über deine Angst.

Wenn du diesen hast steht einer Kostenübernahme durch deine Krankenkasse nichts mehr im Weg. Beachte aber bitte das auch hier die selbe Kostenerstattung erfolgt wie auch sonst also das du sicherlich für Zahnersatz einen Teil zuzahlen musst!

Ich bin nun seit fast 3 Jahren privat versichert deswegen kann ich dazu nichts genaues mehr sagen. Ich möchte dir aber auch gleich die Nachteile einer Behandlung unter Vollnarkose aufzeigen da ich sie selbst erlebt habe. Der Arzt welcher die Behandlung durchführt hat kein "Feedback" wenn er dich behandel sprich er sieht nicht was dir schmerzt und langt deswegen etwas derber hin. Auf die ersten Tage nach der Behandlung solltest du dich auf Schwellungen und Schmerzen einstellen da besonders der Kiefer sehr beansprucht wird.

Ich hoffe dir mit diesem Beitrag etwas geholfen zu haben und drücke dir beide Daumen

» DaLange » Beiträge: 10 » Talkpoints: 6,71 »


Ich habe auch sehr viel Angst vorm Zahnarzt und kann es deshalb also sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht. Ich habe meinen ersten Termin in Vollnarkose am Ende diesen Monats. Ich war als erstes bei einem Neurologen und habe mir eine Phobie bescheinigen lassen. Der Neurologe hat mir also ein Atest ausgestellt wofür ich dann 5 Euro zahlen musste.

Dann bin ich mit dem Atest zu einem Zahnarzt gegangen der auch in Vollnarkose arbeitet und der mir empfohlen wurde. Der Zahnarzt sagt das die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden müssen, wegen dem Atest vom Neurologen. Nur Füllungen, Reinigung, Brücken und Kronen, da muss ich wohl selbst was zu zahlen aber das muss man sonst ja auch.

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» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge



ZahnOPs unter vollnarkose - Kasse zahlt nicht mehr!
Zähne machen lassen unter Vollnarkose

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kann deine Angst auch sehr gut nachvollziehen, denn ich leider auch unter dieser Zahnarztphobie und habe gerade eine große Zahnoperation hinter mich gebracht und das auch unter Vollnarkose. Normalerweise muss man diese Vollnarkose selber bezahlen und bei einem Erwachsenen wird sie mit 250 Euro berechnet, jedenfalls war es bei uns so. Aber da ich das Geld nicht hatte und meine Phobie gegenüber Zahnarztbesuchen auch ärztlich bekannt war, sollte ich zum Neurologen gehen und mir diese mit einem Attest bescheinigen lassen, denn dann übernimmt auch die Krankenkasse diese Kosten.

Frag einfach mal deinen Zahnarzt, ob der auch auch unter Vollnarkose arbeitet, denn noch macht so was nicht jeder Zahnarzt, aber falls deiner das nicht macht, kann er dich da weiter vermitteln und mit dieser Bescheinigung vom Neurologen brauchst du diese 250 Euro auch nicht zahlen. Auch wenn die Zahnärzte es dennoch gerne versuchen, so war es nämlich bei mir der Fall und ich habe diesbezüglich erst mal Gerenne gehabt. Aber hartnäckig bleiben und dann klappt das.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


EmskoppEL hat geschrieben:Aber da ich das Geld nicht hatte und meine Phobie gegenüber Zahnarztbesuchen auch ärztlich bekannt war, sollte ich zum Neurologen gehen und mir diese mit einem Attest bescheinigen lassen, denn dann übernimmt auch die Krankenkasse diese Kosten.


Was willst du mit einem Attest vom Neurologen? Der hat mit Phobien gar nichts am Hut, was du wohl meinst ist ein Psychologe.

Diese Kosten können auch anders umgangen werden, einige Universitätskliniken bieten auch ihm Rahmen der Ausbildung ihrer Zahnärzte kostenlose Behandlungen an, wenn man sich als Probant zur Verfügung stellt. Deswegen kann es schon einmal sein, dass man etwas länger warten muss bis einer der Zahnärzte diese Behandlung brauchen aber so kann man auch ohne lästigen Papierkram in den Vorzug einer Vollnarkose kommen.

Gerade wenn man da ganze in einer normalen Arztpraxis machen lassen möchte, muss diese dafür einen Anästhesisten anfordern der eine Menge Geld kostet und die genannten 250 Euro sind schon ein "günstigtes" Angebot. Geht man in ein Ärztehaus oder eine Klinik könnten die Preise etwas niedriger liegen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


@ Sorae: Hier in Deutschland gehen Neurologie und Psychologie oft miteinander einher. Nicht selten gibt es daher auch psychologische Praxen, die von Neurologen geführt werden. Beides schließt sich jedenfalls nicht zwingend aus.

Ich habe mir vor einigen Jahren auch mal eine Vollnarkose zugemutet, um einige Eingriffe an meinen Zähnen vornehmen zu lassen. In der Theorie fand ich diese Planung auch wirklich gut, sinnvoll und stimmig, allerdings hat mich meine praktische Erfahrung dann doch dazu veranlasst, in Zukunft bei allen Eingriffen an meinen Zähnen wirklich auch geistig anwesend sein zu wollen, um zu erfahren, was genau nun gemacht wird. Diese Erfahrung unter Vollnarkose war nämlich in meinem Fall gar nicht schön und hat für mich alles überhaupt nur noch verschlimmert, mal abgesehen davon, dass es meine überhaupt schlimmste Narkose war, die ich jemals erlebt habe.

Auch ich hatte lange Zeit Angst vor dem Zahnarzt, bis mir von einer Zahnarzthelferin, mit der ich befreundet bin, mal die eigentlich auf der Hand liegende Erkenntnis näher gebracht wurde, dass man eigentlich nur Angst vor der Spritze haben kann, allerdings auch nur vor dem Moment, in dem sie eingestochen wird. Sobald das Anästhetikum in den Kiefer verbracht wird, beginnt es dort recht schnell zu wirken, und ich merke auch ehrlich gesagt gar nicht mehr, dass die Spritze wieder entfernt wird, weil ich zu diesem Zeitpunkt schon lokal betäubt bin.

Seit ich diese Erkenntnis so gesagt bekommen habe, wurde mir doch klar, dass da mehr als nur ein bisschen Wahrheit dran ist, und seitdem habe ich auch deutlich weniger Angst vor den Spritzen. Einem wirklichen Angstpatienten würde ich daher dringend empfehlen, sich an einen Zahnarzt zu wenden, der sich auf Angstpatienten spezialisiert hat, denn dort geht man auf Menschen mit wirklicher Angst vorm Zahnarzt und allem, was dieser tut, wirklich gut ein. Es gibt entsprechende Foren im Internet, in denen man sich über solche Zahnärzte und ihre Behandlungsmethoden austauschen kann, außerdem bietet auch die Kassen-zahnärztliche Vereinigung, jedenfalls trifft dies auf die bayerische zu, ein Internetforum an, in dem man sich darüber austauschen kann. Außerdem erhält man dort eine Suchmöglichkeit für genau solche Zahnärzte mit dem entsprechenden Vermerk darüber, dass diese sich auf die Behandlung von Angstpatienten spezialisiert haben.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Sorae hat geschrieben:Was willst du mit einem Attest vom Neurologen? Der hat mit Phobien gar nichts am Hut, was du wohl meinst ist ein Psychologe.

Ich bin der Partner von EmskoppEL und ich war dabei, als sie die Zahnop gemacht bekommen hat. Der Narkosearzt hat uns selber gesagt, das man ein Attest vom Neurologen haben muss und wir hatten uns auch schon gewundert, aber es war an dem so, ohne Attest eines Neurologen gab es keine Übernahme der Kosten für die Vollnarkose.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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