Illegale Fahrübungen in Vorbereitung auf den Führerschein

vom 04.07.2009, 20:49 Uhr

Hallo,

nächste Woche beginnt für mich die Fahrschule und bei der Anmeldung wurde ich gefragt, ob ich denn schon einmal gefahren sei. Bin ich natürlich nicht, wie sollte ich denn auch ohne Führerschein? Daraufhin war die Dame von der Fahrschule ganz überrascht, dass ich denn noch nicht heimlich auf dem Parkplatz mit meinen Eltern geübt habe.

Dies wird wohl ziemlich häufig praktiziert, da zusätzliche Fahrstunden ziemlich teuer sind. Dass das Ganze eigentlich illegal ist, ist mir bewusst und meine Eltern würden es auch nicht erlauben. Dennoch frage ich mich, was denn passieren würde, wenn man erwischt wird bzw. wie hoch die Strafe dafür wäre.

Habt ihr damals auch heimlich auf dem Parkplatz geübt und wurdet dabei vielleicht sogar von der Polizei erwischt? Habt ihr dafür eine Strafe bekommen oder ist das eher so ein Kavaliersdelikt?

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» Tim92 » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Man kann auch legal und ohne Führerschein schon mal Auto gefahren haben. Nämlich auf einem Übungsplatz, der oft vom ADAC angeboten wird. Da musst du mit einem hinfahren, der den Führerschein hat und kannst auf dem Platz fahren. Zwar langsamer als auf der Straße, aber man kann anfahren lernen, einparken lernen und auch die Straßenverkehrsordnung durch Verkehrsschilder in der Praxis lernen.

Ich habe meinen Führerschein erst mit 37 Jahren gemacht. Vorher bin ich wirklich noch nie gefahren. Ich habe mich nicht getraut einfach auf einem Parkplatz oder so zu fahren. Erst, als ich angemeldet war für den Führerschein habe ich einen Bekannten gebeten mal mit mir auf einen Übungsplatz zu fahren.

Eine Bekannte ist auf einem Feldweg ohne Führerschein gefahren. Ihr damaliger Freund, der den Führerschein hatte saß neben ihr. Sie war grade für den Führerschein angemeldet. Dann wurde sie erwischt. Sie konnte sich gleich in der Fahrschule abmelden. Sie bekam 1 Jahr Sperre. Ihr Freund hatte sogar eine Gerichtsverhandlung wegen "Dulden des Fahrens ohne Führerschein". Er bekam 3 Monate Fahrverbot und 2 Punkte in Flensburg und durfte auch noch Strafe zahlen.

Ich würde keinem raten ohne Führerschein zu fahren. Egal, ob auf einem öffentlichen Parkplatz oder auf einem Feldweg. Auf dem eigenen Grundstück, wo die öffentlichen Verkehrsregeln nicht gelten, darf man fahren. Vor allem sollte man auch an den denken, dem das Auto gehört. Denn selbst, wenn derjenige nicht dabei ist, wird dieser belangt, weil er dir dann wahrscheinlich auch erlaubt hat zu fahren. Oder man muss eben sagen, dass man den Schlüssel geklaut hat und dann gefahren ist. Dann wird aber die Strafe nicht geringer werden für den, der ohne Führerschein gefahren ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Solche Dinge werden schon häufiger praktiziert und meistens passiert auch nichts bzw. man wird nicht erwischt. Ich kenne aber auch einen Fall, wo das passiert ist. Allerdings ist das schon einige Jahrzehnte her, damals waren die Auswirkungen noch nicht ganz so heftig. Aber eine Sperre und eine ordentliche Strafe gab es natürlich auch.

Ein Verkehrsübungsplatz ist da die bessere Variante. Da kann man das ganze schön entspannt ohne Angst erwischt zu werden ausprobieren. Besonders das Anfahren und Bremsen muss man ja erst einmal üben und das kann man auch bei relativ geringer Geschwindigkeit. Die Verkehrsregeln kann man zwar auch etwas üben, aber das geht auf der echten Straße dann doch besser.

Nochmal zu der Sache mit dem Privatgrundstück: Meines Wissens darf man nur dann jemand ohne Führerschein fahren lassen, wenn das Grundstück abgesperrt ist, also nicht öffentlich zugängig ist (Schranke, Tor oder ähnliches). Da würde ich mich also vorher lieber noch einmal genauer informieren.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Bevor ich mich zum Lehrgang für den Führerscheinerwerb angemeldet habe, habe ich auch nie selbst ein Auto gesteuert. Das kam erst als ich dann schon einige Fahrstunden hinter mir hatte und bei bestimmten Aktionen einfach nicht sicher war- Anfahren am Berg und Einparken parallel zur Fahrtrichtung waren meine Probleme, außerdem war es gut mal eine Gefahrenbremsung gemacht zu haben. Diese Dinge haben wir dann eine Stunde geübt. Allerdings auch auf einem Verkehrsübungsplatz.

Sicher darf man auch auf einem Privatgrundstück üben, die genauen Voraussetzungen kenne ich zwar auch nicht. Aber: wer hat schon ein solch großes Grundstück, dass man auch mit einem Auto befahren kann? Wir nicht und ich kenne auch niemanden - auf Ackerland lässt es sich schlecht Auto fahren.

Übrigens: trotzdem ich nur eine "private" Fahrstunde hatte, habe ich nur eine praktische Fahrstunde mehr als vorgeschrieben benötigt und dann beim ersten Anlauf die Führerschein-Prüfung bestanden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



JotJot, das mit den Privatgrundstück ist ganz einfach, dieses muss von der Öffentlichkeit abschliessbar / verschliessbar sein, also durch ein Tor öder ähnliches. Dabei gilt aber auch, das die Geländegrenze so gesichert ist, das kein Mensch oder Auto das Grundstück auf anderem Wege betreten oder befahren kann.

Somit reicht es nicht, wenn man zwar ein großes Privatgrundstück besitzt, dieses aber frei zugänglich ist (egal auf welche Weise). Im Falle einer Überprüfung würden dem Verursacher empfindliche Strafen drohen, die sich nicht unterscheiden von denen, wenn man sich auf einem Parkplatz versuchen würde. Einzig die Alternative zum Verkehrsübungsplatz wurde ja schonmal genannt, das ist die einzige Chance, legal ohne Führerschein zu fahren und zu üben.

Übrigens, neben der Sperre, das man keinen Führerschein machen darf, Punkte und eine saftige Geldstrafe riskiert, darf man nebenher auch noch zum MPU antreten, ob man überhaupt geeignet ist, einen Führerschein zu erwerben (sollte dieser feststellen, das dem nicht so ist, kann man auch von dem Erwerb eines Führerscheins ausgeschlossen werden).

Ebenso, was auch zum Thema passt, sind die Roller, die man ja bis zu einer Gewissen Geschwindigkeit ab einem gewissem Alter fahren darf und die gerne getunt werden, damit diese schneller fahren. Was viele hier nicht wissen, wird ein jugendlicher Fahrer mit einem solchem Roller angehalten und in Zuge einer ÜBerprüfung festgestellt, das der Roller getunt ist, gibt es ebenfalls Punkte und in den meisten Fällen das gleiche Verfahren, eine Sperre das man die Fahrschule erst später besuchen darf (beginnend ab dem 18 Lebensjahr) und natürlich eine saftige Geldstrafe (das ist vielen nicht bewust und die sind immer wieder überrascht, genauso, das man auch mit einem Fahrrad Punkte sammeln kann für seinen Führerschein ;) ).

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hi,
also ich muss zugeben, dass ich damals heimlich auf einem Gelände mit meinem Vater geübt habe. Das Gelände wo ich geübt habe, hat dem Verein gehört, bei dem mein Vater Mitglied war, und liegt ziemlich abseits. Aber ich bin mir nicht sicher ob das als Privatgrundstück zählt.

Auf jeden Fall ist das kein Kavaliersdelikt wenn man erwischt werden sollte. Ich denke ich würde das heute auch nicht mehr riskieren. Soweit ich weiss bekommt man selbst eine Anzeige, aber auch derjenige der dich fahren lässt bekommt eine Anzeige. Und ich glaube man muss dann noch einige Jahre warten bis man den Führerschein machen darf.

Ich denke ein Verkehrsübungsplatz ist da die weitaus bessere Variante vorher mal Autofahren zu üben. Das ist auf jeden Fall ungefährlicher.

» josey » Beiträge: 346 » Talkpoints: 4,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


josey hat geschrieben:Das Gelände wo ich geübt habe, hat dem Verein gehört, bei dem mein Vater Mitglied war, und liegt ziemlich abseits. Aber ich bin mir nicht sicher ob das als Privatgrundstück zählt.

Vereinsgelände sind genauo Privatgelände (solange befriedet) wie andere auch - sie "gehören" halt nur mehreren Personen, aber eben nicht denen, die nicht Mitglied im Verein sind.

Ganz ehrlich: Ich wäre nicht so dämlich in der Öffentlichkeit zu üben - die Gefahr ist zwar sehr gering erwischt zu werden, gerade wenn man sich auf Wald- und Wiesenwegen austoben will, aber wenn es passiert kommt es doppelt dick. Und noch ein paar Jährchen länger auf den Führerschein warten zu müssen, gerade als Jugendlicher wo das mit das erste Ziel ist, ist alles in allem wesentlich nachteiliger!

Ich habe zwar auch fleißig vor meinem eigentlichen Führerschein geübt und konnte da schon "Auto fahren", aber das kann man im Grunde vergessen und es ist überflüssig. Bei uns gab es im Segelflugverein sogenannte Rückholfahrzeuge, mit denen die Flugzeuge von der Landepiste zum Start zurückgeschleppt wurden. Das waren meist ausgediehnte und fast schrottreife Autos von Mitgliedern oder Geschenke von denen, die sich den Schrottplatz sparen wollten. Jedenfalls haben wir Jugendlichen mit 14 / 15 uns natürlich immer darum gerissen, wer Flugzeuge zurückholen durfte und an dem Tag Fahrdienst hatte - man konnte ja schön Autofahren :wink. Und wenn keiner richtig hingesehen hat, auch mal mit 80 Sachen über die Wiese brettern und "Rallyes" fahren.

Und: Es bringt im Grunde überhaupt keine Fahrpraxis! Wie man ein Auto fährt lernt man in den ersten 3 - 4 Fahrstunden und da rechnet man mit der Dämlichkeit der Schüler. Inder Regel sitzt es auch danach, vielleicht auch erst nach 6 Stunden. Ausschlaggebend sind jedoch die 18 - 20 Stunden danach, in denen man echte Fahrpraxis bekommt und lernt, wie man sich im Straßenverkehr bewegen muss - und da hilft einem kein Wald- und Wiesenkurs weiter, es ist teilweise eher nachteilig, da man sich so falsche Sachen angewöhnt, da man auf keine anderen Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen muss und sich das so nicht angewöhnt.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Man kann auch legal und ohne Führerschein schon mal Auto gefahren haben. Nämlich auf einem Übungsplatz, der oft vom ADAC angeboten wird. Da musst du mit einem hinfahren, der den Führerschein hat und kannst auf dem Platz fahren. Zwar langsamer als auf der Straße, aber man kann anfahren lernen, einparken lernen und auch die Straßenverkehrsordnung durch Verkehrsschilder in der Praxis lernen.

Das hört sich ja sehr interessant an. Sind diese Übungsplätze denn kostenlos? Falls ja, gibt es da vielleicht auch einen im Harz?

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» Tim92 » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich war einmal mit meinen Eltern auf einem Verkehrsübungsplatz - wovon ich allerdings abraten kann! Es ist einfach zu wenig Platz da und dafür, dass man eventuell noch gar nicht fahren kann einfach ungeeignet. Vielleicht geht man am Besten nach 10 Fahrstunden mal dorthin, dann bringt es einem mehr, dafür, dass es auch ziemlich teuer war.

Ansonsten bin ich auch mal auf Feldwegen gefahren, da war ich aber auch noch sehr jung. Bekannte von uns haben mich auch als ich klein war Traktor mitlenken lassen. Aber inwieweit das Gebiet jetzt öffentlich oder Privatgrundstück war, weiß ich nicht mehr, denn ich war einfach noch zu jung.

Aber ich kann nur sagen, dass die Fahrstunden mit einem richtigen Fahrlehrer viel entspannter sind und auch mehr bringen. Dann zahlt man eben bei der Fahrschule etwas mehr für die Praxis, aber hat das Fahren dann auch legal und im normalen Straßenverkehr erworben.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


@Tim92
Umsonst ist das nicht. Ich weiß nicht, was es mittlerweile kostet. Vor 10 Jahren waren es ein paar DM. Es muss einer dabei sein, der den Führerschein hat und der auch dann neben dir sitzt. Ob bei dir in der Nähe auch ein Übungsplatz ist, kannst du beim ADAC erfragen. Entweder auf die Webseite vom ADAC gehen oder einfach dort anrufen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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