Fahrkostenerstattung beim Praktikum
Ab Montag mache ich in einem Betrieb ein Praktikum für vier Wochen. Das Praktikum wurde mir von der Agentur für Arbeit vermittelt. Die Beraterin hat mit der Geschäftsführerin von dem Betrieb gesprochen und sie gefragt, ob die Möglichkeit bestünde, dass ich dort Praktikum machen könnte. Die Geschäftsführerin hat zugesagt und ich sollte mich dann dort bewerben, was ich auch schnell getan habe. Nur wenige Tage später hatte ich dann ein Vorstellungsgespräch und dann habe ich die Praktikumsstelle bekommen und fange eben Montag damit an.
Nun frage ich mich, ob ich vielleicht von Arbeitsagentur einen Zuschuss für die Fahrtkosten bekommen könnte. Ich bin mir nicht so sicher, denn ich meine mal gehört zu haben, dass man nur Geld für die Fahrtkosten bekommt, wenn der Weg mehr als 20 Kilometer beträgt, allerdings hat das, glaube ich zumindest, nicht direkt etwas mit der Arbeitsagentur zu tun. Der Betrieb ist etwa 10 km von mir entfernt. Gibt es da eine Möglichkeit, für die Dauer des Praktikums einen Zuschuss für die Fahrtkosten zu bekommen? Wenn ja, was muss ich dafür tun?
Rein theoretisch müsste das möglich sein, aber beim Praktikum könnte es Probleme geben - ein Freund musste mal so eine schwachsinnige MAE Maßnahme machen, obwohl er 3 Wochen später seine Ausbildung antrat, und hat die Busfahrkarte für den Zeitraum - war ein Monat - gesponsort bekommen.
Es gibt ja die so genannte "Entfernungspauschale" (umgangssprachlich auch "Pendlerpauschale" genannt). Diese gilt für Arbeitnehmer, die mehr als 20 Kilometer von ihrer Arbeitsstätte entfernt wohnen. Dann gibt es ab dem 20. Kilometer 0,30 € für jeden vollen Kilometer. Angerechnet wird dabei nur eine Richtung.
Ob das bei Praktika auch so ist oder ob da besondere Regelungen gelten, weiß ich leider nicht genau. Ich meine aber mal gehört zu haben, dass man bei der Arbeitsagentur ein Formular ausfüllen muss, damit man die Fahrtkosten erstattet bekommt. Frage einfach mal nach, man wird dir dort sicherlich weiterhelfen können...
Ja, genau, diese Regelung meinte ich auch, dass man ab dem 21. Kilometer Geld bekommen kann, allerdings sieht das glaube ich beim Praktikum etwas anders aus, aber ganz so sicher bin ich mir eben auch nicht.
Ich habe mal gehört, dass andere Leute Geld für zum Beispiel Bewerbungsmappen, aber auch für die Fahrt zu Vorstellungsgesprächen Geld bekommen, deswegen dachte ich, dass das bei einem Praktikum auch so ist.
Meint ihr, dass man solche Unterlagen wegen der Fahrtkostenerstattung auch nachträglich anfordern und einreichen kann? Wie gesagt, am Montag beginnt mein Praktikum und vorher kann ich nicht mehr bei der Agentur für Arbeit anrufen oder vorbeifahren.
Wenn Du einen guten Draht zu deinem Betreuer hast bestimmt - aber auch so, wenn Du begründen kannst, dass Du darauf angewiesen bist und durch das Praktikum letztendlich eine Möglichkeit hast, Dich möglicherweise in Arbeit zu bringen und nicht das nicht nur als Freizeitbeschäftigung siehst.
Die vom Amt brauchen meist etwas länger, um so langfristige Dinge abschätzen zu können bzw. zum um die Ecke denken.
Also eigentlich gibt es ja für Praktikanten so gut wie keine gesetzliche Regelungen. In manchen Betrieben ist es ja noch nicht einmal üblich, einen Praktikantenvertrag zu unterschreiben oder sonst etwas. Was wiederum einmal aufzeigt, dass man auch für solche "Arbeitnehmer" ruhig mal eine gewisse Gesetzesgrundlage schaffen sollte.
Naja, wie dem auch sei, eigentlich muss man das mit dem Praktikumsbetrieb abklären, ob man da etwas erstattet bekommt oder nicht, im Normalfall aber eher nicht. Wie gesagt, als Praktikant ist man selbst in den noch so "freundlichsten" Unternehmen der "Idiot", der vollkommen umsonst jede noch so unschöne Arbeit macht. Ich persönlich hatte mit diesen "Praktikantentätigkeiten" zum Glück noch keine wirklichen Erfahrungen, musste also z.B. noch nie den Kaffee kochen für irgendwen oder sonstigen Käse sortieren.
Kenne allerdings aus dem Bekanntenkreis auch genug Beispiele, die das krasse Gegenteil belegen: Da mussten Privateinkäufe für irgendwelche Abteilungsleiter getätigt werden, teilweise sogar gereinigt und so weiter und so fort. Also wirklich unschöne Sachen zum Teil.
Naja, ich würde das aber auf jeden Fall mal mit dem Betrieb abklären, aber ist halt auch immer so eine Sache, wenn man als Praktikant gleich mal wegen irgendwelchen finanziellen Sachen anfragt. Ist eigentlich ja normal, aber bei Praktikanten wird das eher nicht so gerne gesehen, dass da irgendwelche Wünsche oder gar Forderungen erscheinen, die etwas mit Gewinndezimierung für das Unternehmen zu tun haben. Ist leider so. Probieren kann man es natürlich trotzdem, ich zum Beispiel sehe aber ein Praktikum eigentlich mehr als eine Wissensbereicherung für mich selbst an und von daher schau ich da nicht so sehr darauf, dass ich Geld verdiene / nicht ein kleines Minus verkraften kann.
Macht sich halt einfach super in Lebensläufen, wenn man bei wirklich guten Firmen Praktika gemacht hat, evtl., sofern es nicht vorgeschrieben ist bei zum Beispiel Studienpraktika, sogar noch einen Praktikumsbericht dazu verfasst hat, der dann natürlich vom Unternehmen gegengezeichnet ist.
Also ich persönlich würde's eher nicht fragen, vor allem, weil 20km jetzt auch nicht ne riesige Distanz sind. Ich mein, viele Schüler müssen ab der 12. Klasse mit dem Auto auch ca. 20-25km fahren, weil sie das Fahrtgeld dann nicht mehr gezahlt bekommen von der Schule und das mit dem Stundenplan in den Kollegstufen ja auch nicht immer so gut vereinbar ist mit den teilweise schlechten Anbindungsmöglichkeiten der Bahn oder sonstigen öffentlichen Verkehrsmitteln. Von daher: Eher nicht!
@DerDaene, ich glaube, du hast da etwas falsch verstanden. Es ging nicht darum, dass ich beim Betrieb nachfragen wollte, ob mir der Betrieb die Fahrtkosten während des Praktikums erstattet, sondern darum, ob man bei der Agentur für Arbeit einen Fahrtkostenzuschuss bekommen könnte.
Na ja, jedenfalls hat sich das bei mir sowieso eigentlich geklärt, da ich in dem Betrieb nur eine Woche das Praktikum gemacht habe und jetzt seit einer Woche in der Ausbildung bin. Ich glaube, wegen einer Woche lohnt es sich erst gar nicht, bei der Agentur für Arbeit nachzufragen. Leider sind die Fahrten zur Arbeit und wieder zurück schon etwas teuer, da auf der Strecke momentan ständig Stau ist und ich so fast eine Stunde unterwegs bin, weil auf einer Nebenstrecke eine Baustelle ist.
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