Stellenablehnung aus moralischen Gründen
Person A ist arbeitslos seit 1 Monat. Er bekommt Arbeitslosengeld. A hat keinen erlernten Beruf. A arbeitete 10 Jahre als Lagerarbeiter. Die Firma von A musste Stellen abbauen und da war A dabei. Nun bekommt A eine Stelle von der ARGE angeboten, wo er sich bewerben sollte. Es ist ein Hühnerschlachtbetrieb. A ist Tierschützer und Vegetarier. Das hat er beim Einstellungsgespräch auch erwähnt. Aber trotzdem konnte er am nächsten Tag einen Probearbeitstag machen. A hielt den Tag bei der Arbeit nicht durch und hat nach 4 Stunden den Betrieb verlassen und hat den ganzen Tag nur geweint, weil er das Elend der Tiere dort nciht sehen konnte.
A ging am gleichen Tag noch zur ARGE und berichtete von den Probearbeitstag. Die ARGE hat das allerdings als Stellenablehnung gedeutet und A bekommt nun 3 Monate Sperre. Damit hat er sich zwar erst mal abgefunden, weil diese Arbeit absolut mit seinen Moralvorstellungen nicht zu vereinbaren waren. A bat auch bei der ARGE, dass man ihm solche Stellen nicht mehr anbietet.
Gestern hat A nun wieder ein Stellenangebot bekommen. Im Schlachthof als Reinigungskraft. Ein Telefonat mit dem Chef des Schlachthofes ergab, dass er zuständig ist für die Schlachtküche. Er muss das Blut der tiere wegputzen und auch die Eingeweide entsorgen. Also wieder ein Job, der mit seinen Moralvorstellungen nicht zu vereinbaren sind.
A kann nicht in solchen Betrieben arbeiten. Er befürchtet aber, wenn er diese Arbeit wieder nicht annimmt, dass er weitere 3 Monate Sperre aufgebrummt bekommt und das kann er sich finanziell nicht erlauben.
Kann denn wirklich verlangt werden, dass A in Schlachtbetrieben arbeitet, auch wenn er es einfach nicht kann? Kann man ihn zwingen, dass er Tiere in einem Schlachtbetrieb (fachgerecht) schlachtet (die Hühner müssen lebendig auf ein Fließband gehängt werden und sie laufen dann durch ein Fliessbecken mit Wasser durch das Strom geführt wird. Dann sind sie betäubt und werden mit scharfen Messern an der Maschine geköpft. Selber legt man zwar keine Hand an, aber man muss die Hühner aufhängen und sieht, wie sie getötet werden und ausbluten) und Blut wegputzen muss?
A würde jede andere Arbeit annehmen, die nicht mit dem Töten von Tieren zu tun hat. Was kann A machen, dass er keine Sperre bekommt? Könntet ihr solche Arbeit verrichten? Ich bin ehrlich. Ich könnte es nicht und ich würde diese Arbeit auch ablehnen.
Nun ich denke A wird mit einer weiteren Sperre rechnen müssen. Es ist nun mal Arbeit und ein festes Einkommen, das abgelehnt wird. Ob das nun moralisch vertretbar ist oder nicht, sei dahin gestellt, mit Moral darf man der ARGE eigentlich nicht kommen.
An Stelle von A würde ich versuchen, über einen Rechtsbeistand Hilfe zu bekommen. Ich weiß, dass man als Student die Möglichkeit hat, sich einen Schein beim Gericht zu holen, mit dem die erste Beratung bei einem Rechtsanwalt kostenlos ist. Ob dies auch bei Arbeitslosen geht, weiß ich leider nicht. Ich würde mir in einem Branchenbuch oder im Internet einen Anwalt suchen, der auf Arbeitsrecht spezialisiert ist bzw Arbeitslosengeld. Dort findet man einige Spezialisten seitdem diese Arbeit leider öfters in Anspruch genommen werden muss. Die können A fachlich fundiert weiterhelfen und in wirklich diesbezüglich beraten! Ich meine auch mich zu erinnern, das es eine website gibt, auf der man solche Fragen stellen kann und fachlich fundierte Angaben inklusive §-Angaben und Gerichtsurteilen (ganz wichtig!) bekommen kann. Hierfür würde ich einfach ein mal bei Google gucken.
Zu dieser Arbeit: Ja, ich würde sie machen. Es ist ein fieser Job, ein anstrengender und ekliger Job. Es ist aber ein Job, der gemacht werden muss - und ein sehr wichtiger Job noch dazu denn es geht hier um hygienische Verhältnisse! Ich habe als Kind viel Zeit auf dem Bauernhof verbracht und auch mitbekommen wie Tiere geschlachtet werden. Ich habe gelernt, dass dies eine Notwendigkeit ist, wenn wir deren Fleisch essen möchten. Es gab also nur die Wahl: Esse ich Fleisch und will, das Tiere geschlachtet werden oder esse ich kein Fleisch. Einige Zeit lang habe ich kein Fleisch gegessen. Trotzdem habe ich weiterhin bei der Pflege der Tiere geholfen und diese auch mit zum Schlachter gebracht. Dann kam ich mit der ganzen Bio-Sache in Kontakt.
Nun sehe ich auch regelmäßig die Tiere, die wir später essen. Wir kaufen kein Fleisch, sondern Anteile an dem Schwein/Rind das wir später essen wollen. Eier werden dort gekauft, wo man die Hühner sehen kann. Wir fahren im Sommer oft zu den Rindern, die zum Herbst hin geschlachtet werden. Sie leben auf einer tollen Wiese, haben ein gigantisches, gesundes und artgerechtes Leben. Würden wir sie nicht kaufen um sie zu essen, würde es sie a) entweder gar nicht geben oder b) müssten sie wieder in Ständerhaltung oder ähnlichem leben.
Deutlich teurer ist diese Aktion nicht, im Gegenteil. Ich kaufe von dem Geld noch das gute Gewissen hinzu, zu wissen, wie es dem Tier vorher ging und ich zahle kein Geld für Antibiotika, die ich nicht zu mir nehmen möchte.
Trotzdem kann ich verstehen, wenn A sagt, er möchte diesen Job nicht erledigen, denn es ist ein Job, der psychisch anstrengend ist, gerade für jemanden der aus Überzeugung kein Tier töten möchte. Und ich hoffe, du hälst uns auf dem laufenden, was sich ergeben hat! Ich drück A die Daumen, dass er Recht bekommt und solche Arbeit nicht annehmen muss.
Hallo!
Da muss ich zu A sagen, vor Gericht hätte er damit keine Chance, dies sollte er bleiben lassen, Moral hin oder her, dann muss er eben losziehen und sich selbst um einen Job bemühen wo mit seiner Moral zusammen passt. Sicher ist die Arge nicht kooperativ in solchen Dingen, aber Fakt ist das man einen Job nicht Ablehnen darf wo man von der Arge erhält. Die Sperrung folge dann schlussendlich zurecht und A darf sich darüber dann auch nicht beschweren. Es gibt schlimmere Entscheidungen die von der Arge zu Unrecht mit Kürzungen bestraft werden, wo manche Leute dann rein gar nichts dafür können und wenn jemand so beabsichtigt einen Job ablehnt ist er selbst dran Schuld und sollte selbst losziehen und sich seinen Traumjob suchen.
Leider ist heute keiner in der Lage sich einen Job nach seinen Wünschen zu suchen, sondern muss oder sollte nehmen was angeboten wird, gerade in dieser schweren Zeit. Aber bei so etwas dann einen Rechtsbeistand dazu holen, dafür habe ich kein Verständnis, da gibt es schlimmeres. wenn es auch für A schlimm genug ist.
Stimmt die Arge wird das erneute Ablehnen eines Jobs mit einer Sperre bestrafen. Es ist dabei egal ob jemand das aus moralischen Gründen nicht kann oder ob einfach die benötigten Kenntnisse fehlen. Aber ganz ehrlich, ich könnte so einen Job auch nicht ausführen, denn ich glaube ich würde mich ständig übergeben.
Ich selbst habe vor Jahren mal ein Stellenangebot von der Arge bekommen, worauf ich mich eigentlich nicht vorstellen wollte. Es waren in der Ausschreibung russische und japanische Sprachkenntnisse gefordert, die ich natürlich nicht besitze. Ich rief damals also bei der Arge an und schilderte das Problem. Die Antwort von der Sachbearbeiterin war: "wenn sie da nicht hingehen, dann sperren wir ihnene die Leistung. " Ich fand es zwar ziemlich unlogisch mich auf was zu bewerben, wo ich gar nicht die erfoderlichen Kennstnisse habe, aber ich tat es dann doch. Kurze Zeit später rief dann auch jemand von dieser Firma an und fragte mich wieso ich mich beworben hätte. Es wäre doch klar ausgeschrieben gewesen, dass die Sprachkenntnisse da sein müssen. Aber zumindest war ich der Sperre entgangen...
Hallo zusammen,
wenn mich jetzt nicht alles täuscht darf man doch 2 mal ein Stellenangebot ablehnen ehe man eine Sperre bekommt, oder? Ich persönlich könnte so einen Job allerdings auch nicht machen - nie im Leben. Jede andere Arbeit, aber nichts was mit abschlachten von Tieren zu tun hat.
Des weiteren wundert es mich, dass "A" mit der ARGE zu tun hat. Aus dem Eingangsposting entnehme ich, dass "A" 10 Jahre als Lagerarbeiter beschäftigt war und aufgrund der Auftragslage gekündigt wurde. Normalerweise müsste "A" demnach Arbeitslosengeld I erhalten & hätte es mit der Agentur für Arbeit - nicht mit der ARGE zu tun.
Binka hat geschrieben:Des weiteren wundert es mich, dass "A" mit der ARGE zu tun hat. Aus dem Eingangsposting entnehme ich, dass "A" 10 Jahre als Lagerarbeiter beschäftigt war und aufgrund der Auftragslage gekündigt wurde. Normalerweise müsste "A" demnach Arbeitslosengeld I erhalten & hätte es mit der Agentur für Arbeit - nicht mit der ARGE zu tun.
Sorry, das war dann wohl ein Fehler von mir. A hat natürlich mit der Argentur für Arbeit zu tun. Er bekam ja grade erst den ersten Montat ALG1 und hat dann direkt die 3 Monate Sperre bekommen und fürchtet halt jetzt die näüchsten 3 Monate, weil er diese Arbeit einfach nciht machen kann. A ist total fertig und schafft es nicht.
Binka hat geschrieben:wenn mich jetzt nicht alles täuscht darf man doch 2 mal ein Stellenangebot ablehnen ehe man eine Sperre bekommt, oder?
Man kann mittlerweile auch eine Sperre bekommen, wenn man "nur" ein Stellenangebot ablehnt. Inwieweit das tatsächlich auch umgesetzt wird, kann ich nicht sagen.
Übrigens kann der Anspruch auf Arbeistlosengeld ganz entfallen, wenn man innerhalb von 12 Monaten für 21 Wochen gesperrt wird. Aus diesem Grunde sollte man sich ganz genau überlegen, ob man nicht doch diesen Job versucht (auch wenn es noch so hart ist). Alternativ bleibt wirklich nur, sich allein auf die Suche nach einer passenden Stelle zu begeben. Denn zumutbar sind solche Stellen wohl schon, und wenn nicht gerade gesundheitliche Probleme gegen den Antritt sprechen, dann ist wohl die Sperre nicht zu umgehen.
Ich selbst würde einen solchen Job sicher nicht machen wollen, kenne aber viele in der Gegend hier die das tun, weil sie sonst keine Aussicht auf eine Beschäftigung haben. Die meisten haben zwar etwas anderes gelernt, finden aber im gelernten Beruf nichts. Meine Abneigung hat allerdings weniger moralische Gründe sondern ganz einfach gesundheitliche. Und so brauche ich mir da weniger Gedanken zu machen.
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