Bewerbung erster Eindruck
Leider ist es eine Tatsache: die Personalchefs achten sehr auf den ersten Eindruck, den ein Bewerber vermittelt zu sehr wie es aussieht. Denn der erste Eindruck mag entscheidend wirken, in Wirklichkeit ist er aber gar nicht so wichtig. Dadurch, dass viele Personalchefs zu sehr auf den ersten Eindruck achten, verlieren sie den Fokus auf wichtige Eigenschaften und Voraussetzungen, die der Bewerber eigentlich für die Firma mitbringen sollte.
Auch ist es ein häufiges Problem, dass sich der Bewerber innerhalb eines kurzen Gespräches nicht so ganz präsentieren kann, wie er wirklich ist – aus Gründen wie Stress, Angst und Unsicherheit.
Natürlich kann es vorkommen, dass Arbeitgeber auf Grund des ersten Eindruckes den Job an einen anderen vergeben, doch denke ich, dass die jenigen Personen es dann in den meisten Fällen selber Schuld sind. Es kommt heute nicht mehr nur auf die Qualifikationen eines Menschen an, sondern auch auf sein Aussehen. Ein Mitarbeiter repräsentiert schließlich in einer gewissen Art und Weise die jeweilige Firma und da ist es nur verständlich, dass Arbeitgeber in gewissem Maße auch das Aussehen eines Bewerbers bei ihrer Entscheidung beachten.
Es ist natürlich nicht fair von vorne rein zu sagen, nur weil jemand nicht gut aussieht ihm diesen Job nicht zu vergeben, doch der erste Eindruck sagt nunmal viel über einen Menschen aus. Bei einer Bewerbung muss man sich einfach, in der gegeben, kurzen Zeit behaupten und ein gutes Bild vermitteln, denn welcher Chef stellt denn einen total unsicheren Menschen ein, der schon mit der geringsten Stresssituation nicht zurecht kommt.
Um wenigstens für ein bisschen Chancengleichheit zu sorgen, dürfen bei Bewerbungen keine Passfotos mehr verlangt werden. Die Dazugabe erfolgt vom Bewerber freiwillig. Somit wird zumindest bei einer schriftlichen Bewerbung das äußere Erscheinungsbild außen vor gelassen und herrscht Chancengleichheit.
Das mit den Passfotos finde ich keine schlechte Idee, so könnte wirklich vermieden werden, das die Arbeitgeber sich ihre Leute nur nach den Fotos aussuchen. Aber ich denke, das wird nicht passieren. Ob der Eindruck bei einem Vorstellungsgespräch dann wirklich so ausschlaggebend sein sollte, sollte auch wirklich überdacht werden. Denn es ist ja nun wirklich so, dass die meisten durch Aufregung, Stress, Angst vor einer Absage etc. total angespannt sind und nicht das Widerspiegeln, was sie eigentlich sind.
Das ist sicher schon vielen so ergangen und ich finde das irgendwie blöd und unfair, doch was für eine Regelung sollte man da schaffen? Klar, dass sich die Arbeitgeber den oder die aussuchen, die sich beim Vorstellungsgespräch gut, sicher und locker präsentiert haben. Ich denke, es ist schwierig da immer gerecht zu sein und auf Chancengleichheit zu achten. Es gibt halt auch oft einfach viel zu viele Bewerber auf eine Stelle und ich möchte da auch nicht in der Haut des Arbeitgebers stecken. Da hat man sicher oft die Qual der Wahl.
Für mich als Arbeitgeber sind Passfotos natürlich mit ein Entscheidungskriterium bei der Auswahl eines möglichen Angestellten. Da ich in einem Beruf arbeite, wo sehr intensiver Kontakt mit Menschen herrscht, ist ein halbwegs vernünftiges Erscheinungsbild für mich unerlässlich.
Worauf ich desweiteren in einer Bewerbung achte, ist die Qualität der Ausbildungsstätte. Absolventen gewisser Ausbildungsstellen werden bei mir leider gar nicht mehr zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Früher habe ich das noch etwas "humaner" gehandhabt, aber nachdem ich mehrere Male doch sehr enttäuscht worden bin, habe ich dann angefangen, alle Absolventen über einen Kamm zu scheren.
Lücken im Lebenslauf sind für mich erstmal kein negatives Kriterium, teilweise lade ich solche Bewerber bewusst zum Vorstellungsgespräch ein, um festzustellen, ob es plausible Erklärungen für diese Lücken gibt. Weiterhin entscheidend ist auch, ob ein Bewerber auf diese Lücken im Lebenslauf von selbst zu sprechen kommt, oder ob man ihn drauf ansprechen muss.
Weiterhin konfrontiere ich Bewerber im Vorstellungsgespräch mit einer arbeitsbezogenen Aufgabenstellung, die erstmal mündlich, und bei aufgetretenen Zweifeln (oder zur besseren Verdeutlichung) auch praktisch gelöst werden müssen.
Junge und berufsunerfahrene Bewerber haben bei mir immer einen gewissen "Bonus", da ihnen teilweise auch einfach die Erfahrung im Umgang mit solchen Bewerbungssituationen fehlt. Ausserdem lassen einen gewisse kleine Fehler auch durchaus menschlich erscheinen.
Ich kann eigentlich jedem angehenden Bewerber nur an die Hand geben, wenn man einmal nen Termin zum Vorstellungsgespräch erhalten hat, sollte man relativ locker an die Sache rangehen, Im Normalfall möchte einem kein Arbeitgeber den Kopf abreissen, und mit einer gewissen Entspanntheit kann man sich selber deutlich besser und "gewinnbringender" präsentieren.
Mal eine Frage: Ist es eigentlich empfehlenswert wenn man selbst einen vorbeschrieben Block mit Gesprächstichpunkten (Notizen) dabei hat um möglichst selbst durch das Gespräch zu führen? Ich sehe darin eine sinnvolle Möglichkeit sich darzustellen (wenn die Anforderung darauf aus ist), merken kann man sich seine ganzen "Qualifikationsthemen" nicht, vor allem im Rahmen eines Vorstellungsgespräches. Der Zeitfaktor ist wirklich lästig beim Vorstellungsgespräch und erreicht keine individuelle Gespächsebene, ich stimme dieser Meinung defenitiv zu.
Es ist wie immer halt Pokerface, ein leider viel zu offen gepfegtes Verfahren. Dabei geht es doch um eine langfriste, optimale Zusammenarbeit. Selbstverständlich ist je nach Branche ein grosser Bewerbermarkt und ein starker Andrang an hochqualifizierten zu berückdichtigen.
Na sicher ist der erste Eindruck wichtig, es muss passen. Allerdings muss sich der Arbeitgeber auch ein Bild von der Art und Weise des Arbeitens machen. Dadurch werden potenzielle Arbeitnehmer auch gerne zu Hospitantionen, also Probearbeiten, eingeladen. Die ersten Monate als Probezeit sind sowieso bekannt. Aber durch ein unentgeltliches Probearbeiten kann man schon einmal zeigen, was man kann oder was man mitbringt. Der Arbeitgeber und auch der Bewerber springen dann ins nicht mehr so kalte Wasser.
Passenderweise bekam ich gerade den Anruf einer Nachbarsgemeinde, bei der ich mich um eine Vertretungstelle als Erzieherin beworben habe. Da ich dummerweise kein Passfoto mehr zur Hand hatte, habe ich es ohne versucht. Das Resultat ist nun, dass ich mich morgen in einem KiGa melden werde, um einen Termin zum Hospitieren auszumachen. Gelesen, dass es ohne ein Passfoto geht, habe ich schon öfters. Einige schienen auch so mehr Erfolg gehabt zu haben, als mit Foto. Ich kann es nun nicht pauschalisieren und ich weiss auch nicht, ob es unbedingt Nachahmungwert ist. Aber versuchen kann man es ja. Obwohl ich auch sehr unsicher gewesen sind. Jedoch habe ich mir gedacht, dass eine Bewerbung ohne Passfoto besser ist als gar keine Bewerbung.
Deine guten Eigenschaften hast du ja schon , wie jeder andere auch, übertrieben in deiner Bewerbung geschildert. Das Gespräch im Anschluss ist dann nur eine Überprüfung dessen und ein sich sympatisch sein. Niemand erwartet dich im Nadelstreifenanzug bei einem Bewerbungsgespräch, es sei denn du willst Investmentbanker oder sowas werden, wo das einfach Berufskleidung ist. Aber ansonsten reicht ein "normales" Erscheinungsbild. Viel wichtiger ist ja, dass man zeigen kann, dass man sich über den Beruf und die Firma im Vorfeld bestens informiert hat, schon ist der erste Eindruck gerettet und der Rest regelt sich dann fast von selbst.
Was die Sache mit den Passfotos angeht: Davon habe ich auch schon gehört, würde aber nie eine Bewerbung ohne ein Bild losschicken.
Du, *steph*, hast wie ich finde, richtig Glück gehabt, dass du einen Termin bekommen hast, obwohl deine Bewerbung ohne Bild war. Im Prinzip sehe ich das genauso wie du, "lieber überhaupt eine Bewerbung, als gar keine".
Nun ist es ja aber heute so, dass sich so viele auf eine freie Stelle bewerben, und wie schon hier erwähnt, der erste Eindruck zählt. Wenn dann nicht mal ein Bild dabei ist, wird man wahrscheinlich gleich aussortiert. Also ich würde es nicht riskieren.
Ich denke auch, dass der erste Eindruck eine wichtige Rolle spiele bei einer Bewerbung. Das Auftreten ist sehr wichtig und ist Teil der Kriterien bei einer Bewerbung. Natürlich sollte man dabei nicht zu viel geblendet werden und fachliches Wissen und gute Ausbildung sind wohl doch das Wichtigere aber wie gesagt, bei mir wäre das auch so. Der erste Eindruck zählt und den kann man nicht einfach so löschen.
Ohne jemand hier zu nahe treten zu wollen, aber woher will man wissen, ob man wirklich nur wegen seines Aussehens nicht genommen wurde? Vielleicht sollte man nach einem "verpatzten" Bewerbungsgespräch einfach mal den Mut haben nachzufragen, was der Grund für die Absage war. Dazu gehört zwar viel Mut, weil ja auch Kritik herauskommen kann, es könnte aber auch andere Ursachen für eine Ablehnung geben. Falls es an der eigenen Person liegt, kann man sich mal dieser Kritik stellen und eventuell etwas ändern, anstatt nur vom Personaler zu fordern.
Klar ist der erste Eindruck wichtig und dazu gehört auch ein akzeptables Aussehen. Die Bewertungs-Kriterien dafür unterscheiden sich sicher von Branche zu Branche und sind sicher auch vom angstrebten Job abhängig.
Und bei manchen Jobs ist es einfach auch so, dass die besten Fachkenntnisse der Firma nichts nützen, wenn das Aussehen gar nicht geht. Ein Passfoto nicht mitzuschicken, mag zwar einfach erscheinen, aber ich denke man sollte dann schon eine gute Begründung für diesen Schritt haben, wie der von *steph* beispielsweise.
Auch dass man unter Stress ein etwas anderes Bild abgibt, als unter entspannteren Bedingungen ist wohl den meisten Leuten mit Personalverantwortung bekannt. Darum ist auch mir die von *steph* geschilderte Weise, des Probearbeitens für einen oder mehrere Tage bekannt. Und Firmen die das einmal gemacht haben, machen das immer wieder gern, da sich in solch einer Zeit viel eher herausstellt, wie der Bewerber zum Job und auch zur Firma passt.
Ich denke im übrigen auch nicht, dass alle Personaler so oberflächlich sind. Und wenn mich jemand auf Grund meines Aussehens oder meiner Nervosität beim Vorstellungsgespräch nicht einstellen wollte: ich weiß nicht, ob ich mit jemandem so Oberflächlichem auf lange Sicht zusammenarbeiten wollte. Wenn ich mehrere solcher Absagen bekommen würde, dann wäre es für mich höchste Zeit mal zu überprüfen, ob mein Bild von mir und meinem Auftreten mit dem übereinstimmt, was andere sehen. Und wenn das nicht der Fall ist, dann ist es an der Zeit an mir etwas zu ändern. Alternativ bliebe sonst nur noch, selbst ein Unternehmen zu gründen und Chef "spielen".
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