Kreative Bewerbung - bringt das was?
Noch nie war es wichtiger als heutzutage, bereits innerhalb der Bewerbungsunterlagen einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Immer beliebter unter den Jobsuchenden werden die so genannten kreativen Bewerbungen, meistens sehr zum Ärger der Personalchefs.
Hier mal einige „einfallsreiche“ Beispiele, die tatsächlich so vorgekommen sind:
- Hamburger Werbeagentur Jung von Matt: Bewerbungsunterlagen (in diesem Fall: ein kleiner Zettel mit der Aufschrift: Hessische Kreative will nach Hamburg“) lagern in einem Paket voller hessischer Spezialitäten, wie zum Beispiel grober Wurst, Handkäs etc. Problem: das Paket kam über die Feiertage an, der Inhalt war beim Öffnen bereits vergammelt und stank gewaltig. Resultat: keine Einstellung
- Selber Werbeagentur: Schuhkarton voller Gelatine, darin (einlaminiertes) Anschreiben. Ganzer Schreibtisch wurde beim Auspacken (mit dem Schlachtermesser) mit Gelatine eingesaut, Resultat: keine Einstellung.
- Werbeagentur "Zum goldenen Hirschen“ hat ständig mit lustigen Hirschgeweihen, die die Bewerber in ihre Passfotos einfügen, zu kämpfen – bzw. zu gähnen.
- Managementberatung Kienbaum erhielt eine Bewerbung, die reine Provokation war. Der Bewerber forderte auf, dass die Firma sich bei ihm umgehend melden solle (allerdings erst ab 20 Uhr) und sprach davon, wie lange er überlegt habe, sich überhaupt bei der besagten Firma vorzustellen (nicht bewerben!)
- Alexander Welitschko bewarb sich als menschliche Software – Bewerbung im Booklet, Arbeiten und Referenzen auf CD gebrannt. Ergebnis: nur Absagen, und das obwohl er ca. 1000 Euro in seine kreative Bewerbung investiert hatte.
Aber es kann auch gut gehen, bestes Beispiel: Thomas Wildberger, bewarb sich bei der Werbeagentur Jung und Matt als Texter. Scherzhaft wurde in der selben Stellenanzeige auch nach Pamela Anderson als Empfangsdame gesucht, also verkleidete sich Thomas Wildberger als Pam (Silikonbusen, blonde Perücke, Baywatch Badeanzug) und gestaltete so seine Bewerbungsfotos, allerdings mit dem schriftlichen Hinweis, dass man es wohl ohnehin schnell bemerken würde, dass er nicht Pamela Anderson sei, und man ihn deshalb wohl besser als Texter einstellen sollte. Resultat: Job bekommen!
Insgesamt jedoch ist die kreative Bewerbung mit Vorsicht zu genießen viel wichtiger sind gute Arbeitszeugnisse, einen ansprechenden Lebenslauf und ein herausragendes Bewerbungsschreiben.
Tolle Beispiele. Habe gut gelacht. Aber man kann ja auch anders kreativ sein, nämlich mit der berühmt berüchtigten Seite 3. Ich halte davon nun nicht viel, sehen das andere anders?
Ich halte von sowas auch sehr wenig, denn Jobs sind heutzutage sehr wichtig und mit sowas kann ich einfach nicht spaßen, denn viele sind arbeitslos und wenn sie die Stelle denn bekommen hätten, falls sie nicht so einen Mist gebaut hätten, tja dann würden sie vielleicht heute nicht mehr suchen und sich lieber einen netten Abend machen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Typen es immernoch bereuen, dass sie sowas gemacht haben, denn es kann immer gut sein, dass die Begabungen perfekt passen, jedoch der erste Eindruck nunmal so schlecht, wie in den Beispielen beschrieben war, sind. Auf jeden Fall sind die Beispiele eher witzig, doch ich hoffe sie lernen aus den Absagen und machen was besseres aus ihrem Leben anstatt sich als Witzfigur hinzustellen. Wenn sie denn einen Beruf dann haben, können sie von mir aus auch nackt durch die Stadt laufen. Von da an ist es mir ehrlich gesagt nicht mehr interessant zuzusehen wie sich jemand abmüht Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich hab es zwar noch nie mit einer kreativen Bewerbung versucht, aber ich kann mir ehrlich gesagt nur in ganz wenigen Fällen vorstellen, dass man damit Aussicht auf Erfolg hat. Alle bisherigen Jobs habe ich eigentlich immer nur bekommen, weil jemand anders auf mich aufmerksam wurde und dann für die neue Firma abgeworben wurde oder weil ich in der Firma bereits bekannt war und ich mich dann dort beworben habe, auch ohne dass eine Stelle ausgeschrieben war.
Wirkliche Kreativität kam dann eigentlich imemr nur beim Vorstellungsgespräch auf, denn gerade bei der Frage, was man sich vorstellen kann muss man tief im Hinterstübchen nach Ideen suchen, die den Firmen gefallen können. Mit einem lustigen Foto und einem "Geschenkkarton" als Bewerbung wäre ich sicher nie dahin gekommen.
Weitere berühmte Beispiele sind:
Ein Artdirector hat sich in Hamburg mit einem XXL-Plakat an einer gutbefahrenen Strasse beworben. Die Aktion kostete mehrere tausend Euro und führte zu seinem Traumjob.
Eine Grafikerin hat sich eine Lebensmitteldose an eine Agentur geschickt und erst ein Paar tage später den passenden Dosenöffner. Den Traumjob hatte sie kurz daraufhin!
Bei einer Firma, in der ich mal gearbeitet habe hat sich ein Grafiker mit einer PDF beworben. In dieser PDF war eine schlecht gestaltete Pizza und insgesamt war es weder lecker, noch qualitativ präsentiert. Dazu kam die Frage auf was die Pizza mit "Gestaltung" zu tun habe. Dabei war die Idee wirklich klasse, hätte er sich bloss mit einer frischen Pizza beworben.
Ich bin da wohl ein wenig andere Meinung, als die meisten hier, denn ich bin für diese kreative Bewerbung. Allerdings auch mit Einschränkungen, denn es sollte sich nur dann mit solch einer Bewerbung beworben werden, wenn diese auch zum Beruf passt.
Sicherlich, die oben genannten Beispiele sind extrem Beispiele und zeugen davon, dass die Leute wohl den Job nicht wirklich unbedingt haben wollten. Wobei die erste Dame es sicherlich gut gemeint hat und der Anfang war schon mal nicht schlecht, aber sie hätte vielleicht Lebensmittel wählen sollen, die nicht übers Wochenende vergammeln.
Das mit der Pizza finde ich für einen Grafiker gar nicht schlecht. Denn das Auge isst mit und wenn die Pizza nicht schön ist, dann möchte diese auch keiner.
Ich denke, es kommt im allgemeinen auch noch auf den Chef oder denjenigen an, der sich die Bewerbung anschaut und in wiefern dieser Spass versteht oder eben auch nicht.
Erst einmal schönen abend und ich freu mich hier zu sein.
Zum Thema: Ich arbeite selbst in einer Werbeagentur und haben genau mit den oben erläuterten "kreativen" Vorstellungen zu tun. Viele Leute glauben nur weil sie im Photoshop ein Bild verändern können gleich mega kreative zu sein.
Ich oder meine Arbeitskollegen achten viel mehr auf gepflegtes Äußeres und auf detailierte Unterlagen was die Person wirklich kann. Sicher ist eine kreative gestalltete Mappe kein Fehler doch würde ich es nicht übertreiben da der ersten Eindruck leider zählt.
Also liebe Jobsuchenden vertraut auf Anzug, Kravatte und glatt rasiertem Gesicht oder für die Frauen ein schönes Businessoutfit und tolle Schuhe. Dann habt ihr schon viel gewonnen. Ich spreche aus Erfahrung.
Kann der Laufmasche nur zustimmen, die kreative Bewerbung muss zum Berufszweig passen, dann kann das durchaus gut sein. Es darf natürlich nicht übertrieben werden und bringt zum Beispiel auch nichts um sonstige Defizite auszugleichen. Finde auch, dass die eine kreative Bewerbung zum Charakter des Bewerbers passen muss. Im Endeffekt muss einfach alles ein stimmiges Bild ergeben. Bin leider gänzlich unkreativ, aber finde es erstaunlich auf was für Ideen andere Leute kommen und das darf dann auch belohnt werden.
Interessanterweise bewerbe ich mich zur Zeit. Das Thema "bewerben" ist für einen Mediengestalter wie mich eines der grössten Sorgen seines Daseins. Ich denke an 1000 Dinge und habe riesig Angst mein Portfolio zu erstellen. Dass würde nämlich bedeuten ich müsste alle meine Designs auf CD-Backups und Druckunterlagen durchforsten und mich dann auch noch für die besten Artworks entscheiden, diese kategorisieren und beschreiben und und und. Das ist für mich quasi unmöglich weil es tiefenpsychisches Würgen verursacht!
Daher habe ich mir gedacht, bewerb ich mich einfach mal ohne Portfolio, ohne edles Layout, ohne riesen Idee! So habe ich nun eine Bewerbung zusammengestellt in der nicht ein einziges Arbeitsbeispiel dabei ist. Ich hab lediglich in einem Textblock meine Referenzprojekte chronologisch aufgelistet und die Art meiner Mitwirkung Stichpunktartig hingeschrieben.
Daher möchte ich bitte Eure Meinung hören: Was haltet Ihr davon, wenn jemand der sich eigentlich als "muss" kreativ bewerben sollte es einfach auf die 0815 Tour macht?
Ich meine: Ich könnte ja immernoch ein Paar Gestaltungsbeispiele zum Vorstellungsgespräch mitbringen und spar mir jetzt die Mühe wochenlang an meiner Bewerbung zu arbeiten!?
.:d2k hat geschrieben:Daher möchte ich bitte Eure Meinung hören: Was haltet Ihr davon, wenn jemand der sich eigentlich als "muss" kreativ bewerben sollte es einfach auf die 0815 Tour macht?
Ich meine: Ich könnte ja immernoch ein Paar Gestaltungsbeispiele zum Vorstellungsgespräch mitbringen und spar mir jetzt die Mühe wochenlang an meiner Bewerbung zu arbeiten!?
Ich denke jemand der es muß, von dem wird solch eine Bewerbung auch erwartet, kommt dann eine, wie von dir geschriebene, 0815 Bewerbung, würde es für mich so aussehen, als ob du keine Lust hättest.
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