Angestarrt werden - Wie verhalten?

vom 02.07.2009, 14:00 Uhr

Wir haben im Moment das Glück, dass sich direkt neben uns eine Baustelle befindet. :( Neben uns, soll das Haus verkauft werden und nun wird der Garten neu angelegt. Jeden Tag, sind dort also Bauarbeiter bei der Arbeit.

Nun liegt unsere Terrasse ebenfalls zu der Seite, genau wie unsere Haustür. So, dass ich zwangsläufig an der Baustelle vorbei muss, wenn ich die Wohnung verlassen möchte. Nun habe ich gestern auf der Terrasse etwas gemacht und kaum sahen mich die beiden Bauarbeiter, hielten sie in ihrer Arbeit inne und gafften regelrecht. Auffälliger ging es nun wirklich nicht mehr. Sie schauten genau, was ich tat und folgenden jeder meiner Bewegungen. Als ich dann wieder an ihnen vorbei musste, habe ich einfach mal frech zurück geschaut, aber das störte die beiden Herren gar nicht. Sie standen immer noch glotzen dort und arbeiteten nicht weiter.

Ich dachte ja erst, dass ich mir das alles eingebildet hätte. Aber als ich kurze Zeit später noch einmal auf vor die Tür bin, war es wieder das gleiche Spiel. Sie stoppten ihre Arbeit und glotzen. Mir war das wirklich unangenehm und ich habe dann so getan, als würde ich gar nichts davon bemerken. Ich muss dazu sagen, dass ich mich weder als besonders hübsch, noch als sehr hässlich einschätzen würde. Und etwas auffälliges hatte ich auch nicht an. Ich finde es einfach schrecklich, wenn man so angestarrt wird. Ein Nachbar von gegenüber kann das auch sehr gut. Er hängt dann aus dem Fenster und schaut ewig, wenn man dort vorbei geht oder vor dem Haus etwas werkelt.

Wie verhaltet ihr euch, wenn ihr so angestarrt werdet? Eine Freundin meinte schon, dass ich mit einem dummen Spruch reagieren sollte. Ich könnte die Männer fragen, ob sie ein Passfoto haben wollen. Aber so was getraue ich mich dann doch nicht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Auf derartige Anmachen gebe ich gar nichts. Deshalb reagiere ich darauf gar nicht und mache so, als hätte ich nichts gehört. Ansonsten fühlen sich die Herren nur noch bestätigt. Oder sie nehmen an, daß du es magst, daß sie dir zupfeifen oder dich anstarren. Männer können Fantasien entwickeln, am Schluß denken sie noch, du hast es nötig.

Besonders in den Städten sind derartige Vorfälle nicht selten. Selbst Teenagerjungs rufen manchmal so Dinge wie, "Hallo Chica!" Dann laufe ich einfach weiter. Nur wenn ich freundlich gegrüßt werde, kann es sein, daß ich antworte.

In deinem Fall sehen ich die Sache so. Du bist eine nette Abwechslung von ihrer Arbeit. Sie meinen es weder böse, noch wirklich ernst. Bestimmt haben die meisten zu Hause Frau und Kinder und führen relativ normale Leben.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich würde an deiner Stelle entweder die Bauarbeiter total ignorieren. Wenn es dich aber dermaßen stört, würde ich sie grüßen und fragen "Noch nie ne nette Frau gesehen?"

Aber ich denke, dass es ihnen vielleicht gar nicht so bewußt ist, dass sie sogar ihre Arbeit unterbrechen. Du scheinst eine attraktive junge Frau zu sein und die Bauarbeiter mögen das. Sei froh. Denn das zeigt doch, dass du hübsch bist. ;)

Ich denke, dass ignorieren bestimmt die beste Art ist und einfach nicht drüber nachdenken. Die fressen dich nicht und sind auch harmlos.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn ich so auffällig angestarrt werde versuche ich zuerst so zu tun, als würde ich das gar nicht bemerken und als würde es mir nichts ausmachen. Doch wenn es gar nicht mehr geht und ich mich richtig darüber aufrege, dann schaue ich zurück. Meistens ist es den Leuten dann ziemlich peinlich und sie sehen schnell woanders hin. Aber es gibt auch die Leute, die gar nicht mehr aufhören und dann entwickelt sich ein richtiges "Starr-duell".

Wenn das aber alles nichts nützt, dann würde ich schon mal einen Sprüch zu den Bauarbeitern schmettern. Entweder du kannst die liebe Version machen und fragen was los ist, oder du bist schon total genervt und ruft ein "Was ist denn?!" empört in die Richtung der Bauarbeiter. Ich weiß nicht was ich machen würde, das kommt aber auf meine Tagesform an und wie genervt ich tatsächlich davon bin.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin es gewohnt, angestarrt zu werden, und das schon seit Jahren. Ich kleide mich eigentlich gar nicht so ungewöhnlich, aber gerade aktuell im Sommer zwischen all den weiß oder rosa gekleideten miniberockten Damen meines Alters falle ich doch auf. Und da starren einen hier in der Stadt wirklich sehr viele Leute äußerst aufdringlich und penetrant an.

Was kann man dagegen tun? Dass man es einfach ignorieren kann, wurde hier ja schon mehrfach genannt. Ich denke, das eignet sich aber nur bei kurzfristigem Gestarre. Wenn es sehr lange so geht und man es selbst kaum mehr aushält, dann hilft das natürlich auch nichts.

Ich denke, am besten wäre es, wenn man freundlich auf die starrenden Personen zugehen würde. Ich kann mir vorstellen, dass das schwierig ist, wenn man sich genervt fühlt. Aber wenn man unfreundlich wird, dann besteht die Gefahr, dass die Personen einen dann wirklich nur aus Trotz noch weiter nerven, und vielleicht schlimmer, als zuvor. Mit Zwang kannst du da allgemein nichts erreichen, also bleibt eigentlich nur Höflichkeit, um die Menschen quasi zu "überzeugen", einen nicht mehr zu stören. Denn verbieten kann man niemandem das Starren.

Da hatte ich beispielsweise schon einen Fall, von dem ich gar nicht mehr weiß, ob ich hier bei Talkteria schon einmal darüber geschrieben habe. Und zwar haben meine Zimmer doch ziemlich große Fenster. Gegenüber auf der anderen Straßenseite steht ein Haus, das genau in Richtung meiner Fensterfront seine Balkons hat. Da gab es mal einen Mann, der wirklich fast den gesamten Tag immer wieder auf dem Balkon stand und hier bei mir in die Wohnung starrte! Am dreistesten fand ich, dass er dann auch manchmal seine Frau gerufen hat, als ich auf meinen Balkon ging. Er hat wirklich mit dem Finger in meine Richtung gezeigt, dann etwas gerufen, woraufhin seine Frau mit auf seinen Balkon ging und sie mich beide anstarrten. Das war schon nicht mehr "normal".

Aber was sollte man da tun? Ich konnte mich in meiner Wohnung gar nicht mehr frei bewegen, es sei denn, ich hätte den gesamten Tag die Vorhänge zugezogen, aber das hätte weder meinen Pflanzen noch mir gut getan, meine ich. Nun ist dieser Nachbar zum Glück ausgezogen und ich bin diese Nerverei los. Ob ich ihn aber irgendwie hätte anzeigen können, wenn er auf freundliche Bitten nicht mit dieser permanenten Beobachtung aufgehört hätte? Ich glaube, nicht. Was für ein Straftatbestand hätte das denn sein sollen?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Dumme Sprüche ala "Willst du ein Passbild?" sind natürlich der Klassiker, aber ich finde es viel effektiver wenn man die betreffende Person scheinbar freundlich und hilfsbereit anspricht. So nach dem Motto "haben sie etwas verloren? Kann ich ihnen helfen?".

Ich hatte auch mal einen Nachbarn, der regelmäßig in meine Wohnung gestarrt hat, dass er nicht kein Fernglas geholt hat, hat mich gewundert. Irgendwann habe ich ihn dann mal auf der Straße mit seiner Frau angetroffen und ihn gefragt was er denn in meiner Wohnung sucht und ihm gesagt, dass ich ihm ja gerne bei seiner Suche behilflich wäre, wenn ich wüsste was es ist. Und dann bräuchte er ja auch nicht mehr Stunden damit verbringen angestrengt in meine Fenster zu schauen. Er hat dann irgendwas gestammelt und so getan als würde er mich nicht kennen und wüsste nicht von was ich rede. Die Frau hat mich nur angeschaut und er hat sich nach diesem Gespräch ganz schnell ein anderes Hobby gesucht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Wenn jemand penetrant glotzt, dann glotz ich noch penetranter zurück. Dann allerdings kenne ich auch keine Schmerzgrenze mehr und mach selbst dann noch weiter, wenn es demjenigen sichtlich unangenehm wird, Strafe muss sein.

Meistens passiert mir das auf meinen Filmdrehs. Wenn man ein Headset an hat, scheint man wohl plötzlich eine magische Anziehungskraft zu haben und sogar das Nasenbohren von einem wird mit höchstem Interesse von den Passanten verfolgt, könnte ja was Spannendes passieren wie eine Explosion oder ein Dimensionstor geht auf. Zumindest habe ich das Gefühl dass sich mancher das so vorstellt :)

Eine andere gute Möglichkeit die Gaffer los zu werden ist sie direkt auf die Sinnlosigkeit ihrer Gafferei anzusprechen: Haben sie noch nie jemanden auf nem Balkon stehen sehn? Gibts das bei Ihnen Zuhause nicht?

@Wawa666
Wenn ich die 666 in deinem Nick recht deute, gehe ich mal davon aus, dass du auch einen entsprechenden Kleidungsstil hast. Für viele ist man in diesem Fall eben gleich der böse böse Satanist der Nachts Gräber ausbuddelt und im Keller Jungfrauen opfert. Da wird dann auch das Aufhängen der Wäsche schon zum unheiligen Ritual.

Solche Leute zu ignorieren macht die Sache dann aber nicht unbedingt besser, da du sie dadurch in ihrem Glauben bestätigst, dass du "komisch" bist. Sie sind normal, du redest nicht mit ihnen, also bist du komisch. Diesen Rattenschwanz aufzubrechen ist zugegeben nicht ganz leicht. Ich habe aber schon gemerkt, dass viele Leute sehr tolerant reagieren, wenn man ihnen selbstbewusst und freundlich entgegentritt.

Es passiert mit einer gewissen Regelmäßigkeit, dass ich den Menschen beispielsweise das breite Spektrum der Musik der Gothic Szene näher bringe, weil es sie schlichtweg beginnt zu interessieren was in "meiner Welt" denn so passiert, wie sie aussieht und wie sie sich anhört.

"Anders" zu sein erregt nunmal immer Aufmerksamkeit, daran lässt sich nichts ändern. Man kann aber einen großen Einfluss darauf ausüben, wie es nach der ersten Aufmerksamkeit weiter geht. Mit schweigen und ignorieren wirst du bei den meisten leider schnell den Ruf den eigenbrödlerischen, menschenhassenden Satanisten haben.

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» PitDesign » Beiträge: 375 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mein Kleidungsstil ist eigentlich relativ gemäßigt. Jedenfalls laufe ich im Alltag in relativ "gewönlicher", wenn auch dunkler, Kleidung herum. Barockkleider oder sonstige ungewöhnlicheren Kostüme trage ich fast nur für Festivals oder aber für Fotoshootings. Im Alltag, ist es mir zu kompliziert. Wenn ich morgens um sechs Uhr aufstehen muss, um zum Unterricht zu fahren, dann habe ich keine Lust, davor noch ein kompliziertes Kleid anzuziehen und mich aufwändig zu schminken. Aber auch mit schwarzer Jeans und Bluse falle ich hier in der Stadt wohl mehr als genug auf. Auch, wenn es mich doch ein wenig wundert, aber so ist das eben.

Das äußert sich dann meist übrigens direkt in Beschimpfungen, nicht nur in Gestarre. Da hilft wirklich kein nettes Reden, leider.

Aber was den Nachbar anbelangt, der hier monatelang in die Wohnung starrte, kann ich sagen, dass der doch eigentlich schon durch den Blick in meine Wohnung hätte erkennen müssen, dass ich mehr oder minder "normal" lebe, oder dass hier jedenfalls keine Opferrituale stattfinden. ;) Da hätte es doch wohl genügt, eine Woche hier hinein zu starren, und nicht monatelang, um das herauszufinden. Oder hat der darauf gewartet, dass irgendwann doch noch etwas passiert wäre? Das wäre mir persönlich ja bald zu langweilig geworden.

Wieso ich nie mit denen geredet habe, hatte übrigens auch nur einen Grund: Ich habe sie nie zu sprechen bekommen. Über die Straße in Richtung deren Balkons zu schreien, wäre mir zu blöd gewesen, und auf der Straße habe ich sie nie gesehen. Ich bin einmal hinüber zu ihnen gegangen und habe an der Tür geklingelt, um sie zu fragen, was so interessant in meiner Wohnung wäre, aber obwohl sie zuhause waren, haben sie nicht geöffnet. Diese Leute waren einfach nicht dazu zu bekommen, mit ihnen tatsächlich in Kontakt treten zu können. Das war das Problem.

Und dieses Problem gibt es oft. Glaube mir, im Normalfall rede ich mit Menschen, wenn sie mich länger stören, und ich bin auch immer höflich dabei. Ich versuche oft, Menschen die Vorurteile gegenüber "unserer" Szene zu nehmen. Das Problem ist, dass viele diese manchmal richtig haarsträubenden Vorurteile nicht aufgeben wollen, und wo kein Wille dazu da ist, nützt keine Überzeugungsarbeit etwas.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Da ich in meinem Freundeskreis ein paar wenige Punks habe, bin ich es gewohnt angestarrt zu werden. Ich habe z. B. kein Problem damit, dass ich mich mit ihnen auf den Boden setz oder einfach mal irgendwo rumsitz, aber einige Menschen können das anscheinend nicht verstehen, da sind Blicke nichts ungewöhnliches. Meistens ignoriere ich die Blicke und verhalte mich neutral.

Wenn aber soetwas in meiner Schule passieren würde, immer und immer wieder. Würde ich auf die Person zugehen und fragen was das denn soll. Vielleicht ist es ja auch gar nicht negativ gemeint und die Person findet etwas an mir oder mag mich. Das wäre natürlich ein Idealfall der nicht so häufig auftreten wird. Sicherlich ist es auch ein komisches Gefühl auf jemanden zu zu gehen und zu Fragen ob die Person einen beobachtet oder gar anstarrt. Aber mich würde sowas immer interessiere, deswegen würde ich in einer solchen Situationen auch Fragen.

» Zani » Beiträge: 134 » Talkpoints: 0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich greife, wenn ich angestarrt werde, gern zum freundlichen Zurücklächeln. Das hilft ganz oft den Starrer loszuwerden. Zwar fühlt sich manch einer dadurch ermutigt mich anzumachen, aber wer nur aus irgendwelchem merkwürdigen Interesse gestarrt hat, der lässt das dann.

Aber egal was man tut, wenn man offensiv auf den Starrenden zugeht, egal ob lächeln, ansprechen oder einfach nur zurück starren, dann ist es dieser Person meist nur peinlich beim Starren erwischt worden zu sein und die Person lässt es dann meist ganz schnell bleiben.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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