Wie endlich die Familie zusammen bringen?

Mit meiner eigenen kleinen Familie bin ich ganz zufrieden, sie besteht aus meinem Mann, meinem neun Jahre alten Sohn, meiner dreijährigen Tochter und mir selbst. Auch mit meinen Schwiegereltern komme ich wunderbar aus, dass sind ganz liebe Menschen die mich von Anfang an aufgenommen haben wie ein eigenes Kind.

Aber leider hat meine Familie meinen Mann nie wirklich akzeptiert, sie sträuben sich richtiggehend gegen ihn, Dies war schon von Beginn unserer Beziehung so. Ich war 16 als ich ihn kennen gelernt habe, er war damals schon 26 und in den Augen meiner Eltern und Großeltern viel zu alt für mich und ausserdem war er ja nicht gut genug für ihre Prinzessin. Sie haben schon über ihn geurteilt bevor sie ihn richtig gekannt haben und haben sich auch nie bemüht ihn besser kennen zu lernen Sie wussten ein bisschen was über seine Familie und konnten ihn daher schon nicht leiden. Aber mein Mann kann ja nichts dafür, dass sein Vater früher Alkoholiker war (er ist seit mittlerweile 20 Jahren trocken) und dass seine Geschwister allesamt auf der Sonderschule waren und keinen Beruf gelernt haben. Mein Mann war übrigens nicht auf der Sonderschule und er hat eine abgeschlossene Lehre.

Das Fass wurde dann auch noch zum überlaufen gebracht als ich schon nach kurzer zeit von ihm schwanger war und von zu Hause ausgezogen bin. Ich wollte, dass ich mit dem Vater meines Kindes als Familie zusammen lebe, sie sahen es eher so, als ob er ihnen ihr kleines Mädchen entrissen hätte. Er war einfach immer an allem Schuld und da konnte ich reden wie ich wollte es wurde immer geegn ihn geblockt.

Unsere Kinder akzeptieren sie, auch wenn sie den Vater nicht leiden können. Die Kinder werden von ihnen sehr liebevoll behandelt und sie waren auch immer für sie da wenn ich wegen meiner Ausbildung länger arbeiten musste und mein Mann auch auf der Arbeit war. Da kann ich mich wirklich nicht beschweren.

Aber es macht mich einfach traurig, dass meine Familie mich nie besuchen kommt wenn mein Mann da ist. Es wird ihm immer aus dem Weg gegangen als hätte er die Pest. An Weihnachten, zu Ostern oder an Geburtstagen fahre ich immer alleine mit den Kindern zu meiner Familie und mein Mann bleibt dann zu Hause. Ich möchte an solchen Tagen natürlich gerne, dass er mit dabei ist. Aber wenn ich das Thema anspreche dann gehen sie alle an die Decke. Ihm macht dies angeblich nicht so viel aus, aber dass glaube ich nicht wirklich. Einfach nicht mehr zu meiner Familie gehen möchte ich aber auch nicht, zum einen wegen der Kinder, die so sehr an ihren Großeltern und Urgroßeltern hängen und zum anderen natürlich weil ich meine Familie auch lieb habe.

Ich bin jetzt schon fast zehn Jahre mit meinem Mann zusammen, ich habe mir nie von jemandem in unsere Beziehung reinreden lassen und immer mein Ding durchgezogen. Aber so langsam weiß ich echt nicht mehr weiter. Es wäre so schön wenn wir alle mal miteinander an einem Tisch sitzen könnten, ohne dass immer einer ausgegrenzt wird. Aber wie soll ich dies schaffen?

Hallo Himbeereis!

Ich denke, dass es wirklich eine schwierige Situation ist, in der du da steckst. Denn du stehst ja richtig zwischen den Stühlen und versuchst, es allen recht zu machen. Sicher, wäre es gut, wenn du mal mit deinen Eltern sprichst und sie fragst, was sie gegen deinen Mann genau haben. Frage sie doch direkt, wieso sie ihn immer noch als Aussätzigen behandeln und nur kommen, wenn er nicht da ist.

Ich meine, dass du bei deinen Eltern anfangen musst und ihnen klar machen solltest, wie sehr dich ihr Verhalten verletzt. Vor allem solltet ihr auch an die Kinder denken, denn sie bekommen ja mit, dass Oma und Opa ihren Vater nicht leiden können und immer nur zu Besuch kommen, wenn dieser nicht zu Hause ist. Ich finde, dass deine Eltern da schon vernünftig sein sollten. Anscheind besteht ihre Ablehnung gegen deinen Mann, ja auch nur aus Vorurteilen und sie scheinen ihn ja nicht mal richtig zu kennen. Du solltest wirklich mal klare Fronten schaffen und ganz deutlich sagen, dass du ihr Verhalten nicht länger duldest und sie auch an ihre Enkel denken sollen.

Ich denke mal du musst offen demonstrieren, das du zu deinem Mann stehst. Da du mit den Kindern immer allein zu deiner Familie fährst, zeigt nach aussen, das du ihre Haltung tolerierst. Fahre nicht mehr hin und wenn sie fragen, warum du nicht kommst, dann muss die Antwort kommen entweder mit Mann oder gar nicht.

Wird zwar eine harte Zeit werden und es kann auch zum totalen Bruch kommen, aber das Risiko müsstest du eingehen, wenn du wirklich ein Zeichen setzen willst. Du sagst ja selbst, das reden nichts bringt. Also musst du handeln.

Aber wenn ich jetzt gar nicht mehr zu meiner Familie fahre, dann würde ich eben auch meine eigenen Kinder sehr verletzen. Mein Sohn hängt sehr an seinem Opa, meine Tochter noch mehr an ihrer Oma. Wenn ich sie jetzt da nicht mehr hinlassen würde, dann würde ich ihnen wahrscheinlich noch mehr weh tun als meiner Familie. Und genau dass will ich ja nicht. Meine Kinder sind mindestens einmal in der Woche für einen Nachmittag dort und schon todtraurig wenn mal etwas dazwischenkommt und sie nicht hin können.

Um noch einmal auf die Antwort von Nelchen einzugehen, die ablehnende Haltung gegen meinen Mann besteht wirklich nur aus Vorurteilen. Meine Mutter hat meinen Mann als einzige überhaupt ein bisschen kennen gelernt. Wir waren damals etwa eine Woche zusammen und er hat bei uns zu Abend gegessen. Mein Stiefvater hat da länger gearbeitet und hat ihn gar nicht kennengelernt, er ist aber auch derjenige, der sich da am wenigsten mit reinhängt. Mein Opa hat meinen Mann nur einmal für vielleicht fünf Minuten gesehen und meine Oma kennt ihn gar nicht persönlich.

Am Telefon möchte ich diese Situation nur sehr ungern klären, da ich ja dann nicht mit allen Beteiligten gleichzeitig reden könnte. Aber nächsten Dienstag werde ich sowieso wieder dort hin fahren, da werde ich mir dann mal ein Herz fassen und mit allen zusammen reden und wenn es dann wieder Streit gibt schnappe ich meine Kinder und ziehe ab!

Da hast du wirklich an Einigem zu knabbern! Ich denke, wenn eine Situation erstmal so verfahren ist, dann ist es wirklich schwer, da eine Lösung zu finden. Immerhin stehen die momentan geltenden Meinungen ja schon seit fünfzehn Jahren fest! Aber es ist noch nicht aller Tage Abend, gib nicht auf.

Vielleicht setzt DU ALLEIN dich einmal mit deinen Eltern zusammen und suchst ein klärendes Gespräch. Sprich sie darauf an, ob sie sich eigentlich schon mal überlegt haben, wie weh sie dir tun, wenn sie deinem Mann ihre Aversion so deutlich zeigen. Es ist dein Partner, er ist zu einem Teil von dir geworden, und daher verletzt alles, was ihm so offensichtlich getan wird, auch dich zu einem Teil. Weiters könntest du sie fragen, ob sie den Kindern nicht ein anderes Beispiel von Familie vorleben möchten? Die bekommen das genauso mit, und meinen, dass sowas normal wäre. Ob und wer daran Schuld hat, ist zweitrangig, die Kinder leiden unter solchem Verhalten. Sie sind nicht dumm und spüren, dass da was ist.

Zum Schluss hin würde ich sie fragen, ob sie deine Kinder wirklich aus ganzem Herzen lieben. Weil wenn das der Fall ist - dann sag ihnen, du glaubst ihnen das nicht, denn der Vater der Kinder ist ein Teil von ihnen. Und wenn sie den Vater ablehnen, lehnen sie zu einem Teil ihre eigenen Enkelkinder ab. Ich kann zu keinem Menschen sagen "DIch mag ich, aber deinen Vater kann ich nicht ausstehen" - ohne dem betreffenden Menschen auch einen gewissen Schlag zu versetzen. Wie wollen sie ihnen das erklären, wenn sie fragen?

Du hast Recht, wenn du die Situation klären möchtest. Nur wenn du auf absolut taube Ohren stoßt, würde ich eine gewisse Zeit des Abstandes ernsthaft in Betracht ziehen. Nicht um sie zu erpressen, aber damit sie deinen Standpunkt und den der Kinder spüren. Ihr steht als Familie eng beisammen, es gibt euch gemeinsam, oder es gibt euch gar nicht. Wenn sie merken, dass sie nicht wählen können, mit wem sie gnädigerweise reden möchten und mit wem nicht, dann werden sie vielleicht merken, dass dieses sinnlose Machtspiel umsonst ist. Ich wünsche dir viel Glück dabei und - wenn du möchtest - es würde mich interessieren, ob du sie zur Einsicht bringen konntest!

Hallo!

Du solltest wirklich zeigen, dass du voll und ganz zu deinem Mann stehst. Ich denke, dann werden deine Eltern sich auch ändern. Denn sie wollen ja ihre "Prinzessin" nicht verlieren.

Wennich dein mann wäre, würde es mich wahrscheinlich weniger verletzen, dass meine Schwiegerfamilie mich nciht akzeptiert. Mich würde es verletzen, wenn meine Frau nicht voll und ganz zu mir steht. Und das tust du ja in dem Moment, wo du grade an den Feiertagen ohne deinen mann zu deinen eltern gehst.

Ich würde meinen Eltern klipp und klar sagen, dass du nciht mehr alleine , ohne deinen Mann kommen wirst und wenn sie ihn nicht endlich mal akzeptieren, dass du dann auch nicht mehr kommen wirst. Dann merkt deine Familie auch, dass du voll und ganz hinter deinem Mann stehst.

Die Kinder brauchst du ihnen ja nicht vorenthalten. Sie können sie ja besuchen kommen. Selbstverständlich auch dann nur, wenn dein Mann zu Hause ist. Du hast deinen Eltern nicht von vornherein klar gemacht, dass es dein Leben ist und du die Erfahrung machen musstest. Du gibst deinen Eltern in gewisser Weise Recht, wenn du sie darin unterstützt, dass du nur ohne deinen Mann zu ihnen kommst.

Waren sie auch bei deiner Hochzeit nicht dabei? Wie ist das bei Geburtstagen in deiner Familie? Kommen sie dann auch nur, wenn dein mann nciht dabei ist? Wie ist es, wenn Geburtstagsfeiern ausserhalb deines Elternhauses bei Verwandten sind? Ignorieren sie dann deinen mann oder geht der Mann dann auch nicht mit.

Mir tut dein Mann unheimlich leid. Denn er wird nicht nur von deinen Eltern wie ein "Stiefkind" behandelt, sondern du als seine Frau stehst nciht voll und ganz hinter ihm. Auch wenn du das villeicht nicht so siehst. Aber für mich wäre es sehr verletzend. Dein mann scheint es ncihts auszumachen. Aber tief im inneren wird er es bestimmt auch so sehen.

Nach 10 Jahren sollten sie doch eigentlich mitbekommen haben, dass dein Mann gut für dich und deine Kinder sorgt und dass er nicht so ist wie sie seine Familie kennen.

An unserer Hochzeit war niemand von meiner Familie da, ich habe sie auch nicht eingeladen, Denn mir wurde von vorne herein mitgeteilt, dass keiner von ihnen kommen wird wenn ich diesen Mann heirate. Natürlich hat mich diese Tatsache nicht von meiner Eheschließung abgehalten.

Ich habe keine besonders große Familie, und wenn wirklich mal Feiern im Verwandtenkreis stattfinden, dann finden die ohne meinen Mann statt. Manchmal gehe ich dann selbst auch nicht hin, weil es mich nicht interessiert wenn Tante XY ihren 53. Geburtstag feiert. Ich gehe nur zu Feiern im wirklich engen Verwandtenkreis.

Einzig zu meinem Onkel und seiner Frau hat er einen guten Draht. Mein Onkel war immer wie ein großer Bruder für mich und er ist nur drei Jahre älter als mein Mann. Die beiden kommen auch öfter mal mit ihrer Tochter zu uns nach Hause und wir sind manchmal bei ihnen. Wenn mein Onkel jetzt aber zum Beispiel Geburtstag hat, wie es nächste Woche wieder mal der Fall sein wird, dann feiert er immer an seinem Geburtstag mit der Familie. Dann ist mein Mann nicht dabei. Am darauffolgenden Wochenende feiert er dann mit Freunden und da bin ich dann auch mit meinem Mann. Mein Onkel hat sich auch schon für diese untragbare Situation bei meinem Mann entschuldigt, aber er hat auch gesagt, dass es nur Unfrieden geben würde wenn er bei der Familienfeier dabei wäre.

Natürlich habe ich schon mit meinem Mann über unsere familiäre Situation gesprochen und ich habe ihn auch gefragt ob es ihn stört, dass er nie dabei sein kann. Laut seiner eigenen Aussage ist es ihm egal, dass mag jetzt jeder der ihn nicht kennt anzweifeln, aber mein Mann ist ein sehr spezieller Typ der wirklich einiges an sich abprallen lassen kann. Er wäre aber auch in der Lage nicht immer auf vergangenem herumzureiten wenn wir uns endlich alle etwas näher kommen würden. Er würde jetzt nicht sagen, dass ihn jahrelang keiner haben wollte und dass er jetzt auch nicht mehr will. So ist er dann auch nicht.

Bevor ich gehe frage ich ihn ja auch immer ob ich lieber bei ihm bleiben soll. Er sagt dann natürlich immer, dass ich fahren soll, aber dass würde wahrscheinlich so gut wie jeder an seiner Stelle sagen. Ich weiß, dass er dies nur sagt weil er mir nicht verbieten will zu gehen.

Was ich in meinen anderen Posts zu diesem Thema vergessen hatte zu sagen ist , dass mein Mann früher kein Engel war. Dass weiß meine Familie natürlich auch, er war als Jugendlicher und junger Erwachsener, eigentlich bis zur Geburt unseres ersten Kindes, als Schläger bekannt. Er war in einer Clique in der keiner lange gefackelt hat und sie sind oft einfach in irgendwelche Discos gefahren nur um sich zu schlagen. Aber so ist er nicht mehr, und in meinen Augen ist das vergangen. Er ist der beste Mann und Vater den ich mir vorstellen kann.

Das man sich ändern kann, habe ich bei meinen Cousin gesehen. Von klein auf von den Eltern und der Oma verwöhnt, weil der arme Junge ja einen Herzfehler hatte. Aber dann als Jugendlicher rauchen. saufen und prügeln können. Allerdings hat er eine extreme Wandlung durchgemacht, nachdem er mit Frau und Kindern seine eigene Wohnung hatte und nicht mehr bei seinen Eltern im Haus gewohnt hat.

Allerdings sehe ich bei dir, das du vor deiner Familie kuschen tust. Ja, ist krass gesagt. Aber du solltest endlich mal hopp oder topp ansagen. Du bist so lange mit deinem Mann jetzt zusammen und nimmst das seit Jahren hin, das er dermassen von deiner Familie geschnitten wird. Auch wenn deine Kinder erstmal darunter leiden würde, wenn sie Oma und Opa nicht sehen können. Dein Großer dürfte das verstehen, wenn man ihm die Wahrheit erklärt und deine Kleine wird sich auch daran gewöhnen.

Nur bei dieser Situation hast du auch das Risiko, das die Kinder das Verhalten deiner Familie annehmen und ihren Vater nicht akzeptieren. Und das wird wohl kaum das sein was du willst. Wenn du also zu 100% zu deinem Mann stehst, dann zeige das auch gegenüber deiner Familie.

Die Situation ist für dich natürlich sehr schwer, weil du genau dazwischen stehst. Aber ich denke auch, dass du das Thema mal besprechen und auch dabei mal durchgreifen solltest. Ich finde es ja toll, dass du die Beziehung zu deinem Mann nie infrage gestellt hast, sondern immer zu ihm gehalten hast, egal, was deine Eltern über ihn dachten. Allerdings denke ich auch, dass du nun mal mit deinen Eltern reden solltest, dass es so nicht geht, dass dein Mann nie mitkommen darf, wenn du mit den Kindern bei ihnen bist und auch, wenn Feiern anstehen.

Also würde ich einmal gezielt nachfragen, was deine Familie genau gegen deinen Mann hat. Wenn es sich so herausstellt, wie du es vermutest, dass die Probleme nur auf Vorurteilen beruhen, dann kann man diese doch eigentlich schnell entkräften. Gerade, wenn es so ist, würde ich wirklich mal darauf bestehen, dass dein Mann mal mit zu deiner Familie kommt und deine Eltern sich auch mit ihm mal unterhalten. Das dürfte zwar auch nicht einfach für deine Eltern sein, weil die Vorurteile sich nun 10 Jahre festsetzen konnten und es sicher schwer wird, sich davon zu lösen, wenn es denn überhaupt möglich ist.

Meiner Meinung nach wäre es wirklich sinnvoller gewesen, diese Sache viel früher zu klären und deinen Eltern zu zeigen, dass du mit ihrem Verhalten so nicht einverstanden bist. Jetzt, mit den Kindern, die so an ihren Großeltern hängen, gibt es immer noch weitere Beteiligte, die für die Sache ja gar nichts können. Aber trotzdem würde ich es mal so machen, dass du sagst, dass du entweder mit deinem Mann kommst, oder gar nicht. Nach all den Jahren wird das bei deinen Eltern sicher komisch ankommen, aber ewig kann die Situation ja auch nicht so weiter gehen.

Vor allem finde ich es bedenklich, dass die Kinder ja sicher auch so irgendwann fragen werden, warum der Papa nicht mitgeht, wenn ihr die Großeltern besucht. Da eine Erklärung zu finden, dürfte nicht einfach werden.