Welcher Beruf ist momentan aktuell?

vom 30.06.2009, 22:22 Uhr

Meine Tochter sucht gerade einen Ausbildungsplatz, das einzige Problem ist, sie hat noch keine genauen Vorstellungen, als was sie einmal arbeiten will. Deshalb habe ich mich schon ein wenig im Internet umgesehen, habe aber noch nichts so richtig gefunden, welcher Beruf aktuell ist.

In welchem Berufszweig kann man eine Ausbildung machen und hat später Chancen eine Anstellung zu finden? Vielleicht geht es anderen Eltern genauso, wie mir und sie könnten mir einen Tipp geben. Gibt es überhaupt einen Beruf, der noch gefragt ist, ohne dass man ein Studium machen muss?

» Atomic Frizzle » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es gibt nicht einen Beruf, der irgendwie gerade "In" wäre. Es gibt immer ein ganzes Spektrum an Berufszweigen, an denen man sich orientieren kann.

Die Wahl des richtigen Berufes ist natürlich immer recht schwierig. Die Frage nach der Zukunftssicherheit lasse ich hier mal außen vor, die wurde in der letzten Zeit in so vielen Threads hier behandelt; außerdem kann man diese Frage nicht abschließend behandeln.

Für die Ausbildungsplatzsuche muss man sich schon nach den Interessen orientieren, denn nur so wird auch langfristige Motivation garantiert und das ist eigentlich der Schlüssel zum Erfolg. Ihr müsst euch also genau überlegen, wo die Stärken und Schwächen deiner Tochter liegen und was ihr denn Spaß machen könnte. Ist es etwas technisches, handwerkliches, im Büro arbeiten, mit Menschen arbeiten; womöglich sogar etwas soziales?

Allein mit diesen Fragen kann man den gewünschten Bereich schon recht gut eingrenzen. Im Endeffekt bewirbt man dann sich ja auch nicht auf einen bestimmten Beruf, sondern schon auf mehrere (jedoch meistens artverwandte) Berufe. Es gibt natürlich auch Leute, die sich gleichzeitig als Bäcker und als KFZ-Mechaniker bewerben. Das ist aber doch meistens eine Ausnahme.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe das bei einem anderen Thema schon mal geschrieben, aber ich machs gerne nochmal, das Thema gefällt mir :lol:

Gefragt sind momentan soziale Berufe: vor allem Erzieher und Altenpfleger werden Hände ringend gesucht. Für beides muss man nicht studieren (noch nicht). Und da Du eine Tochter hast, ist das vielleicht auch was? Ich selbst lerne momentan Sozialassistent (in anderen Bundesländern Kinderpfleger) - das ist die Vorstufe - die Voraussetzung - für Erzieher, Heilerziehungspfleger, etc.

Ich wollte seit dem Kindergarten Erzieher werden - und stellte aber während dieser 2jährigen Ausbildung fest, dass mir die Altenpflege oder die Heilerziehungspflege (Arbeit mit Behinderten, psychisch Kranken, sozial Benachteiligten, etc.) viel besser gefällt und mehr zusagt. Von daher bietet einem diese Ausbildung (Sozialassistent/Kinderpfleger) erstmal genügend Raum um die richtige Entscheidung zu treffen. Altenpfleger kann man aber glaub ich auch ohne Sozialassistent lernen, aber wie schnell hat man sich verschätzt, gerade bei so einem Beruf. Da kann es nichts schaden vorher schon mal überall hineinzuschnuppern. (Man muss überall ein 5 wöchiges Praktikum absolvieren) - Beim Altenpfleger wäre dann aber der Realschulabschluss notwendig - Sozialassistent kann man auch als Hauptschüler lernen, muss dann aber 3 statt 2 jahre lernen.

Unsere Lehrer berichten uns immer freudestrahlend, dass ca. 2013 ein großes Loch in der Erziehung sein wird, da dann sehr viele Erzieher in Rente gehen werden und noch dazu jeder Anspruch auf den Krippenplatz haben wird und dann auch viel zu wenig Einrichtungen vorhanden sind und gebaut werden müssen. Dann werden neue Erzieher unbedingt gebraucht - aber auch jetzt haben die schon gute Chancen. In unserer Abschlussklasse der Erzieher haben tatsächlich alle 60 Mann mit Abschluss der Ausbildung ne Stelle gefunden. Sehr gut bezahlt wird der Beruf außerdem und man hat viele Möglichkeiten zum Arbeiten (Kita, Hort, Heime, Jugendclubs, Tagesmutter, Internat, ...)

In der Altenpflege herrscht ja nun auch Notstand - Altenpfleger werden immer überall gesucht, da keiner das so richtig machen möchte (außer ich :D) Schuld daran ist natürlich die momentan schlechte Bezahlung für das, was Altenpfleger leisten - also die Bezahlung ist an sich okay, man wird nicht reich, kann aber davon leben, es geht Altenpflegern besser als Frisören, wenn sie weniger leisten müssten ;-) Ist ja ein ziemlich anstrengender Beruf, der natürlich nicht für jeden was ist, aber wenn doch unheimlich Spaß macht. Und man sollte auf alle Fälle frühzeitig anfangen sich um seinen Rücken Gedanken zu machen.

Zukunft hat der Beruf aber alle Mal, weil Deutschland ja immer älter wird - Demenz und Depressionen nehmen leider zu - und um solche Leute muss man sich ganz einfach kümmern. Und in Zeiten, wo kaum einer Lust hat sich mit diesem "Elend" bzw. diesen Schicksalen zu beschäftigen, sich die Finger "schmutzig" zu machen, weil er anpacken muss oder ganz einfach nur Money Money Money im Kopf hat, habens Leute gut, die ganz einfach nur gerne mit Omas und Opas zu tun haben ;-)

Ansonsten: Mädchen in die Technik! Mädchen in die Industrie! - heißt es ja überall. Chancen und Angebote sind da, aber da kenne ich mich nicht so aus. Aber das Beste wäre schon, mal aufs Arbeitsamt zu gehen und sich zu informieren. Viele Berufe kennt man ja auch gar nicht und dort werden die hoffentlich Bescheid wissen ;-)

Mich würde interessieren, welchen Weg Deine Tochter einschlagen wird! :wink:

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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