Stress mit den Eltern des Freundes

Deinen Schilderungen zufolge vermute ich, dass dein Freund quasi auf sein Elternhaus angewiesen ist. Da man gern von den eigenen Eltern zu hören bekommt, dass man aufmucken kann, solange man quasi von ihnen ernährt wird, kann das ein Grund sein, warum er nichts sagt. Ansonsten solltest du vielleicht auch mal berücksichtigen, dass eben gewisse Gedanken festsitzen.

So eben auch die Vorurteile zwischen Land- und Stadtleben. Und diese Aussagen sind dann nicht unbedingt nur an dich gerichtet, sondern werden allgemein in der Familie so betrachtet. Was deine angebliche Unselbständigkeit angeht und dass du nicht kochen kannst, kann ja vielleicht sogar stimmen. Das können wir hier ja nicht beurteilen.

Aber da du scheinbar eh nicht mehr deinen Freund in seinem Elternhaus besuchst, haben sich doch manche Dinge auch von allein geregelt. Wobei ich auch sagen muss, dass du dich selbst verteidigen kannst, wenn du alt genug bist einen Freund zu haben.

Ich würde in einer solchen Situation sicherlich zunächst mit meinem Freund ein offenes und deutliches Gespräch führen, ihm mitteilen, was mich an der Situation stört und ihn dazu auffordern, seine Ansicht darüber abzugeben. Außerdem würde ich ihn wohl auffordern, sich zu mir zu bekennen und hinter mir zu stehen, weil eine solche Situation sicherlich nicht dauerhaft tragbar ist und das Verhalten seiner Mutter wohl auch dazu führen kann, dass Eure Beziehung über kurz oder lang zerbricht. Mütter können einen großen Einfluss auf ihre Kinder nehmen, auch, wenn sie es auf solch eine plumpe Art und Weise tun wie die Mutter Deines Freundes das versucht. Ganz unerfolgreich ist sie damit ja leider nicht, denn sie hat es immerhin schon geschafft, einen Keil zwischen Euch zu treiben, den wenigstens Du ja nun schon siehst, wenngleich er Deinem Freund vielleicht auch noch verborgen geblieben ist.

Ein weiteres Gespräch würde ich dann, wenn Dein Freund Dir zugesagt hat, hinter Dir zu stehen und Dir den Rücken zu stärken, in der nächsten solchen Situation mit seiner Mutter führen. Ich würde sie bei nächster Gelegenheit, aber erst, wenn sie sich wieder ähnlich daneben benimmt, darauf ansprechen und sie fragen, aus welchem Grund sie so respektlos mit Dir und Deiner Mutter umgeht und was sie damit eigentlich bezweckt. Vielleicht erfährst Du in einem solchen Gespräch etwas mehr, möglicherweise artet es auch in einen Streit aus und die Mutter Deines Freundes sagt irgendetwas Unüberlegtes, das dann aber immerhin deutlich ist und Dir insofern auch sicherlich irgendwie weiterhelfen wird. Solange Dein Freund hinter Dir steht und Eure Beziehung glücklich ist, solltet Ihr es irgendwie schaffen, den Einfluss seiner Mutter auf Euch deutlich zu reduzieren.

Ich kann das so gut nachvollziehen. Auch ich verstehe mich mit meiner eventuellen zukünftigen Schwiegermutter überhaupt nicht, auch wenn keiner von uns beiden es bisher so richtig direkt angesprochen hat. Die Situation ist sogar so ähnlich wie bei dir, denn die Schwiegermutter mag mich aus Gründen nicht, für die ich gar nichts kann. Es ist ein riesiges Problem für sie, dass ich evangelisch bin, außerdem ist meine Mutter geschieden und somit eine ganz große Sünderin und über meine Schwester sollte ich lieber kein Wort mehr verlieren, denn die hatte mit ihren dreiundzwanzig Jahren bereits zwei Freunde und ist somit in den Augen der Mutter meines Freundes eine Schlampe.

Sie weigert sich ja auch, so sehr es nur geht, meine Eltern kennenzulernen. Als ich einmal angekündigt habe, dass sie auf dem Weihnachtsmarkt einen Besuch abstatten wollen, auf dem auch die Eltern meines Freundes gehen wollten, haben sie ihre ganzen Pläne verworfen und sind doch nicht auf den Weihnachtsmarkt gegangen. Als sie mich einmal nach Hause gefahren haben, hat meine Mutter den Vater meines Freundes ganz normal begrüßt, aber seine Mutter ist nicht einmal aus dem Auto ausgestiegen, um kurz Hallo zu sagen.

Ich kann echt verstehen, wie du dich fühlst. Das ist einfach zum Kotzen, vor allem, wenn der Freund dann auch noch zu der Mutter steht. Auch das kann ich verstehen, auch wenn mein Freund mittlerweile glücklicherweise kapiert hat, dass seine Mutter diejenige ist, die irgendwie im vorherigen Jahrhundert stecken geblieben ist.

Ich kann dir eigentlich auch nur raten, einmal ein Gespräch mit deinem Freund zu führen und ihn auch eventuell darum zu bitten, mit seiner Mutter zu sprechen. So direkt würde ich sie an deiner Stelle nicht darauf ansprechen, das könnte böse enden. Vorerst ist einmal wichtig, dass dein Freund zu dir steht.

Ich finde die Situation wirklich sehr schwierig. Immerhin ist es wirklich nicht leicht, wenn einen die Mutter des Partners überhaupt nicht mag und sogar noch beleidigend wird. Das ist sehr schlimm, da der Partner ja auch meistens zu seiner Mutter hält, was ja irgendwie auch verständlich ist. Von daher ist das immer eine schlimme Situation und ich kann dich gut verstehen, dass dich das sehr belastet. Immerhin wünscht man sich ja doch, dass einen die Familie des Partners mag.

Ich denke, dass du mit deinem Freund über die Situation sprechen solltest. Immerhin ist es doch seine Aufgabe, dich zu verteidigen und seiner Mutter zu sagen, dass sie dir gegenüber nett sein muss. Auch wenn er seine Mutter wirklich liebt, muss er trotzdem zu dir stehen, da du ja seine Freundin bist und von daher musst du ihm klar machen, dass er mit seiner Mutter sprechen muss. So kann es nicht weitergehen und das muss ihm auch klar sein. Immerhin ist die Situation sehr belastend für dich.

Ansonsten würde ich eben schauen, dass dein Freund so oft wie möglich bei dir ist, damit du seine Mutter nicht sehen musst. Auch wenn sich das Verhältnis zwischen euch bessert, wäre es trotzdem schöner, wenn dein Freund zu dir kommen würde. Immerhin hättest du dann deine Ruhe vor der Frau und müsstest ihr auch nicht regelmäßig begegnen, was ich auf jeden Fall besser finden würde.