Verfügbarkeit des Jobs ausschlaggebend für Ausbildung?
Hallo,
der Sohn einer Bekannten steht nun kurz vor der Matura (in D Abitur) und muss sich nun entscheiden, wie er sein künfiges Leben führen will bzw. welchen Beruf er erlernen möchte.
Ich frage mich nun, ob er in seine Berufswahl nicht auch die Nachfrage bei dem Job miteinbeziehen sollte. Denn immerhin gibt es ja leider einige Jobs, die nicht so gefragt sind wie andere. Wenn man dann einen solchen Beruf gewählt hat und eventuell arbeitslos ist, ärgert man sich doch bestimmt darüber, dass man unbedingt diesen Beruf erlernen wollte.
Andererseits denke ich aber auch, dass die Verfügbarkeit eines Jobs einem Traumjob nicht im Weg stehen sollte. Wenn man schon sein Leben lang einen bestimmten Beruf erlernen wollte, wäre es doch sehr schade, diesen nur aufgrund der Nachfrage nicht zu erlernen. Was denkt ihr darüber? Würdet ihr die Frage nach der Job-Verfügbarkeit in eure Berufswahl miteinbeziehen?
Nach meinem Abitur stand ich auch vor der Frage welche Berufslaufbahn ich einlegen will. Ich habe mich dafür entschieden erst eine Ausbildung zu machen und dann im Anschluss noch zu studieren. Bei der Entscheidung ist natürlich im ersten Hinblick wichtig, dass man seinen Interessen nachgeht. So kann man schonmal oberflächlich sagen, in welche Richtung man gehen will.
Im zweiten Schritt muss man sehen, wie groß die Verfügbarkeit einer Ausbildung oder eines Studienplatzes ist. Dafür muss man sich natürlich entscheiden, ob man in seinem Heimatort bleiben will oder ob man bereit ist dafür auch umzuziehen. Ein anderen Faktor sind natürlich auch die Noten des Abschlusszeugnisses. So kann man viele Berufe oder Studiengänge nicht ohne das passende Abschlusszeugnis ausüben.
Der letzte Schritt ist sich zu überlegen wie zukunftsfähig der Beruf ist, den man auswählt. Das ist für mich eigentlich der wichtigste Faktor, da man ein Arbeitsfeld suchen muss, dass in 30 Jahren immernoch von Bedeutung ist.
Insgesamt muss man dadurch zu einem Konsens finden, der die eigenen Interessen, die Verfügbarkeit und die Nachfrage des Berufes befriedigt.
Das Problem ist nur, dass niemand in die Zukunft schauen kann. Ein Beruf, der heute noch sehr gefragt ist, kann morgen völlig out sein. Besonders wenn man einige Jahrzehnte in die Zukunft planen möchte, hat man eigentlich keine Chance. Deshalb kann man nach diesen Kriterium eigentlich nur sehr begrenzt gehen.
Man muss die Sache also von einer ganz anderen Seite betrachten. Man sollte eigentlich immer versuchen, eine möglichst hohe Qualifikation zu erreichen (ohne dabei Fachidiot zu werden natürlich). So hat man auch in verwandten oder gar ganz fremden Bereichen eine Chance.
Ein gutes Beispiel sind die Mathematiker: die können in fast jeder Branche unterkommen, da ihre Denkweise sehr universell ist. Natürlich ist es nach ein paar Jahren Berufserfahrung schon wahrscheinlich, dass sie in ihrem gewählten Berufszweig bleiben, aber wenn es dort bergab geht, können sie sich immer noch umstellen. Als Gegenbeispiel könnte man den Schlosser sehen, der in der momenaten Krise sicherlich Probleme hat, einen Job in der Metallindustrie zu bekommen.
Es gibt natürlich auch andere, recht zukunftssichere Bereiche. Beamte haben einen relativ sicheren Arbeitsplatz, solange der Staat nicht bankrott geht. Ärzte werden auch immer irgendwie eine Arbeit finden. Aber beide Berufe sind auch von der Anzahl sehr stark begrenzt.
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