Verbranntes Essen - Krebs

Ich habe mal irgendwo gelesen oder gehört, dass angebrannte oder verbrannte Lebensmittel (Pizza, Toast, Fleisch...) Krebs verursachen können. Ich kann mir das auch gut vorstellen, da eben diese krebserregenden Stoffe bei zu hoher oder zu langer Hitze entstehen können. Meine Frage wäre aber jetzt, ob man auch Krebs bekommen kann, wenn man selten Verbranntes isst? Auf längere Zeit hinweg könnt ich es mir schon vorstellen, aber ich frage lieber einmal mehr.

Was sagt ihr zu diesem Thema? Warum bilden sich eigentlich diese krebserregenden Stoffe? Könnt ihr mich bitte aufklären?

Klar kann man Krebs bekommen,wenn man zuviel verbranntes isst. Man kann auch von einem Auto überfahren werden, wenn man über die Straße geht, ohne zu gucken, ob was kommt.

Was ich damit sagen will: Alles kann, nichts muss. Es ist nachgewiesen, dass es krebserregend ist, wenn man verbrannte Sachen in großer Menge zu sich nimmt. Das heißt aber nicht, dass man automatisch Krebs davon bekommt. Verstehst du? Das kann gut gehen, oder man bekommt tatsächlich Krebs.

Ich hab auch schon Brötchen vom Grill gefuttert, die an manchen Stellen leicht dunkel waren. Sowas ist auch im Bereich des normalen. Aber man sollte vielleicht nicht, wenn es sich vermeiden lässt, nur noch verkohltes essen.

Es ist wirklich kein Märchen, dass verbrannte Lebensmittel krebserregende Stoffe enthalten. Dabei handelt es sich um das heterozyklische Amin Benzpyren. Dieses Benzpyren entsteht bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen. Das heißt, dass dieser Stoff bei allen Verbrennungen von organischem Material entsteht. Gerade bei sehr heißen Verbrennungen, wie der von Tabak entsteht eine Menge dieses Stoffes.

Beim Grillen ist das genauso. Da man durch die Holzkohle eine sehr hohe Grilltemperatur erreicht, entsteht dadurch auch sehr viel Benzpyren. Dieses befindet sich vor allem in den schwarzen Stellen am Fleisch.

Der Stoff ist zwar als giftig und gesundheitsschädigend eingestuft, jedoch kann man ohne Bedenken auch angebranntes Fleisch essen. Dabei muss man nur auf die Menge achten. Denn dieser Stoff wird in unserem Körper oxidiert und kann sich an die DNA binden, was im schlimmsten Fall zu Mutationen führen kann.

Unser Körper hat allerdings täglich mit tausenden carcinogenen -also krebserregenden- Stoffen und Zellen zu tun und kann diese auch ohne Probleme abbauen. Nur wenn man zu viele krebserregende Stoffe zu sich nimmt, kann es sein, dass irgendwann eine Zelle nicht vernichtet wird und sich dann verbreiten kann. Das kann dann im schlimmsten Fall zu Krebs führen.

Es ist alles eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Anders als mein Vorredner meinte gibt es für krebserregende Stoffe keinen Schwellenwert, d.h. wenn man Pech hat, löst ein einziges Molekül davon Krebs aus.
Die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr gering, der Körper hat zahlreiche Reparaturmechanismen, die DNA-Schäden reparieren oder die beschädigten Zellen abtöten, damit sie sich nicht weiter vermehren können. Nicht jeder DNA-Schaden führt also zu Krebs. Bei Billionen Zellen im Körper und über 10^20 cancerogenen Molekülen, denen wir täglich ausgesetzt sind ist es andererseits nur eine Frage der Zeit, bis eine Zelle entartet und man Krebs bekommt. Beim einen dauert das halt 100 Jahre, beim anderen 30. Einer bekommt ihn auf der Haut, der andere in der Bauchspeicheldrüse.
Je nachdem welchen Stoffen man sich aussetzt, wird ein bestimmtes Gewebe stärker in Mitleidenschaft gezogen als ein anderes.

Um aber Deine Frage zu beantworten: Du solltest Verbranntes meiden so gut es geht, aber Du solltest Dir nicht allzuviele Sorgen machen, wenn Du Doch mal etwas davon verschluckst. Es gibt unzählige gefährliche Stoffe und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, zu denen auch das Benzpyren gehört sind nur ein winziger Bruchteil davon.