Wann kann man eine Ehe noch retten?

Wenn die Ehe nicht mehr ganz so gut funktioniert, ist das meistens für die Beteiligten ziemlich unangenehm – und auch enttäuschend, anstrengend,…

Woran merkt man, ob die Ehe noch funktioniert oder nicht?
Hier mal ein paar mögliche Warnsignale:

- Vertrautheit geht verloren, Gefühle werden verborgen
- Liebeswahrnehmung ist depressiv – man fühlt sich, als ob man das Leben verpfuscht hat
- Erschöpfung (körperlich)
- Selbstwertgefühl stark beschädigt
- Gefühl der innerliche Verlassenheit
- Misstrauen
- Psychokrieg

Wenn diese Faktoren zutreffen, wird es schwierig mit dem „Ehe retten“ – meistens ist dann eine Trennung am sinnvollsten.

Also ich denke, dass es auch noch andere Signale gibt. Zum Beispiel: dass man sich immer weniger zu sagen hat,dass man lieber Sachen mit Freunden unternimmt, dass man das Körperliche nicht mehr mag, dass man kaum bis gar kein Interesse mehr an dem hat was der Nochpartner so macht...

Hallo,
also wenn das alles zutrifft,dann ist ja echt ne Menge passiert.Wenn man mehr schlechte Stunden als schöne Stunden hat wäre für mich die Ehe als gescheitert anzusehen.Aber man sollte trotzdem schleunigst zu einem Eheberater.Selbst wenn der nicht mehr helfen kann,kann er Fehler entdecken,die für eine neue Beziehung vielleicht wichtig wären.
Liebe Grüsse,Yvonne-Scheidung schon hinter sich

Ich muss auch sagen,dass es zwar eine gute Zusammenfassung ist,aber nicht in jedem Fall ist noch etwas zu retten. Ich denke,dass es da ganz verschiedene Grade gibt. Zum Beispiel in Sachen Mistrauen. Das kann ja auch krankhaft sein. Man sollte eine Paarthreapie aufsuchen und dann wird man sehen,ob da noch ein Zusammengehörigkeitsgefühl gibt,oder ob es beiden ohne einander besser geht. Das finde ich total wichtig. Wenn man das alleine in die Hand nimmt wird das nichts denke ich. Ruhig mal einen Ausenstehende in die Sache einbeziehen. Wenn das beide dann wollen ist es der erste Schritt wieder eine normal Ehe oder Beziehung zu führen.
Grüße Julia

Das sehe ich eigentlich anders, wenn nur weil diese Faktoren zutreffen muss das noch lange nicht heißen, dass die jeweiligen Ehepartner nicht Willens sind, an der Beziehung zu arbeiten und gleich alles den Bach runter gehen muss. Also das siehst du meiner Ansicht nach etwas zu eng, außerdem ist doch auch nicht gesagt, dass der Partner daran Schuld ist, wenn das eigene Selbstwertgefühl sinkt oder man körperlich erschöpft ist. Das kann ebenso gut auch mit dem Beruf zu tun haben oder mit einer Krankheit, dies würde sich dann möglicherweise auch im Psychokrieg oder Misstrauen äußern.

Ich denke daher, man kann die Symptome für das Ende einer Ehe oder Partnerschaft niemals pauschalisieren, in einigen Ehen gibt es überhaupt gar keine und der Partner ist auf einmal trotzdem weg und in anderen Ehen gibt es das alles auf einmal und es hält trotzdem. Wie und warum es zu Ende geht, liegt letztendlich immer nur an den Personen selbst.

Also bei meiner Ehe war "nur" das Vertrauen meinerseits abhanden gekommen und es war schon eine Art Psychokrieg, was von meinem Nochgatten ausging. Alle anderen Punkte kann ich so nicht bestätigen und trotzdem war unsere Ehe am Ende und die Trennung die beste Entscheidung für mich.

Man kann also nicht pauschal sagen, wenn alle Punkte aufeinandertreffen, dann ist nichts mehr zu retten. Denn solange beide Partner bereit sind an der Beziehung zu arbeiten, dann besteht immer eine Chance, das man wieder eine harmonische Beziehung führen kann. Aber sobald einer nicht bereit ist, Kompromisse einzugehen, dann brauch sich der andere auch nicht mehr für die Beziehung aufreiben.

@Crispin
Ich würde Dir generell Recht geben. Nicht alle Punkte die aufgezählt wurden, sprechen tatsächlich dafür, dass die Ehe endgültig und unrettbar am Ende ist. Vielmehr kämen schon einzelnen Punkte dafür in Frage, dass - sofern beide Seiten wollen - man gemeinsam die Ehe retten kann und wieder zueinander findet!

Wenn aber bereits eine Art "Psychokrieg" herrscht, dann dürfte kaum mehr ein gemeinschaftliches Interesse am Fortführen der Ehe bestehen. Und umso schwieriger wäre es, die Parteien zu gleichen Teilen dazu zu bewegen, an der Beziehung zu arbeiten. Ebenso wenn das Misstrauen schon einen Punkt erreicht, ab dem man der anderen Seite nur noch mit Unterstellungen begegnet. Dabei müssen diese noch nicht einmal ausgesprochen werden. Vielmehr besteht dann keine Chance mehr, offen auf den anderen zuzugehen. Also auch das kann schon das absolute Ende der Beziehung bedeuten. Wenn die Partner dann aber schon so weit sind, sollte schnellstmöglich ein sauberer Bruch gesucht werden. Bevor nämlich der abweisende Umgang in Antipathie oder Hass umschlägt und es dann eigentlich nur noch darum geht, die andere Seite zu schädigen.

Ich bin ein sehr starker Verfechter der Paartherapie, habe zwar selbst noch keine gemacht, habe aber so oft gelesen und gehört das es sehr viel bringt und auch fast zerrüttete Ehen oder Partnerschaften, danach wieder rund liefen.

Auch wenn das Misstrauen da ist oder man eine depressive Stimmung hat oder andere von dir aufgezählte Punkte, wenn beide an der Beziehung arbeiten wollen, dann kann man mit Sicherheit noch mal eine Paartherapie versuchen, manchmal sind scheinbar große Problem, eigentlich ganz klein und von einer neutralen Person schnell gefunden und ausgemerzt.

Natürlich ist das was du aufzählst echt schon sehr schlimm und mit Sicherheit ist die Beziehung sehr schlecht, aber Beziehungskrisen gibt es doch in jeder Beziehung.