Sind Einzelkinder wirklich verzogen?
Was früher eher die Ausnahme war, wird heutzutage immer mehr zur Regel: Kinder, die ohne Geschwister aufwachsen. Gemeinhin gilt, dass Einzelkinder verzogen, verwöhnt etc. sind. Ist da wirklich was dran?
Nicht abzustreiten ist, dass Kinder durch Geschwister unter anderem geprägt werden. Entscheidender für die Charakterbildung ist jedoch das ökonomische bzw. soziale Umfeld sowie die Erziehung.
Besonderheiten, mit denen sich Einzelkinder u.a. zurecht finden müssen:
- öfter als bei Kindern mit Geschwistern sind beide Eltern berufstätig
- die Eltern sind häufiger Unternehmer oder Akademiker
- Kinder ohne Geschwister findet man öfter in Internaten, Adoptivfamilien, Heimen, nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften, bei Verwandten oder bei Pflegefamilien sowie in Ein-Eltern Familien
- Eltern von Kindern ohne Geschwister sehen häufiger die traditionelle Rollenverteilung innerhalb der Familie weniger streng
- Eltern der Kinder ohne Geschwister legen weniger häufig Wert auf gesellschaftliche Anpassung
- Einzelkinder sind häufiger „Zeuge“ von Scheidung, Umzug, Trennung und Wiederheirat der Eltern
- Einzelkindereltern sind häufiger noch am Beginn des beruflichen Werdegangs
Trotzdem sind Einzelkinder:
- leistungsorientierter, erlangen öfter einen hochqualifizierten Schulabschluss, bleiben seltener sitzen
- häufiger geselliger und sozial aktiver als Kinder mit Geschwistern
- oft flexibler, anpassungsfähiger und selbständiger
- häufiger liegen die Vorlieben im musischen bzw. intelektuellen bereich
- früher unabhängig als Geschwisterkinder
Für die Eltern von Einzelkindern gilt jedoch unbedingt:
- soziale Konflikte zu Gleichaltrigen nicht unterbinden
- das Kind ist kein Partnerersatz, es braucht auseichend Freiraum
- Kind nicht zu sehr behüten und an sich zu binden
Unser Sohn war 5 Jahre alt,als seine kleine Schwester geboren wurde. Natürlich hat er vieles von uns bekommen,aber er wurde nicht verzogen sondern erzogen. Unser Sohn war früh selbstständig, hat uns am Wochenende auch mal schlafen lassen und sich selbst beschäftigt. Nun sind sie zu zweit, aber er wird keines falls vernachlässigt, bekommt zwar nicht mehr so viel wie vorher,aber er versteht es auch.
Ich kann ihn auch getrost mal alleine lassen,oder wenn wir arbeiten sind und er Mittags von der Schule kommt, macht er sich sein essen warm, macht seine Hausaufgaben und geht dann eben zu Oma,wenn ihm Langweilig ist. Und schulisch ist er einfach Spitze.
Ich denke,es ist alles eine Sache von Erziehung wie ein Einzelkind sich entwickelt.
Ich bin selbst Einzelkind und ich denke auch, dass alles eine Frage der Erziehung ist. Meine Eltern haben zum Beispiel nie einfach alles durchgehen lassen nur weil ich das einzige Kind bin. Und mit teilen und so hab ich auch kein Problem, im Gegenteil, ich teile sogar sehr gerne.
Geselliger und sozial aktiver bin ich allerdings nicht und bedingt, im Gegenteil, ich bin der festen Meinung, dass Kinder, die mit Geschwistern aufgewachsen sind in der Regel geselliger sind. Immerhin sind sie es gewohnt immer jemanden um sich rum zu haben, während Einzelkinder auch mal ganz gut alleine klar kommen.
Ich hab mir eigentlich immer Geschwister gewünscht, da ich dann jemanden hätte, mit dem man über die Eltern lästern kann.
Also mein Sohn ist 5 und weder verwöhnt noch verzogen, das ist in jedem Fall eine Erziehung Sache. Und ich muss sagen ich habe einen Bruder und wir wurden beide von unseren Eltern verwöhnt und sicher auch ein bissl verzogen also alles eine Frage der Erziehung.
Ich bin selbst kein Einzelkind und ich bin sicherlich gut erzogen worden, von meiner Mama und nicht verzogen.
Allerdings kenne ich beide extreme. Meinem Ex wurde alles von vorne bis hinten erlaubt, wenn er Mist gebaut hat, dann war es egal und auch sonst, er hat sehr gut verdient, kam mit seinem Geld nicht klar und da Papa studiert hatte und sehr gut Geld verdient hat, gab es da eben auch nochmal was zugesteckt.
Mein Mann ist aber auch so ein extrem. Er ist kein Einzelkind, aber Mama war eben schon immer zu Hause, also hat Mama auch immer alles für die beiden gemacht. Klar mittlerweile geht Mama auch halbtags arbeiten, aber trotzdem, der Bruder meines Mannes bekommt immer seine Brötchen und Brote geschmiert, Kaffee wird gekocht, aufgeräumt, gewaschen, gebügelt. Es ist so, das er im Endeffekt nur die Beine hoch legen müsste. Trotzdem sind beide recht selbstständig, vor allem mein Mann, sonst hätte ich ihn wohl schon raus geworfen.
In meinem Freundeskreis gibt es einige Einzelkinder und manche gut erzogen, andere jedoch nicht. Dabei geht es vor allem um Konfliktfähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Bestätigen kann ich dass die Einzelkinder, die ich kenne leistungsorientiert sind und ein bisschen verwöhnter, dies aber auch zu schätzen wissen. Und ich würde behaupten sie sind lernwilliger.
Also als Fazit kann ich die These, dass Kinder, die keine Geschwister haben verzogen sind nicht bestätigen.
Ich kenne zwei Einzelkinder (nein, eigentlich mehrere, aber diese fallen mir halt auf die schnelle ein). Beide sind achtzehn, aber nicht zu vergleichen.
Mein Nebensitzer hat schon eigenarten, aber richtig verwöhnt ist dieser nicht. Er bekommt halt von seinen Grosseltern ziemlich viel Geld, doch von seinen Eltern aus wenigers. Er hat halt sonstige Eigenarten wie zum Beispiel, dass er nicht (oder wenig/kaum) teilen kann. Er ist sozusagen ein kleiner Egoist, klar, er hat ja keine Geschwister (gehabt) und sowas nie gelernt.
Jetzt der andere kommt von etwas weiters weg. Er ist mein bester Freund, kenn ihn jetzt schon über ein Jahr. Dieser ist ganz nett, doch ist sehr verwöhnt. Dies mag unter anderem daran liegen, dass er an günstigen Quellen liegt. Sein Vater hat ein Autohaus, in welchem er gerade eine Ausbildung macht und für einen achtzehnjährigen ist sowas natürlich immer willkommen. Er braucht daher eigentlich nur zu schreien und er bekommt es (fast). Er ist schon sehr verwöhnt. Auch von seinen Großeltern.
Als wir zum Oktoberfest nach Stuttgart Bad Cannstatt wollten hatter er seine Sonnenbrille vergessen. Wir standen schon am Bahnhof und der Zug war schon da, als er seine Mutter anrief und genau beschrieb, welche Brille sie bringen sollte. Und beigott, sie tat es, setzte sich ins Auto. Nichts desto Trotz mussten wir den Zug nehmen und er musste ihr nochmals anrufen, dass es schon zu spät sei. Sie war allerdings schon mit dem Auto unterwegs. Als drehte sie wieder um und alles war umsonst. Obwohl die Strecke Haus - Bahnhof nicht einmal einen Kilometer lang war. Da hab ich dann schon gedacht, sowas würden meine Eltern nicht machen.
Naja, was solls, dieser versteht dafür was vom teilen und hört auch mal auf Meinungen und Äußerungen anderer Personen.
Dies zwei Beispiele von den Leuten, die ich so kenne. Gibt aber auch verwöhnte "Kinder" und/oder Jugendliche die Geschwister haben, gibts auch (meine Verwnadten zum Beispiel: Meine Cousine (jetzt neunzehn) wollte den Führerschein nicht machen und anstatt das Geld für eine "Weltreise" nehmen. Doch ihre Eltern oder ihr älterer Bruder fährt sie immer wieder schön brav in die Stadt. Man muss dazusagen, dass sie im "Wald" leben. Das kann ich dann natürlich auch nicht verstehen).
...aber meist aus anderen Gruenden, als immer vermutet wird.
Einzelkinder werden oft als Prinz/Prinzessin gesehen. Das goesste Problem ist oft der Punkt, dass beide Eltern arbeiten oder Ihre eigenen Taetigkeiten (Tennis, Einkaufen,...) nicht missen wollen und gutverdienende oft nur ein Kind haben.
All dieses hat eins gemeinsam. Die Kinder muessen sich haeufig an die Eltern anpassen, bekommen weniger Zuneigung/Zeit. Dies wird dann durch viel Spielzeug ausgeglichen.
Kinder, besonders in den ersten 7 Jahren brauchen sehr viel Zuwendung. Am Besten von den Eltern, es kann aber auch eine Oma/Opa, von Geschwistern oder anderen Bezugspersonen gegeben werden. Da heute die Familien nur noch Kleinstfamilien sind, ist es besonders kritisch, wenn die Bezugspersonen sehr viel Wert auf Ihre eigene Taetigkeit legen. Besonders betroffen sind daher die Einzelkinder aus Kleinfamilien.
Ich kann daher nur allen Eltern in solchen Situtionen raten. Gebt den Kinden soviel Zuwenung wie moeglich. Um mit einem Vorurteil aufzuraeumen. Mit Liebe und Zuwendung kann man NICHT verwoehnen. Und ersetzt die Liebe und Zuwenung nie mit Materiellen Dingen. Wenn es die wenige Zeit erfordert koennen andere Bezugspersonen sehr gut helfen, wie ein Au Pair oder eine Tagesmutter.
Es konnte festgestellt werden, dass Einzelkinder mit vielen Kontakten (Oma, tante,Opa, ...) oder mit einer Mutter die zu Hause bleibt, aber auch eine Unterstuetzung hat, sozial integrativer sind.
Die beschriebene hohe Leistung von Einzelkindern ist auch leicht zu erklaeren. Bei Einzelkindern wird oft mehr Geld fuer Foerderung (Musik, Kindergarten, Schule, Freizeitaktivitaeten) ausgegeben. Ebenso werden "lernthemen" oft intensiver mit Ihnen durchgegangen. Ebenso werden in akademiker Familien Kinder oft schon unterschwellig gefoerdert, durch eine breitere Sprachwahl und breitem Themenfeld in der Familie. Hier ist der Schluessel die intensive Foerderung.
Zusammenfassend kann man drei Dinge feststellen, die nicht nur fuer Einzelkinder gelten:
- Gebt Euren Kindern immer die hoechstmoegliche Zuneigung, durch Euch oder andere Bezugspersonen, um ihnen zu einer guter Sozialkompetenz und einem guten Selbstbewusstsein zu verhelfen
- Viel Spielzeug ist nicht schlimm, sollte aber NIE als Ersatz von Zeit, Zuneigung und Liebe gegeben werden und auch nicht als Bestechung oder Belohnung (diese beiden Dinge sollten aus der modernen Kindererziehung verbannt werden)
- Foerdert Eure Kinder. Dass heisst bietet viele Dinge an und lasst Kinder Dinge selber erforschen und erkunden und greift nur lenkend ein.
Literatur dazu: smart love
Ich glaube schon, das es von Vorteil ist wenn man Geschwister hat. Natürlich hängt es an erster Stelle an den Eltern. Aber nehmen wir mal an, die Eltern sind beide Berufstätig und man hat Geschwister, dann ist man meistens nie alleine, als wenn man Einzelkind ist. Bei mir ist es so ich habe 3 Geschwister und bei mir ist eigentlich immer jemand da, also kann man auch nicht auf dumme Gedanken kommen.
Von den Eltern werden meiner Meinung nach Einzelkinder schon bevorzugt, da dann auch mehr Geld übrig ist, als wenn man für mehrere Kinder mehr Geld ausgeben muss. Aber dadurch, dass sich die jüngeren Geschwister an den älteren Geschwistern etwas ab schauen können. Und sich zum Beispiel in Modischen und stylischen Sachen etwas ab schauen können .
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