Sind Einzelkinder wirklich verzogen?
Ich bin auch ein Einzelkind und meiner Meinung nach, absolut nicht verzogen. Bei uns ist es aber so, dass mein Vater selbstständig ist und meine Mutter deshalb täglich zuhause bleiben kann. Ich habe auch nie alles bekommen, was ich wollte. Wenn es etwas gab, dass ich unbedingt haben wollte, und meine Eltern nicht bereit waren mir zu kaufen, dann habe ich mir das von meinem Taschengeld zusammen gespart. Und meine Freunde hatten auch nie weniger Taschengeld wie ich, eher sogar umgekehrt.
Ich denke, dass das viel von der Umgebung, wo man wohnt und vorallem wie die Eltern selbst aufgewachsen sind, zusammenhängt.
@Clayar: Das kenne ich auch mit dem zusammensparen. Und sei mal ehrlich. Wenn man das Geld zusammen hatte, dann war der Wunsch nicht mehr so stark und man hat dann doch nichts gekauft. So war das jedenfalls bei mir häufig. Und ich nutze das heute auch noch so. Wenn ich was haben möchte, was ich eigentlich nicht unbedingt brauche, dann tue ich immer ein wenig Geld an die Seite, bis ich es mir leisten kann. Naja und dann will ich es gar nicht mehr.
Was der Wunsch nach Geschwistern angeht. Sicherlich hab ich sie mir früher auch gewünscht und auch heute wären sie manchmal nicht schlecht. Aber ich hatte bei meinen Freunden fast ausschließlich Leute, die durchweg jüngere Geschwister hatten und sich entsprechend kümmern mussten. Da war ich doch oftmals sehr froh, das ich kein kleines Anhängsel im Schlepptau hatte.
Und was das Taschengeld betraf, war ich wohl eine derer, die das wenigste hatte. Jedenfalls was von den Eltern kam. Aber ich war dafür auch wieder eine, die sich viel selber verdient hat.
Da kann ich mich anschließen. Man spart sich das Geld wirklich mühsam, teilweise über Monate hinweg, und dann hat man es zusammen und kauft es sich trotzdem nicht, weil man es gar nicht mehr haben will.
Ich war eigentlich immer froh Einzelkind zu sein, da ich immer schon ein ziemlicher Einzelgänger war und bin. Obwohl... wahrscheinlich wär es etwas anders, wenn ich Geschwister hätte.
Und mit dem Taschengeld hab ich es vorallem auf Klassenfahrten immer gemerkt, dass teilweise die Mitschüler um einiges mehr Geld dabei hatten, die drei oder mehr Geschwister hatten.
Ich denke nicht, dass Einzelkinder verzogen sind, denn bei mir in der Schule waren früher sowohl Einzelkinder als auch Kinder mit Geschwistern und ich denke, dass es immer auf den Charakter ankommt und auf die Erziehung.
Also es kann ein Einzelkind verzogen sein, wenn die Eltern immer alles durchgehen lassen und den Kindern immer alles erlauben. Aber es kann genauso gut auch sein, dass ein Einzelkind nicht verzogen ist und sehr gut teilen kann und auch gerne in Gesellschaft mit anderen Kindern ist und es nicht als selbstverständlich ansieht immer alles zu bekommen.
Aber ein Kind, dass noch Geschwister hat kann genauso gut auch verzogen sein, kann immer alles bekommen haben und nicht gerne teilen. Aber es kann auch sein, dass ein Geschwisterkind nicht verzogen ist. Das hängt immer von den Eltern ab, wie die sich verhalten und wie sie mit den Kindern umgehen und sie erziehen. Man kann nicht pauschal sagen, dass alle Einzelkinder verzogen sind.
Ich bin übrigens ein Geschwisterkind und mein Bruder zum Beispiel der hasst es zu teilen. Ich weiß nicht, ob das nur eine Phase von ihm ist, oder ob das bleibt.
Ích finde nicht unbedingt, dass man behaupten kann Einzelkinder wären verzogen, zumindest sollte man das nicht verallgemeinern. Ich bin Einzelkind, und finde absolut nicht das ich verzogen bin, ich gebe gerne was ab, und teile auch ehr gerne. Die meisten denken ja, das können Einzelkinder nicht, aber ich teile sogar sehr gerne. Ob ein Einzelkind verzogen ist oder nicht, kommt auch auf die Eltern drauf an, denn darin liegt eigentlich mit der Grundstein. Wenn die Eltern alles durchgehen lassen, und dem Kind jeden Wunsch erfüllen, dann ist es doch klar, dass das Kind verzogen ist.
Das ist es ja dann gewohnt alles zu bekommen, und ihm fällt es sehr schwer später im Leben mal zurechtzukommen. Auch ein EInzelkind kann nicht immer alles bekommen, genauso wie ein Kind das mehrere Geschwister hat. Wenn ich was möchte, dann überlege ich mir das auch gut, und denke mir nicht ach was solls, ich bin EInzelkind, und bekomme eh was ich will. Diese Einstellung sollte man auch nicht haben, denn spätestens wenn man Erwachsen ist, ist das nicht mehr der Fall, es sei denn man ist so reich, dass man nie Arbeiten braucht. Ich z.B. musste/muss auch viel für meine Eltern erledigen, sie sind beide Berufstätig, und da mache ich auch viel im Haushalt, an Einkäufen usw.
Ich stelle mich dann nicht in die Ecke und denke mir, warum soll ich das machen. Meine Eltern haben mich so auch nicht erzogen, egal ob ich Einzelkind bin oder nicht, ich musste mitanpacken, was ja auch richtig ist. Ich habe auch schon Geschwisterkinder gesehen, die überhaupt nicht gerne teilen. Also für mich ist klar, dass man das nicht verallgemeinern soll, nicht jedes Einzelkind ist verzogen.
Mein Sohn (heute 17) ist ein Einzelkind und doch wieder nicht, da wir die letzten fünf Jahre seinen Freund als Pflegekind bei uns wohnen hatten. Was mir aber in den Anfängen aufgefallen ist, war der Hang meines Sohnes zu viel zu teilen. Da war der Andere schon anders, der hatte gelernt, dass wenn man nicht schnell zugreift, die schönsten Dinge weg sind, sei es beim Essen, sei es beim Basteln etc. Beide haben in den letzten fünf Jahren gelernt.
Mein Sohn setzt mehr seinen Willen durch (wo dann die Sprüche typisch Einzelkind kommen) und sein Freund hat gelernt, dass es bei uns im Kühlschrank immer was zum Essen gibt und auch die Schreibhefte für die Schule schnell nachgekauft werden, wenn sie benötigt werden, dass man da nicht horten muß, zwar haushalten, aber nicht horten
Was ich damit sagen will, obwohl mein Sohn erst in der Zeit als er nicht mehr alleine bei uns war gelernt hat seinen Willen durchzusetzten, wird er von den Mitmenschen als Einzelkind dargestellt. Die Eigenschaften, seinen eigenes Fortkommen zu sichern, sind also garnicht so Einzelkind spezifisch, wie es immer dahin gestellt wird. Wenn ich den Lehrern, die natürlich nicht wussten, dass wir ein Pflegekind haben dann davon erzählte, dass unser Sohn eben sehr viel teilen würde, dann war da aufeinmal eine 180 Grad Kehrtwende im Denken. Das verblüffte mich dann doch, weil es wirklich ein absolutes Schubladendenken bewies.
Was mit Sicherheit meinen Sohn geprägt hat, ist nicht die Tatsache, dass er ein "Einzelkind" ist, sondern, dass wir uns entschlossen hatten, dass ich nicht arbeiten gehe und dass wir uns immer die Zeit genommen haben ihm zuzuhören, was wir dann bei unserem Pflegesohn genauso gehand habt hatten.
Ich persönlich bin auch Einzelkind, aber ganz sicher nicht verzogen, wenn auch ein klein wenig verwöhnt. So versuchten und versuchen meine Mutter und meine Großeltern mir immer alles zu ermöglichen. Außerdem wurde ich als kleines Mädchen immer überall hingefahren und auch abgeholt und musste somit lediglich zur Schule und wieder nach Hause mit dem Bus fahren. Aber genauso verwöhnt in dieser Hinsicht wäre ich wohl auch, wenn ich ein Geschwisterchen hätte, denn bei meinen sehr guten Freundinnen lief dies im Kindesalter ähnlich ab.
Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass ich wohl kein typisches Einzelkind bin, da ich nicht wirklich einzeln aufgewachsen bin. Meine zwei besten Freundinnen kenne ich schon seit dem Kindergarten und sie und ihre Geschwister standen mir schon immer sehr nahe. Ich habe schon als Kind sehr viel Zeit mit ihnen verbracht. Es gab auch einige Notfälle durch diese meine besten Freundinnen und ihre Geschwister teilweise in den Ferien regelrecht bei uns gewohnt haben und gerade diese Zeit hat mich sehr geprägt. Ich habe schon im Kindergarten alles mit ihnen (und wenn nötig auch ihren Brüdern) geteilt und war nicht egoistisch.
Abschließend möchte ich sagen, dass es meiner Meinung nach allein an der Erziehung liegt, ob ein Einzelkind verwöhnt und auch verzogen wird oder nicht. Es liegt also nicht an der Situation selbst, denn ich denke, dass Geschwisterkinder genauso verzogen sein können wie Einzelkinder.
Ich frage mich teilweise schon, woher denn du die ganzen Angaben hast und ob diese denn so wahr sind, wie du angibst, aber ich denke an sich schon, dass vieles davon stimmt. Dass die Eltern beispielsweise eher berufstätig und eher Akademiker sind, stimmt wohl sicherlich, denn immerhin können es sich nur solche Eltern leisten ihre Arbeit auch weiterhin zu behalten und wollen nicht zu Hause bleiben. Hat man keine großartige Karriere gemacht oder arbeitet beispielsweise gar nicht, dann ist das ja auch kein Problem, als Hausfrau zu Hause zu bleiben und den Job eben aufzugeben.
An sich aber verstehe ich ehrlich gesagt nicht, wieso sich Einzelkinder damit zurecht finden müssen (also mehr oder weniger im Sinne einer Belastung), dass die traditionelle Rollenverteilung in der Familie nicht so eng gesehen wird. Ist nicht gerade das ein großer Vorteil und trägt auch viel dazu bei, dass das Kind in dieser Hinsicht vielleicht toleranter aufwächst und eben nicht mein, es müsse mit 20 Jahren ein Häuschen und 2 Kinder haben.
Was jetzt den Punkt angeht, der besagt dass Eltern von Einzelkindern weniger Wert auf Anpassung legen würden, so wäre ich mir diesbezüglich ehrlich gesagt nicht so sicher. Wieso sollte das so sein? Ich denke an sich eher, dass man das nicht so sagen kann, denn angenommen ''2 Kinder'' wäre die Norm, dann müsste man bei Familien mit drei Kindern ja auch wieder sagen, dass diese keinen Wert auf Anpassung legen.
Da du in einem vorigen Punkt aber schon erwähnt hast, dass die Eltern von Einzelkindern häufiger Akademiker sind, denke ich einfach mal, dass man sie eventuell auch als Intellektuelle bezeichnen könnte, die eben keinen Lust auf Mainstream haben und sich eben ihren eigenen Interesse zuwenden. Letztendlich aber widerspricht sich der Punkt mit dem Aspekt der Akademiker Eltern ein wenig mit dem letzten Punkt, von wegen dass die Eltern am Beginn ihres beruflichen Werdegangs wären.
Wenn man behauptet, dass die Eltern Akademiker sind, dann verstehe ich darunter, dass zwei studierte Menschen mit einem guten Beruf und womöglich einer Karriere sich eben für ein Kind entschieden haben und dennoch weiter arbeiten gehen. Wenn du aber nun meinst diese Eltern wären eher am Beginn des beruflichen Werdegangs, dann hört sich das eher danach an, als wäre das Kind ein Unfall zu einer unpassenden Gelegenheit und wenn man Akademiker ist, dann ist man nicht am Beginn seines beruflichen Werdegangs oder?
Auch sind Akademiker eigentlich nicht die, die ihre Kinder frühzeitig bekommen, für mich hört sich dieser letzte Punkt eher nach einem schwangeren Jugendlichen an, der in seiner Ausbildung steckt und deswegen kann ich das irgendwie mit Punkt eins nicht vereinbaren.
Die meisten Punkte, die in Bezug auf die Einzelkinder als positive Auswirkungen zu erkennen sind, würde ich dann auch wieder darauf schieben, dass die Eltern Akademiker sind, dass Kind sich also in einem entsprechenden Umfeld befindet, von den Eltern auch gefordert wird und dementsprechende Interessen zeigt.
An sich aber denke ich, dass man als allgemein niemals so sagen kann, wie du das in deinem Beitrag schreibst, denn auch bei weniger gut gebildeten Eltern kann es mitunter bei einem Kind bleiben und dann würde ich an sich auch nicht erwarten, dass sich bei dem Kind dann die positiven Eigenschaften zeigen, die bei einem Kind mit Akademikereltern auftreten könnten. Das alles hängt sehr von den weiteren Gegebenheiten und Umständen ab und derartige Beobachtungen müssen nichts über die Entwicklung eines Einzelkindes aussagen.
Ich muss sagen, dass ich mit den ganzen so genannten Besonderheiten der Einzelkinder nicht viel anfangen kann, weil davon nichts auf mich zutrifft. Ich war nicht in einem Internat, wurde von beiden Elternteilen erzogen, usw.. Auch würde ich nicht sagen, dass ich verzogen bin. Sicher hatte ich es in mancher Hinsicht leichter und musste z.B. beim Spielzeug nicht teilen oder so.
Aber deswegen bin ich trotzdem nicht eingebildet geworden oder so etwas. Ich teile sehr gerne, auch ohne dass ich dies als Kind bei Geschwistern gelernt hätte. Es kommt eben auch viel auf die Erziehung durch die Eltern an, was für eine Einstellung man bekommt.
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