Fans, die es übertreiben
Hallo,
als ich heute in den Nachrichten von Michael Jacksons Tod gehört habe, sah man auch Bilder von Fans, die sich vor seinem Haus und vor dem Krankenhaus versammelt haben. Ich finde es aber ehrlich gesagt etwas übertrieben, wenn Fans heulend da stehen und so tun als wäre ein enger Verwandter verstorben. Immerhin kennen diese Leute ja den Star überhaupt nicht.
Auch habe ich heute auf Pro Sieben die Sendung "We are Family" gesehen. Es ging um eine Mutter mit Sohn und Freund, die total vernarrt war in die Boyband "New Kids on the Block". Sie war wirklich ein extremer Fan und hatte Unmengen an Postern hängen und auch Mappen mit Fotos und Bilder. Sie nahm sich diese Mappen sogar zur Hand und sprach mit den Jungs der Boyband!
Am Schlimmsten jedoch war, dass sie das Konzert der Boyband wichtiger fand als ihre Beziehung! Denn ihr Freund hatte ihr gesagt, dass er sich von ihr trennen würde, wenn sie dort hin geht. Ich war noch nicht ein sonderlich großer Fan von irgendeiner Band und kann es daher vielleicht nicht ganz so gut nachvollziehen, aber dennoch finde ich solche Verhalten sehr übertrieben und extrem.
Wie ist eure Meinung dazu? Seid ihr selbst ein so extremer Fan oder findet ihr es ebenfalls übertrieben?
Nein, ich bin selbst kein extremer Fan. Wahrscheinlich sogar gar kein "Fan" in der Art. Aber natürlich gibt es Bands, Musiker, Schauspieler, die mir besonders gefallen. Dabei gehts mir aber vor allem um das was sie tun.
Bei den meisten solcher extremer Fans geht es glaub ich vor allem um die Person an sich. Gerade Teenager malen sich viel in ihrer Fantasie aus un schwärmen dann für jemanden. Auch unter älteren gibt es das. Was ich nicht unbedingt schlimm finde, denn wenn einen etwas mit der Musik desjenigen verbindet, man in schweren Zeiten Trost darin gefunden hat oder auch die Band gehört hat, als man dies und das erlebt hat, dann verbindet das einen unter Umständen schon mit dem, der sie macht.
ich glaube viele haben ja eine kleine "Glücksinsel" in ihrem Leben. Und auch wenn ich mir meine Bücher und Gartenarbeit dem Sprechen mit Stars vorziehe, ist das eben auch ein Weg. Es braucht halt jeder etwas, bei dem er sich geborgen fühlt. Und wenn man das gerade da findet. Obwohl ich sagen muss, dass es schade ist, wenn man bei seinen Mitmenschen das nicht findet, was man dann im Fan-sein sucht.
Nebenbei: Jemandem zu drohen man macht Schluss, wenn er zu einem Konzert geht - das ist albern! Wenn das meint: Entscheide dich zwischen mir und der Band, denn ich bin eifersüchtig auf die - dann glaub ich passt man eh nicht zu dem anderen.
Nein, auch ich kann dieses übertriebene Fan-Gehabe nicht nachvollziehen. Ich habe fast den Eindruck, dass die, die sich als absolute Fans bezeichnen und so reagieren, wie heute die Fans beim Tod von M.Jackson, darin einen Ersatz für irgendetwas suchen, was sie in der realen Welt nicht finden.
Der Tod dieses Stars geht mir schon nah, allerdings nicht, weil es eben Michael Jackson war, sondern ein Mensch, noch dazu einer, der mir eigentlich nur leid getan hat, da er wahrscheinlich nie das Glück gefunden hat, das er gesucht hat. Der Tod eines Menschen würde mir aber auch nahegehen, wenn es ein anderer ist, ganz einfach aus dem Grund, weil mich vielleicht die Umstände seines Todes mitnehmen, sein Leiden, etc. etc. Dazu muss er aber nicht berühmt sein. Auch alle anderen verdienen Trauer und dass man über ihren Tod erschüttert ist. Denn hinter jedem Menschen steckt auch ein Schicksal. Die übertriebene Huldigung an Jackson kann ich nicht nachvollziehen. Es mag sein, dass es ein herausragender Musiker war, ein Exzentriker war er sicherlich.
Ein Tod hat mich damals ziemlich erschüttert: nämlich der von Ulrich Mühe. Ich wäre aber nie auf die Idee gekommen, sein Grab oder sein Haus zu belagern und der Familie die Privatsphäre zu nehmen.
Ich denke, man sollte niemanden zu so einer Ikone stilisieren, dass daneben alles verblasst und unwichtig wird.
Es gibt mit Sicherheit Musiker, Schauspieler und andere Künstler, deren Werke ich bewundere und honoriere. Vielleicht sogar in eine kleine Schwärmerei verfallen kann. Das aber nur temporal. Ich kann wirklich nicht behaupten heute oder jemals ein extremer Fan von irgendjemand oder gewesen zu sein. Die Reaktionen mancher Menschen irriterieren mich eher.
Natürlich kann ich bei einem Konzert von tollen Musiker auch "abgehen". Aber nie so, daß es fanatisch wird. Für mich sind das alles nur Menschen, die auch mal auf die Toilette müssen. Manche von uns können nun mal Dinge besser als andere, und dafür sollen sie auch ihre Anerkennung bekommen, das ist klar.
Leider gibt es auch Leute, die ihre Einsamkeit oder das Fehlen eines entscheidenden Teils in ihrem realen Leben, mit extremer Starliebe versuchen zu kompensieren. Aber das ist niemals eine Lösung für "echte" Probleme. Denn wirklich an dem Leben eines Promis teilnehmen zu können, bleibt zu 99,999...% ein schöner Traum.
Was im Fall vom Tod des Michael Jacksons, gerade abläuft, ist eine Sache zwischen echter Trauer aber auch Sensationsgier und Heuchlerei. Ich nehme mal schwer an, daß kaum einer von denen sagen kann, daß er den Mensch Micheal wirklich gekannt hat. Wer er war, bleibt ein ungelöstes Geheimnis, zumindest für die grobe Öffentlichkeit.
Einmal habe ich einen Bericht über ungesunde Liebe zu Stars im Fernsehen verfolgt. Nun weiß man leider bei derartigen Berichten nie, was davon wahr ist und was nicht. Nun gehe ich mal von einen gewissen Prozentteil Wahrheit aus. Auch dann ich die Sache schon schlimm genug.
Es handelte sich um eine Familienmutter, um die knapp vierzig, welche fanatisch der Teenie Band "Tokio Hotel" hinterher hechtete. Ihre komplette Wohnung war ausgestattet mit Fanartikeln. Selbst im ehelichen Schlafzimmer hing ein Poster von der Band. Sie trieb ihre Familie damit schier in den Wahnsinn. Wie verzweifelt der Gatte dieser Frau war, kann man sich vorstellen. Aber auch den Kinder, die im Teenageralter waren, ging diese Zuneigung zu weit. Es war ihnen furchtbar peinlich.
Nein, so etwas kann mir nicht passieren. Und ich kenne auch niemand in meinem Familien oder Freundeskreis, der so eine Art von Fan ist. Ich glaube dafür könnte ich auch kein echtes Verständnis entwickeln.
Hallo!
Solche Extrem-Fans gab es schon immer . Ich kann mich noch an das Beatle-Zeitalter erinnern. Die Fans mussten aus den Konzerthallen getragen werden. Sie sind hysterisch geworden und haben sich so reingesteigert, dass sie reihenweise umkippten.
Sicher ist das übertrieben von den Fans. Solche Fans sind aber meist nur in Gruppen so übertrieben und wenn man sie einzeln trifft halten sie sich noch im Zaum. Und wenn sie auch so sind, wenn man sie einzeln antrifft, dann hat das für mich schon was mit einer psychischen Störung zu tun. Denn diese Leute bilden sich dann oft ein, dass sie in den Star verliebt sind und der sie auch zurückliebt.
Was ich heute im Fernsehen gesehen habe bei Michsel Jackson fand ich auch sehr schlimm. Vor allem, weil Michael Jackson nicht mal mit einem Krankenwagen weggefahren werden konnte. Dieser musste ohne ihn wieder wegfahren. Es musste ein Hubschrauber her, der auf dem Privatbesitz gelandet ist, wo keiner der Fans hinkam. Dass diese Fans "ihren" Star auch damit gefährden könnten ist den meisten gar nicht klar.
Hallo,
also meiner Meinung nach ist es auch so, dass viele Fans es einfach übertreiben. Keiner kennt den jeweiligen Star wirklich, aber trauert als wäre die eigene Mutter gestorben. Das Einzigste was ich mir vorstellen könnte ist das sich viele Fans einfache eine eigene Welt schaffen und sich das alles so einbilden, dass sie z. B. mit dem STar befreundet wären und denken sich dann einfach wie der Prominente so sein wird, vom Charakter her.
Das diese Einbildung nicht der Realität entspricht können sie ja nicht abgleichen. Ich persönlich bin in keinerlei Weise so nach einem Star verrückt, dass ich mich selbst als wahren "Fan" bezeichnen würde.
Hallo.
Ich bin selber Fan. Ich geh zwar zu Konzerten meiner Lieblingbands, jedoch würde ich es niemals übertreiben. Ich bin zum Beispiel so gut wie gar nicht an das Privatleben der Musiker interessiert. Mich interessiert einzig und allein ihre Musik. Klar wenn ein Promi mal gut aussieht, kann man für das Aussehen schwärmen, aber man kann zum Beispiel nicht sagen, dass am in einen Prominenten oder Musiker verliebt ist.
Verstehen kann ich es auch nicht, wenn Leuten ihren Idolen nachreisen. Ich gehe zwar auch auf Konzerte, würde aber niemals einen halbe Weltreise dafür unternehmen. Ich finde es auch unverschämt, wenn Künstler Konzertkarten für über 100 Euro und mehr verkaufen und die Fans diese Karten natürlich kaufen.
Ich finde es total in Ordnung Fan zu sein. Ich selber bin ja auch großer Fan bestimmter Bands. Ich kann es jedoch nicht verstehen, wie man alles über einen Prominenten wissen muss. Man sollte auch aufpassen, dass das Fan sein nicht zu weit geht.
Ich habe die Sendung mit der Fanatikerin von "New Kids on the Block" zufällig auch gesehen und mir ist auch sofort die Röte des Fremdschämens in Gesicht geschossen. Es ist ja völlig ok, wenn man Fan von einer Band ist (bin ich auch), finde es jedoch höchst peinlich, wenn man sein Fansein nicht dezent für sich behalten kann und alle davon wissen lassen muss und sogar deshalb seine Beziehung aufs Spiel setzt. Ich will gar nicht wissen, wie oft sich die Frau ihre Befriedigung bei der Band geholt hat anstatt bei ihrem Gatten.
Irgendwann muss man auch mal erwachsen werden, auch wenn viele Menschen versuchen, dem durch Teenagerverhalten zu entkommen, obwohl Poster im Zimmer ja auch noch kein Problem darstellen. Wenn sie allerdings ihr Gespartes dafür hergibt, welches sie für bessere Zwecke verwenden kann z.B für ihren Sohn, dann geht das zu weit.
Warum darf man nicht als Erwachsener Fan sein? Meine beiden Freundinnen und ich fahren heute noch auf BSB Konzerte. Wir sind alle 30. Die eine fährt alleine auch ein paar mal im Jahr, sogar in die USA. Na und? Im wahren Leben ist sie anständig und Lehrerin.
Was bedeutet "Erwachsen werden?" Ich finde jeder Mensch sollte das tun und lassen, was ihm glücklich macht. Ich persönlich lass mich nicht in eine Schublade stecken. Erwachsen sein bedeutet, dass man Hirn hat und weiß, wie man es einsetzt. Das man sich anständig benimmt - der Situation angepasst sagen wir mal. Ob jemand bei einem Konzert kreischt sollte eigentlich jedem egal sein.
Ehrlich ich kann auf eine Beziehung verzichten, wenn ich nicht zu meinen Konzerten gehen darf. Männer gehen ja auch gerne in en Stripclub und schaun sich Pornos an. Aber wehe Frau schwärmt mal für einen Star.
Es geht doch gar nicht darum, ob man auf Konzerte geht oder so, carrie82, sondern darum, dass manche es einfach in ihrem Fandasein übertreiben. Aber solange niemand verletzt oder gar getötet wird, ist es letztendlich auch egal, ob jemand mit sechzehn oder mit sechzig noch ein Idol hat, welchem hinterher gereist wird oder dessen Musik gehört/ Filme geschaut/ Veranstaltungen besucht wird. Ich finde es halt dann grenzwertig, wenn die Zimmerwände von oben bis unten tapeziert sind, man nur noch das Eine im Sinn hat und beispielsweise alles tut, um seinem Star näher zu kommen.
Weshalb nun ein Mann meint, seine Freundin oder seine Frau verbieten, zu einem Konzert zu gehen, erschließt sich mir nicht. Ich würde meinem Partner einen Vogel zeigen, wenn er mir verbieten würde, auf ein Konzert zu gehen. In dem Fall würde ich ehrlich gesagt auch auf den Partner verzichten, aber mich erpressen lasse ich mich wegen einem Konzert oder auch wegen anderen Dingen auf keinen Fall. Das ist doch keine Beziehung mehr.
Ich bin Fan, ja, aber es ist nicht so, dass ich nun hier die Wände bekleistert habe. Mit Einverständnis meines Partners hängen halt zwei Poster, eines mit Konzertankündigung und ein selbst geschossenes, und ansonsten höre ich die Musik, ich gehe zu Konzerten und lese auch teils in einem entsprechenden Forum. Ich sammle die Konzertkarten, habe aber keinen Ordner und ich himmle den Sänger nun auch nicht an. Ist das extrem? Nein, aber ich brauche auch nicht auf jedes Konzert zu gehen und auch nicht jede Zeitschrift zu kaufen, in der etwas berichtet wird. Aber wenn es jemand tut, ist das doch sein Bier. Dass es zu Beziehungskrisen kommen kann, kann ich aber nur dann verstehen, wenn es eben nur noch ein Gesprächsthema gibt und wenn aus einer Schwärmerei schon Liebe geworden ist und beispielsweise den Partner so benennt.
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