Babys in Klinik vertauscht - Mütter sind sich nicht einig

vom 04.10.2007, 20:26 Uhr

Der türkische Junge wächst jetzt bei arabischen Kamelzüchtern auf, deren Sohn bei einem türkischen Elektriker. Prinzipiell sehe ich das auch so, dass es für die Jungs mit Sicherheit schlimmer ist, aus ihrer jetzigen Familie herausgerissen zu werden. Auch die türkischen Schwestern können das partout nicht verstehen.

Was aber, wenn eine Familie ihren Sohn aber zurück haben will? Außerdem müsste sicherlich noch eine nachträgliche Adoption oder Sorgerechtsvereinbarung getroffen werden? Im Bericht stand nichts darüber, wie groß die Vermögensunterschiede zwischen beiden Familien sind, wie ist das denn im Falle eines Erbes?

Das gilt natürlich auch für die beiden Mädchen, wobei hier die Familien wohl aus gleichen Schichten stammen. Außerdem ist in diesem Alter (ein Jahr) sicher noch einfacher, die Mädchen an eine neue Umgebung zu gewöhnen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das mit dem Erbe ist sicherlich eine schwierige Angelegenheit. Rechtlich gesehen, würde aber wahrscheinlich doch der leibliche Sohn das Erbe erhalten.

» derT » Beiträge: 188 » Talkpoints: -0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Warum soll der leibliche Sohn automatisch erben? Wenn er zu einer anderen Familie gehört, erbt er doch nicht automatisch - kleines Beispiel zur Güte: Wenn Person A Kind von Eltern A ist und Person B Kind von Eltern B und Eltern B Person A adoptieren und Eltern A Person B adoptieren, so erbt Person A von Eltern B, hat aber keine Ansprüche bei Eltern A und umgedreht - soweit ich das noch richtig im Kopf habe.

Entscheidend ist hier mehr oder weniger der Grad der Verwandtschaft - und zwar nicht im genetisch-biologischen, sondern im gesetzlichen Sinne.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Subbotnik hat geschrieben:Entscheidend ist hier mehr oder weniger der Grad der Verwandtschaft - und zwar nicht im genetisch-biologischen, sondern im gesetzlichen Sinne.

Und da beginnt in diesen Fällen ja das Problem: Familie A möcht Kind A zurückhaben, Familie B möchte Kind A aber auch behalten. Mal ganz davon abgesehen, wie Kind B sich fühlt, muss die Situation erst mal rechtlich geklärt werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann die Sorgen und Ängste der Eltern verstehen. Auf der einen Seite ziehen sie ein Kind groß, auf der anderen Seite stellt sich dann herraus das es gar nicht das eigene ist. Ich glaube in solch einer Situation wäre ich auch leicht überfordert. Auf der einen Seite möchte ich schon mein eigenes Kind haben, auf der anderen Seite ist das fremde Kind ja mein eigentliches eigenes Kind.

Wegen dem Erbe würde mir in dem Moment wohl die kleinsten Gedanken machen, sondern eher wegen meines Kindes. Was passiert, wenn die Eltern sich nicht richtig kümmern, was passiert, wenn das Kind irgendwann mal von mir erfährt?

Lauter solche Fragen würden sich bei mir auftun, auch die Frage nachdem, was passiert mit meinem jetzigen Kind? Wird es ihm weiterhin so gut gehen wie bei mir? Wird es vielleicht geschlagen?

Ich denke es ist alles nicht so einfach, wenn man es selbst nicht erlebt hat und kann sich somit einfach nicht in die Gedanken der anderen hinein versetzen.

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ein glückliches Ende fand jetzt zumindest die Vertauschung der beiden Mädchen, diese wurden jetzt wieder zurück "getauscht" und feiern ihren ersten Geburtstag bei ihren leiblichen Eltern. Auch die beiden Jungen aus der Türkei und Saudi-Arabien lernten sich zumindest erst einmal kennen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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