Meine Mutter hungert immer weiter - was tun?

vom 24.06.2009, 21:26 Uhr

Hallo,

meine Mutter ist auf dem „ich bin zu dick“- Trip. Ich denke, den haben viele Frauen mal wieder, sodass ich mir anfangs keinerlei Gedanken gemacht habe. Sie hat eine gute Figur, ist Normalgewichtig.

Mein Vater hat wohl mal einen Kommentar in der Hinsicht verloren, dass sie früher ja einige Kilos weniger gehabt habe, und seitdem hat sie beschlossen, sie müsse hungern. Das tut sie seit inzwischen 8 Wochen und sie isst kaum noch etwas! Abgenommen hat sie ca. 6 Kilo, und jetzt ist es auch mal gut. Inzwischen ist sie wirklich dünn und ich finde, dass sie nicht mehr abnehmen sollte. Mein Vater hat auch schon versucht gegenzulenken, aber ohne Erfolg. Sie hungert immer weiter und laut meinem Vater isst sie inzwischen nur noch alle zwei Tage mal irgendetwas an Obst, sonst gar nichts mehr.

Ich habe jetzt mit meinem Vater besprochen, dass wir sie ins Krankenhaus bringen, wenn das so weiter geht. Wie kriegen wir sie wieder auf den richtigen Weg, dass sie normal essen soll und nicht mehr weiter hungert?

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Ich finde, dass in 8 Wochen 6 kg Gewichtsabnahme noch nicht bedenklich ist. Wie groß ist denn deine Mutter und wie schwer ist sie? Wenn sie sich noch nicht wohl fühlt, dann solltest du sie auch noch lassen.

Wenn sie trinkt und auch zwischendurch etwas isst, wird es meines Erachtens auch nciht bedenklich sein und ich denke nciht, dass sie nur alle 2 Tage etwas Obst isst. Sie wird vielleicht etwas essen, wenn dein Vater nciht zuschaut. Das habe ich auch gemacht, als damals mein Exmann erst über meine Figur Witze gerissen hat und dann meinte, dass ich aufhören soll abzunehmen.

Um da was richtiges zu sagen, müsste man wissen, wieviel sie jetzt wiegt und wie groß sie ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo,

also sie ist 1,70 und wiegt jetzt noch 50 Kilogramm. Sie war auch mit ihren 56 Kilogramm nicht "dick", normalgewichtig würde ich sagen, vielleicht unteres Normalgewicht. Aber es sah immer gesund aus. Und für die Verhältnisse finde ich 6 kg Gewichtsabnahme schon viel.

Zudem hat sie keine Schilddrüse mehr, nimmt viele Medikamente, die auch Kalorienbomben sind, und in Anbetracht dessen muss es schon so sein, dass sie kaum isst, sonst würde sie gar nicht abnehmen können. Wir machen uns einfach Sorgen.

LG, Qn

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Das Gewicht deiner Mutter ist wirklich bedenklich. Damit liegt sie unter der BMI Grenze. Deine Bedenken sind also berechtigt. Wenn deine Mutter noch weiter abnehmen sollte, wird es kritisch. Hast du deine Mutter denn konkret darauf angesprochen?

So eine Hungerkur ist häufig ein Zeichen von Stress. Hat es bei euch in letzter Zeit Ärger gegeben oder ist sie mit ihrer Situation unzufrieden? Hungern bedeutet für viele den Körper unter Kontrolle zu kriegen, während um sie herum genau das Gegenteil passiert.

Du selbst kann eigentlich nicht viel machen, außer für sie da zu sein. Sie unter Druck zu setzten, führt häufig genau in die andere Richtung. Sie muss selbst, merken, wann sie über das Ziel hinausgeschossen ist. Sie ist erwachsen und trägt die alleinige Verantwortung für ihren Körper. So schlimm sich das auch anhört, als Außenstehender kann man nicht viel machen.

Sollte die Situation ausarten, würde ich mir trotzdem Hilfe suchen, zum Beispiel bei Ärzten oder Selbsthilfegruppen für Angehörige. Ich hoffe, dass es nicht so weit kommt.

» TruppsRT » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 24.06.2009, 22:35, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Hallo zusammen!

Selbst 56 Kg bei einer Größe von 1.70 m ist viel zu wenig und nicht Normalgewicht, sondern Untergewicht. Ich würde an deiner Stelle mal versuchen, mit deiner Mutter zu reden. Versuche ihr doch klar zu machen, dass sie nun echt genug abgenommen hat und schon nicht mehr gesund aussieht. Ihr könnte sie auch kaum, gegen ihren Willen in ein Krankenhaus bringen. Wenn alles reden nichts hilft, würde ihr vorschlagen einen Therapeuten mit einzuschalten.

Es passiert schnell, dass man nur ein paar Kilo abnehmen möchte und dann immer weiter macht, weil man merkt, dass es ein schönes Gefühl ist und es Spaß macht, ein paar Kilo zu verlieren. Ich habe das selbst so auch schon mal erlebt. Allerdings gab es dann bei mir auch eine Grenze, wo ich nicht weiter abgenommen habe.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich denke mal, problematisch ist nicht das Gewicht an sich, sondern ihr Essverhalten. Ich würde versuchen noch ein einziges Mal ernsthaft mit ihr zu reden. Sie wird ja wissen, dass sie nicht ihr Leben lang so essen kann, wie sie es jetzt zu tun pflegt und somit nach einer Rückkehr zur Normalität nur umso schneller zunehmen wird. Aber auch dieses Argument zieht nur, wenn sie noch rational über dieses Thema sprechen und nachdenken kann. Ich würde mir vor diesem Gespräch alle Argumente notieren und auch zur Sprache bringen.

Sollte das Ganze keinen Erfolg haben, würde ich schnell handeln. Dabei geht es, meiner Meinung nach, auch eher weniger um den Gewichtsverlust. Viel eher denke ich, kann man jetzt ungesunde Einstellungen zum Essen oder Körpergewicht noch beheben und ihre Verhaltensweisen ändern. Sind diese erst mal festgefahren, wird weit mehr Anstrengung nötig, um alles wieder in normale Bahnen zu lenken, befürchte ich. Viel Erfolg dabei.

» Minx » Beiträge: 79 » Talkpoints: 43,22 »


Ich würde dies nicht mehr mit einem Lächeln abtun. Deine Mutter wiegt mit 50 Kilogramm bei 1,70 Metern zu wenig. Wenn sie sich so ernährt, wie du es hier schilderst, dann ist das sehr ungesund und hat nichts mit einer vitaminreichen, ausgeglichenen Ernährung zu tun. Bei deiner Mutter kann man durchaus von einer Essstörung sprechen und eine Einweisung in ein Krankenhaus wird da auch nicht viel bringen, besonders, wenn sie es nicht will. Ich weiß noch nicht einmal, ob man sie bei dem jetzigen Gewicht gegen ihren Willen einweisen lassen kann.

Ich glaube eher, sie sollte sich Hilfe bei einem Psychologen holen. Vielleicht suchst du mit deinem Vater erst mal einen auf und erklärt ihm das Problem mit deiner Mutter. Vielleicht kann der Psychologe euch schon mit einem Rat helfen, die wissen am besten, was man tun muss. Gut ist, dass du schon mal erkannt hast, dass hier etwas nicht so läuft, wie es sollte. Überlegt, woran es liegen könnte, dass deine Mutter sich jetzt auf einmal zu dick fühlt, irgendetwas muss ja passiert sein. Ich hoffe für euch, das ihr das Problem gelöst bekommt, einfach wird es nicht.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



50 Kilogramm bei einer Körpergröße von 1,70 Metern ist zwar recht wenig, aber auch nicht dramatisch wenig, da kenne ich Frauen, die gewichtsmäßig darunter liegen und trotzdem gesund und leistungsfähig sind. Allerdings ist striktes Hungern bei bestimmten Krankheiten und Medikamenteneinnahme mitunter kritisch. Davon abgesehen droht bei solchen hungerkuren immer auch eine Unterversorgung an Vitaminen, Mineralstoffen und was der Körper sonst noch so braucht.

Deine Mutter einfach ins Krankenhaus bringen geht allerdings nicht. Man kann - jedenfalls in Deutschland - niemanden einfach so in ein Krankenhaus bringen, wenn derjenige das nicht selbst will. Das geht nur als Zwangseinweisung und dann auch nur, wenn Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegt. Sie muss also von sich aus zu einer Untersuchung oder einem stationären Aufenthalt, falls dieser nötig wird, bereit sein. Und das geht nur, wenn sie selbst einsieht, dass sie sich so auf lange sicht gefährdet.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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