Nüchtern unter alkoholtrinkenden Menschen
Früher war ich häufiger in der Situation, nüchtern unter alkoholtrinkenden Leuten zu sein. Ich habe mit 16 einmal Feigling probiert und danach bis etwa 22 oder 23 überhaupt keinen Alkohol mehr getrunken. Ich war während dieser Zeit natürlich auch ab und zu mal auf Partys, habe dort aber oft als Einziger keinen Alkohol getrunken. Auch jetzt kommt es hin und wieder vor, dass ich nüchtern bin, während andere trinken, da ich meistens mein Auto dabei habe und damit gerne noch heimfahren möchte. Da ich darauf nicht verzichten möchte, trinke ich oft nichts oder nur ein kleines Mixbier.
Das Gefühl, das du hast, wenn du von lauter alkoholisierten Menschen umgeben bist, kenne ich auch sehr gut. Allerdings habe ich das nicht nur, wenn ich selbst nichts trinken, sondern auch, wenn ich selbst recht viel getrunken habe. Zwischen diesen beiden Zuständen gibt es natürlich einige Unterschiede, gemeinsam ist ihnen aber das Gefühl der Isolierung inmitten einer Menschenmenge.
Wenn ich nüchtern bin, während viele Leute um mich herum einen über den Durst getrunken haben, stößt mich das oft ab. Ich mag es auch nicht, wenn jemand plötzlich total enthemmt ist, alle möglichen Leute anbaggert und dann vielleicht rülpsend oder Dummzeug faselnd vor Tische und Stühle läuft oder sich übergeben muss. Das ist nicht besonders ansehnlich. Wenn jemand einfach ruhig und total fertig in der Ecke sitzt, weil er sich nicht mehr auf den Beinen halten kann, finde ich das nicht so dramatisch. Schlimmer sind diejenigen, die unter Alkoholeinfluss anfangen, ihre Umwelt zu belästigen - oft auf sehr primitive Art, da nichts anderes mehr möglich ist.
Wenn ich der Einzige wäre, der auf einer Party nüchtern ist, während alle anderen (viel) Alkohol trinken, wäre das wohl keine schöne Party für mich und ich würde eine solche Situation vermutlich entweder früh verlassen oder selbst auch etwas trinken. Wenn du dich so unwohl bei den Betriebsfeiern fühlst (wo man grundsätzlich eigentlich sehr auf seinen Alkoholkonsum achten sollte), solltest du vielleicht mit deinem Mann vereinbaren, dass ihr beide trinkt und euch danach ein Taxi nach Hause nehmt.
Es ist aber schon richtig, dass Alkohol einigermaßen zivilisierte Menschen zu dümmlich grinsenden Wesen machen kann, die einen Großteil ihrer Hemmungen verloren haben. Solange man Alkohol in Maßen genießt, ist das nicht so schlimm und ich finde es auch okay, wenn man alle paar Monate mal einen über den Durst trinkt. Zumindest sollte man sich aber dann soweit im Griff haben, um nicht beliebig jeden im besoffenen Kopf anzubaggern oder zu belästigen. Solange die Besoffenen das unter sich tun, ist das aber wohl nicht so schlimm, da die meisten am nächsten Tag ohnehin nicht mehr viel vom Vortag wissen und sich dann auch nicht mehr darüber aufregen werden
Mir geht es auch oft so, dass ich bei einer Party oft diejenige bin, die nichts trinkt, weil sie fahren muss oder am nächsten Tag einen Termin hat. Ich gehöre aber generell nicht zu der Fraktion, die sich jeden Tag oder jedes Wochenende betrinkt. Ich brauche auch keinen Alkohol, um mich amüsieren zu können. Manchmal trinke ich gerne etwas zusammen mit meinen Freunden, aber nie in großen Mengen. Während die anderen dann weiter trinken, greife ich zwischendurch auch schon mal zum Wasser. Außerdem betrinke ich mich nie - wie manch anderer - bis zur Besinnungslosigkeit oder Erbrechen. Ich weiß auch immer am nächsten Tag noch alles, was vorgefallen ist und kann es meinen Freunden aufs Butterbrot schmieren, wie es so schön heißt. Klar finde ich das auch oft amüsant, zu sehen, was Alkohol so alles mit sonst vernünftigen Menschen anstellen kann. Das kann aber auch ganz schön erschreckend sein. Das Phänomen, dass ansonsten eher schüchterne Menschen ihre Bedenken über Bord schmeißen und hemmungslos baggern, habe ich auch schon oft miterlebt. Dass Betrunkene grundsätzlich nur Blödsinn erzählen, stimmt aber nicht. Mit einem Freund von mir kann man, auch wenn er betrunken ist, noch sinnvolle Diskussionen führen.
Ich habe auch ein ganz seltsames Phänomen an mir entdeckt: wenn ich angetrunken bin und es passiert etwas, bin ich auf einen Schlag wieder "nüchtern". Nicht dass der Alkoholspiegel in meinem Blut sich dann wirklich senken würde, aber ich kann klar denken und die richtigen Maßnahmen ergreifen. Ein Beispiel: ich war auf der Party eines Freundes, außer mir waren noch etwa 30 andere Personen anwesend und ich hatte auch schon etwas getrunken. Um halb zwölf Uhr nachts hat sich der Gastgeber mit einem Messer an der Hand verletzt, als er ein Paket öffnen wollte. Als Einzige der 30 Partygäste habe ich erkannt, dass die Wunde schwerwiegend ist und im Krankenhaus medizinisch versorgt werden muss. Während alle anderen also gut gemeinte Ratschläge daher lallten, habe ich ein Taxi gerufen (die anderen wären knallhart betrunken auch noch selbst gefahren) und wir sind zusammen ins Krankenhaus gefahren. Dort hat sich dann herausgestellt, dass er sich den Muskel in der Hand angeritzt hatte. Der Freund ist mir noch heute dankbar, dass ich die Nerven behalten habe und die richtigen Entscheidungen getroffen habe.
Manchmal komme ich mir unter den ganzen Betrunkenen auch etwas seltsam vor, vor allem, wenn meine Freunde nicht verstehen wollen oder können, dass ich, wenn ich trinke, den nur Alkohol in Maßen genieße. Das stösst manches Mal auf großes Unverständnis. Aber meistens kann ich mich ganz gut einfügen und trotzdem Spass haben.
Ich trinke aus Prinzip einfach kein Alkohol und daher war ich in meinem Leben bisher schon mehrmals in einer solchen Situation. Einem Menschen der trinkt, fällt bei einer Party gar nicht auf, die abgedreht alles nach einer Weile wird. Lallende, torkelnde, kotzende Menschen um einen herum und das soll dann eine Party sein, auf der man sich amüsiert?
Ich komme mir als nüchterne Person nach einer Weile in meinem Freundeskreis wirklich bescheuert vor. Die Leute sind nicht mehr wieder zuerkennen und auch definitiv nicht mehr bei Verstand. Ich muss mich jedes mal zusammenreißen, um ich schallend loszulachen, wenn mir einer der Betrunkenen ankommt und seinen Kummer bei mir auslassen will. Ungeahnte Dinge und Geheimnisse kommen da hoch und ich gebe mir Mühe die Dinge möglichst schnell zu vergessen, wenn ich die Person in den nächsten Tagen wiedersehe. Ebenso verdränge ich die Erinnerung an die Leute, die sich auf den Partys auf andere Leute einlassen, obwohl sie in einer Beziehung sind und dann knutschend auf dem Sofa landen.
Ich fühle mich, als wäre ich in einem Film unter all den Leuten. Keiner ist mehr wieder zuerkennen und trotzdem geben einige von ihnen Dinge Preis, die ihre wahren Gefühle wieder spiegeln und die man nie von ihnen geahnt hätte. Ich glaube es täte jedem, der gerne mal viel trinkt ganz gut, einmal auf eine Party zu gehen, ohne zu trinken, nur um dann zu sehen, wie er selbst sich manchmal so verhält, ohne dass er es am nächsten Morgen noch weiß.
Ich glaube diese Schilderung ist ein klein wenig übertrieben. Ich selber bin in einem Schützenverein, da treffen wir uns ab und zu mit ein paar Freunden und trinken auch. Wir sprechen dabei dem Alkohol recht gut zu, was dazu führt, dass viele dann recht engetrunken oder sogar richtig betrunken sind.
Deine Schilderung verstehe ich als eine Schilderung von wirklich richtig betrunkenen Menschen. Zwar kann man mal etwas lallen, wenn man angetrunken sit, aber dann ist man ja noch nicht zugedröhnt oder dergleichen. Zumal ich auf einer Betriebsfeier den Alkoholgenuss wirklich immer in grenzen haben würde. Wenn irgendetwas passiert oder einem der ein oder andere unangemessene Kommentar rausrutscht, dann hat man Pech gehabt. Schließlich muss man mit den Menschen bestimmt noch einige Jahre zusammen arbeiten.
Wenn wir im Schützenzug dann aber mal dem Alkohol etwas mehr zusprechen und ich da keine Lust drauf habe oder noch Auto fahren muss, dann bleibe ich auch nüchtern. Dann kann ich auch immer miterleben wie aus normalen Menschen immer mehr betrunkene Menschen werden und wie sich deren verhalten von normal bis hin zu aggressiv oder babyhaft quängelig wird. Ich finde es mitunter recht amüsant, obwohl ich mir dann auch manchmal wünsche etwas trinken zu können. Ich persönlich finde das nicht schlimm, obwohl man kaum mit den Menschen diskutieren kann, aber ich weiß ja, dass ich wahrscheinlich genau so gewesen wäre, hätte ich Alkohol getrunken.
Dass es dann aber wirklich so ausartet, kommt recht selten vor, weswegen ich da jetzt nicht irgendwie sagen kann, dass das ja so schlimm wäre. Im Gegenteil, es gibt Situationen, da will man sich einfach mal so richtig betrinken, beispielsweise nach dem bestehen einer schweren Prüfung oder so (negative Gründe habe ich absichtlich außen vor gelassen, das ist wieder was anderes).
Ich trinke so gut wie keinen Alkohol - so gut wie keinen, weil ich manchmal ein Wein zum Kochen nutze und bin daher immer nüchtern und nicht alkoholisiert. Das hat mir auch schon manch doofen Blick eingebracht, aber soll ich nur deshalb etwas trinken, damit ich nicht doof angeschaut werde oder mich dazugehörig fühle? Nein, auf keinen Fall. Ich kann mit Alkohol nichts anfangen und ich werde den Teufel tun, nur anderen zuliebe etwas trinken. Dann nehme ich doch lieber Wasser und andere alkoholfreie Getränke zu mir und bin damit nicht minder schlecht drauf, als Menschen, die eben ihre alkoholischen Getränke nehmen.
In jüngeren Jahren habe ich schon wenige Male versucht, dem Alkohol etwas abzugewinnen. Leider bin ich einmal auch so richtig abgestürzt, jetzt nicht mit Koma oder so, aber ich hatte hinterher oder noch während des Rauschs eine depressive Stimmung gehabt - ich hatte versucht, Liebeskummer mit Alkohol vergessen zu machen und das war ein fataler Fehler. Ich weiss nicht, ob das wirklich ein Auslöser war, seitdem die Finger von Alkohol zu lassen, aber ich habe weder davor noch danach grossartig Alkohol konsumiert. Das einzige alkoholische Getränk war später ein Alkopop und wie gesagt der Kochwein. Ansonsten konnte und wollte ich keinen Alkohol mehr zu mir nehmen.
Dass sich durch erheblichem Genuss von Alkohol die Stimmung ändert und man plötzlich wesentlich freier, fröhlicher, offener, unkontrollierter ist, habe ich bei anderen schon wirklich oft beobachtet. Ob das nun immer zum Vorteil ist, weiss ich nicht. Jedenfalls mag ich es persönlich nicht, von alkoholisierten Menschen angesprochen zu werden und mit ihnen auch noch Gespräche führen, weil sie teilweise -auch mit wenig Alkohol- nicht mehr Herr ihrer Sinne sind. Wir können gern ein anderes Mal und bitte im nüchternen Zustand reden, nur wissen dann die wenigsten Menschen noch, dass sie überhaupt irgendetwas loswerden wollten.
Ich habe einige Partys gefeiert und auch einiges an Alkohol getrunken. Ich bin aber dann nicht mehr gefahren. Du hast vollkommen Recht, das man sich unter Einfluss von Alkohol sehr lächerlich machen kann. Alkohol trinken und Besäufnis sind aber immerhin noch zwei Paar Schuhe.
Wir waren früher viel auf Partys. Es wurde viel getanzt, viel gelacht und auch viel Alkohol getrunken. Ich habe auch schon Erfahrungen mit dem Alkohol machen dürfen. Das schlimmste war, als ich einzelne Teile von diesem Abend nicht mehr wusste und andere Leute haben mir am nächsten Tag einzelne Zusammenhänge erklären mussten. Das ist voll peinlich und so etwas muss ich nicht mehr haben.
Betrunkene Menschen werden leichtsinniger, redseliger und unruhiger. Man achtet nicht dabei auf das ringsherum. Es ist einen nichts peinlich und Menschen unter Alkoholeinfluss können auch sehr, sehr böse und brutal werden. Ich denke da nur an meinem Ex-Schwiegervater, er ist Alkoholiker. Im betrunkenen Zustand war er richtig böse und erniedrigend zu seiner Frau. Er hat sich bis zutiefst gedemütigt und diskriminierend. Wenn er nüchtern war hat er kein Wort über seine Lippen bekommen. Er hat ein zweites ICH.
Wenn ich jetzt auf Party gehe, bin ich lieber der Fahrer und da ich dann keinen Alkohol trinke, sieht man endlich mal wie peinlich man sich selbst unter Alkohol verhalten hat. Auch ohne Alkohol kann eine Party richtig toll sein, man kann Spaß haben und sich nicht wie alle anderen Alkoholisierten sich voll daneben benehmen.
Das ein oder andere Mal bin ich auch auf Partys, wo ich dann keinen Alkohol trinken kann, da ich an dem Abend dann die Fahrerin bin Aber einen trifft es halt und wir wechselnn uns dann auch regelmäßig ab, sodass jeder auch wirklich mal fahren muss. Umso glücklicher bin ich dann immer, wenn es die Möglichkeit gibt, mit dem Bus zu fahren.
Aber wenn ich dann die "Niete" gezogen habe und nun an der Reihe bin, dann kann ich an dem Abend natürlich nichts trinken. Dann zieht sich der Abend meistens. Alle sind gut drauf und haben ihren Spass. Es ist jetzt nicht so, dass ich ohne Alkohol keinen Spass bekommen kann, aber mit ist es eben anders. Der Alkohol trägt schon etwas dazu bei, dass die Stimmung gut ist. Ohne Alkohol stehe ich meistens rum, und warte, bis die Anderen nach Hause wollen. Trotzdem werde ich davon nicht "sterben" und es wird noch einige Partys geben, bei denen ich nichts trinken kann.
Ich habe mit 14 das Erste und Letzte mal in meinem bisherigen Leben getrunken. Der Rauschzustand war einfach nichts für mich. Die Kontrolle über seinen Körper und über das was man sagt so vollkommen zu verlieren war einfach nichts für mich. Seitdem beobachte ich betrunkene Menschen bei jeglicher Gelegenheit.
Es kommt immer sehr stark auf die Gruppe an die sich zusammenfindet um zu trinken. Bei Familienfesten von Freunden war ich öfters mit dabei und dort bei solchen Anlässen sinkt das Niveau ziemlich schnell gegen Null. Die Gespräche werden immer platter & rassistischer und die Männer immer lauter. In Clubs ist das wieder ne ganz andere Mischung. Die Leute sind auf "Jagd". Ziemlich schnell wird die Stimmung aggressiv. Schreien, Treten, Heulen und am Ende sich wieder lieb haben. Das ist mir alles nen bissl zu viel Drama.
Dagegen gibt es aber noch die Menschen die in Maßen Alkohol konsumieren und da muss ich zugeben, dass schon das Eine oder Andere ziemlich tolle Gespräch zustande gekommen ist. Für mich ist Alkohol trotzdem nichts und mit den Leuten die trinken um sich zu betrinken kann ich nichts anfangen.
Ich kenne dies nur zu gut und ehrlich gesagt stört mich das Verhalten nur zweitrangig. Das was mich am meisten eigentlich stört ist der Gestank von dem Alkohol. Da ich selber keinen trinke, kommt mir der Geruch davon sehr abweisend vor. Das sich manche Menschen durch den Alkohol komplett anders Verhalten ist manchmal recht komisch und für mich nicht nachvollziehbar. Es ist so als ob alle Hemmungen fallen. Ich kann auch ohne Alkohol gut feiern.
Ich saß auch schon mehrmals zwischen mehreren betrunkenen Menschen, was ich jedes Mal aber ziemlich lustig fand. Zwar kann man keine anständige Unterhaltung mehr mit jemandem führen und fühlt sich so vielleicht als Außenseiter. Trotzdem finde ich es sehr spannend, zu beobachten, wie sich die anderen Menschen um mich herum verhalten. Oftmals gibt es viel zu lachen, da die Stimmung meistens aufgeheitert und fröhlich ist. Besonders lustig finde ich auch, wenn man sich auf sinnlose Unterhaltungen einlässt. Ich muss in so einem Fall immer versuchen ernst zu bleiben, wenn mein Gegenüber versucht, mir irgendwelchen Quatsch zu erzählen. Außerdem kann man so auch selbst völlig entspannt und ausgelassen sein, da man keine Angst haben muss, etwas falsches zu tun oder zu sagen. Am nächsten Tag kann sich wahrscheinlich sowieso kein anderer mehr daran erinnern.
Obwohl ich wie schon geschrieben so etwas oftmals sehr lustig finde, als Einzige nüchtern zwischen lauter Betrunkenen zu sein, gibt es doch auch nervige Situationen. Sind die Menschen um mich herum einfach zu betrunken, nervt mich das sehr. Oftmals muss ich Aufpasserin spielen und mich darüber ärgern, wenn mir ein Betrunkener versehentlich sein Getränk über mich schüttet oder meine Sachen fallen lässt. Auch kommt es manchmal vor, dass sich diese Leute einfach nur peinlich benehmen und man sich mitschämt, da man ja auch in dieser Gruppe ist. Wenn die Leute dann schon nicht mehr wissen, wovon sie sprechen, ist das Ganze gar nicht mehr lustig. Lustig ist es meiner Meinung nach nur, wenn die Leute angetrunken und nicht Stockbesoffen sind.
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