Keine Lieferung in bestimmte Wohnviertel

vom 23.06.2009, 15:53 Uhr

Da es hier ja auch um Scoring-Systeme im Allgemeinen ging, habe ich noch ein wenig zu berichten. Und zwar wollte ich heute im Onlineshop von Yves Rocher eine Bestellung tätigen, und wurde da tatsächlich vor dem Abschicken ganz deutlich und in normal großer Schrift darauf hingewiesen, dass die Daten des Bestellers durch solche Unternehmen geprüft wurden, um danach zu regeln, welche Zahlungsmethoden dem Käufer zur Verfügung stellen. Es wundert mich, dass es da mal so offen stand, während bei vielen Versandhäusern diese Tatsache gar nicht erwähnt wird, oft nicht einmal in den AGB, sondern quasi "im Geheimen" abläuft. Insofern kann man Yves Rocher schon fast als transparent beschreiben, naja, abgesehen davon, dass man gegenüber Scoring-Systemen natürlich dennoch negativ eingestellt sein kann.

Die von Yves Rocher genutzten Dienstleistungen erfolgen übrigens durch die "infoscore Consumer Data GmbH" und die "Informa Unternehmensberatung GmbH". Bei beiden Namen findet man über Suchmaschinen eine ganze Menge, also wer mehr darüber wissen möchte, kann durchaus online selbst dazu recherchieren.

Übrigens findet man online zu diesen beiden Unternehmen in Foren sehr oft Fragen, ob das denn alles seriös oder legal sei. Also das Vorgehen scheint sehr vielen Personen etwas suspekt zu sein. Die "Informa Unternehmensberatung GmbH" hat übrigens auch den Negativ-Preis "Big Brother Award" gewonnen, wegen der Missachtung des Datenschutzes. Mehr dazu könnt ihr unter Anderem direkt hier lesen: Big Brother Award - Preisträger der Kategorie "Business und Finanzen"

Wenn man sich so durch das Web klickt, findet man auch sehr viele Informationen dazu, wonach man denn einen bestimmten Score erhält. Dazu sei gesagt, ein Score kann zwischen 350 und 750 liegen (sagen jedenfalls viele Quellen, einige setzen die Skala jedoch anders, was nun davon tatsächlich stimmt, kann ich leider ohne genaueres Fachwissen nicht sagen). Viele Unternehmen setzen die Grenze wohl bei 500. Menschen mit einer niedrigeren Wertung wollen sie nicht als Kunden haben, oder aber erlauben da nur eine Bezahlung gegen Vorkasse oder Nachnahme.

Wie kommt nun der Score zustande? Es geht nicht nur um Kredite, die man selbst gemacht hat, oder Zahlungen, die noch offen sind, sondern beispielsweise zählt bei der Berechnung des Scores auch die Zahlungssituation in der gesamten Nachbarschaft. Ebenso hat jeder automatisch einen niedrigeren Score, wenn er in den "Neuen Bundesländern" lebt. Auch, falls man schon einmal eine Schufa-Anfrage über sich selbst gestartet hat, sinkt der Score. Auch das Alter spielt eine Rolle: Den besten Score in dieser Hinsicht bekommt man im Alter von 50 Jahren, den niedrigsten zwischen 18 und 20 Jahren. Der Score sinkt ebenfalls bei häufigem Wechsel des Wohnorts oder häufigem Wechsel der Bank. Mehr Informationen könnt ihr auf folgenden Websites finden: auf Sueddeutsche.de
auf Vergleich.de

Das sind also weitere Informationen dazu, wieso einige Versandhäuser Kunden je nach Herkunft sehr unterschiedlich behandeln und was genau dahinter steckt.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Manchmal liegt es aber auch nicht direkt an der Wohngegend, sondern daran, dass es unter der Bestelladresse – oder in der Nachbarschaft – Kunden bei diesem Versandhaus gibt, deren Zahlungsmoral eben nicht die beste ist. Oder die durch anderes – z.B. viele Retouren, viel Bestellen mit Gutscheinen, viel Dazubestellen von Gratisartikeln – in den Augen des Versandhauses „negativ aufgefallen“ sind.

Ist einer Freundin passiert, die in einem Mehrfamilienhaus wohnt und dazu noch einen Allerwelts-Nachnamen hat.
Die wollte wieder bestellen und konnte dann auch nur noch Vorkasse oder Nachnahme wählen. Auf Nachfrage beim Versandhaus kam dann die Erklärung, dass jemand mit gleichem Nachnamen und gleicher Adresse „negativ aufgefallen“ sei. Darum könne auch sie momentan nicht mehr auf Rechnung bestellen.

» raggy » Beiträge: 127 » Talkpoints: 13,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es liegt nicht an der Wohngegend selbst und auch nicht an der Nachbarschaft, sondern an den Besteller selbst. Selbst in einer schlechten Wohngegend gibt es auch völlig intakte Wohnblöcke und gesamte Straßen. Dort wird natürlich geliefert, wenn der Kunde sämtliche Geschäftsbedingungen des betreffenden Unternehmen erfüllt.

Aber auch in den guten Wohngegenden wird bei einigen Interessenten eine Bestellung auf Rec hnung oder Ratenzahlung abgelehnt. Per Nachnahme wird generell geliefert, aber hier sind dann für den Kunden die Versandkosten höher. Wird allerdings bei der Nachnahme nicht gezahlt, wird in der Regel auch keine weitere Belieferung erfolgen.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es geht nicht um das ganze bestimmte Wohnviertel bei Banken, sondern nur um bestimmte Häuser. Wer in diesen Häusern wohnt, bekommt keinen Kredit. Dabei handelt es sich im Normalfall um städtische Notunterkünfte, Asylantenheime und Wohnungen, in denen Heruntergekommene (Asoziale) wohnten.

Das Scoring System der Versandhäuser sagt mir nicht viel. Aber sicherlich sind diese drei Beispiele oben damit eingeschlossen.

Die Versandhäuser können sich ihre Kunden aussuchen. Sie müssen nicht ihre Ware jedem, der sie gern möchte, verkaufen. Von daher haben die Menschen wirklich Pech, die in einer nicht gewollten Gegend wohnen. Ich kann verstehen, dass gewisse Menschen aus einer bestimmten Gegend nicht daran interessiert sind, ihre Waren im Versandhandel zu bestellen. Es ist aber ausgesprochenes Pech, wenn in diesen Straßen auch Personen wohnen, die das Versandhausangebot in Anspruch nehmen wollen. Da müßte es doch eine Möglichkeit geben, Ausnahmen zu machen. Ich weiß nicht, wenn in solch einer Wohnlage nur wenig Menschen wohnen, die bestellen, können doch die anderen, bestellwilligen Leute nicht darunter leiden. Das finde ich nicht richtig.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



raggy hat geschrieben:
karlchen66 hat geschrieben:Es liegt nicht an der Wohngegend selbst und auch nicht an der Nachbarschaft, sondern an den Besteller selbst....

Das musst Du mir jetzt mal erklären :?:
Wenn jemand das erste mal bei einem Versandhaus bestellt, dann kann dieses ja den Besteller noch gar nicht kennen
:!:

Leider hast du von der gesamten Materie keine Ahnung, denn ansonsten würdest du nicht einen solchen Unsinn schreiben. Sämtliche Geschäftsverbindungen mit jeglichen Versandhäusern werden in der Schufa festgehalten und sind dort auch für andere versandhäuser nutzbar. irgendwo bin ich immer das erste Mal Kunde, allerdings mit einer schlechten Zahlungsmoral wird es beim betreffenden Versandhaus auch das erste Mal bleiben.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


karlchen66 hat geschrieben:
raggy hat geschrieben:
karlchen66 hat geschrieben:Es liegt nicht an der Wohngegend selbst und auch nicht an der Nachbarschaft, sondern an den Besteller selbst....

Das musst Du mir jetzt mal erklären :?:
Wenn jemand das erste mal bei einem Versandhaus bestellt, dann kann dieses ja den Besteller noch gar nicht kennen
:!:

Leider hast du von der gesamten Materie keine Ahnung, denn ansonsten würdest du nicht einen solchen Unsinn schreiben. Sämtliche Geschäftsverbindungen mit jeglichen Versandhäusern werden in der Schufa festgehalten und sind dort auch für andere versandhäuser nutzbar. irgendwo bin ich immer das erste Mal Kunde, allerdings mit einer schlechten Zahlungsmoral wird es beim betreffenden Versandhaus auch das erste Mal bleiben.

Ich hätte es denn doch gerne, wenn Du Deine Äußerungen etwas mäßigen könntest - bitte !

Dass ein Drogerie-Versandhandel wegen einer Bestellung über 15€ gleich eine Schufa-Auskunft einholt, mag ich nicht glauben - kann aber so sein.
Tatsache ist, dass in den Fällen, die mir zu dem Thema bekannt sind, die Kunden wohl entweder in der falschen Gegend wohnten oder die falschen Nachbarn hatten. So oder ähnlich war zumindest die Aussage der betreffenden Versandhäuser auf eine diesbezügliche Anfrage hin - auch wenn nicht garantiert ist, dass diese einem eine komplette und korrekte Antwort geben. In sämtlichen diese Fälle lag keine Schufa-Eintragung vor und es gab auch nie Probleme bei anderen Versandhäusern wegen "Unregelmäßigkeiten" bei der Zahlung von Rechnungen oderr anderen Details der Bestellabwicklung seitens des Kunden.

Ich denke, wir sind uns hier einig darüber, dass die Versandhäuser beim Bedienen von Kundenbestellungen Maßstäbe und Regeln anwenden, deren Hintergrund für uns nicht unbedingt nachvollziehbar ist. Und ebenso sind wir uns darüber einig, dass der Kunde dies akzeptieren muss, weil sie das natürlich so machen "dürfen". Denn sie sind nicht gezwungen, jeden Kunden anzunehmen und zu beliefern.

» raggy » Beiträge: 127 » Talkpoints: 13,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@raggy
Den Grund oder genauer gesagt den realen Grund einer Ablehnung wird dir kein Versandhaus direkt nennen, denn hier greift der Datenschutz oder besser gesagt dessen Gesetze. Risikobehaftete Personen sind eben für ein Versand nicht gerade attraktiv und es wird sich mit aller Form davor schützen.

Daher wird dann dem Interessenten diese Mitteilung in einer doch positiven Form gemacht, aber der spezielle Grund wird natürlich nicht genannt. Darum muss sich der Interessent selbst kümmern.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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