Arbeiten um zu Leben - Leben um zu Arbeiten
Hallo!
Es gibt Menschen, die gehen in ihrem Beruf, in ihrem Job so auf, dass sie alles um sich herum vergessen und nur arbeiten gehen. Sie leben für ihre Arbeit und können sich nichts anderes mehr vorstellen. Wenn diese Menschen den Job verlieren, fallen sie noch tiefer in ein Koch als die Menschen, die arbeiten um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Daran sieht man, dass Geld für viele einfach nicht ausreicht, sondern dass sie einfach diese Aufgabe brauchen und nur für die Arbeit leben.
Das Leben um zu Arbeiten sehe ich schon manchmal dann als Sucht an. Wie seht ihr das? Kennt ihr Menschen, die nur für ihre Arbeit leben? Lebt ihr für eure Arbeit? Oder geht ihr arbeiten um einfach zu leben?
In der heutigen Zeit gehen wohl die meisten arbeiten um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Aber dennoch gibt es Menschen, die mehr arbeiten, als sie Freizeit haben und schon zum Workerholic motieren. Könnt ihr euch vorstellen nur noch arbeiten zu gehen und dass die Arbeit euer Leben ist?
Im Prinzip denke ich, kann es wirklich suchtähnliche Ausmaße annehmen. Aber in der Regel ist es keine Arbeit die gleichförmig oder wiederkehrende Aufgaben hat. Menschen die so extrem in ihrer Arbeit aufgehen, haben meist ein tolles Umfeld dort und eine sehr stark abwechslungsreiche und motivierende Aufgabe. Also ein Fließbandarbeiter wird wohl extrem seltener von so einer "Sucht" betroffen sein.
Es sei denn die Gründe liegen eben nicht in der Arbeit selbst sondern in einem Ziel was man sich DURCH die Arbeit ermöglichen will, sprich dass der Anreiz zu arbeiten rein finanzieller Natur ist. Man will sich unbedingt etwas kaufen oder will zwingend den Lebensstandard seiner Familie erhöhen. Auch das ist ein durchaus verbreitetes Problem, dass sich gerade Männer "kaputtarbeiten" um den Ansprüchen ihrer Familie gerecht zu werden und sich dabei entfremden.
Ich kenne eine ganze Menge Leute, die für ihren Job leben, wenn man das so ausdrücken möchte. Jedenfalls sehen sie ihren Beruf auch als Berufung an und würden bei Jobverlust ohne Aussichten auf eine neue Stelle sicherlich sehr heftig daran zu knabbern haben. Dennoch würde ich von meinen persönlichen Bekannten niemanden als süchtig oder Workaholic o.ä. einstufen. Für sie ist die Arbeit eher "das liebste Hobby, das sie haben". Ich finde es auch viel schöner, wenn man seinen Job nicht macht, um zu leben, sondern wenn man in seinem Job auch "aufgeht" und sich entfalten kann. Deswegen lebt man aber nicht automatisch, um zu arbeiten, bloß weil das Gegenteil nicht der Fall ist.
Ich für meinen Teil freue mich, dass ich einen Job habe, den ich absolut gerne mache (noch?! ) und mache auch schon hier und da Überstunden ohne dass mein Chef oder Teamleiter mich drängen, dass etwas fertig werden müsse, sondern weil ich den Ehrgeiz habe, diese Sache heute unbedingt noch fertig machen zu wollen, oder weil ich weiß, dass es sonst ein Kollege machen müsste, der eh schon genug zu tun hat. Und außerdem eben, weil ich es einfach gerne mache. Allerdings nehme ich für meinen Teil mir dann auch an anderer Stelle einen Freizeitausgleich, weswegen ich auch wohl kaum als Workahloic bezeichnet werden könnte, nur weil ich meinen Job einfach liebe.
Es stimmt schon, dass die meisten Leute heutzutage arbeiten, um zu leben - bzw. arbeiten, um zu überleben. Dies finde ich allerdings echt keinen erstrebenswerten Zustand. Immerhin verbringt man (bei einer Vollzeitstelle) wirklich den größten Teil seiner Zeit auf der Arbeit - wenn man diese nicht leiden kann, dann kann sich das auf die Dauer ja echt nur negativ auf die Stimmung oder gar auf die Psyche auswirken. Was hab ich von einem Leben, in dem ich mich zur Arbeit quäle weil ich das Geld natürlich brauche, und wo ich abends mies gelaunt zu meiner Familie zurückkehre weil mein Job mir auf die Nerven geht? Wie schon im Eingagspost erwähnt: Geld alleine macht nicht glücklich. Viele Leute machen auch Geld plus Familie alleine nicht glücklich. Diese sind dann wohl die, die sich in ihrer Freizeit ein (für sie) besonders tolles Hobby raussuchen und sich dann wann und wo es geht ihrem Hobby widmen. Man braucht diese Freizeit also wirklich für das Hobby, weil man ohne dieses Hobby richtig eingehen würde. Mag man aber seinen Job gerne, hat man in der Freizeit wiederrum mehr freie Zeit, die man nicht nutzen muss, um sich selbst wieder von irgendwas "aufzupäppeln" - wovon auch, wenn einen kaum was runterzieht?
Das ist jenes "grau" zwischen dem schwarz-weißen Bild, das hier gezeichnet wurde. Denn man muss natürlich in allem das gesunde Mittelmaß finden. Wenn man sich selbst ausschleißlich über seine Arbeit definiert, dann läuft genauso irgendetwas schief im Leben und man hat so meines Erachtens ebensowenig die Chance aufs "rundum-zufrieden-Sein" wie jemand, der nur arbeiten geht weil er unbedingt das Geld braucht. Jemand der ausschließlich lebt um zu arbeiten hat vielleicht (nur ne Theorie) Probleme, weil er ohne Anerkennung unter Minderwertigkeitskomplexen oder sowas leidet. Jedenfalls versucht so jemand wohl, irgendetwas zu kompensieren - sicherlich auch nicht gesund.
Hallo, in erster Linie gehe ich natürlich wie die meisten anderen Menschen arbeiten um zu Leben. Damit meine ich hauptsächlich das ich damit meinen Lebensunterhalt verdiene. Die Miete muss bezahlt werden, Strom und Essen braucht man ja auch. Ich will aber nicht nur dafür arbeiten. Nur arbeiten und danach schlafen und wieder von vorne ist nicht so mein Ding.
Ich bin noch jung und will Sachen unternehmen, schwimmen kostet auch Geld, wenn es nicht grad im See ist. Da geht das alles ja schon los. Man muss überall sein Geld lassen was man sich hart erarbeitet hat. Auch einen Urlaub will man sich ja mal gönnen. Wenn mir mein Job Spaß macht gehe ich natürlcih voll darin auf, ich habe eine Zeit lang auch mal nicht bezahlte Überstunden gemacht. Aber man sollte seiner eigenen Firma auch nichts schenken. Anders ist das wahrscheinlich wenn man Selbstständig ist.
Die schenken einem ja auch nichts, und meine Freizeit mit meinen Freunden und vor allem meinem Freund ist mir schon sehr wichtig. Ich finde das man eh schon genug arbeiten muss, es ist ja teilweise so das man mehr auf der Arbeit ist als zu Hause. Wenn man darüber nachdenkt ist das schon traurig, den man hat eigentlich nichts vom Leben. Aber arbeiten muss man ja nun mal. Ich wüsste trotzdem was besseres mit meiner Zeit anzustellen.
Meinen Mann kann ich auf jeden Fall zu den Menschen zählen, die leben um zu arbeiten. Er hatte früher einen langweiligen Bankjob, der ihn jeden Tag sehnsüchtig auf den Feierabend warten lassen hat. Nebenbei hat er im Internet einige Projekte betrieben, für die er sich recht stark eingesetzt hat. Irgendwann hat es sich dann durch Zufall ergeben, dass er einen Job in der Branche angeboten bekommen hat, in der er gerne arbeiten würde. Dafür sind wir dann 350km weit weggezogen.
Seitdem ist er nur noch am arbeiten. Morgens das erste was er macht, ist den Rechner aufzuklappen. Danach gehen wir auf die Arbeit (ich arbeite mittlerweile in der gleichen Firma), und abends wenn wir nach Hause kommen, arbeitet er oft noch bis spät in die Nacht zu Hause weiter. Die Firma in der er angefangen hat, hat ihn nun gekündigt, er hat aber schon nebenbei eine selbständige Tätigkeit aufgenommen gehabt um seine eigene Firma aufzuziehen.
Da das alles nicht so richtig geklappt hat wie er eigentlich sich das gewünscht hatte und er noch nicht die nötigen Sicherheiten aufgebaut hatte, und wir nebenbei noch das Leben von einer andere Seite her erschwert bekamen war er kurz vorm aufgeben. So habe ich ihn noch nie erlebt. Er war total ohne Hoffnung, wollte sich einfach nur arbeitslos melden und hat in allem keinen Sinn mehr gesehen. Mein Kollege und ich mussten schwere Arbeit leisten um ihn zu überzeugen dass es sich doch noch lohnt weiterzumachen. Nun ist er wieder voller Eifer dabei.
Leider leidet das Familienleben bei so etwas enorm. Es gab nicht selten Ärger deswegen, auch hab ich schon meine Sachen gepackt und wollte einfach nur noch weg. Denn wenn er am Computer ist, bekommt er nichts mehr mit. Da kann einer von seinen Söhnen direkt neben ihm stehen und ihn ansprechen, das merkt er nicht. Da muss er schon was gegen den Kopf geworfen bekommen oder angeschrien werden.
Für den Moment haben wir die Regelung, dass er vor der Arbeit nicht mehr an den Computer geht, außer es gab einen Ausfall, der es unerlässlich macht was zu machen. Und abends darf er erst wieder dran, wenn die Kinder im Bett sind. Außerdem gehört mindestens ein Abend uns beiden, an denen der Computer aus bleibt.
Hallo,
also ich habe auch einen Nebenjob und zwar das Kellnern und würde es mir nicht soviel Spaß machen, dann würde ich es garantiert sein lassen, denn mit einem Bandscheibenschaden ist der Job grad im Festzeltbetrieb nicht grad einfach zu bewältigen.
Ausserdem habe ich noch einen zweiten Kellner Nebenjob seit kurzem und ich muss Gott sei Dank nicht arbeiten, damit ich meinen Lebensunterhalt finanzieren kann, denn dieses extra verdiente Geld ist einfach für mich und meine Familie noch ein Zubrot für sonstige ausserplanmässige Ausgaben.
Ich selber habe das Hobby, Motorrad zu fahren und da kostet dann auch schon mal das Zubehör ne Kleinigkeit und das erlaube ich mir dann einfach durch meine Nebenjobs. Oder wenn meine Kids mal etwas unternehmen möchten, gibt es auch öfter mal ein kleines Extra mit dazu.
Ich liebe meinen Kellnerjob einfach und ich glaub ich würde ihn auch für 2 Euro die Stunde machen
Wenn es eine Sucht ist, dann ist das sehr schlecht. Aber wenn einem die Arbeit spaß macht, dann finde ich es ganz toll! Man hat seinen Spaß und kann davon Leben. Aber ein Großteil aller Arbeiter arbeiten nur um den Unterhalt zu finanzieren. Und nur wenige finden einen Beruf der ihnen richtig Spaß macht.
Ich würde es nicht aushalten den ganzen Tag zu Hause zu sitzen und nichts zu tun. Klar es gibt immer was zu tun, aber ohne Arbeit würde ich mich sehr langweilen! Man sollte es aber nicht übertreiben. Wenn man süchtig ist, dann macht es bestimmt keinen Spaß, weil man seine Freunde verliert. Man hat keine Zeit mehr um sich um Beziehungen zu anderen Personen zu kümmern. Man kommt hier in die Situation an der man nichts anderes hat als die Arbeit. Das führt nur noch dazu, dass die Sucht stärker wird.
Wenn jetzt plötzlich eine Kündigung kommt, dann hat man das Letzte verloren, was einem noch geblieben ist. Und dann hat man richtig Pech gehabt. Wenn man gerne arbeiten geht ist das was schönes, aber man sollte es nicht übertreiben. Ansonsten kann das schlimm enden.
Ich hatte bis vor kurzen 1 Hauptjob und 2 Nebenjobs. Die Nebenjobs habe ich dann gekündigt, da ich das Gefühl hatte überhaupt keine Zeit mehr für andere Dinge zu haben. Freizeit ? was war das schon ?. Mittlerweile kann ich wieder entspannen und habe mir das ein oder andere Hobby zu gelegt. Sicherlich mit den 3 Jobs konnten wir uns mehr leisten, aber irgendwie war ich dann so fertig, das ich überhaupt keine Lust mehr hatte das Geld auf den Kopf zu hauen, war dann einfach nur noch fertig. 15 Stunden am Tag arbeiten , 6 Tage die Woche war dann doch zu heftig.
Meine Devise ist eindeutig, arbeiten, um zu leben, ganz bestimmt nicht umgekehrt! Es ist ja nicht so, dass mir meine Arbeit keinen Spaß macht, aber genauso freue ich mich auch auf meinen Feierabend, denn ich habe auch noch ein Leben außerhalb der Arbeit, was mir genauso wichtig ist. Da gibt es für mich keinen Unterschied.
Deshalb würde ich auch nur im äußersten Notfall mal länger bleiben. Wenn ich meine Arbeit geschafft habe, fahre ich um punkt 15:30 Uhr nach Hause. Gut, ich muss dazu sagen, dass ich auch schon fast eine Stunde eher im Büro bin, als alle anderen. Ich denke, da darf man dann auch pünktlich gehen! Zumal es alle bei uns so machen. Wenn die Männer in der Produktion nicht noch was Dringendes fertigstellen müssen, fahren sie auch pünktlich nach Hause!
Ich wüsste nun niemanden in meinem Umfeld oder weiteren Bekanntenkreis, der tatsächlich nur für seine Arbeit lebt und ohne seine Arbeit nicht lebensfähig wäre. Zwar kenne ich natürlich Menschen, die richtig Spaß an ihrer Arbeit haben und in ihrem Beruf auch aufgehen, was ich wirklich toll finde, aber diejenigen leben deshalb noch lange nicht für ihren Job.
Auch ich würde nun tatsächlich nicht sagen, dass ich jemals nur für meinen Job gelebt habe, denn Arbeit ist für mich etwas Notwendiges, das mir das Leben einfacher macht, weil ich für meine Arbeit bezahlt werde und mir so ein schönes Leben mit vielen Möglichkeiten einrichten kann. Leider hängt eben unglaublich vieles vom Geld ab und mit dem Geld zusammen, und auch ich gestalte meine Freizeit gern mit Dingen, für die man bezahlen muss. Insofern sehe ich meine Arbeit grundsätzlich erstmal als einen Deal an. Ich leiste die vereinbarte Arbeit und erhalte dafür das vereinbarte Geld. Ein Geben und Nehmen, das vertraglich abgeklärt ist. Nicht mehr und nicht weniger ist die Arbeit für mich.
Dennoch kann ich natürlich sehr großen Spaß an meiner Arbeit haben und sie kann mir auch ein bisschen fehlen, wenn ich sie sehr gern mache und einen guten Bezug zu den Menschen in dem Büro habe, in dem ich arbeite. Dort, wo ich nun arbeite, arbeite ich wirklich sehr gerne und ich kann mir gut vorstellen, dass meine Verbindung zu diesem Büro und meinen Kollegen und dem Chef noch tiefer wird, wenn ich noch länger dort arbeite, ich bin ja erst seit sechs Wochen dabei. Und insofern kann ich mir auch durchaus vorstellen, dass diese Arbeit mal zu einem wirklich wichtigen Inhalt meines Lebens wird, sie macht mir ja jetzt bereits großen Spaß.
Dass die Arbeit aber irgendwann mein Leben darstellt, kann ich mir trotzdem nicht vorstellen, auch, wenn es mir bereits jetzt so geht, dass ich diesen Job am liebsten für immer behalten will und auch am liebsten mit genau dieser Konstellation an Kollegen und Vorgesetztem, auch, wenn ich weiß, dass das natürlich nicht ganz funktionieren wird, weil eben jeder von uns älter wird und irgendwann auch der Chef mal in den Ruhestand geht.
Die Arbeit wird vermutlich immer das für mich bleiben, was sie ganz nüchtern betrachtet auch ist: eine Notwendigkeit, wenn auch keine üble, um etwas freier leben zu können. Meine Lebensinhalte sind allerdings dann doch andere Dinge und vor allem Menschen, die mich begleiten und umgeben, aber auch die Natur und ganz vieles, das ich einfach genießen kann. Dazu zählt die Arbeit für mich glücklicherweise nicht und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das jemals ändern wird, auch, wenn ich meine Arbeit wirklich sehr, sehr gern mache.
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