Ehemaliger Lehrer verstorben - zur Trauerfeier gehen?
Hallo,
vor wenigen Tagen ist ein ehemaliger Lehrer von mir verstorben. Er war gerade mal Mitte 40. Ich hatte ihn drei Jahre lang in Englisch und Portugiesisch und habe ihn als wirklich einen der wenigen richtig guten Lehrer in Erinnerung.
Über ein Forum habe ich nun mitbekommen, dass eine Gedenkfeier für ihn in unserer alten Schule stattfinden soll. Ich habe vor zwei Jahren Abitur gemacht, hatte den Lehrer allerdings im Unterricht zuletzt in der Mittelstufe. Kontakt zu ihm hatte ich aber bis zum Abitur, da ich einigen seiner Schützlinge Englischnachhilfe gegeben habe und mich da auch ab und an mit ihm abgestimmt und abgesprochen habe und natürlich über die Leistungen nachgehört habe.
Ich würde gerne hingehen – haltet ihr das für unangemessen? Auf die Beerdigung würde ich nicht gehen, aber ich würde gerne bei der Trauerfeier eine Gedenkminute für ihn einlegen.
Nein würde ich wohl nicht machen. Es sei denn der Lehrer stand mir nahe. Aber bei einem normalen Lehrer würde ich das nicht machen. Da sind sicher sehr viele Menschen und auch Freunde, da würde man wohl eher stören und dann muß man ja der Familie auch ein herzliches Beileid wünschen und das würde ich nicht wollen als "nur" Schülerin. Denke einfach an dem Tag an ihn und bleibe daheim und ich denke das ist das Beste. Aber das musst Du für Dich entscheiden. Ich würde es so machen wie geschrieben.
Hallo Qn!
Da es sich scheinbar um eine gesonderte Gedenkfeier eurer Schule handelt, um den Schülern eurer Schule Gelegenheit zu geben, um den Lehrer zu trauern, würde ich sie an deiner Stelle besuchen, wenn mir danach ist - selbst, wenn ich die Schule mittlerweile bereits verlassen hätte. Ich gehe davon aus, dass die Familie und Freunde des Lehrers eine eigene Trauerfeier außerhalb des Schulgebäudes veranstalten werden, weshalb ich nicht nachvollziehen kann, warum du bei der Schul-Gedenkfeier stören solltest. Ich denke, dass dort jeder (Ex-)Schüler gern gesehen ist, solange er ernsthaft trauern und Abschied nehmen möchte.
Als vor einigen Jahren mein Physiklehrer sehr jung gestorben ist, wurden alle Lehrer und Schüler von seiner Familie zu seiner Beerdigung eingeladen, was mich sehr überrascht hat, da ich so etwas nicht für selbstverständlich halte. Da ich diesen Lehrer immer gern mochte, bin ich auch hingegangen und fand, dass es eine schöne Beerdigung war, da seine Familie, Freunde und seine Schüler vereint waren. Die meisten meiner Mitschüler entschieden sich stattdessen lieber für einen schulfreien Tag, was ich mal dahin gestellt lasse...
Was ich jedenfalls sagen wollte: Auch wenn man meistens kein besonders gutes Verhältnis zu seinen Lehrern hat, sollte man sich in Ausnahmefällen, bei denen es anders war, entsprechend verhalten. Wenn man zum Trauern erwünscht ist, warum sollte man die Chance dann nicht wahrnehmen?
LG
Hallo!
Ich würde auch nur hingehen, wenn es sich um eine spezielle Trauerfeier der Schule handelt. Denn, dann werden sicher noch andere Schüler und Lehrer hingehen. Ansonsten würde ich nicht zu einer privaten Trauerfeier gehen. Dort sind meisten nur Verwandte oder enge Freunde und sehr gute Bekannte.
Du könntest ja ansonsten eine Beileidskarte an die Familie des verstorbenen Lehrers schicken und darin vielleicht mitteilen, dass du ein paar Jahre von ihm unterrichtet wurdest und ihn als sehr korrekten und freundlichen Lehrer in Erinnerung behalten wirst.
Hallo!
Warum sollte man da nicht hingehen? Verstehe ich nicht. Wenn es ein Lehrer von dir war und dur es traurig findest, dass er gehen musste, ist es doch nichts verwerfliches, wenn man an der Trauerfeier teilnimmt. Bzw. zum Friedhof mitgeht.
Bei uns ist auch mal ein Lehrer gestorben. 10 Jahre nachdem ich aus der Schule war. Ich bin mit auf die Beerdigung gegangen, weil es ein wirklich guter Lehrer war und ich es sehr traurig fand, dass er so jung gehen musste. auf dem Friedhof war fast die gesamte Schule und auch viele ehemalige Schüler, die den Lehrer verabschiedet haben.
2 Tage später war in der Schule eine Trauerfeier. Da bin ich nicht hingegangen, weil die nur für die Schüler der Schule war. Wenn da auch noch alle Ehemaligen hingegangen wären, wäre wahrscheinlich die Aula geplatzt.
Ich würde an deiner Stelle hingehen und Abschied nehmen. ich denke ncith, dass es irgendjemand verwerflich findet, wenn du mit auf den Friedhof gehst. Damit muss man rechnen, wenn es ein beliebter Lehrer gewesen ist.
Wenn die Beerdigung öffentlich bekannt gegeben wird, denke ich, das man da auch hingehen kann, wenn man das denn möchte. Viele Angehörigen setzen ja eine Traueranzeige in die Zeitung. Da steht dann oftmals auch der Ort und das Datum und der Zeitpunkt der Beerdigung drinne. Und dann sind Gäste in meinen Augen schon "erwünscht". Wenn in der Traueranzeige drinne steht, das man von Beileidsbekundungen am Grab absehen soll, dann sollte man den Wunsch der Angehörigen oder auch des Verstorbenen auch akzeptieren.
Meine Klassenlehrerin aus der Grundschule ist vor ein paar Jahren auch verstorben. Da war ich aber gerade Erwachsen und wusste nicht was ich machen soll. Oder ich habe die Anzeige erst nach der Beerdigung gelesen. Das weiss ich nicht mehr so genau. Heute denke ich oft, das ich ihr gerne die letzte Ehre erwiesen hätte.
Vor wenigen Jahren ist mein stellvertretender Klassenlehrer verstorben. Ich hatte gerade die alljährliche Weihnachtskarte geschrieben. Zum Glück hatte ich die noch nicht abgeschickt, da habe ich von seinem Tod gelesen. Als er beerdigt wurde musste ich leider arbeiten.
Schade fand ich damals, das seine ehemalige Schule keine Anzeige geschaltet hat. Denn der Lehrer war jahrelang pro forma Schulleiter. Und ich denke diese Leistung kann man auch irgendwie ehren. Und nicht nur ich war darüber enttäuscht.
Hallo,
Ich würde auf jeden Fall auf die Gedenkveranstaltung gehen; ich meine dafür ist sie doch da! Man würde keine Veranstaltung in der Schule stattfinden lassen, wenn man nicht wöllte, dass einer kommt. Geh also hin, wenn Du den Lehrer mochtest, wenns ein guter Mensch war und wenn er Deine Anwesenheit verdient hat.
Bei einer Beerdigung ist das vielleicht etwas anderes, aber auch da kann man hingehen, wenn der Lehrer entsprechende Ehre verdient hat und wenn die Familie nicht ausdrücklich z.B. in die Todesanzeige geschrieben hat, dass die Beisetzung im engsten Kreis der Familie stattfindet.
Ich finde nämlich schon, dass das etwas mit Ehren zu tun hat, wenn man hingeht. ich würde mich über jeden freuen, der auf meine Beerdigung kommt Und auch für die Angehörigen kann es tröstend sein, wenn sie sehen, wie beliebt der Verstorbene war und wie viele somit auf die Trauerfeier kommen. Wenn man nicht will, dass unbekannte Leute kommen, sagt man das; bei einem Lehrer rechnet man ganz einfach damit, dass viele Leute hingehen oder hingehen würden.
Als ich in der 10. Klasse war, ist an meiner Schule auch eine Lehrerin gestorben. Ich war das erste und letzte Jahr an jener Schule, kannte sie kaum, hatte nur einmal Vertretung. Aber in dieser Vertrtungsstunde habe ich mir gewünscht, dass sie krank wird oder so, weil ich nicht noch einmal bei ihr Unterricht haben wollte. 3 Tage später fiel sie ins Koma und verstarb ein Vierteljahr danach. Ich fühlte mich ziemlich mies und schuldig, dass ich ihr eine Krankheit an den Hals gewünscht habe und bin somit mit 2 Freundinnen und 3 weiteren Bekannten auf die Beerdigung gegangen.
Und ich denke, dass es richtig war. Die Familie haben wir in Ruhe gelassen, haben kurz überlegt, ob wir uns an der langen Schlange anstellen sollten, wo man den Angehörigen sein Beileid bekundet. Dann haben wir das aber sein lassen, weil das zu viel des Guten gewesen wäre. Wir kannten die Familie ja gar nicht.
Es war eine sehr große Beerdigung, die große Trauerhalle war so voll, dass wir im hinteren Bereich in mehreren Reihen stehen mussten. Aber wir waren, soweit wir das überblicken konnten, die einzigsten Schüler. Das war erst sehr komisch, aber wir fühlten uns, als würden wir für die ganze Schülerschaft dort sein, um diese zu vertreten. Man warf uns anerkennende, dankbare Blicke zu, andere Lehrer klopften uns auf die Schulter und sagten: Schön, dass ihr da seid. Da wussten wir genau, dass es das einzig richtige war, hinzugehen. Die Lehrerin hätte sich sicher auch gefreut.
Und so wird es auch bei deinem Lehrer sein. Ich nehme an, dass man bei ihm keine Schüler auf der Beerdigung sehen will, sonst würde man die extra Trauerfeier in der Schule nicht stattfinden lassen. Geh also hin, wenn Du das kleine Gefühl hast, dass es richtig wäre. Es ist Deine Chance, ihm die letzte Ehre auf Deine Art zu erweisen.
Hallo
Na warum denn nicht? Es scheint ja eine Trauerfeier an der Schule zu sein für diejenigen die eben bei diesem Lehrer Unterricht hatten. Also, wenn du das Bedürfnis hast dort hinzugehen, dann tue es. Du bist ja auch der Meinung, dass er ein guter Lehrer war, warum soll man ihm dann nicht auch die Ehre zukommen lassen und dort hingehen?
Ich persönlich würde nur auf die Gedenkfeier meiner Klassenlehrerin gehen, weil ich zu allen anderen keinen weiteren Kontakt hatte. Zur Beerdigung, würde ich nicht gehen, es war ja kein Verwandter oder naher Bekannter von dir, da wäre ich dann auch der Meinung, dass es zu weit gehen würde.
Die Trauerfeier aber scheint ja offiziell zu sein für eben alle Kollegen, Schüler und ehemaligen Schüler und da du ja erst vor zwei Jahren und nicht vor 20 Jahren Abitur gemacht hast, würde ich das Angebot schon wahr nehmen, es gehört sich glaub ich auch einfach seine Ehre zu erweisen.
Ich finde das vollkommen okay. Dazu ist eine Trauerfeier ja schließlich da, damit alle, die ihn irgendwie gekannt haben, um ihn trauern können, wenn sie wollen. Die Beerdigung ist da schon etwas persönlicher.
Ich glaube nicht, dass du von irgendjemanden schräg angeguckt werden würdest. Ich denke sowieso, dass bei der Trauerfeier sehr viele Menschen anwesend sein werden. Sicher einige Schüler, natürlich die ganzen Kollegen. Da fällt eine Person mehr oder wenige nicht auf.
Wichtig wäre allerdings zu wissen, ob es eine private Trauerfeier ist, die nur für die Familie ist. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass seine Verwandten nicht die ganzen Schüler und Lehrer auf ihrer Trauerfeier haben wollen. Daher denke ich, dass es sowieso zwei geben wird. Möglicherweise eine im Rahmen der Schule und eine andere private.
Ich würde auf jeden Fall hingehen! Es ist doch eine öffentliche Feier, somit kann auch jeder hingehen - soweit bei der Bekanntgabe nicht extra dabeisteht, dass es sich um eine kleine private Feier handelt.
Mein Opa war Hauptschuldirektor. Als er gestorben war, hat die Schule auch eine Gedenkfeier veranstaltet. Zu der bin ich als Enkelin nicht hingegangen, da ich meinen Opa nicht als Hauptschuldirektor sondern als Opa erlebt habe, außerdem war ich noch ein Kind und meine Eltern gingen glaub ich auch nicht hin und meine Oma weiß ich gar nicht.
Das Begräbnis war dann riesengroß. Ich kann mich noch gut daran erinnern. Eine Unmenge an Leuten, mit Musikkapelle und was weiß ich noch alles. Ich weiß gar nicht, wie es dabei meiner Oma oder meinem Mama (es war ihr Vater) gegangen ist. Als Kind hat es mich irgendwie beeindruckt. Es hat mich gar nicht gestört und ich war sogar erstaunt, wieviele Anteil nehmen. Als Kind erlebt man ein Begräbnis jedoch schon anders.
Vor einigen Wochen ist meine Kindergärtnerin gestorben. Nach der Kindergartenzeit hatte ich noch ein paar Jahre Kontakt zu ihr, da sie auch in den Schulferien Kinderferien auf einer Alm veranstaltet hat und ich daran teilgenommen habe. Danach hatte ich bis jetzt jedoch keinerlei Kontakt. Erfahren habe ich davon durch einen Anruf einer ehemaligen Kindergartenfreundin! Ich hätte mich fast nicht mehr an sie erinnert! Sie hatte bis zum Schluss mit ihr zumindest gelegentlich Kontakt und sie hat gesagt, dass sich unsere Kindergärtnerin immer gewunschen hat, dass bei ihrem Begräbnis möglichst viele "ihrer" Kinder kommen. Deswegen versucht sie soviele wie möglich ausfindig zu machen. Leider konnte ich an dem Tag so ganz und gar nicht und es war auch recht weit weg. Allerdings wäre ich sehr gerne hingegangen.
Ich denke, dass die nahe Angehörigen es schon sagen würden, wenn sie dagegen wären, beziehungsweise würde man dann ja den Termin einer Feierlichkeit oder des Begräbnis entweder nicht bekannt geben oder eben ausdrücklich erwähnen, dass es privat ist.
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