Sollte man nur in der Ehe Kinder bekommen?

vom 21.06.2009, 22:42 Uhr

Ich kann Cologneboys Aussage da nur voll und ganz unterstützen, er spricht mir aus der Seele. Auch ich denke, dass Ehe und Kind - nüchtern betrachtet - nicht zwangsläufig zusammengehören. Ebensowenig wie man meiner Ansicht nach NUR wegen eines Kindes heiraten sollte, ist die Zeugung des Nachwuchses nach der Hochzeit Pflicht. Beides, Ehe und Kind, sind weitreichende Entscheidungen, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte - sich bei dieser Entscheidung gegen das Bauchgefühl zu entscheiden, sich unter Druck setzen zu lassen, ist für mein Empfinden der ganz falsche Ansatz.

Wenn Dein Bruder sagt, er ist zu einer Hochzeit nicht bereit, dann ist er es eben nicht. Und wenn seine Freundin ihn wirklich liebt, wird sie dies akzeptieren und nicht versuchen, ihn zu überzeugen. Ganz ehrlich: Geld ist wichtig, ja, aber eben nicht das Wichtigste. Wenn also eine Hochzeit gewisse steuerliche Vorteile mir sich bringt, wie hier ins Feld geführt wurde, dann ist das ein eigenes Thema. Die Rechte des Vaters aber sind, wenn ich richtig informiert bin, mit Ehe nicht weitreichender. Unterhalt zahlen müsste er im Falle einer Trennung ohnehin. DAS kann also nicht das Argument sein. Ein Eheversprechen ist niemals (!) Garantie. Wer in den besagten Hafen segelt meint es nicht zwangsläufig ernster als jemand, der sich das trotz gut laufender Beziehung überhaupt nicht vorstellen kann. Für mich sind Ehe und Kind zwei völlig unterschiedliche Ebenen: Das eine betrifft die Beziehung des Paares, das andere die Beziehung zwischen Elternteil und Kind. Ist ein Vater, der seine Freundin ehelicht, fürsorglicher? Das kann man wohl kaum generalisieren. Liebt er das Kind mehr, wenn dessen Mutter seine Frau ist? Sicher nicht. Vielleicht sollte die Freundin Deines Bruders noch einmal überprüfen, ob Ihre Wünsche nicht vielleicht eher ihren eigenen Bedürfnissen entsprechen, so dass die Diskussion über das Thema Sicherheit und Recht nur vorgeschoben ist!

Und bevor mich jetzt jemand steinigt: Trotz der ausschweifend beschriebenen Ansicht gehöre ich den Menschen an, die am liebsten alles geeint sehen, sich eine Familie im klassischen Sinn wünschen. Es geht mir eben nur darum, dass man das eine meiner Meinung nach nicht zwangsläufig mit dem anderen verknüpfen sollte, sondern jedes Thema für sich betrachtet. Sonst kann es in meinen Augen nicht funktionieren.

» LadyB » Beiträge: 44 » Talkpoints: 39,80 »



Ich denke nein. Solange der Vater direkt nach der Geburt die Vaterschaftsanerkennung macht und man das geteilte Sorgerecht nimmt, hat das Kind nichts zu befürchten.

Abgesehen davon muss der Vater, auch wenn er kein Sorgerecht hat, sondern "nur" in der Geburtsurkunde steht, auch bei Nicht-Heirat immer finanziell für das Kind gerade stehen. Das mal zum finanziellen.

Die Gesetze wollen immer nur das beste fürs Kind, egal ob ehelich oder unehelich.

Mein Lebensgefährte und ich sind auch nicht verheiratet (auch wenn ich manchmal Mann sage oder schreibe ;)), und wir haben uns nie solche Gedanken gemacht, da wir wie gesagt die Vaterschaftsanerkennung gemacht haben und beide das Sorgerecht haben, so dass auch im Falle einer Trennung weder der Vater noch unsere Tochter zu kurz kommen :)

Benutzeravatar

» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin der Ansicht wenn es in einer Beziehung passt und ein Kind da ist sollte auch geheiratet werden. Wenn mit einem der beiden Elternteile was ist, z.b. tödlicher Unfall dann wird das Kind dem anderen Partner leichter zugeteilt als wie wenn die Eltern nicht verheiratet sind habe ich mal gehört. Auch finanziell ist man besser abgesichtert mit der Witwenrente.

» Sweety_03 » Beiträge: 34 » Talkpoints: 11,34 »



"Man" sollte ganz sicher nicht heiraten "weil man das eben tut" - sondern nur dann, wenn "man" will. Mittlerweile ist der einzige Vorteil einer Heirat gegenüber einem "Zusammenleben" der ggf. finanzielle/steuerliche, und das eben auch nicht in allen Fällen.

Ich kenne mehrere Paare, die mehrere Jahre zusammen gelebt haben, dann kam - wieso auch immer - die Idee zu heiraten, und ein halbes Jahr später war dann auch schon Schluß - und das kann ja wohl nicht der SInn und Zweck der Übung sein?

Wer wirklich meint, Kinder sollten unbedingt Eheleute als Eltern haben, weil uneheliche Kinder ja irgendwo was "Schlimmes" seien, hat sowieso den Knall nicht gehört (Und wird ihn wohl auch in diesem Leben nicht mehr hören).

Benutzeravatar

» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Diese Ansichten finde ich heutzutage völlig überbewertet. Der Großteil der Bevölkerung legt heute keinen Wert mehr auf solch alte "Traditionen". Sehr große finanzielle Vorteile ergeben sich soweit ich weiß heute nach einer Eheschließung nicht mehr, lediglich bei der Steuer kann man noch Einsparungen machen.

Betrachtet man die ganze Sache auf einem religiös-geschichtlichen Hintergrund, so kann ich die Gedanken der Freundinn deines Bruders nachvollziehen. Damals war die Stellung der Frau noch bei weitem nicht so emanzipiert wie heute. Uneheliche Kinder wurden abfällig bezeichnet, Frauen, die unehelich Schwanger waren wurden oft ihr ganzes Lebens lang von der Gesellschaft verstoßen, ihre Kinder fanden ebenfalls keine Anerkennung. Von seiten der Kirche, die damals großen Einfluss auf die Menschen hatte, wurde der größte Druck ausgeübt.

Heute spielen solche Aspekte aber überhaupt keine Rolle mehr. Die Gesellschaft hat sich gewandelt. Der Einfluss der Kirche, sowie der religiöse Glaube ist bei weitem nicht mehr so groß, wie vor noch ein paar Jahrhunderten. Letztentlich liegt die Entscheidung aber in den Händen deines Bruders und seiner Freundinn.

Benutzeravatar

» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Es ist zwar nicht zwingend nötig zu heiraten, wenn man gerne Kinder haben möchte, aber ich würde es trotzdem tun. Es gibt keine Probleme mit den verschiedenen Namen der Eltern im Kindergarten und in der Schule. Für das Kind ist es besser, wenn die Eltern verheiratet sind und ich würde es auch so sehen. Vielleicht denke ich da sehr altmodisch. aber ich würde mir wünschen, dass ein Kind ehelich geboren würde.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Welche rechtliche und finanzielle Sicherheit gibt eine Ehe denn einem Kind? Also generell bin ich eigentlich der Meinung, dass man schon heiraten sollte, wenn man ein Kind haben möchte. Denn das ist eigentlich eine sehr gute Voraussetzung für das Kind, da so eine bestimmte Basis geschaffen wird und die Eltern sich darauf einigen, das Kind gemeinsam groß zuziehen. Ist man jedoch nicht verheiratet, dann ist die Freiheit der beiden Partner deutlich größer, dass heißt also, einer der Partner, vermutlich eher der Mann, könnte einfach abhauen, ohne sich wirklich dafür rechtfertigen zu müssen, da es ja keine Ehe ist. Es hätte für ihn auch keine Konsequenzen, er müsste eben nur die Alimente zahlen. Würde er in einer Ehe leben, dann gäbe es eben noch den Umweg über die Scheidung aber letztendlich kommt es doch auf das gleiche heraus. Daher ist es doch rechtlich und finanziell gesehen gar kein Unterschied, ob man jetzt in einer Ehe lebt oder nicht. Das einzige, was man in einer Ehe mehr hat, ist das Versprechen, ein heute inzwischen unbedeutender Aspekt, der aber vielen Menschen trotzdem noch Sicherheit gibt. Ich finde eine Ehe als Basis für ein Kind trotzdem besser, weil eben in der Ehe sich doch beide davor entschieden haben, dass sie gemeinsam leben wollen und das Kind großziehen wollen, aber in einer freien Beziehung, ist dies nicht passiert.

Ich finde die Entscheidung der Freundin deines Bruders klingt noch sehr einseitig, zumindest scheint sie deinen Bruder noch nicht wirklich auf das Baby Thema angesprochen zu haben. Wenn dein Bruder seine Freundin nicht heiraten will, dann ist es eigentlich doch ein wenig gewagt, ihn nach einem Kind zu fragen. Wenn er nicht heiraten möchte, dann sagt das zumindest aus, dass er sich nicht fest an diese Frau binden möchte und dass er seine Zukunft nicht mit ihr sieht. Wenn deine Freundin ihn trotzdem nach einem Kind fragt, dann muss sie selbst sich darüber im Klaren sein, dass der gemeinsamen Zukunft nicht eingewilligt hat und dass die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass sie das Kind vielleicht mal irgendwann alleine erziehen muss. In einer Ehe besteht die Wahrscheinlichkeit natürlich auch noch, aber dass es schließlich anders gekommen ist, hat sich erst entwickelt. Und hier willigt der Mann einer gemeinsamen Zukunft nicht einmal zu. Wenn diese Frau also damit einverstanden ist, dann soll sie doch das Kind bekommen, aber wenn dein Bruder sie nicht heiraten möchte, dann kann sie nichts dagegen tun.

Ich finde einfach, dass das ein heikles Thema ist, denn ein Kind außerhalb einer Ehe zu haben, bedeutet ein größeres Risiko, dass Kind alleine erziehen zu müssen. Natürlich gibt es heute viele Mütter, die ihre Kinder alleine groß ziehen,aber wenn man sich für ein Kind entscheidet, dann sollte man doch eigentlich eher für die Bestmögliche Familiensituation sorgen und diese ist in dem Fall nun mal noch nicht gegeben. Dein Bruder will deine Freundin nicht heiraten und wenn er kein gemeinsame Zukunft will, dann will er sicher auch kein Kind. Ich würde mich in der Situation auf jeden Fall gegen das Kind entscheiden, denn eine Familie mit Vater und Mutter in einer festen Beziehung ist doch eine deutlich bessere Basis, als eine offene Beziehung.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich war auch nicht verheiratet (und bin es immernoch nicht), als mein Sohn zur Welt kam. Und ich habe da jetzt gar keine Probleme. Ich will sogar behaupten, dass ich mehr Probleme hätte, wäre ich verheiratet gewesen und hätte mich dann geschieden.

Das wichtigste ist doch, dass man sich, nach einer Trennung, immernoch normal und auf einer sinnvollen Ebene unterhalten kann. Schon alleine des Kindes wegen. Dann kann man sich auch ordentlich einigen und hat nicht mehr oder weniger Probleme das Ex-Verheiratete.

Wenn sie jedoch zusammen bleiben, was ich ja durchaus hoffe, ist das ohne verheiratet zu sein, auch kein Problem mit dem Kind. Vielleicht hat man ein bisschen mehr 'Zettelkram', aber der ist zu bewältigen.

» Lia. » Beiträge: 198 » Talkpoints: 0,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^