Gefürchtete Personen treffen - wie reagiert ihr?

vom 21.06.2009, 22:36 Uhr

Hallo,

gibt es Menschen in Eurem Leben, denen ihr absolut nicht mehr begegnen möchtet, bei denen sich Begegnungen aber leider auf Dauer nicht vermeiden lassen? Wenn ihr dann in eine solche Situation kommt, wie reagiert ihr?
Gibt es momentan in Eurem Leben Personen, vor denen ihr wirklich Angst habt?

Ich habe vor einer Woche Abends, als ich mit meinem Partner seit Wochen nochmal in einer Bar war, den Mann getroffen, der mich wochenlang wirklich arg gestalkt, bedroht und aktiv belästigt hat. Ich war total unruhig und hatte panische Angst, weil er mich, als er mich gesehen hat, ganz fies angegrinst hat und mich auch permanent im Auge hatte. Zum Glück war mein Partner dabei und somit hatte ich nicht direkt Angst, dass mir etwas passieren könnte. Trotzdem hat mir alleine die Tatsache, dass ich den Menschen jetzt so direkt mir gegenüber habe, Angst gemacht und ich konnte nicht wirklich lange an diesem Ort bleiben.

Ich hatte auch noch tagelang danach Angst, ich könnte ihn ohne meinen Partner irgendwo treffen. Er ist gewalltätig und einschlägig vorbestraft, und trotz einstweiliger Verfügung kann man nicht sichergehen, dass einem nicht doch etwas passiert.

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich hab einen ehemaligen Kollegen, der damals aber auch mein direkter Vorgesetzter war und der mich wirklich furchtbar behandelte und teilweise auch direkt beleidigte, wenn keiner sonst da war. Er war echt extrem unverschämt zu mir und ich bin echt froh, dass ich den schon einige Jahre nicht mehr gesehen habe. Als ich vor einigen Wochen mit meinem Freund abends im Biergarten war, habe ich ihn aber gesehen. Ich konnte sein Gesicht sofort zuordnen. Allerdings hat er mich ignoriert und ich hab ihm dann auch nicht hallo gesagt, aber wir saßen eben recht nah an ihm und ich war einfach die ganze Zeit extrem angespannt, weil ich innerlich echt das Bedürfnis hatte, ihm einfach mein Getränk ins Gesicht zu schütten.

Wir sind dann einfach nach dem ersten Getränk woanders hin gegangen und da gings mir dann schon viel besser. Ich fühlte mich einfach angespannt und wollte nicht in seiner Nähe sein.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mir ist das vor Jahren mal mit einem Ex- Arbeitgeber passiert. Der hatte mich auf recht unschöne Weise entlassen. Im Zeugnis steht fast wortwörtlich drinne, das ich fachlisch, wie menschlich der letzte Dreck bin. Und ich war mit beenden dieses Arbeitsverhältnisses einfach nur noch fertig.

Etwa ein Jahr später war ich mit meinem Vater auf einer Messe. Dort trafen wir dann auch auf meinen Ex- Arbeitgeber. Ich muss dazu sagen, das auch mein Vater schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht hat. Aber von meinem Zeugnis und was sonst noch so vorgefallen ist, weiss man Vater nicht wirklich was.

Ich sah den Mann und wurde immer kleiner. Und ich war zumindest damals nicht auf den Mund gefallen. Das endete dann auch damit, das ich meinen Vater, schon leicht panisch, dazu antrieb, das wir endlich gehen. Seitdem habe ich so Messen vermieden. Auch aus Angst meinem Ex- Arbeitgeber wieder über den Weg zu laufen. Wobei die Chancen gering sind mittlerweile.

Ansonsten habe ich vor Jahren mal zwei Frauen im Internet kennengelernt. Wir hatten dann auch nicht nur Online Kontakt. Bis zu dem Zeitpunkt an dem die beiden ( war nicht zeitgleich und die Beiden kennen sich auch nicht) anfingen mich öffentlich fertig zu machen. Was sie auch geschafft haben. Beiden möchte ich in meinem Leben nie mehr Live begegnen. Der einen kann man generell schwer aus dem Weg gehen. Und so schiebe ich vor Veranstaltungen auf der sie sein könnte tierisch Panik. Beziehungsweise habe ich nun generell Angst zu solchen Veranstaltungen zu gehen.

Ansonsten gibt es noch Mitpatienten, Schwestern/ Pfleger und auch Ärzte mit denen ich so schlechte Erfahrungen gemacht habe, das ich sie an sich am liebsten in meinem Leben nie wieder sehen möchte. Das lässt sich nun mal leider nicht immer vermeiden. Aber in bestimmten Situationen sage ich mittlerweile auch meinem behandelndem Arzt gegenüber was vorgefallen ist und mache ihm deutlich das er dafür bitte sorgen soll, das ich mit den Leuten nichts zu tun habe.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich hatte vor ca. 1 1/2 Jahren sehr große Probleme wegen meiner Mutter, wobei die Geschichte mich und meine Kinder sehr hart getroffen hat. Bzw. fast schlecht ausgegangen ist. sie hat mich beim Jugendamt angeschwärzt, und meine Kinder wurden mir ca. für 3 Monate weggenommen. Nur mit sehr viel Kraft und Laufereien habe ich meine Kinder wieder zurückbekommen.

Seitdem habe ich meine Mutter nicht mehr gesehen, bzw. letztens als ich am Arbeitsamt war habe ich sie an der Stimme erkannt. Bin dann ganz klein geworden, und habe mich weggedreht. Keine Ahnung ob sie mich gesehen hat oder nicht. Und ich weiß auch nicht, wie ich mich in dem Fall verhalten hätte.

Sonst habe ich keine bestimmten Personen, denen ich nicht mehr oder nie wieder begegnen möchte. Außer viel. die Damen vom Jugendamt, die möchte ich ja auch nie wieder sehen, obwohl wir danach einen eher lockeren Verhältniss hatten.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo zusammen!

Im Erwachsenenalter hatte ich bisher noch nie vor einem anderen Menschen wirklich Angst. Schon, dass mir bestimmte Momente unangenehm waren, aber richtige Angst, habe ich dabei noch nicht empfunden.

Als Kind hatte ich das aber auch öfter. Da ich in der Schule gemobbt wurde und ich dort auch körperlich angegriffen wurde. Da hatte ich oft schon Angst, in die Schule zu gehen oder wenn ich diese Personen auf dem Schulhof gesehen habe. Das war auch wirklich schlimm. Ich kann gut verstehen, dass du Angst hast, dem Menschen zu begegnen, der dir so viel angetan hat. Vielleicht solltest du mal darüber nach denken, ob ein Umzug nicht das Beste für dich wäre. Oder zumindest so lange, bis dem Stalker der Prozess gemacht wurde und er vielleicht hinter Gitter kommt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Hallo!

Ich bin zur Zeit zum Glück nicht in der Situation, aber ich kenne so eine Situation sehr gut.

Mein zweiter Mann hat mich geschlagen und gedemütigt in der Ehe und ich habe erst nach 2 Jahren den Absprung aus dieser Ehe geschafft. Aber selbst zum Scheidungstermin hatte ich Angst zu gehen, obwohl da ja genug Leute waren. Ich habe zu diesem Termin meine damalige Therapeutin mitgenommen.

Es hat sich aber auch nicht vermeiden lassen, dass ich diesem Menschen auch in der Stadt begegnet bin . Er hatte zwar Auflage sich nciht näher als 500 Meter mir zu nähern, aber wenn man einkaufen geht und er nicht wei0 wo ich mich befinde, kann es immer sein, dass man sich trotzdem begegnet. Ich habe in solchen Situationen immer geschaut, dass ich ganz schnell wegkomme. Besonders, wenn ich alleine unterwegs war oder mit meinen Kindern.

Als ich meinen Exmann dann das letzte mal gesehen habe, stand er ca 600 Meter in Sichtweite mit seinem Auto , von meiner Wohnung entfernt und schaute immer in meine Richtung. Ich war dann ganz mutig, weil ich wahrscheinlich sonst nicht hätte schlafen können. Ich bin zu ihm hingegangen , habe seine Autotür aufgerissen und habe ihn angeschrien, dass er mich endlich in Ruhe lassen soll und ich keine Angst mehr vor ihm habe. Er soll gehen und mich und die Kinder in Frieden lassen und sich nie wieder blicken lassen.

Ich weiß nicht, ob ihn das so beeindruckt hat, dass ich nicht mehr die bin, die sich alles gefallen liess oder ob es was anderes war. Er ist auf jeden Fall sofort weggefahren und seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Ich habe durch eine Nekannte dann erfahren, dass er weit weg nach Ostberlin gezogen ist und wohl auch da gestorben ist.

Als ich von seinem Tod erfuhr, war ich erleichtert, obwohl ich eigentlich keine Angst mehr vor ihm hatte und ich auch niemals froh war, wenn jemand gestorben war. Aber bei ihm war das eine Ausnahme. Ich glaube aber, dass ich noch erleichterter wäre, wenn ich ihn tot gesehen hätte.

Ich würde an deiner Stelle mal mit deinem Therapeuten oder Therapeutin oder einer Selbsthilfegruppe darüber reden, wie du dich in einem solchen Fall verhalten sollt, dass dieser Mensch nicht wieder denkt, dass er die Macht über dich hat. Denn solchen Leuten gefällt es, wenn sie die angsterfüllten Blicke des Gegenüber sehen und ihnen missfällt es, wenn ihr Gegenüber selbstbewußter auftritt. In dem Moment merken sie, dass sie die Macht nicht mehr über dich haben.

Du solltest wirklich einen guten Therapeuten suchen, der dir auch bei solchen Erlebnissen hilft und dir Ratschläge gibt. Der auch für dich da ist, wenn aktuell wieder so etwas geschieht, dass du den Täter wiederbegegnst. Vor allem sollte wirklich dein Partner mit in die Therapie einbezogen werden, damit auch er weiß, wie er sich dann dir gegenüber verhalten soll.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo

Ein Ex Freund von mir hat mich ziemlich lange verfolgt, als ich mich von ihm trennte. Er fuhr mir ständig hinterher, rief mich bis zu 50 !!! Mal am Tag an, eine SMS folgte der nächsten. Es war der Horror. Ich wohnte etwas außerhalb und durch die Zeit in der wir zusammen waren, wusste er wann ich Feierabend habe und nach Hause gehe.

Er hatte ein sehr lautes Auto und wenn ich dieses schon hinter mir gehört habe, fing ich an zu zittern, mein Herz schlug wir irre und ich bekam Schweißausbrüche. Er war schnell reizbar und seine Stimmung schlug von nun auf jetzt um, einmal als er mich abfing und mir unter Tränen erklärte wie sehr er mich liebte wurde er auf einmal so wütend, dass er mich beinahe in aller Öffentlichkeit geschlagen hätte.

Ich ging nur noch in Begleitung nach Hause und abends wenn ich weg wollte, ließ ich mich abholen. Ich hatte solche Angst vor ihm, weil er eben unberechenbar war. Sobald ich ihm begegnete auch heute noch wenn ich ihn zufällig treffe, dann wird mir Angst und Bange, ich fange nach wie vor an zu schwitzen und ich werde so wütend, weil er so ein dreister, gemeiner Typ ist.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Habe ebenfalls letztens jemanden getroffen, den ich eigentlich nie mehr hätte sehen wollen. Es war mein alter Mathelehrer und der sah mich, wie ich mit Freunden durch die Straßen zog. Als erstes fragte mich mein Kumpel ob das nicht mein Mathelehrer sei, der da vor einem Club stand und scheinbar auf jemanden wartete.

Ich hatte schon fast Angst diesen Mann noch einmal wiederzusehen. Es war eine schreckliche Zeit bei ihm, dies galt nicht nur für mich, sondern auch für alle anderen Mitschüler. Er hat uns getrietzt, doch versuche bei der Schulleitung gegen ihn was zu unternehmen blieben leider erfolglos.

Da sah ich ihn nun, ich wusste nicht was ich sagen sollte und versuchte einfach an ihm vorbeizugehen und so zu tun, als ob ich ihn gar nicht erkannt hätte, doch wie er so ist, hat er mich natürlich sofort erkannt und begrüßte mich, es schien als wollte er ein ganz normales Gespräch führen, aber ich versuchte mich schnell rauszureden, was mir dann auch gelang. Als ich zuhause ankam habe ich für einen Augenblick daran gedacht, dass ich vielleicht doch mit ihm hätte reden sollen, da er vielleicht außerhalb der Schule gar nicht so gemein ist. Doch ihn anzurufen oder einen Brief zu schreiben blieb ausser Frage. Ich nahm mir einfach vor beim nächsten mal freundlicher zu reagieren als ich es an dem besagten Abend tat.

Wenn ich heute einen "gefürchteten" Lehrer oder Schüler oder sont wen treffen würde, würde ich darauf warten, dass er mich anspricht, dann würde ich ein normales Gespräch führen, sollte er mich nicht ansprechen würde ich ihn einfach ignorieren

» Yannikhilft » Beiträge: 18 » Talkpoints: 0,00 »


Hallo,

Also Menschen, vor denen ich regelrecht Angst habe, gibt es eigentlich nicht. Zumindest fällt mir spontan keiner ein. Aber natürlich gibt es Leute, denen ich auch nicht gerne begegne und wo ich schon hoffe, dass ich sie wirklich nicht schon wieder zufällig auf der Straße treffe. Das lässt sich aber natürlich nicht immer vermeiden.

Zum Beispiel hasse ich es, wenn ich dem Mann meiner "Freundin" begegne. Ach naja und eigentlich hasse ich es noch viel mehr, wenn ich diesem Paar begegne. Die tun dann immer so auffällig verliebt und schauen mich an, als müsste ich ja gleich eifersüchtig werden, das widert mich an. Wenn die mich noch nicht gesehen haben, springe ich schnell ins nächste Geschäft und hoffe, dass sie nicht auch da hinein wollen. Wenn es dafür schon zu spät ist, versuche ich es möglichst schnell hinter mich zu bringen, indem ich sage, dass ich dringend noch wohin muss. Dann fühle ich aber immer schon ein unheimliches Pochen in meinem Kopf, dann krabbelt es so richtig im Oberstübchen und ich habe Schwierigkeiten normal weiterzulaufen, weil ich das so wahnsinnig unangenehm finde und so eine kleine Begegnung absolut im Stande ist, meinen ganzen Tag zu ruinieren. :twisted:

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es gibt zwar einige Leute, die ich nicht gerne treffen möchte (weil ich sie nicht leiden kann, sie mich nerven, usw.), aber das lässt sich ja nicht immer vermeiden, oft begegnet man sich ja auch zufällig, also beim Einkaufen zum Beispiel. Ich halte mich dann an Augen zu und durch, grüße freundlich und schau, dass ich möglichst rasch fortkomme, eventuell mit einer Ausrede a la "Du, tut mir echt leid, aber ich muss in einer halben Stunde da und da sein." So lässt sich dann einiges abwenden.

Als Kind hatte ich Angst vor einigen Rabauken in meiner Schule, es gab da ein paar Jungs, die zwar allen Lehrern bekannt waren und sich regelmäßig Verwarnungen, Briefe an die Eltern, usw. einfingen, aber trotzdem weiter ihr Unwesen trieben. Da bin ich dann manche Straßen, von denen ich wusste, da könnten sie auch sein, alleine gar nicht gegangen.

Jetzt als Erwachsene ist da aber keine bestimmte Person, vor der ich Angst hätte. Und wenn ich irgendwo eingeladen bin und weiß, da läuft dann auch der und der herum, dann sage ich die Einladung auch schon mal ab, wenn ich keine Lust drauf habe, da gute Miene zum bösen Spiel machen zu müssen. Meine Freizeit = meine Entscheidung. Geht natürlich nicht, wenn es um was Berufliches geht, aber wenn man die Wahl hat, sollte man ganz in Ruhe überlegen, ob man sich den Stress reinzieht oder lieber solche Konfrontationen umgeht.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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