Nach dem Abi ins Ausland
Zur Zeit besuche ich noch das Gymnasium, doch ich hab schon des Öfteren überlegt ein Austauschjahr zu machen oder nach dem Abi als Au-Pair nach Amerika zu gehen. Bis jetzt hab ich mich das noch nicht getraut. Ich hab vor nach dem Abi Medizin zu studieren, und weil man in dem Bereich sowieso ewig auf Studienplätze warten muss, wollt ich ein Jahr ins Ausland.
Ich würde einfach gern mal ein paar Meinungen hören - vielleicht sind ja auch Erfahrungswerte dabei.
Medizin kann man doch eigentlich auch studieren, wenn man nicht ewig auf einen Studienplatz wartet. Entweder man hat den entsprechenden NC und wird angenommen oder nicht. Die Wartesemester kannst du ja auch nicht erreichen, wenn du mal 1 Jahr weg bist.
Aber zum Thema Au Pair: Sowas finde ich eigentlich ganz gut. Du lernst mal andere Leute kennen, kommst zu Hause raus und kannst Erfahrung sammeln, allerdings solltest du dich dann nicht darauf einstellen, dass das eine Art Urlaub ist, die du dann machst und ich glaub auch nicht, dass das in Amerika besonders actionreich wird. Wenn du was erleben magst, würde ich wohl eher sowas wie Work & Travel machen, denn - das sagt ja die Bezeichnung schon - dann kannst du auch etwas reisen.
Also ehrlich gesagt solltest du meiner Meinung nach die Zeit in der du auf den Studienplatz wartest sinnvoll nutzen. Denn gerade ein Au Pair Jahr ist für mich so etwas wie verschwendete Zeit.
Wenn du an einer Uni nicht für Medizin genommen wirst und auch nicht über das Losverfahren anfangen kannst zu studieren solltest du lieber etwas fachspezifisches machen, beispielsweise eine Ausbildung im medizinischen Bereich. Da sammelst du schon mal Praxiserfahrung und hast im Studium schon gewisse Vorkenntnisse.
Ich habe selber auch studiert und kann jedem nur einen Auslandaufenthalt empfehlen. Ich habe ein halbes Jahr in San Mateo (das ist ganz in der Nähe von San Francisco verbracht) und habe während dieser Zeit teilweise eine Sprachschule besucht.
Ich hab allerdings den Auslandaufenthalt während der Studienzeit gemacht und das war altersmäßig ein Vorteil für mich. Denn in Amerika muss man 21 Jahre alt sein damit man in die Discotheken oder Bars rein kommt. Das ist grundsätzlich noch nicht so schlimm, denn es gibt soviel zu sehen in Amerika, dass man auch ohne Bars und Discotheken eine sehr gute Zeit hat. Zudem gibt es viele Privatpartys, denn es gibt ja noch mehr unter 21jährige in Amerika Was für mich allerdings problematischer gewesen wäre, ist dass man in Amerika unter 21 Jahren kaum an ein Auto ran kommt. Denn ohne Auto ist man in Amerika schon etwas verloren, denn die öffentlichen Verkehrsmittel sind bei weitem nicht auf unserem Standard und wenn man nicht gerade mitten in der Stadt wohnt, ist das schon sehr mühsam. Zudem ist wohl eines vom interessantesten in Amerika gerade das rumreisen, andere Städte und vor allem die Naturparks zu sehen.
Die meisten großen Autovermieter vermieten aber erst ab 21 Jahren. Ich selber hab damals ein billiges Occassionsauto gekauft - aber ich nehme an für den Autokauf gelten ebenfalls die selben Altersgrenzen. Wenn Du allerdings in eine Schule gehst und Dich schnell mit anderen Leuten anfreuden kannst, dann dürfte auch der fahrbare Untersatz sehr schnell kein Problem mehr sein (Mitfahrgelegenheit). Als Au-pair dürfte es allerdings etwas schwieriger werden, andere Leute kennenzulernen und Du bist sehr abhängig von deiner Familie. Au-pair kann eine ziemliche Glücksache sein. Je nach Familie kann es sehr interessant sein, aber die Gefahr ausgenutzt zu werden ist wohl auch recht hoch.
Deshalb würde ich empfehlen zuerst hier etwas arbeiten zu gehen, um Geld zu verdienen. Natürlich wäre es schön, wenn die Arbeit in Verbindung mit deinem Studium steht, aber als so wichtig würde ich das nicht einstufen. Es tut jedem gut auch mal etwas außerhalb des beabsichtigten Arbeitsbereiches gesehen zu haben. Im Bereich Medizin kannst du noch immer dein ganzes Leben lang arbeiten.
Die Arbeit bzw. das verdiente Geld, wird es dir nachher erleichtern, eine gute Zeit im Ausland zu verbringen, denn du wirst ganz einfach unabhängiger sein und mehr reisen können. Eine Sprachschule würde ich aber auf alle Fälle empfehlen, denn eine Sprache zu erlernen, bringt dir etwas fürs ganze Leben. Zudem lernt man in den Sprachschulen oft sehr interessante Leute von der ganzen Welt kennen und knüpft eventuell Freundschaften für's Leben. Das erweitert wortwörtlich den Horizont
Also ein Auslandsaufenthalt ist heutzutage eigentlich ein Muss, um beruflich auch nur halbwegs als quallifiziert angesehen zu werden, bei Medizin ist das nochmal was anderes, aber wahrscheinlich ähnlich.
Deinem Profil entnehmen ich, dass du dem männlichen Geschlecht angehörst, daher müsstes du ja erstmal einen Zivildienst absolvieren. Wie wärs, wenn du diesen durch einen anderen Dienst im Ausland ersetzt? So kannst du dann in einer medizinischen Einrichtung (z.B. Krankenhaus) deinen Dienst an der Gesellschaft ableisten, profilierst dich schonmal speziell auf deinen späteren Werdegang und machst das alles im Ausland, lernst also sehr wahrscheinlich noch eine Sprache.
Ein Freund macht das ganze in Australien. Der wird dann neun Monate oder so in einem deutschen Altersheim beschäftigt sein und macht danach, da sein Visum volle zwölf Monate geht, noch eine Australienrundreise
Ein anderer macht seinen Ersatzdienst in Namibia in einer Schule, wo er sozial benachteiligte Schüler unterrichten muss. Das klingt auch spannend.
Auf jeden Fall ist ein Auslandsaufenthalt zu empfehlen, es brngt einen ja nicht nur beruflich weiter, sondern man kommt auch mal raus aus Deutschland, lernt andere Kulturen kennen, sieht vielleicht, dass nicht alle Menschen einen Mercedes fahren, etc.
Eine zweite Möglichkeit, die mir gerade noch kam, da du Medizin studieren willst, aber offenbar Probleme mit dem Numerus Clausus hast: Immer mehr (vor allem deutsche Studenten studieren in den Niederlanden. Dort ist es nämlich gerade für Medizinstudenten viel einfacher einen Platz zu bekommen. Das holländische dürfte auch nicht das Problem sein, ist ja fast Deutsch . Die Frage wäre halt die Bezahlung, da musst du dich mal umhören...
Ich bin zurzeit als Aupair in Italien und kann dir sagen, diese Zeit ist nicht verschwendet! Ob du nun eine neue Sprache lernst, so wie ich, oder einfach eine bereits bekannte verbesserst, es lohnt sich immer. Du machst Erfahrungen, die du Zuhause niemals machen würdest, lernst neue Leute kennen und ein neues Land mit seiner Kultur. Das ist ein Abenteuer, dass du nie vergessen und vermutlich auch nie bereuen wirst.
Du musst dir aber auch darüber im Klaren sein, wie anstrengend es manchmal ist den ganzen Tag auf die Kinder aufzupassen. Es ist nicht jeden Tag friedlich, eigentlich nie, du erlebst immer etwas, ob es nun gut oder schlecht ist. Sie wollen selten das machen, was du geplant hast.
Aber abgesehen von der persönlichen Erfahrung macht sich ein Auslandsaufenthalt immer gut in deinem Lebenslauf, egal ob es nun ein Schuljahr oder ein Aupairjahr ist.
Falls du dich aber doch am Ende für das Studium entscheidest, gibt es die Möglichkeit in den Niederlanden Medizin zu studieren ohne Voraussetzung eines bestimmten Durchschnitts . Dazu gibt es hier auch schon ein Thema, vielleicht schaust du dir das einfach einmal an.
Grundsätzlich finde ich, dass ein Auslandsaufenthalt immer sinnvoll ist und den eigenen kulturellen Horizont erweitert. Aber bist du dir sicher, dass du den Auslandsaufenthalt nach dem Abitur machen möchtest, um diese Erfahrung zu erleben oder ist es eine eine Ausflucht vor der Studienauswahl oder der Berufsauswahl. Das ist natürlich auch legitim, aber frag dich auf jeden Fall, was du dir von dem Auslandsaufenthalt versprichst oder welche Erwartungen du daran hast.
Denn auch im Studium besteht ja vielfach die Möglichkeit ein Auslandssemester zu machen, und dabei hast du zusätzlich den Vorteil, dies noch sinnvoller in deinen Lebenslauf zu integrieren, als es durch ein Au-Pair-Jahr möglich ist.
Wenn du dir aber sicher bist, ein Au-Pair Jahr machen zu wollen, erkundige dich genau nach den Gegebenheiten in dem ausgewählten Land. Denn z.B. in den USA ist es als 18 oder 19-jährige sehr schwierig, etwas zu unternehmen, da du selber noch kein Auto mieten kannst. Auch hast du nie die Garantie eine Au-Pair Familie zu haben, die dich auf Ausflüge oder ähnliches mitnimmt bzw. die überhaupt viel unternimmt. Wenn du also eigentlich ins Ausland willst, um viel zu sehen, plane vielleicht eher einen längeren Urlaub dort.
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