Grönland einen Schritt der Unabhängigkeit näher
Am Nationalfeiertag Dänemarks bekam nun Grönland einen neuen Status, den die Insel einen Schritt näher zu einer völligen Unabhängigkeit bringt. So gibt es wohl eine ganze Reihe von Änderungen. Die Wichtigste Änderung ist wohl, dass die Verwaltung von Grönland selbst über die Bodenschätze und Rohstoffe der Insel entscheiden darf. Das ist ja ein wichtiger Schritt, wenn man wirtschaftlich unabhängig sein möchte.
Der neue Autonomiestatus wurde in Anwesenheit der dänischen Königin und des Ministerpräsidenten in einer großen Zeremonie gefeiert. Der dänische Prinzgemahl hat zu diesem Anlass sogar zwei Gedichte über Grönland selbst verfasst.
Der neue Status wurde schon letztes Jahr in einer Volksabstimmung, in der ca. 75% der Einwohner Grönlands dafür stimmten, entschieden. Ein Großteil der Einwohner Grönlands sind Inuit, also wahrscheinlich auch Ureinwohner der Insel.
Ich sehe keinen Grund warum das, gemessen an seiner Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft, kleine Grönland nicht von Dänemark unabhängig werden sollte wenn die dänische Krone und das Volk dieses Vorhaben unterstützen.
Bei anderen Regionen wie dem Kosovo, Südossetien, Tibet oder Abchasien hingegen unterstütze ich die Unabhängigkeit nicht, da die Regionen meistens entweder aus Fremdinteresse in ihren Bestrebungen unterstützt werden (Kosovo von der NATO, Südossetion und Abchasien von Russland) oder die Bevölkerung des Landes von dem man sich abspalten will auch in der entsprechenden Region in der Mehrzahl ist und eine Abspaltung gar nicht wünscht (Tibet). Zudem führen diese Konflikte, da sie immer gegen den Willen des Landes von dem die Regionen abgespalten werden sollen geschehen, häufig zu Gewalt und sinnlosen Opfern.
Hier aber hat ein Großteil der Einwohner seine eigenen, von Dänemark unabhängigen, Traditionen und das dänische Volk ist bereit ihnen den Weg zur Unabhängigkeit ohne Krieg zu ermöglichen. Auch sehe ich momentan keine Großmächte in deren Interesse eine Unabhängigkeit Grönlands momentan liegt.
Ein bißchen komisch finde ich es schon: da hat man jahrzehntelang die Hälfte des eigenen Staatshaushaltes mit dänischem Geld bestritten und jetzt, da man dank der Klimaerwärmung eine Chance sieht an die Rohstoffe ranzukommen will man nicht mt Dänemark teilen.
Gerade bei der Förderung von Öl- und Gasvorkommen spielen Umweltaspekte eine wichtige Rolle. Ich hoffe nur, dass man in Grönland die neue Selbständigkeit nicht ausnutzt und vor lauter Geldgier nicht auf die Umwelt achtet. Unfälle hätten in den kalten Gebieten Grönlands katastrophale Folgen, die Bedingungen zur Förderung von Rohstoffen sollten mindestens europäischen Richtlinien entsprechen, wenn nicht sogar noch höher liegen.
betty hat geschrieben:Ein bißchen komisch finde ich es schon: da hat man jahrzehntelang die Hälfte des eigenen Staatshaushaltes mit dänischem Geld bestritten und jetzt, da man dank der Klimaerwärmung eine Chance sieht an die Rohstoffe ranzukommen will man nicht mt Dänemark teilen. [...]
Ich hoffe nur, dass man in Grönland die neue Selbständigkeit nicht ausnutzt und vor lauter Geldgier nicht auf die Umwelt achtet.
Naja, mit dem Argument hätte man aber auch die Kolonien ewig in Besitz halten können - die waren vorher nur vom Geld der Mutterländer abhängig und sind es im Grunde heute immernoch. Die Gronländer haben es sich ja vor 300 Jahren nicht ausgesucht von den Dänen okkupiert / annektiert zu werden.
Und ob die Grönländer aus Geldgier die Umwelt vergessen? Sie sind doch gerade wegen letzterer aus der EG ausgetreten damit deutsche Trawler- und Fangflotten nicht weiter ihre Gewässer plündern, auch wenn das für grönländische Verhältnisse noch gut Geld gebracht hat.
Die Unabhängigkeit von Grönland sehe ich mit gemischten Gefühlen - ich glaube die Grönländer würden das beim jetzigen Stand sehr bereuen, vor allem aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und der steigenden Kriminalität und Drogenprobleme - alles Dinge, die im Grunde nur mit Geld aus Dänemark nach unten gedrückt werden. Würde das fehlen, könnte aus Grönland schnell der am nördlichsten gelegene Slum der Welt werden.
Die Grönländer hoffen doch im Grunde wie andere Nationen auf den Big Deal, also dass vor ihrem gewaltigem Land irgendwo OffShore Vorkommen entdeckt werden - und ob es die da gibt, das ist gar nicht so sicher. Klar, langfristig können sie fast nur gewinnen, denn sollte mal der Eispanzer abtauen, die Insel 600 m aus dem Meer aufsteigen und sich das darunter gefangene Land zeigen wär das wie ein Sechser im Lotto für die Grönländer...
..., aber hätte meine Omi Räder wär sie ein Auto - ich finde die Grönländer sollten mal etwas mehr Realpolitik betreiben, ihre paar tausend Hanseln die woanders nicht einmal eine Stadt füllen können und ihre außenpolitische wie wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit machen sie für keinen Staat der Erde besonders attraktiv. Unabhängigkeit ist ja schön und gut aber sollte auch im Kontext gesehen werden - die ganzen kleinen Nationen dieser Welt sind im Grunde nur ein Spielball anderer und praktisch gesehen bedeutungslos. Und mit diesem Status haben sogar Länder wie Spanien zu kämpfen!
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