Macht Vorfreude glücklich?

Ich achte seit einigen Jahren darauf, dass ich immer etwas habe, worauf ich mich freuen kann. Derzeit ist es eine große Reise in einigen Monaten, die mindestens 5 Wochen andauern wird und die ich einfach richtig gerne plane und dafür treffe ich gerne Vorbereitungen, liebe es, die Tagezu zählen, freue mich einfach über jeden Tag, den ich bis dahin 'überstanden' habe (obwohl das wieder sehr negativ klingt, so empfinde ich es selbst aber gar nicht). Ich habe gemerkt, dass ich Vorfreude in meinem Leben einfach brauche, weil mir sonst das Glück sehr fehlen würde, das ich dabei empfinde. Meistens ist es auch so, dass die Vorfreude selbst viel schöner ist als das Ereignis selbst, auf das man sich so freut.

Das ist letztendlich meistens dann gar nicht so der Bringer, viel zu schnell vorbei und nie so schön wie man sich das ausgemalt hat. Kann es aber, realistisch betrachtet, auch nie wieder, wenn man sich so sehr darauf freut und es so in den Himmel lobt, gedanklich. Trotzdem nehme ich das gerne in Kauf, weil ich im Gegenzug dazu viele Wochen und Monate erhalte, in denen ich Glück fühle, weil ich drauf blicken kann und mir wünsche, dass die Zeit schnell vorbei geht und es endlich soweit ist.

Das können manchmal auch nur kleinere Dinge sein: Ich freue mich, wenn ich auf Hochzeiten eingeladen bin, plane dann, was ich anziehe, wie ich mir die Haare schön machen lasse, was es Gutes zum Essen gibt. Das können kleinere Reisen sein, Konzerte und so weiter. Aber sobald ich merke, dass es nichts gibt, was ich mehr erwarte, fühle ich absolute Leere und bin beinahe depressiv. Mir erscheint das Leben dann schnell sinnlos.

Einige meiner Freunde sind da ganz anders, vor allem aber mein Partner, der das komplette Gegenteil zu mir ist. Er plant nie zu früh im Voraus, möchte immer erstmal noch abwarten, bevor er darüber nachdenkt und sich freut, man könne ja nie wissen, ob es dann wirklich so gut werde und er mag nicht enttäuscht werden.

Macht euch Vorfreude glücklich, also so glücklich, dass ihr sie braucht? Oder kennt ihr das gar nicht?

Früher habe ich oft gesagt, dass Vorfreude die schönste Freude ist. aber ich bin sehr oft enttäuscht worden und aus dieser Vorfreude wurde schnell Enttäuschung. Deswegen freue ich mich dann eigentlich erst, wenn es dann soweit ist, dass das freudige Ereignis auch eintritt.

Ich habe mir abgewöhnt, mich zu freuen, wenn ich was erwarte. Denn dann kann man nicht enttäuscht werden und freut sich, wenn es eintritt dann umso mehr. Vielleicht liegt es daran, dass ich wirklich in meinem Leben schon zu oft enttäuscht wurde. Wenn ich mich zum Beispiel auf eine Feier gefreut habe, dann wurde ich garantiert krank oder die Feier wurde wegen irgendwas abgesagt. Wenn ich mich auf etwas gefreut habe, was ich mir bestellt habe, habe ich garantiert eine Mitteilung bekommen, dass es ausverkauft ist oder das Teil kam kaputt an.

Ich kann beide genannten Ansichten auch gut nachvollziehen, wie wahrscheinlich auch die meisten Menschen. Wenn man etwas hat, auf das man sich freut, dann lebt es sich garantiert fröhlicher. Wenn das sehnlich erwartete Ereignis dann aber ins Wasser fällt oder plötzlich alles andere als toll wird, dann ist dafür auch die Enttäuschung darüber umso größer. Man kann es auch gut mit dem Verliebt-sein vergleichen: Umso glücklicher du in den ersten Wochen bist, umso mehr tuts weh wenn sich der Typ als echter Assi entpuppt weil er dich auf gut Deutsch nur verarscht hat.

Ich denke, man muss hier einfach das für einen selbst gesunde Mittelmaß finden. Ich habe mich die ganze letzte Woche auf eine Verabredung am Donnerstag abend gefreut - Donnerstag nachmittag wurde mir abgesagt weil etwas Dringendes dazwischen gekommen ist (wehe es war nicht wirklich wichitg! klärt sich noch.). Da habe ich mir - wie schon so oft zuvor - gedacht, dass das Sprichwort "Vorfreude ist die größte Freude" doch die größte Sch... ist. Wenn man andersherum aber gar nichts hat, auf was man sich freuen kann, mit welcher Berechtigung will man das dann "Leben" nennen? Aufsteh'n, zur Arbeit geh'n - und täglich grüßt das Murmeltier?! Tolle Vorstellung.

Ich hab mich jedenfalls Donnerstag kräftig geärgert und war total traurig und enttäuscht, aber jetzt freu ich mich dafür auf morgen - da hole ich die Verabredung nämlich nach "Enttäuschungen gehören zum Leben dazu" sagt man doch auch. Ohne Leid keine Freude, ohne Freude kein Leid. Und ich möchte auf beides nicht verzichten, denn nur eins von beidem ist nicht möglich. Also definitives Ja, ich freue mich auch schon im Voraus auf alle möglichen Dinge! Und wenn es gerade nichts gibt, auf das ich mich freuen kann, dann suche ich mir eben was

Ich habe auch manchmal Vorfreude auf etwas. Früher als Kind, hatte ich das noch häufiger. Wenn bald Weihnachten war oder mein Geburtstag bald vor der Tür stand. Heute habe ich das eher seltener. Ich freue mich schon seit Monaten darauf, dass ich bald endlich mein Auto anmelden und fahren kann.

Vorfreude ist schon eine schöne Freude, aber ich denke, dass sie hauptsächlich für Kinder noch schön ist. Ich habe auch schon einige Enttäuschungen erlebt, wenn ich mich schon vorher auf etwas gefreut hatte. Daher empfinde ich heute nicht mehr so oft Vorfreude. Aber manchen Dingen, sollte man sie sich einfach nicht nehmen lassen.

Oh ja, die Vorfreude macht glücklicher als wenn man es dann hat oder bekommt. Ich freue mich nun auch auf den Sommerurlaub und die Vorfreude ist schlimmer und schöner als die Reise an sich. So ging es mir schon immer. Aber ich freue mich schon an kleinen Dingen. Ich freue mich schon jetzt auf ein Spiel das ich im Internet gekauft habe, auch wenn es nur gebraucht ist.

Ich freue mich einfach das Spiel mit meiner Familie dann zu spielen. Ich male es mir dann richtig aus und wenn es dann da ist z.B. freue ich mich auch, aber das ist nicht das gleiche. Ich freue mich auch schon auf ein bestimmtes Essen oder auf einen Film (z.B. Harry Potter im Kino). Ich bin eigentlich ein Mensch der sich über Kleingkeiten auch freuen kann. Ohne die Vorfreude wäre das Leben nur halb so schön.

Oder nehmen wir mal Weihnachten, da gibt es doch die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten und da wird die Vorfreude doch mit jedem Türchen das man am Morgen öffnet grösser und man kann es kaum noch erwarten. Dann versüsst man sich die Zeit bis dahin. Das lernt uns schon wie es ist mit der Vorfreude und wieviel sie einem geben kann.

Hallo, auch ich kann beide Ansichten gut verstehen und nachvollziehen. Man sagt ja nicht umsonst: Vorfreude ist die schönste Freude. Aber es gilt auch: wenn man sich nicht auf etwas freut, wird es umso schöner. Das bedeutet, dass man nicht mit zu großen Erwartungen an die Sache herangegangen ist, und dadurch positiv überrascht wird.

Ich persönlich bin ein Mensch, der aus seiner Vorfreude auf einige Dinge viel Kraft, Motivation und Energie schöpfen kann. So steht z.B. in Kürze unser Urlaub an - nichts Außergewöhnliches, einfach eine z-wöchige Urlaubsreise mit der Familie. Trotzdem plane ich bereits jetzt, was ich mitnehmen kann, was man dort unternehmen kann, etc. Bin ich total erschöpft, sei es durch den Beruf oder einfach abends nach einem langen Tag, dann denke ich, dass die Tage bis zur Abfahrt gezählt sind, und schon hat der Alltag seinen "Horror" verloren. Das geht natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt gut. Irgendwann ist man dann so urlaubsreif, dass man die Alltagsroutine einfach unterbrechen muss, da hilft dann auch keine einfache Vorfreude mehr.

Es müssen aber nicht die großen Dinge sein, auf die ich mich freue. Ein Shopping-Bummel am kommenden Wochenende, ein Konzert- oder Theaterbesuch, oder ein Treffen mit Freunden: alles, was uns ein wenig vom Normalen ablenkt, ruft bei mir eine gewisse Vorfreude hervor, und ich merke, dass ich mich dann besser auf den Alltag konzentrieren kann.

Ich glaube aber auch, dass so ein Verhalten Ausdruck einer insgesamt positiven Einstellung ist. Ich kenne aus eigener Erfahrung (nicht ich, sondern jemand aus dem Bekanntenkreis) die Einstellung, bei allem, was man plant, immer erst man zu hinterfragen, ob auch alles klappt. Dies verdirbt die Vorfreude, da man ja unsicher ist, ob man sich überhaupt darauf freuen sollte. Dies ist meiner Meinung nach Ausdruck eines gewissen allgemeinen Pessimismus, und ich glaube, Menschen, die so denken, nehmen sich selbst sehr viel Lebensfreude.

Wie gesagt, ich kann in gewisser Weise beide Positionen nachvollziehen, bin aber glücklich mit meiner Einstellung, dass Vorfreude nicht nur die Sache an sich, auf die man sich freut, sondern auch die Zeit dafür lebenswerter macht.

Liebe Grüße und viel Spaß bei deiner weiteren Planung und Freude auf die Reise.

Ich habe auch gerne etwas worauf ich mich freuen kann, dann hat man zumindest das Gefühl, dass das Leben einen richtigen Sinn hat. Außerdem kann man sich an schlechten Tagen denken "Ach egal, am .... mach ich dafür was ganz tolles" oder sowas in der Art.

Es ist mir aber leider auch schon oft - wie wohl jedem anderen auch - passiert, dass ich mich sehr auf etwas gefreut habe und dann ist nichts daraus geworden. Ich bin dann immer sehr enttäuscht und traurig darüber, vor allem wenn ich mich schon über einen längeren Zeitraum darauf freue und auch vorbereitet habe.

Ich glaube trotzdem, dass es gut ist wenn man etwas hat worauf man sich freuen kann. Umso besser wenn es dann klappt. Aber so ist es nun mal im Leben, dass leider nicht immer alles so klappt wie man sich das vorstellt.

Mich macht Vorfreude ungeheuer glücklich- Vorfreude ist eben die schönste Freude. Aber vor allem motiviert sie mich auch: Wenn ich zum Beispiel weiß, dass ich die nächsten Wochen viel in meinem Job zu tun haben werde, und kaum Zeit für andere Dinge haben werde, sehe ich erst einmal völlig lustlos und unmotiviert auf diese Tage hin. Habe ich aber beispielsweise 3 Tage nach diesem Zeitraum Geburtstag, habe ich etwas auf das ich mich freuen kann und auf das ich hinarbeiten kann. Denn man weiß, diese Zeit dauert nicht ewig an und danach kommt etwas Schönes.

Und auch das vorrausgehende Planen macht mir sehr viel Spaß. Man braucht schließlich auch einmal etwas Abwechslung in tristen Tagen. Es ist nicht so, dass ich diese Vorfreude haben muss, aber ich finde es doch schön, sie motiviert und gibt Kraft.

Ich plane zwar auch gerne Reisen und freue mich darauf, aber die richtige Vorfreude beginnt bei mir immer erst wenige Tage vor dem Ereignis. Wahrscheinlich bin ich einfach schon zu oft enttäuscht worden, dass Sachen nicht geklappt haben, auf die ich mich sehr gefreut habe. Darum habe ich einfach nicht die Vorfreude schon Monate vor einem Ereignis, wie z.B. einer Reise. Bei mir ist es so, dass ein wenig Vorfreude einsetzt, wenn das Ereignis feststeht, wenn ich also ein Auto bestelle oder eine Reise buche.

Danach denke ich länger nicht mehr daran, bis der Termin dann näher rückt. Dann ist die Vorfreude auch ganz schnell da. Ich mache es aber nicht so, dass ich mir schon vorher genau vorstelle, wie z.B. die Reise sein wird. Dann wäre ich bei jeder Änderung vermutlich erst mal enttäuscht. Darum lasse ich viele Dinge lieber ohne große Vorfreude auf mich zukommen und freue mich lieber hinterher, wenn alles gut geklappt hat.

Wir sind uns da ziemlich ähnlich. Ich liebe die Vorfreude, wenn ich weiß das etwas Schönes passieren wird. Dann bin ich einfach glücklich. Jedoch versuche ich mich jede Woche auf eine Sache zu freuen und wenn es nur Kleinigkeiten sind ist es doch die Vorfreude, die es ertragbar macht, was im Alltag stört oder nervt. Vorfreude sollte man sich auch nicht nehmen lassen. Jedoch freue ich mich nicht immer nur auf eine große Sache, einen Abend oder so, sondern auch auf kleine Dinge, die passieren werden. Denn an so einem Abend oder im Urlaub kann trotzdem alles nicht so laufen und dann ist man umso enttäuschter.