Wohngeld beantragen - Wo und wie?

Ich bin 20 Jahre jung und gerade zu Hause ausgezogen. Ich verdiene leider nicht sehr viel, gerade mal 900 Euro netto pro Monat. Von Bekannten hab ich gehört, dass es angeblich möglich ist, dass man Wohngeld beantragen kann.

Wo genau mach ich das denn? Braucht man da bestimmte Voraussetzungen oder kriegt da jeder? Da ich ja sowieso wenig Geld habe, wäre so eine Hilfe ideal für mich. Nur habe ich Angst, irgendwas falsch zu machen und dann abgelehnt zu werden .

Wegen Wohngeld gehst du zur Gemeinde / Rathaus. Da ist in der Regel auch die Wohngeldstelle und dorthin nimmst du deine Verdienstbescheinigung und evtl. deinen Mietvertrag mit. Dann rechnen die dir schon aus ob und wieviel du bekommst.

Trau dich ruhig, du schaffst das schon. Selbst wenn du mal irgendwo ein "Nein" zu hören bekommst, ist es kein Beinbruch. Fragen ist erlaubt und da wird dir niemand böse sein. Meine Tochter ist 21 und hat dieses auch gerade alles hinter sich und ich hab sie nur aus der Ferne unterstützt.

Am besten rufst du mal bei dem für dich zuständigen Wohngeldamt an und lässt dir einen Antrag auf Wohngeld zuschicken. Oder du gehst dort vorbei. Das zuständige Wohngeldamt findest du, wenn du bei Google einfach deinen Wohnort und Wohngeldamt eingibst. Oder du siehst mal auf der Homepage deiner Stadt nach Ämtern nach. Da stehen die auch meistens drauf.

Mit einem Netto- Einkommen von 900 Euro hast du mehr als die meisten Hartz 4 Bezieher. Wobei das natürlich auch von Stadt zu Stadt schwankt. In Städten in denen der Mietspiegel eh hoch ist, gibt es auch oft mehr Leistungen. Und in Städten die einen niedrigen Mietspiegel haben, gibt es entsprechend weniger Leistungen. Das gilt sowohl für Hartz 4 wie auch für Wohngeld.

Manche Städte, Regionen, Bundesländer haben auch feste Sätze. Die kann man manchmal auch im Internet finden. Da steht dann auch drinne, wie gross die Wohnung sein darf und wie teuer sie sein darf.

Im Grossen und Ganzen kannst du davon ausgehen, das du als Single eine Wohnung haben darfst, die um die 50 Quadratmeter hat. Wobei da auch schonmal ein Auge zugedrückt wird, wenn die Wohnung extrem günstig ist. Sprich wenn du eine Wohnung mit einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern hast und die 200 Euro kalt im Monat kostet, wird die mit ziemlicher Sicherheit bewilligt. Allerdings würdest du in dem Fall wohl kein Geld vom Staat bekommen, weil 700 Euro zum Leben mehr als das Existenzminimum sind.

Du musst dich bei deiner Zuständigen Unterhaltssicherungsbehörde melden. Einen Termin ausmachen und folgende Unterlagen mitbringen:

- Kopie vom Mietvertrag
- Jahresabrechnung deines Energie-Versorgers
- 3 Kontoauszüge über die letzten Abbuchungen der Miete und des Stroms

Danach erhältst du mehrere Formulare welche du daheim ausfüllen musst oder mit Hilfe des Sachbearbeiters. Danach dauert es in etwa 6 Wochen, in dieser Zeit musst du leider erst einmal schauen wie du es schaffst deine Miete zu bezahlen (ich war selber auch mal Zivi da war die Situation ähnlich). Nach diesem Zeitraum, Prüfung und Genehmigung erhältst du einen schrieb für deinen Vermieter.

Dieses Schreiben solltest du unbedingt sofort vorlegen! Das Geld erhältst du immer auf dein Bankkonto, eine Überweisung direkt an den Vermieter ist nicht möglich (aus organisatorischen Gründen, das ich nicht Lache). Bei diesem Amt musst du wirklich ständig hinterher rennen, sonst dauert das ganze einfach eine halbe Ewigkeit! Immer Druck machen sonst kannst du warten bis der Gerichtsvollzieher vor deiner Tür steht!

Du müsstest mal schauen, dass du zum für dich zuständigen Wohngeldamt gehst und dir einen Antrag holst. Wenn du dir unsicher bist, wo es ist, google einfach mal unter deiner Stadt, da sind solche Ämter mit eingetragen. Dann musst du ihn einfach nur ausgefüllt wieder abgeben und warten ob dir, was zu steht oder nicht. Im Internet gibt es auch Wohngeldrechner, dort könntest du auch mal so im Vorfeld nachrechnen und schauen, ob dir eventuell was zu steht.