Für die Altersrente vorsorgen und absichern

vom 19.06.2009, 22:24 Uhr

Ich bin jetzt 30 Jahre alt und habe zwei kleine Kinder. Langsam wird es Zeit, mir mal Gedanken über die Altersrente zu machen. Ich habe natürlich vor, mich auch bei Profis zu informieren, wollte aber mal vorab fragen, ob jemand von Ihnen vielleicht ein paar Tipps diesbezüglich hat.

Wo könnte ich mich informieren? Ich habe große Sorge, dass mir irgendwelche seltsame Verträge aufgetischt werden. Denn besonders im Internet gibt es einige unseriöse Firmen, das hört man ja in den Medien immer wieder. Das möchte ich mir echt ersparen. Freue mich darum, auf viele hilfreiche Antwort.

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Gerade mit zwei Kindern kann ich dir eine Riester Rente nur empfehlen. Das ist eine Altersvorsorge die staatlich gefördert wird und sich nach dem Einkommen richtet. Dabei muss man 4% seines Vorjahreseinkommens in die Versicherung bezahlen. Der Staat gibt seinen Teil dazu, sobald das ganz erreicht worden ist.

Am einfachsten lässt sich das Anhand eines Beispiels verstehen. Nehmen wir an du verdienst im Jahr 30.000 Euro. Dann müsste in die Versicherung 1200 Euro einbezahlt werden was 4% entspricht. Abziehen kannst du von diesem Betrag 154 Euro Grundzulage vom Staat, sowie 2x300 Euro für deine beiden Kinder. Bliebe für dich ein eigener Anteil von 446 Euro im Jahr. Je früher man damit anfängt, desto mehr Zulagen gibt es vom Staat. Mit 30 Jahren ist es höchste Eisenbahn für so etwas.

Ansonsten ist das ganze Anhängig von deiner restlichen Einkommenssituation und wie du momentan lebst. Deswegen solltest du dich unbedingt von einem Versicherungsberater beraten lassen. Dieser kann dir auch genau aufzeigen, wie viel zu investieren müsstest um deine Versorgungslücke im Alter zu schließen.

Wenn du es dabei ganz genau haben möchtest, dann suche dir einen unabhängigen Versicherungsberater. Diese empfehlen ihren Kunden auch andere Produkte, als wenn man sich direkt an eine Versicherungsgesellschaft wendet.

Dazu lohnt sich jährlich ein Finanzkompass. Das ist eine Mappe in der alles eingetragen wird was bereits an Versicherungen besteht, zusammen mit den Wünschen und Zielen die man für sich und seine Familie hat. Das ganze wird dann eingeschickt und man bekommt eine Auswertung darüber was man investieren muss um die Wünsche zu erreichen oder auch in welchen Bereichen Nachbesserungsbedarf besteht bei den Versicherungen.

Inzwischen ist die Beratung sehr umfangreich geworden für Versicherungsberater, deswegen plane für einen solchen Termin durchaus Zeit ein. Ein guter drängt dich auch nicht direkt zu einem Abschluss, sondern erklärt es dir auch so gut, dass am Ende keine offenen Fragen bleiben sollten. Zudem sollte dieser auch erreichbar sein wenn sich hinterher noch Fragen ergeben oder man die Versicherungsbeiträge anpassen möchte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Bei Versicherungsvertretern und auch bei den unabhängigen Beratern kann man nie wissen, inwiefern die nur für ihren eigenen Profit arbeiten. Und gerade Lebensversicherungen sind äußert lukrativ für die Vermittler. Heutzutage muss man sich also das notwendige Wissen soweit wie möglich selbst aneignen.

Eine Riesterrente ist aber an sich keine schlechte Idee. Dort muss man aber sehr stark auf die anfallenden Kosten achten. Ein schlechter Vertrag frisst die Zulage schnell wieder auf. Bei einem vernünftigen Vertrag spricht da aber nichts dagegen.

Außerdem sollte man schauen, ob der Arbeitgeber eine betriebliche Altersvorsorge anbietet. Das funktioniert in der Regel ähnlich wie ein Riestervertrag, wobei hier der Arbeitgeber womöglich einen Zuschuss zahlt. Es kann sich also durchaus lohnen sowohl Riester als auch betriebliche Altersvorsorge zu nutzen.

Ansonsten kann man nur empfehlen, ein eigenes Finanzpolster aufzubauen. Dazu muss man einen gewissen Prozentsatz seines Nettogehaltes sparen. Dieser Betrag sollte langfristig entbehrlich sein, darf also auch nicht für Anschaffungen wie Auto oder Küche verbraucht werden. Das Geld kann man beispielsweise in Index-ETF investieren. In Vergangenheit war es so, dass man mit 25% Sparquote bei 30 Jahren Berufstätigkeit seine Rente allein von diesen Ersparnissen finanzieren konnte.

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