Condomi AG vor dem Aus: Traum endgültig "geplatzt"

vom 14.03.2007, 15:12 Uhr

Das 1988 in Köln als "Fachgeschäft für Erotikbekleidung" gegründete Unternehmen Condomi ist bankrott - das Finanzamt Köln-Nord hat laut eines Berichtes des Handelsblattes den Insolvenzantrag gestellt. Daraufhin wurde ebenfalls der Handel mit der Aktie von Condomi von der Deutschen Börse bei einem Schlußwert von 0,56 € ausgesetzt, der Höchstwert der Aktie lag bei 31,50 €.

Die Gründerjahre der Firma waren geprägt von Optimismus:
Firmenaufkäufe, Börsengang, Werbeverträge und der Traum von der Marktführerschaft.

Verantwortlich für die Pleite von Condomi war wahrscheinlich die überzogene Wachstumsstrategie des Kölner Unternehmens, die das Unternehmen in ernste finanzielle Schwierigkeiten brachte. Auch der Aufkauf der Schulden durch das polnische Tochterunternehmen Unimil änderte wenig an der Situation von Condomi.

Geändert hat sich lediglich der Besitz der Markenrechte von Condomi, der Übergabe des Kundenstamms an Unimil, sowie der Übergabe des Mehrheitsanteils von Condomis Erfurter Kondomfabrik (Wert: 35 Mio. €) an Unimil. Im Gegenzug kamen von Unimil, Condomis polnisches Tochterunternehmen, Rettungsangebote, die nicht eingehalten werden konnten.

Von den Verantwortlichen fehlt weiterhin jede Spur, die betroffenen Aktionäre stehen vor dem Totalverlust, ähnlich den New-Market-Aktionären Ende der 90er. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre prüft derweil die Rechtmäßigkeit der Sanierung, da, laut ihrem Sprecher Marc Sühling gegenüber dem Handelsblatt "eine Aushöhlung der Aktiengesellschaft unter dem Deckmantel der Sanierung" vorliegen könnte


Gegen sämtliche Organe der Condomi AG legte Marc Sühling im Auftrag der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre Strafanzeige wegen Insolvenzverschleppung ein. Eine weitere Anzeige wegen des Verdachts der Veruntreuung wird noch geprüft.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Tja so kann es den Unternehmen gehen die immer größer und größer werden wollen. Wer ganz nach oben will , kann auf der Hälfte des Wegen ganz Tief fallen: Naja sicherlich waren einige einzelne Aktionäre daran schuld bzw haben das Unternehmen nach und nach in den Bankrott getrieben.
Verdächtig ist ja das ein paar nicht aufzufinden sind die sicherlich viel damit zu tun hatten.
So ist das nunmal in unserer Welt, Unternehmen kommen und gehen.

Benutzeravatar

» Sunbeam » Beiträge: 204 » Talkpoints: 0,06 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^