Mail schreiben müssen, aber nicht wissen was

Kommt das bei euch auch ab und zu vor, dass ihr euch mal wieder bei einer Person melden müsstet (per Mail) und nicht wisst, was ihr schreiben sollt? Mir passiert das ständig und deswegen schreibe ich auch so selten zurück bzw. zögere es lange hinaus, so dass viele bestimmt denken, ich habe keine Lust zum Schreiben.

Was schreibt ihr in solchen Mails? Was haltet ihr davon, wenn man stattdessen einfach nur einen kurzen Gruß oder eine E-Card schickt? Ich mache das nämlich häufig so, dass ich entweder eine kleine Grußkarte verschicke oder ein Foto mit einem Gruß versehe und das dann verschicke. Was macht ihr?

Hmm eine gute Frage. Also ich habe es bisher immer so gehalten, dass ich mich niemals bei jemandem melden MUSS. Ich WILL mich wenn dann nur bei jemandem melden. Es geht ja schließlich hautpsächlich um Freunde, oder? Da sollte sich wohl niemand ernsthaft beschweren, wenn man sich halt mal nicht gemeldet hat. Ich finde das jedenfalls unproblematisch und fordere auch nicht von meinen Freunden jede Woche nen Statusbericht. Im Gegenteil, das würd mich einfach nur total annerven wenn ich alles aus dem Leben jedes Freundes ständig hören müsste und dann behalten, damit derjenige nicht beleidigt ist, wenn ich was vergesse...

Also für mich beruht Freundschaft nicht auf einem regelmäßigen Kontakt und dem Austausch von Nichtigkeiten oder dem reinen Gefühl, man "müsse" sich ja mal wieder melden. Klar, ein ähnliches Gefühl habe ich auch, aber es ist eher ein "mit dem oder der habe ich mich länger nicht unterhalten, getroffen" und keine "Schuld" die ich erbringen muss. Und ohne diesen Zwang lebt es sich viel viel besser und vor allem hat man nicht das Problem, dass man eben kein Thema hat. Man kann einfach eine Weile Leben lassen und dann ergeben sich automatisch irgendwelche Neuigkeiten, die den Freund dann auch wirklich interessieren und die nicht nur aus Höflichkeit oder Mangels anderer Themen besprochen werden.

Ich werde zum Glück nie gezwungen eine E-Mail zu schreiben, deswegen kann ich hier nicht aus Erfahrung sprechen.

Ich denke, dass nur bei einer Fernbeziehung man gezwungen wird eine E-Mail zu schreiben. Deswegen würde ich bei einer E-Mail sofort anfangen über die letzten Ereignisse die passiert sind und welche ich noch nicht erzählt habe zu erzählen. Ich würde meine Meinung äußern und dann fragen wie sie/er darüber denkt und als letztes erwähne ich, dass es mich interessiert was ihr/ihm so in den letzten Tagen passiert ist.

Das sollte das mindeste sein was in einer E-Mail steht. Die Priorität liegt darin, dass man von sich erzählt, weil das will ja der Empfänger wissen. Er oder sie will ja nicht auf tausend fragen antworten, sondern die interessanten Ereignisse von dir hören und du willst dann auch die letzten Ereignisse von ihm/ihr hören, deswegen sind die Fragen als Schluss wichtig, sonst kommt nur ein "ahja schön" als Antwort zurück .

Ich habe zwar auch einige Mailkonakte, aber das ich es als Zwang empfand eine Antwort schreiben zu müssen, kann ich davon nicht sagen. Ich hab sogar zwei Kontakte, wo täglich massig gemailt wird. Und der Gesprächsstoff geht da irgendwie nie aus. Irgendwas fällt mir immer ein oder halt meinem Mailingpartner.

Das kann sogar über mehrere Stunden über MSN laufen und das Gespräch endet dann nur, weil es schon morgens um 3 Uhr ist und wir beide müde sind. Wenn du allerdings das ganze als Zwang empfindest, dann solltet ihr ingesamt den Kontakt reduzieren oder gar beenden.

Eigentlich ist es kein Zwang, weil natürlich niemand mir vorschreibt mit wem ich einen Kontakt pflege und mit wem nicht. Es ist eher so, dass ich mich dann selbst unter Druck setze und glaube, dass ich eben die Bekanntschaft aufrecht erhalten müsste und ich mach es dann auch genauso widerwillig wie du. Ich zögere es ewig hinaus bis ich irgendwann so ein schlechtes Gewissen habe, dass ich dann halt doch mal eine E-Mail schicke und sitze dann manchmal an zwei Sätzen eine halbe Ewigkeit, weil ich nicht weiss, was es zu sagen bzw. zu schreiben gibt.

Ich frage eben immer, wie es der anderen so geht und sage vielleicht in einem kurzen Satz noch etwas dazu, was ich gerade so mache. Aber eben immer total oberlächlich und ich gehe auch nie ins Details. Meistens stelle ich auch mehr Fragen, damit ich selbst nicht so viel schreiben muss. Aber ehrlich gesagt ist es eine ziemliche Qual.

Also ich kenne dies ebenso. Man ist natürlich nicht gezwungen sich zu melden, aber man möchte es doch um den Kontakt aufrecht zu erhalten. Meistens schreibe ich kurz, dass ich gerade an die Person gedacht habe. Wie es so geht, was sich neues tut und sehr oft schreibe ich dann auch kurz was über mich.

Oft ist das E-Mail dann so kurz dass nur Fragen darin enthalten sind und darunter auch schon wieder die Verabschiedung steht. Aber es ist ja auch nicht wichtig, dass das E-Mail besonders informativ oder lang ist, sondern um einfach zu zeigen dass man die andere Person nicht vergessen hat und mal wieder von ihr hören möchte. Erst heute habe ich so eines an meine Mutter verfasst, da waren nur zwei Fragen darin enthalten - von Antwort zu Antwort wird das E-Mail automatisch immer länger.

Ich verstehe schon mal das grundsätzliche Problem nicht: wieso ist man gezwungen sich bei jemandem zu melden, obwohl es eigentlich nichts zu sagen gibt? Selbst wenn es nur um ein kurzes Lebenszeichen geht, dann kann man sich doch einen kurzen Einzeiler und freundliche, liebe oder zumindest einen Gruß abringen und fertig ist's?!

Ganz ehrlich, wenn ich Kontakte nur um der Zahl willen (genau das ist es in meinen Augen, wenn es eigentlich nichts zu sagen gibt) aufrecht erhalten will, dann sollte man mal grundsätzlich überdenken, wie man zu dem Thema soziale Netzwerke steht.

Ich würde es auch hinterfragen, ob du dann auch weiterhin Kontakt zu diesen Personen haben möchtest, wenn du dich einfach gezwungen fühlst, ihnen zu schreiben? Geht es hierbei um Freunde oder meinst du irgendwelche Verwandte, die sich zum Beispiel eine Osterkarte oder ähnliches wünschen?

Wenn du es als ein Muss siehst, dich bei Freunden zu melden, dann frage ich mich, ob du auch weiterhin Kontakt mit ihnen haben möchtest. Ich habe eigentlich keine Freunde, wo ich mich auf Zwang hin melde. Da gibt es dann auch immer genügend Gesprächsstoff. Es interessiert mich dann ja, wie es bei ihnen aussieht, was sich bei mir so getan hat und so weiter. Wenn mir nichts einfallen sollte, was mir jedoch glaube ich noch nie passiert ist, dann würde ich auch kein Mail schreiben.

Wenn du den Kontakt zu Verwandten meinst, kenne ich das von manchen Urstrumpftanten, zu denen ich eigentlich keinen Kontakt habe und gerade seitdem mein Sohn da ist, sich auch Weihnachts- und Osterkarten oder dergleichen erwarten. Meistens habe ich auch Karten gemacht, weil ich sie gerne mache und dann habe ich einfach ein paar mehr gemacht und auch diesen Verwandten eine Karte geschickt. Dieses Jahr gab es zu Ostern keine Karten, weil mein Sohn schon seit 3 Wochen ziemlich krank ist und da war es teilweise nicht gerade lustig, da ist mir die Lust auf Karten auch vergangen. Dann gibt es halt keine Karten. Aus Zwang mache ich keine - und Mails haben die oft nicht.

Einige wollten auch regelmäßig Babyfotos zugeschickt bekommen. Da ich es auch manchmal etwas mühsam finde diese ganzen Fotos einzeln per Mail zu verschicken mit ein paar persönlichen Zeilen dazu, habe ich das Problem dann so gelöst, dass ich bei facebook bin und so kann jeder der will, sich zu meiner Freundesliste gesellen und hat dann auch Einblick in die neuesten Fotos.

Meiner Meinung solltest du darüber nachdenken, ob du den Kontakt mit diesen Personen auch wirklich wahren möchtest, denn danach hört sich das ganz und gar nicht an. Aus welchem Grund fühlst du dich denn gezwungen, den Kontakt mit diesen Leuten beizubehalten, wenn du ihnen nichts zu sagen hast? Darüber solltest du einmal nachdenken.

Wenn das wirklich deine Freunde sind, dann sollte es doch eigentlich auch genug Gesprächsstoff geben, wenn er doch fast eh nie etwas voneinander hört. Diesen Kontakt würde ich an deiner Stelle auch nicht unbedingt versuchen aufrecht zu erhalten, wenn es mit diesen Personen einfach nichts zu reden gibt. Beispielsweise sollte es deine Freunde doch interessieren, wie es dir geht oder was sich bei dir getan hat. Darüber gibt es auch sehr viel zu schreiben, nehme ich jetzt einfach mal an. Wenn du jedoch wirklich kein Thema findest, über das du dich mit diesen Personen unterhalten könntest, dann solltest du es meiner Meinung nach auch ganz lassen.

Diesen Zwang kann ich persönlich nicht verstehen, allerdings hat meine Mutter anscheinend auch den Zwang sich mindestens monatlich bei allen Verwandten zu melden. Dies geschieht oft per Kurzmitteilung, jedoch steht da wirklich fast immer das gleiche da, wie beispielsweise verschiedene Fragen nach etwas Neuem. Anscheinend erwarten manche Verwandten wirklich zu jedem Weihnachts- und Osterfest eine Karte oder sonstige Meldung. Wenn diese Personen wirklich einen Drang oder die Lust dazu hätten, sich mit dir auszutauschen, dann würde da auch etwas kommen. Das klingt zwar traurig, aber es ist doch eigentlich so, oder etwa nicht?

Meine Tante will auch, dass wir ihr Fotos meiner kleinen Schwester zusenden, jedoch lässt sich das nur in größeren Abständen vereinbaren, denn Multimediamitteilungen per Handy sind wirklich sehr teuer und das Dumme daran ist, dass meine Tante keinen Computer oder Laptop hat, mit dem man sich kostenlos austauschen könnte. Wir haben zwar gewollt regelmäßigen Kontakt zu meiner Tante, allerdings lässt sich das mit den Fotos einfach nicht regeln. Vielleicht lässt du es auch besser sein.

Wenn man nicht weiß, was man schreiben will oder sogar über längere Zeit demjenigen nicht schreiben mag, dann hat das meist schlicht und einfach den Grund, dass man keinen Kontakt mit dieser Person haben möchte. Bei mir bleiben Emails zwar auch mitunter mal länger unbeantwortet, aber das sind dann jene Mails, bei denen ich weiß, da möchte ich etwas mehr schreiben, habe im Moment aber entweder keine Zeit oder nicht genug Ruhe und Lust dafür, weil anderes gerade Priorität hat. Da warte ich dann einfach einige Tage, bis eben "Luft" dafür da ist.

Aber wenn man etwas als Zwang empfindet, dann ist da was faul. Zwang ist es doch eigentlich nur, wenn es beruflich ist; da weiß man aber, man wird dafür bezahlt. Und zwingen tut einen im Grunde da auch keiner. Normale private Kontakte sollten immer auf freiwilliger Basis laufen, weil man eben Freude daran hat, dem anderen zu schreiben. Wenn das nicht der Fall ist, sollte man diese Kontakte mal überdenken.