Geige selber beibringen zum Spaß

vom 16.06.2009, 16:22 Uhr

Hallo,
da ich viel Musik höre, in welcher Streicher zum Einsatz kommen, dachte ich mir, irgendwann kaufe ich mir mal eine Geige und spiele selber Sachen ein. Da ich schon langjährige Erfahrung mit anderen Saiteninstrumenten habe, dachte ich mir, dass das ja nicht so schwer sein kann. Jedoch habe ich hier einige Fragen:

1. Wie groß ist die Umstellung, plötzlich ohne Bundstäbchen spielen zu müssen? Denn ich habe davor ja nur auf bebundeten Instrumenten gespielt, und es ist schon eine Erleichterung, nicht erst die richtige Position auf dem Griffbrett zu suchen.

2. Wie ist eine Geige gestimmt? Wie ein Bass, nur zwei Oktaven höher, oder wie eine Gitarre ohne die zwei Bassaiten, nur eine Oktave höher?

3. Wie viel Druck muss ich auf die Saiten ausüben, wenn ich diese bespiele? Denn benutze ich ein Instrument mit Jumbo Frets, muss ich nur sehr wenig Druck auf die Saiten ausüben, um einen Ton zu erzeugen.

4. Wie schwer ist die Umstellung, anstatt eines Plektrums einen Bogen zu benutzen? Wird mir das schwer fallen, oder ist das sogar leichter, da man ihn auf den Saiten ruhen lassen kann?

5. Ist eine Geige sehr laut, beziehungsweise ist sie schädlicher für das Gehör als zum Beispiel eine Gitarre? Denn schließlich hält man die Geige ja sehr nahe am Ohr, des weiteren erzeugt eine Geige ja auch sehr hohe Töne.

6. Kostet eine E-Geige mehr als eine A-Geige, (gemeint ist hier die Akustische Geige :wink: ) oder ist sie gar günstiger da weniger auf einen guten Eigenklang geachtet werden muss?

So, dass wäre es dann auch schon, ich wäre sehr dankbar, wenn zumindest einige der Fragen beantwortet werden würden, da ich wirklich mit dem Gedanken spiele, mir eine Geige zu zulegen.

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1. Die Umstellung ist meiner Meinung nach groß, die Bundstäbchen erleichtern das Greifen doch ziemlich. Mein Geigenlehrer hat mir ganz früher kleine Marienkäfer-Sticker auf das Griffbrett geklebt, damit ich weiß, wo ich die Finger setzen muss. Mit einer gewissen Übung fühlst (und hörst) du dann, wo die Finger hin müssen, und zwar ohne Markierung.

2. Eine Geige hat eine G, eine D, eine A und eine E-Saite

3. Das kommt drauf an, wie laut du spielen möchtest - zu stark darfst du natürlich nicht drücken, sonst machst du den Bogen kaputt - aber ein bisschen hält der Bogen schon aus. Das merkst du von ganz alleine, wenn du den Bogen auf die Saiten legst - streichst du mit zu wenig Druck, werden die Töne rauh, streichst du mit zu viel Druck, wird, "krächzen" die Töne - ein Gefühl dafür bekommt man recht schnell.

4. Bogenführung erlernt man nicht innerhalb von wenigen Minuten, aber allzu schwierig ist es auch nicht. Wichtig ist, dass du den Bogen von Anfang an korrekt hältst, um dir keine falsche Stellung der rechten Hand anzugewöhnen (schwierig, sowas wieder wegzubekommen) und dass du den Oberarm ruhig hältst (sonst streichst du nicht gerade).

5. mir tut das Geigespielen nicht in den Ohren weh - kommt aber wohl auch drauf an, WIE du spielst ;)

6. ich habe keine Ahnung was E-Geigen kosten, aber Geigen an sich sind nicht ganz so billig. Die billigen, die bei Ebay oder sonstwo angeboten werden, sind qualitativ minderwertig und erzeugen keinen schönen Klang.

Dein Vorhaben find ich super :) Achte darauf, dass du nicht nur Geige und Bogen kaufst, sondern auch eine Kinnstütze, ein Staubtuch, Kolophonium für das Pferdehaar und eine Stimmgabel. Putz die Geige regelmäßig (das Harz des Bogens setzt sich super schnell zwischen Steg und Griffbrett fest) und achte darauf, dass du den Bogen nach jedem Spielen abspannst, sonst ist er schnell kaputt.

» helene32 » Beiträge: 703 » Talkpoints: -0,96 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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