70 Prozent der Deutschen vertrauen Angela Merkel

vom 30.09.2007, 23:59 Uhr

Was macht Frau Merkel?

Sie leistet sehr gute Arbeit!
4
31%
Sie hat bisher nichts Bewegendes geleistet!
5
38%
Keine Ahnung, kann dazu nichts sagen!
4
31%
 
Abstimmungen insgesamt : 13

Einer Umfrage, die für die Fernsehsendung 'Bericht aus Berlin' durchgeführt wurde, konnte nun entnommen werden, dass zwei Drittel aller deutschen Bundesbürger der Meinung sind, dass die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Aufgabe als Kanzlerin gut erfülle. Nur etwa ein fünftel der Deutschen sind der Meinung, dass die 53-jährige Merkel schlechte Arbeit leistet. Die Übrigen Leute konnten sich nicht entscheiden. Was haltet ihr von Frau Merkel?

» Tauraxx » Beiträge: 1156 » Talkpoints: -12,45 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kann dazu nichts sagen weil ich in Österreich lebe, allerdings macht sie auf mich keinen Vertrauenswürdigen Eindruck.

» Sim-value » Beiträge: 181 » Talkpoints: 3,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Die Beurteilung der Leistung Angela Merkels ist ein zwiespältiges Schwert. Auf der einen Seite liefert sie hinsichtlich der stetig sinkenden Arbeitslosenzahl sicherlich gute Arbeit. Auf der anderen Seite aber wird nicht erwähnt, was die Menschen, die neu Arbeit gefunden haben, verdienen. Dass sie sich mit ihrem Lohn nämlich nicht über Wasser halten können, fällt hinten runter.

Wenn ich mir das deutsche Lohnniveau der letzten Jahre im ausländischen Vergleich anschaue, muss ich sagen, hat Frau Merkel überhaupt keine gute Arbeit geleistet. Da besteht noch enormer Nachholbedarf. Betrachte ich mir nun die Zahl der Auswanderer, die Deutschland den Rücken kehren, weil sie ihr Leben hier nicht mehr finanziert bekommen oder keine Jobaussicht haben, so muss auch hier Frau Merkel noch gewaltig nachbessern.

Dass Frau Merkel beliebt ist, steht außer Zweifel. Dass in ihrer Zeit als Kanzlerin die Wirtschaft wieder aufblüht, kann man ihr sicherlich zugute halten, ist aber auch ein großer Verdienst der Regierung Schröder. Auf jeden Fall muss ich sagen, dass Frau Merkel schon auf dem richtigen Weg ist. Sie muss jetzt aber auch ein paar "heiße Eisen" anfassen, um in Deutschland wieder Zufriedenheit und Zuversicht einkehren zu lassen.

Dazu gehören für mich in erster Linie eine stufenweise Absenkung der Lohnnebenkosten, damit die Arbeit in Deutschland wieder rentabel und wettbewerbsfähig wird, sodass sich Firmen Deutschland wieder als Produktionsstandort leisten können. Nur so schafft sie langfristig sichere Arbeitsplätze, die wiederum mehr Geld in die Kassen spülen, sodass mit den Mehreinnahmen weitere Kostensenkungen realisiert werden können.

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» struppi66 » Beiträge: 567 » Talkpoints: 0,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Kann struppi66 nur zustimmen - vieles von den jetzigen Erfolgen fusst auf den sehr unbeliebten Reformen der rot-grünen Regierung, die sich deswegen die Abwahl eingeheimst hat und weswegen die SPD heute noch abgestraft wird, und aufpassen muss, dass sie nicht zwischen CDU (Abwanderung nach rechts) und der Linkspartei (Abwanderung nach links) zerrieben wird, auch wenn ich es langfristig für sehr wahrscheinlich halte, dass die Linke und die SPD gleichstark werden, vor allem da es eben nur eine demokratisch sozialistische Partei gibt, der die Leute aus verschiedenen Gründen zulaufen, nicht nur aufgrund ihrer Paradestrategen Lafontaine und Gysi (ohne die die Linke auch schnell wieder am Boden wäre - egal wie sch***e man diese findet, dumm sind beide nicht), auch wenn Kurt Beck jetzt auch für sich in Anspruch nimmt, die SPD sei eine Partei des demokratischen Sozialismus (???) - und was ist mit den der Sozialdemokratie, also sozialistischen Demokratie? Mag jetzt vielleicht ein Korinthenkacker sein, aber hier gibt es bedeutende Definitionsunterschiede.

Insgesamt ist Frau Merkel nicht beliebt bei mir, nur ein Schröder in rechts - wobei: Schröder, der Mann der ruhigen Hand und Merkel mit ihren kleinen Schritten, man mag sich gar nicht vorstellen wie das zusammen aussieht :wink: (->Hagen Rether). Zudem, Schröder: "Putin ist ein lupenreiner Demokrat.", Merkel: "Bush ist ein lupenreiner Demokrat." - an welche Seite man sich da ankuschelt und seine Selbstständigkeit aufgiebt ist mir da egal, und die Gründe weswegen ich Schröder verachtete, erfüllt für mich Frau Merkel genauso, nur eben rechtskonservativ statt rechtssozialdemokratisch.

Und Merkel hat ihr eigenes Team kaum unter Kontrolle, man denke an Jung, Schäuble und Schönböhm oder Seehofer. Irgendwo fehlt für mich da das Durchgreifen und das ein oder andere Machtwort, welches Merkel nicht offen ausspricht. Aber das hat sie wohl von ihrem Ziehvater Kohl geerbt, Schlachten werden hinter den Kulissen geschlagen und dort ausgetragen, oder erinnert sich noch jemand an Friedrich Merz und seine revolutionären Steuerkonzepte, die man fast den Sozialisten zuschreiben konnte, wenn sie nicht von ihm gekommen wären und wie schnell der von der Bühne weg war, nachdem er gegen Merkel offen Partei ergriff?

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also ich finde da Fehlt ne Auswahl, die zwischen "viel bewegen" und "wenig bewegen" wäre. Einiges hat sie schon auf die Beine gestellt. Am Anfang dachte ich: Oh mein Gott, jetzt geht Deutschland den Bach hinunter, da sie ja oft auch von der Außenwelt belächelt wurde. Doch jetzt, wo sie an der Macht ist, finde ich es gar nicht einmal so schlimm.

» Cisalpino » Beiträge: 175 » Talkpoints: -0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Aber genau das ist doch der Zusammenhang, die vielen neuen Jobs entstehen, WEIL das Lohnniveau gesunken ist. Aber schlimmer finde ich, dass Merkel für beides nix kann. Da unser größter, und bedauerlicherweise auch einziger Antrieb, der Export ist hängt das ausschließlich an der weltweiten stark steigenden Konjunktur. Im Inland tut sich bei der Nachfrage seitens der Konsumenten weiterhin wenig. Das Geld sitzt eben nicht so locker, wie von vielen erhofft, trotz vieler neuer Jobs.

Und was die neuen Jobs angeht, auch da muss man mal die Zahlen richtig miteinander vergleichen: der Rückgang der Arbeitslosen ist ungefähr doppelt so groß wie der Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Jobs. Die anderen sind nur raus aus der Statistik: ABM, Umschulungen, Frührente.

Es stimmt auch, dass unsere Industrie vor allem neue Stellen schafft. Aber auch da hat man inzwischen begriffen, dass Produzieren im Billig-Lohn-Ausland oft nicht das bringt was man sich erwartet. Hier kommen sogar viele Firmen, gerade aus dem Mittelstand, wieder zurück (z.B. Ladebordwand-Spezialist Dautel) weil sie hier zwar mit anderen Sachen zu kämpfen haben, aber wenigstens vernünftig produzieren können.

Und da fehlt es dann an gut ausgebildetem Personal: da müsste unsre Regierung ansetzen: Bildung ist unser einziger "Rohstoff" und das zu vernachlässigen schadet unserer Volkswirtschaft insgesamt mehr als ein paar Dollar mehr für Öl zu zahlen. Angie verwaltet das Ganze, aber vom Gestalten ist sie meilenweit entfernt!

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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