Was kosten private Arbeitsvermittler?
Ich bzw. mein Mann ist arbeitslos und wie wir nun erfahren haben, hat er nun Anspruch auf einen so genannten Vermittlungsgutschein. Der hat wohl einen Wert von 2000 Euro. D.h. wenn er von einem privaten Arbeitsvermittler in Arbeit gebracht wird und diese eine bestimmte Zeit behält (ich glaube 3 Monate), dann bekommen die das Geld von der ARGE ausgezahlt.
Diesen „Gutschein“ möchten wir natürlich auch nutzen, damit die Arbeitssuche schneller zum Erfolg führt. Ich kenne das Verfahren mit den Arbeitsvermittlern aber nur vom Hörensagen und hätte da einige Fragen. Vielleicht kann mir jemand von euch helfen.
Was ich gehört habe ist, dass sie auf jeden Fall einmal die Bewerbungsunterlagen mit einem durcharbeiten und verbessern. So nun schlagen sie einem Firmen vor, ob man dort hin gehen würde. Dann stellt man sich dort mit den überarbeiteten Unterlagen vor oder wie läuft das?
Dann haben wir überlegt, dass wir doch eigentlich mehrere Arbeitsvermittler beauftragen könnten und der der uns als erstes was vermittelt, der bekommt den Gutschein. Geht das? Immerhin hatte der andere ja auch etwas Arbeit mit uns.
Ich weiß von meinem Bruder, dass er vor einigen Monaten auch mal so einen „Vermittlungsgutschein“ genutzt hat. Er hat sich jedoch weiterhin auch allein beworben und selbst was gefunden. Dadurch konnte er das Angebot, welches vom Arbeitsvermittler gemacht wurde ausschlagen, weil er schon untergekommen war und auch zufrieden. Der Arbeitsvermittler wollte sich das natürlich auf seine Kappe schreiben und den Gutschein trotzdem haben. Hat er aber nicht bekommen und eine Rechnung auch nicht, denn diese Arbeit wurde auch nicht von Ihm vermittelt.
Heißt das, dass wenn man 2-3 Arbeitsvermittler beschäftigt, so lange keine Kosten entstehen, bis er einen erfolgreich vermittelt? Und wenn er das geschafft hat, dann bekommt er sein Budget durch diesen Gutschein der ARGE? Und wenn nicht, z.B. weil man schon irgendwo unter gekommen ist, dann geht der private Arbeitsvermittler leer aus?
Er geht uns nur darum, dass mein Mann nicht mehr der jüngste ist und wir denken, dass die Suche sich schwieriger gestaltet. Aber wenn sich gleich 2 oder 3 Arbeitsvermittler (die ja entsprechende Geschäftskontakte haben) darum kümmern, könnte es etwas schneller zum Erfolg führen.
Das ist nicht ganz richtig. Wenn ein Arbeitsloser durch einen privaten Vermittler eine neue Arbeitsstelle bekommen hat, dann bekommt der private Vermittler nicht das gesamte Geld von 2000 Euro nach drei Monaten. Er bekommt die Hälfte von 1000 Euro vom Arbeitsamt und den Rest von weiteren 1000 Euro dann, wenn der vermittelte Arbeitslose auch nach sechs Monaten noch in der vermittelten Stelle arbeitet. Der Arbeitsvermittler muss schon eine ganze Weile auf sein Geld warten.
Im Sinne des Arbeitslosen finde ich es nicht schlecht, wenn der Vermittler sich auch um die Bewerbungsunterlagen kümmert. Denn manche Bewerbungen sehen zum Fürchten aus. Da Bewerbungen nicht jeden Tag geschrieben werden, sind nicht alle Menschen in der Lage, eine Bewerbung richtig zu schreiben. Ob nun der Vermittler dir einen Vorstellungstermin beschafft oder du selbst das telefonisch erledigst, das kann ich dir nicht sagen, aber du wirst es schon sehen. Eigentlich denke ich, dass er das macht.
Den Gutschein bekommt der Arbeitsvermittler für seine Mühe und Hilfe, wenn die drei bzw sechs Monate vorbei sind. Die Vermittler haben sicherlich ihre Firmenkontakte. Trotzdem muss der Arbeitsvermittler Gespräche führen, telefonisch oder persönlich. Er hat also auch Arbeit zu leisten. Da finde ich es sehr hinterhältig, mit einem Gutschein gleich mehrere Arbeitsvermittler für eine neue Arbeitsstelle einzusetzen. Gerade wenn dein Mann nicht mehr der jüngste ist, sollte er wissen, dass eine solch bewusste Hintergehung seiner nicht würdig und unakzeptabel ist. Warum gebt ihr einem Arbeitsvermittler nicht erst einmal eine terminierte Chance?
Cid, es ist absolut üblich und erwünscht, dass mehrere Vermittler eingeschaltet werden. Schließlich ist der Gutschein nicht lange gültig. Den Gutschein erhält der Vermittler sowieso erst, wenn er erfolgreich war. Kopien als Nachweis für das Vorliegen an mehrere Vermittler zu geben und sie zu beauftragen, das ist normaler Alltag. Der erfolgreiche erhält dann den Gutschein. Was daran unfair sein sollte, erschließt sich mir nicht. Schließlich könnte man sich sonst nicht auf verschiedene Stellenangebote bewerben, die den Gutschein voraussetzen.
Mit den mehreren Arbeitsvermittlern für den Gutschein, das habe ich nur im Thread der Userin gelesen und fand es nicht gut. Denn wenn der Arbeitsvermittler keine Arbeitsstelle in absehbarer Zeit hat, wird er es sagen. Dann könnte man immer noch einen anderen aufsuchen. Den Gutschein setzt doch nur der Arbeitsvermittler voraus.
Cid, so ein Gutschein gilt nur drei Monate. Da muss der Arbeitsvermittler einen passenden Job finden, einen Termin mit dem möglichen Arbeitgeber machen und dann muss der Arbeitgeber auch noch wollen. Daher ist es wenig zielführend und auch nicht erwünscht, sich nur an einen Vermittler zu wenden. Normalerweise drückt dir der Arbeitsberater neben dem Original noch mehrere Kopien in die Hand. Denn du sollst mehrere Vermittler einschalten und zusätzlich Bewerbungen für Angebote mit Gutschein abschicken.
Ich hatte bisher keinen Kontakt in dieser Art mit dem Arbeitsamt und wusste nicht, dass die Mitarbeiter dem Arbeitssuchenden sofort mehrere Kopien mit dem Gutschein geben. Ich habe nur gelesen, dass nicht jeder einen Gutschein bekommen kann.
Schau dir mal Stellenangebote an, gerne auch direkt beim Arbeitsamt. Viele Anzeigen fordern vom Bewerber einen Vermittlungsgutschein. Wer keinen hat, der muss selber zahlen. Allein in meiner Stadt kommt auf vierhundert Arbeitslose ein kostenpflichtiger Arbeitsvermittler. Wenn du eine Chance haben willst, schicke deine Bewerbungen mit Kopie des Vermittlungsgutscheins an so viele Stellenangebote wie möglich und beauftrage mehrere Vermittler. Der, der dich vermittelt, bekommt dann das Original und das Geld.
Wenn jemand arbeitslos ist und keinen Vermittlungsgutschein bekommt, kann er eine so hohe Vermittlungsgebühr ja gar nicht bezahlen. Also schaltet das Arbeitsamt Vermittler zwischen Arbeitslose und Arbeitgeber und bezahlt lieber hohe Vermittlungsgebühren, statt grundsätzlich selbst mit Arbeitgebern zu verhandeln. Liegt das daran, dass sie keine entsprechenden Mitarbeiter haben, die zur Verhandlung mit Arbeitgebern fähig sind? Vermitteln sie deshalb selbst keine Arbeitskräfte in gehobenen Berufen und zahlen da lieber Geld? Das wäre sehr traurig.
Der Vermittlungsgutschein hat nichts mit hohen Berufen zu tun. Den gibt es auch für Helfertätigkeiten. Der tolle Schein soll die Vermittlung beschleunigen, deshalb ist der Kreis der Menschen mit Rechtsanspruch stark begrenzt. Unabhängig vom Job gilt, dass jede Woche Arbeitslosigkeit die Vermittlungschancen schmälert.
Deshalb bekommen den Schein Menschen, die nicht sofort einen neuen Job gefunden haben aber noch nicht lange ohne Job sind, oder gerade eine Maßnahme abschließen. Für andere Gruppen liegt es im Ermessen des Beraters. Die Agentur für Arbeit hat einfach keine Zeit, die passende Stelle zu suchen. Das können die Berater nicht leisten.
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