Semesterbeitrag setzt sich ungerechet zusammen
Wir müssen in Hessen keine Studiengebühren mehr bezahlen, allerdings bezahhlen wir natürlich einen Semesterbeitrag, das wird mit Sicherheit an jeder Uni und FH bzw. Hochschule so sein. Das beinhaltet zum Beispiel eine grundsätzliche Gebühr für Mensa, den Parkplatz, die Bibliothek und so weiter. Dinge, die man eben mitfinanziert. Der Betrag ist je nach Hochschule allerdings sehr unterschiedlich. An einer FH zuvor zahlte ich pro Semster 90 Euro. Das ist natürlich echt nicht viel und daran hatte ich nie etwas auszusetzen. Nun ist es an der anderen Hochschule aber so, dass wir 220 Euro pro Semester bezahlen müssen und da dann automatisch auch ein Semesterticket im Preis mit drin ist.
Jetzt ist es aber so, dass ich, und viele Bekannte, dieses Ticket gar nicht brauchen. Alleine dieses Ticket kostet 84 Euro und wir brauchen es wirklich nicht, weil wir einfach direkt am Campus wohnen und wenn wir dreimal im Monat mit dem Bus fahren, weil etwas zu Fuß oder per Rad nicht erreichbar ist, bezahlen wir eben die geringe Gebühr; Meistens sind es 80 Cent für 3, 4 Stationen. Aber das kommt wirklich nicht häufig vor. Ich finde es einfach ziemlich unfair, dass ich für etwas bezahlen muss, was ich nicht nutze und dass etwas eingerechnet wird in eine Pauschale, die gar jeder in Anspruch nimmt. Es wäre ja eigentlich kein großes Ding, das Semesterticket rauszurechnen und das dann nur denen auszustellen, die es beantragen und da dann denen in Rechnung zu stellen. So erhalte ich alle 6 Monate die Abrechnung und sehe, dass ich dazu verdonnert werde für ein Ticket 170 Euro im Jahr zu bezahlen, das ich nicht nutze. Es betrifft ja nun nicht einmal direkt die Hochschule und es ist nichts, was mit ihr direkt in Verbindung gebracht wird, sondern ich muss für den Verkehrsverbund etwas bezahlen, mit dem ich nichts am Hut habe.
Das Semesterticket ist wahrscheinlich deswegen so günstig, weil es eben eine Mischkalkulation ist. Viele Studenten können das Ticket gut gebrauchen, andere können damit wiederum nichts anfangen. Trotzdem müssen es eben alle bezahlen und so rechnet sich das ganze für die Verkehrsbetriebe.
Du kannst ja versuchen, dich darüber mal zu beschweren, aber ich bezweifle, dass das ganze erfolgreich sein wird.
Anderseits gibt es Unis, bei denen schon allein der Verwaltungsbeitrag so hoch ist, und da ist dann kein Semesterticket dabei. Und natürlich gibt es in anderen Ländern dann die Studiengebühr. Da haben sich auch tausende Studenten beschwert, und was hat es gebracht? Genau genommen gar nichts.
Mir gehts doch gar nicht um andere Hochschulen. Dass andere pro Semster 800 Euro und mehr bezahlen müssen, das ist doch überhaupt nicht das Thema. Dann wäre die Überschrift eine andere. Hier gehts nicht um Studiengebühren. Es geht um die Zusammensetzung.
Natürlich ist mir klar, dass die Uni diesen günstigen Preis nur umsetzen kann, wenn sie alle Studenten zur Kasse bitten, aber das ändert ja nichts daran, dass ich es etwas unfair finde. Ich kann z.B. das Ticket auch nicht übertragen und einfach gar nichts damit anfangen. Und ich kann es noch nicht einmal wem geben, der damit im Ansatz etwas anfangen könnte.
Das Prinzip ist aber das selbe wie bei Studiengebühren. Andere bezahlen 500 Euro und sehen davon auch nie wieder etwas. Da kommst du halt einfach mit deinen 84 Euro richtig günstig weg.
Bezahlst du das Geld direkt an die Verkehrsbetriebe? Wenn nicht, wieso bist du dir so sicher, dass das Geld nicht in einen großen Topf geschmissen wird und auch für andere Dinge verwendet wird? Nur weil eine Aufschlüsselung angegeben wird, heißt das ja noch lange nicht, dass die tatsächliche Verwendung später genauso ist. Vielleicht ist die Uni ja eben auf das Geld angewiesen, um auch bestimmte Verwaltungstätigkeiten zu bezahlen.
Hä? Also wäre deine Theorie, dass von den 84 Euro am besten nur 20 Euro an die Verkehrsbetriebe gehe weil sich das ja dann auch rechnet für die, dass die Leute damit ein halbes Jahr lang kostenfrei in der Stadt und Umgebung rumgurken. Sicher, ja.
Natürlich ist es günstig - Wenn man es BRAUCHT. Ich brauche es aber nicht. Und es hat mit Studiengebühren überhaupt nichts zu tun, weil ich die dafür bezahle, dass ich studieren kann dort, wo ich will. Ich bezahle aber für ein Ticket, das ich nicht nutze und nicht haben will und mir einfach dazu gegeben wird. Dass es günstig ist, das steht doch außer Frage. Aber was hat das denn damit zu tun, dass ich es nicht brauche und andere mehr bezahlen müssen dafür? Kapiere doch einfach mal worum es geht.
Das Leben ist nun einmal ungerecht. Was ist denn an den Studiengebühren so viel gerechter? Was hat der Student konkret davon? Vor allem was haben die Studenten davon, die gerade im Semester, in dem Studiengebühren eingeführt wurden, fertig waren und so gar nichts mehr von den Finanzmitteln nutzen konnten? Bei mir war es genau so. 500 Euro einfach so weg. Pech gehabt. Ich habe noch nicht einmal eine theoretische Gegenleistung bekommen (so wie es bei dir ist). Ich hätte also die Studiengebühren auch nicht gebraucht, und ich musste sie bezahlen. Und günstig war das eben nicht.
Das kann man auch beliebig weiter fortsetzen. Was sehe ich von meiner Arbeitslosenversicherung wieder, wenn ich nie arbeitslos werde? Was bringt mir der Solidaritätszuschlag? Was bekomme ich später von meinen Rentenbeiträgen zurück?
Das läuft alles auf das gleiche hinaus. Sei doch froh, dass so womöglich das öffentliche Verkehrsnetz in deiner Stadt einigermaßen ausgebaut wird. Bei uns kommt man nach acht Uhr nirgends wo mit dem Bus hin. Ab neun Uhr sind dann auch die meisten Bahnlinien tot. Und mit 80 cent kommen wir auch nicht davon. Eine Fahrt in der Stadt kostet mindestens 1,50 Euro. Aber meistens ist man sowieso auf Auto oder Taxi angewiesen. Und da lohnt sich ein Semesterticket doch mal schnell, wenn man die kosten mal gegenrechnet.
Ich habe mich auch schon oft darüber aufgeregt, dass ich mit meinen Semesterbeiträgen Dinge mitfinanziere, die ich selbst als nicht nötig erachte.
Ich fahre eigentlich immer mit dem Auto zur Uni und nutze auch in meiner Freizeit eher sporadisch öffentliche Verkehrsmittel. Dennoch muss ich natürlich für das Ticket NRW mitbezahlen, das deswegen so günstig an alle Studenten vergeben wird, weil niemand um diese Zwangsabgabe herumkommt.
Die anderen Kosten, die man mitbezahlt, finde ich nicht so gravierend wie dieses Ticket, da ich Einrichtungen wie Parkhäuser oder die Mensa ja auch nutze. Außerdem handelt es sich dabei um Einrichtungen der Universität selbst, so dass ich gerne bereit bin, etwas in die Instandhaltung der Uni zu investieren.
Ich gehe davon aus, dass du an deiner alten FH kein Ticket bekommen hast, da der Semesterbeitrag hier ja wirklich sehr niedrig war. Ich zahle inklusive Ticket auch circa 220 Euro.
Wie schon festgestellt wurde, beim Semesterticket ist diese Ungerechtigkeit offensichtlich. Aber so gesehen ist die Finanzierung über die erhobenen Semesterbiträgen auch eine Art Solidargemeinschaft, wie sie beispielsweise auch in der Krankenversicherung zu finden ist. Mit Deinen Beiträgen finanzierst Du auch etliches, was Du gar nicht nutzt.
Aber mal zurück zum Semesterticket. Als das während meiner Studentenzeit wurde das auch eingeführt und ich empfand es zunächst auch als schreiende Ungerechtigkeit, da ich direkt am Campus wohnte und zusätzlich ein Auto hatte. Da man ein Semesterticket aber auch für andere Verbindungen nutzen konnte, habe ich das Auto dann immer öfter stehen lassen und so den Betrag für das Semesterticket schnell wieder eingespart.
Genau dasgleiche Problem haben wir bei uns an der Hochschule und Uni auch. Unser Semesterbeitrag ist dieses Semester um einiges gestiegen, da das Semesterticket deutlich teurer geworden ist. Mittlerweile zahlen wir für das Semesterticket glaube ich 87 Euro, alle anderen Gebühren sind gleich geblieben, also für Asta, Mensa etc.
Bei uns gibt es leider auch nicht die Möglichkeit, sich vom Semesterticket befreien zu lassen. Letztendlich ist es für die sechs Monate fast so teuer, wie wenn man sich eine vergünstigte Monatskarte für drei Monate während der Vorlesungszeit kaufen würde. Viele Studenten sind in den Semesterferien ja eh nicht vor Ort.
Dazu kommt dann noch, dass unser Semesterticket wirklich nur auf die Stadt begrenzt ist. Die Zonen des Verkehrsverbundes sind kreisförmig angeordnet und es gilt für Zone 1 bis 6. Ich habe aber bis vor zwei Jahren in Zone 7 gewohnt, was aber noch zur Stadt gehörte, mit dem Auto fuhr man etwa 10 Minuten bis zur Innenstadt. Wenn ich da mit dem Semesterticket fahren wollte, musste ich noch eine Zone zusätzlich kaufen, obwohl das Semesterticket für einen Haltestellenabstand der DB gilt und es genau eine Station vom Hauptbahnhof aus war. Also einfach nur ungerecht.
In anderen Städten kann man auch noch die Bahn in andere Städte mit dem Semesterticket nutzen. Beispielsweise kann man mit dem Semesterticket auch Aachen bis nach Köln fähren, soweit ich das weiss. Mit dem Semesterticket aus Hamburg kommt man bis nach Hannover, wenn ich das nun richtig in Erinnerung habe. Das finde ich dann auch wieder gerechtfertigt, aber eben nicht, wenn man nur in der Stadt damit fahren kann.
Ich selber brauche das Semesterticket eigentlich so gut wie gar nicht. Ich fahre meist mit dme Fahrrad und wenn es mal ordentlich regnet oder ich viel zu transportieren habe, dann fahre ich eben mit dem Auto. Wenn ich einmal im Monat die Strassenbahn nutze, dann ist das schon viel.
In gewisser Weise kann ich dich schon verstehen, denn für einen Studenten sind 80 Euro meist nicht wenig Geld. Aber du musst es auch so sehen wie es JotJot geschrieben hat, der Semesterbeitrag ist eine Art Solidarbeitrag, den jeder zahlt.
Es gibt ja Studenten, die gehen nicht in die Mensa, andere kaufen sich ihre Bücher selber, statt die aus der Bibliothek zu nutzen. Der nächste geht zu keiner Vorlesung und könnte sagen, die soll man abschaffen und könnte sich den Unterhalt der Hörsäale sparen, gibt ja schließlich genug gute Bücher. Dann gibt es oft ziemlich billige Wohnungen, in den Wohnheimen oder sehr günstige Telefon- oder Interangebote in den Wohnheimen.
Das könnte man jetzt wohl endlos fortführen. Und vieles davon wird eben durch den Semesterbeitrag zumindest mitfinanziert, obwohl es genug Studenten gibt, die das nicht nutzen. Man könnte jetzt natürlich sagen, man rechnet vieles einfach raus und bietet es als Zusatzkomponente an. Das würde beim Semesterticket vielleicht noch gehen. Aber wie will man das bei Sachen wie der Mensa, der Biliothek oder gar den Vorlesungen machen? Du bezahlst am Anfang des Semesters dafür und kommst nur dann in die jeweilige Einrichtung?
Also das wäre doch alles recht kompliziert und vieles auch wirklich unsinnig. Vor allem aber wären viele Sachen dann wohl teurer, denn viele Angebote können nur zu diesen Preisen angeboten werden, weil man sehr viele Studenten hat die das bezahlen. Überleg doch einfach mal wieviel eine Jahreskarte oder die Monatskarten statt des Semestertickets kosten würde. Mit 170 Euro im Jahr wird da niemand weit kommen.
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