Extra 'teure' Milch kaufen?
Sollte nicht der Staat dafür sorgen, dass die Bauern ihr Geld bekommen und die Milch subventionieren? Warum sollte der einzelne Bürger das machen? Wenn der Staat die Bauern subventionieren würde und dafür eine "Milchsteuer" von mehr als 20% einführen würde, würde sich jeder aufregen. Und da wahrscheinlich auch alle diese Milch nicht kaufen. Aber wenn es angeblich den Bauern direkt zugute kommt, wird sich aufgeregt, wenn man nicht bereit ist 10 Cent mehr zu zahlen.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Ich gehe nicht so gerne zum Discounter und ich finde auch Milch von Landliebe schmackhafter als die Milch vom Discounter.
Bei der 'teuren' Milch von Landliebe kommt kein einziger Cent mehr beim Bauern an, als wenn du Milch vom Discounter, oder sonstwo kaufst. Der Mehrpreis landet also nur in den Kassen der Abfüller.
Mir persönlich ist der Milchpreis relativ egal, allerdings kaufe ich keine Milch beim Discounter (der Preis bleibt eh gleich), sondern halt im normalen Supermarkt wo man mich noch mit Namen anspricht und meine Kundennummer an der Kasse kennt. Denn solange die Discounter den Preis durch ihre Abnahmemenge drücken können, werden auch die Preise unter bleiben und sich für die Milchbauern nichts ändern.
Sippschaft hat geschrieben:Na also ich studiere und habe auch kaum Geld kaufe preisbewusst ein, aber mir tun 10 Cent nun wirklich nicht weh. Deshalb kann ich mir auch kaum vorstellen, dass du dann an der Kasse stehst und woanders 'sparen' musst nur weil du jetzt mal 10 Cent mehr ausgegeben hast für einen Liter Milch.
Natürlich merke ich an der Kasse, dass ich mehr Milch bekomme, wenn ich nur 42 Cent bezahle und natürlich tut es weh, wenn ich dann nicht noch was anderes kaufen kann, wenn ich 6 liter Milch kaufe und ich schaue auch aufs Geld und habe oft dann abgezähltes Geld in der Tasche und rechne im Laden zusammen, was ich noch mitnehmen kann.
Sippschaft hat geschrieben:Kannst du denn zu 100% sagen, dass das Geld NICHT da ankommt? Du weisst es doch auch nicht und gehst einfach davon, dass es nicht so ist - Genauso wie ich davon ausgegangen bin, dass es so ist. Belege mir doch mal, dass es NICHT so ist. Irgendwoher wirst du deine Ansicht ja auch nehmen müssen und da würde mich schonmal interessieren woher die kommt und wieso du davon ausgehst, dass das Geld woanders ankommt.
Sicher kann ich nicht 100% sagen, dass es NICHT dort ankommt. Aber ich bin eben ein skeptischer Mensch und ich sehe nicht ein, dass ich für diese Milch, die ich billiger bekommen kann, dann mehr bezahle und ich nicht wirklich 100% weiß, dass der Bauer das Geld bekommt. Garantieren kann das keiner und ich sehe nicht ein den Milchbauern freiwillig mein Geld zu geben. Sorry, aber das sollte auch jedem selber überlassen sein, ohne dass man angegriffen wird, wenn man nicht bereit ist mehr zu zahlen.
Also ich muss zugeben, dass ich niemals auf die Idee kommen würde mehr auszugeben, als ich muss. Ich kaufe zwar oft auch mal teurere Milchd, aber nur wegen dem Fettgehalt, weil es Frischmilch ist und die meinem Sohn besser schmeckt.
Aber ansonsten weiß ich, dass es für den Bauern auch keinen Unterschied macht, denn die liefern ihre Mich in der Molkerei für einen Festpreis ab und die machen daraus Haltbare Milch oder Frischmilch und den späteren Preis (zusammen mit den Discountern). Der Preis je Liter für den Bauern bleibt dabei gleich, egal ob Landliebe oder Aldi.
Davon mal ganz abgesehen, habe ich bisher nicht wirklich Mitleid mit den Bauern. Ich kann deren angebliche Verzweiflung nicht ganz nachvollziehen. Wir wohnen sehr ländlich und haben hier viele Milch-Bauern und die sind nicht gerade arm. Klar haben die früher mehr Geld damit verdient und ich kann auch verstehen, dass man die Kürzungen nicht einfach hinnehmen will, aber ein lohnenswertes Geschäft ist es immer noch.
Ein Beispiel. Ich habe mir mal gedacht, dass ich meine Frischmilch auch direkt beim Bauern kaufen könnte. Ich bin also hin und habe gesehen, dass er einen riesigen Tank hat, von dem er die Milch ganz leicht durch den Hahn abfüllen kann. Ich habe ihn dann gefragt und er meinte, dass er 2 Euro pro Liter haben will. Und sonst bekommen sie nur 10 oder 20 Cent. Und das finde ich unverschämt.
Wenn er 1 Euro genommen hätte, ok aber 2 Euro ist Wucher. Und da soll ich noch glauben, dass er es nötig hat? Daraus folgere ich, dass er es nicht nötig hat. Ein andere Bauer wollte übrigens 1,80 Euro haben. Also ich kauf weiter im Supermarkt.
Ich kenne die faire Milch auchund ich finde sie gar nicht mal so schlecht. Zumindest die Idee. Geschmacklich merke ich sowieso keinen Unterschied. Ich denke aber auch, dass das Geld wirklich dort ankommt wo es soll. Denn bei uns im "Dorf" gibt es einen Bauern, der auch für die faire Milch wirbt. Und ich denke nicht, dass der das machen würde, wenn es ihm nichts bringen würde.
Momentan ist es bei uns leider nicht drin, mehr Geld auszugeben als nötig, da Milch bei uns auch nicht gerade wenig verbraucht wird. Aber ich kann mir schon gut vorstellen, diese Milch irgendwann zu kaufen und dafür dann auch ein paar Cent mehr auszugeben als ich es bräuchte.
Ich muss sagen, dass ich auch nicht die teurere Milch kaufe, wenn eine günstige von einer Eigenmarke zur Verfügung steht. Selbst wenn ich pro Packung 10 bis 20 Cent mehr ausgebe, weil es sich um ein Markenprodukt handelt, ist dennoch nicht gewährleistet, dass das Geld auch wirklich bei den Milchbauern ankommt.
Es klingt vielleicht sehr egoistisch, doch auch ich habe nichts zu verschenken, da alles teurer wird, mein Gehalt allerdings fast gleich bleibend ist. Warum sollte ich dann nicht auch bei der Milch sparen? Schließlich werden in unserem Haushalt jede Woche mehrere Packungen verbracht.
Ich kaufe auch die "günstigere" Milch und sehe es keinesfalls ein mehr als nötig dafür auszugeben, denn wer hilft mir, wenn es mir mal schlecht geht ?! Keiner.Mein Gehalt wird auch nicht mehr. Ich bin froh, wenn der Milchpreis so bleibt und werde weiterhin die günstigere Milch kaufen. Bei uns gibt es sowieso nur eine Sorte an Milch und die kostet -,42 Cent und die kaufe ich auch.
Ich habe selbst nichts zu verschenken und muss darauf achten, was ich kaufe, sodass es mir und allen anderen hier sicherlich gerade recht kommt, wenn man bei der Milch sparen kann. Die 10 Cent machen es aus, wenn man mehrere Liter Milch kauft und das ist bei einer Familie gewährleistet, das man im Laufe des Monates mehr als nur 5 Liter Milch benötigt. Bei unserem 3-Personen Haushalt benötigen wir 1 Liter Milch pro Tag und das auf einen Monat gerechnet macht schon etwas aus.
@Sippschaft: Du hast mich leider absolut nicht verstanden. Also nochmal. Die Discounter sind für die niedrigen Milchpreise verantwortlich, nicht die Verbraucher. Und darüber "beschwere" ich mich nicht, dass ist einfach eine Tatsache. Wenn die Discounter den Bauern in den letzten Jahren einen angemessenen Preis für ihre Waren bezahlt hätten hätten sie heute diese Probleme nicht.
Die logische, gewissenhafte, Konsequenz sollte für die Discounter nun sein, dass sie die Preise für Milchprodukte generell erhöhen damit die Bauern angemessen entlohnt werden können. Genau das tun sie aber NICHT, sie bezahlen weiterhin zu wenig, führen dann aber diese teurere Milch ein um ihr Gewissen zu beruhigen und schieben den Verbrauchern im Endeffekt den schwarzen Peter zu. Wenn die Bauern sich nämlich jetzt beschweren können sie schön auf die bösen Verbraucher verweisen, die keine Lust haben die teurere Milch zu kaufen.
Tut mir leid, aber bei solchen Aktionen fühle ich mich als Verbraucher benutzt und ausgenutzt und da mache ich nicht mit. Nicht weil ich keine Lust habe mehr zu bezahlen sondern weil ich mich nicht als gutes Gewissen der Discounter benutzen lasse. Ja, ich entscheide mich hier ganz bewusst mit meinem Einkauf gegen diese Art der Manipulation und ja, ich finde das einleuchtender als zu denken man könnte mit 10 Cent pro Liter etwas an diesem System das nur auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist zu ändern.
Wenn du wirklich etwas ändern willst dann solltest du dich nach Bauern umschauen, die ihre Milch im Direktvertrieb verkaufen, ohne Umweg über den Großhandel.
Diamante hat geschrieben:Sollte nicht der Staat dafür sorgen, dass die Bauern ihr Geld bekommen und die Milch subventionieren?
Ich denke weder der Staat noch die Verbraucher und auch nicht Discounter sowie Molkereien sollten dafür sorgen, dass die Bauern ihr Geld bekommen. Das sollten die Bauern schon selbst tun und für dauerhaften Erfolg ist das in meinen Augen auch unabdingbar. Schon vor einem Jahr war der niedrige Milchpreis doch Thema:
JotJot in Deutsche Bauern streiken - Keine Milch mehr hat geschrieben:Andererseits sollten aber auch die Bauern umdenken. Längerfristig gesehen müssen sie das ohnehin. Die Milchpreise auf dem Weltmarkt sind immer noch recht hoch. Aber: Fast 70 % der in Deutschland erzeugten Milch werden durch genossenschaftliche Organisationen abgenommen und verbleiben auch auf dem deutschen Markt. Wenn wie derzeit in Deutschland und auch EU-weit mehr Milch auf dem Markt ist, drückt das auf die Preise und auch der Handel ergreift seine Chance und senkt die Preise für Milch und Milchprodukte.
Und das habe ich mir nicht mal allein ausgedacht. Inzwischen sollten doch die Bauern gelernt haben, dass es nichts nützt sich auf irgendwelche Versprechungen zu verlassen. Sicher lässt sich das Dilemma nicht kurfristig lösen, aber in einem Jahr hätte man schon etliches bewegen können!
Zurück zum Thema, ich kaufe Milch für einen Euro pro Liter und da weiß ich auch, dass das Geld beim Erzeuger ankommt. Ich kaufe die Milch direkt beim Milchbauern. Das tue ich aber weniger, weil ich die Bauern nun unbedingt unterstützen will. Mir schmeckt die frische Milch einfach besser. Und mit 4 % Fettgehalt kann man die auch gut selbst weiterverarbeiten.
Dass der Milchbauer dann eben statt 22 Cent von der Molkerei fast das vierfache bekommt, ist in Ordnung. Diesen Direktverkauf gibt es bei diesem Bauern aber auch erst seit gut einem Jahr - wir erinnern uns, da wurde schon mal für höhere Milchpreise gestreikt - und er hat seitdem wieder mehr Geld zur Verfügung und will diesen Direktverkauf auch ausweiten.
Extra 10 Cent für die Milch bezahlen würde ich nicht. Zumindest nicht unter den derzeitigen Vorraussetzungen. Das hat jetzt aber nichts damit zu tun, dass ich es mir nicht leisten könnten, ich kaufe zwar schon sehr preisbewusst ein, aber ich bin doch nicht dafür zuständig, dass die Bauern keine vernünftigen Verträge mit den Molkereien und Discountern abschließen können.
Die Bauern sollten sich zunächst einmal an die eigene Nase fassen. Das Thema Milchpreis ist ja nicht neu und seit Jahren gibt es eine starke Überproduktion an Milch. Statt hier den Verbraucher oder die Regierung um Hilfe zu bitten, müssen sie einfach nur die marktwirtschaftlichen Prinzipien anwende. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Geht es nicht über die Nachfrage, muss eben das Angebot verknappt werden. Die OPEC macht es doch mit dem Ölpreis seit Jahrzehnten vor wie das geht.
Klar würden dadurch einige Bauern auf der Strecke bleiben, aber Opfer muss nunmal jeder bringen. Die Bauern haben ja mit mir auch kein Mitleid, wenn ich durch die gestiegenen Preise etwas weniger Geld in der Tasche habe. Mit einer entsprechenden Angebotsreduzierung hätten sie dann auch wieder vernünftige Karten um bessere Verträge mit den Molkereien und Discountern auszuhandeln und müssten nicht um Subventionen oder ähnliches betteln.
Deswegen werde ich auch weiter die günstigere Milch kaufen, da mir einfach die Einsicht fehlt, für die Fehler anderer mehr zu bezahlen.
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