Werkstatt zerdeppert Turbolader
Mal angenommen Kunde A geht in die Autowerkstatt seines Vertrauens und sagt dem Meister dass sein Dieselfahrzeug nicht mehr so beschleunigt wie er es gewohnt ist. Das Fahrzeug kommt wie es sich gehört an ein Diagnosegerät wo als einziger Fehler ein defekter Luftmengenregler festgestellt wird. Dieser Regler wird durch ein Ersatzteil ausgetauscht und es wird noch mal schnell eine Probefahrt damit durchgeführt. Dabei wird das Fahrzeug ordentlich hochgezogen bis es zu einem lauten Knall kommt und garnichts mehr geht. Als Endergebnis steht ein zerfetzter Turbolader und ein ordentlicher Motorschaden.
Wie sollte der Kunde A sich verhalten wenn die Werkstatt zum Beispiel anbietet auf die Lohnkosten für den Austausch zu verzichten aber dem geplagten Kunden die volle Summe für die Ersatzteile in Rechnung stellen will? Was für Möglichkeiten seht ihr denn noch damit der Kunde A wieder an sein Auto in fahrbereiter Form kommen kann? Muss der Kunde A auf solch einen Vorschlag der Werkstatt unwiedersprochen eingehen?
Einen Turbolader sollte man natürlich immer schön warm- und kaltfahren. Aber nur weil man das einmal nicht macht, geht der Lader nicht sofort kaputt. Da liegt die Vermutung eher nahe, dass das der Besitzer der Fahrzeuges diese Regel einfach nicht beachtet hat und deshalb der Lader gelitten hat.
Prinzipiell kann es natürlich auch sein, dass die Werkstatt gepfuscht hat und nun das ganze vertuschen möchte. Beim Einbau eines Luftmassenmessers halte ich das aber für sehr unwahrscheinlich, weil man da eigentlich nichts falsch machen kann.
Ich denke der Kompromiss ist fair, weil die Werkstatt ja eigentlich nichts falsch gemacht hat. Normal geht heutzutage kein intaktes Fahrzeug kaputt, nur weil man die Drehzahl mal etwas hochjagt, da war dann wirklich schon etwas im argen und ich würde mich an deiner Stelle schon fast freuen, dass du nun etwas günstiger an ein heiles Fahrzeug kommst, da es ne ganze Ecke teurer geowrden wäre, wenn der Motor dir selbst zerflogen wäre...
Hallo,
seltsamerweise kommt sehr oft die Fehlermeldung "Luftmassenmesser", auch wenn es der Turbolader ist. Mir ist das nämlich auch schon passiert, dass man dann den LMM getauscht hat, das Auto aber immer noch nicht richtig gefahren ist. Im Endeffekt war es ein defekter Turboschlauch, den man mir dann kostenlos getauscht hat, immerhin hatte ich ja die Reparatur des LMM schon bezahlt. Aber es war harte Arbeit, dass die Werkstatt mir damals den Schlauch kostenlos gewechselt hat.
Was ich damit sagen will, ich würde mich mit dem Angebot erstmal nicht zufrieden geben, denn es kann durchaus eine falsche Fehlerauslese gewesen sein. Leider lässt sich aber wohl im Nachhinein nicht mehr feststellen, ob der Turbolader nicht doch schon vorher defekt war, denn jetzt ist er ja ganz hinüber.
Das nächste ist, bei einem defekten Turbolader gibt es eigentlich keinen lauten Knall, sondern das Auto ruckelt dann gewaltig und man kann nicht mehr beschleunigen. Die Leistung bleibt weg und man sollte stehenbleiben, um ihn nicht ganz kaputt zu machen. Wenn einer aus der Werkstatt den Wagen gefahren ist, um zu testen, ob er nach der Reparatur wieder ordentlich läuft, dann hat er irgendetwas übersehen bzw überhört. So ohne Vorwarnung geht der Turbo nicht so kaputt, dass man einen Motorschaden hat. Ich würde versuchen, da nochmal nachzuhaken. Ich würde nicht die kompletten Ersatzteile bezahlen, ehrlich gesagt. Es ist nicht unbedingt der Fehler des Besitzers, wenn das Auto in der Werkstatt kaputt geht. Allerdings hätte ich gleich auf die Kontrolle des Turboladers bestanden, wobei ich diese Problematik auch schon bei 2 Autos durch habe und das Theater kenne.
LG P-P
Danke für die Tipps. Ich könnte mir aber vorstellen dass der Kunde A der Meinung ist dass eine Markenfachwerkstatt pfleglich mit dem Eigentum anderer umgehen müsste, besonders wenn man dort weiß dass vielleicht etwas auch mit dem Turbolader nicht in Ordnung sein könnte und dass man ein Auto repariert zurückbekommt und nicht mit einem weiteren Schaden der richtig viel Geld kostet.
Wie auch immer, wer ein Fahrzeug dort abgibt ist meistens Laie und muss erst einmal glauben was einem der Meister so sagt. Wie solche Aggregate zusammenarbeiten können und welche Kausalketten dort wirken sind für den normalen Kunden absolut nicht durchschaubar. Zum Glück gibt es Schiedstellen der KFZ- Innung wie der Kunde A jetzt weiß, wo sich neutrale Ombudsmänner der Sache annehmen können. Auf jeden Fall ist es sehr ärgerlich und kostet wieder so richtig Zeit und Nerven.
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