Nervender Nachbarschaftskrieg
Ich dachte immer, wenn ich im Fernsehen etwas über Krieg unter Nachbarn gesehen habe, dass es übertrieben ist. Nun musste ich am eigenen Leib erfahren, dass es den Tatsachen entspricht.
Meine Nachbarin hat schon seit längerer Zeit Streit mit unserem Vermieter. Da ich mich da nicht auf ihre Seite geschlagen habe, bin ich nun auch Mode. Nicht dass mich das verunsichert, aber ich bin doch erstaunt, wie vehement man da Gründe sucht, um einen schlecht zu machen. Dabei habe ich seit unserem Einzug, außer zur Begrüßung, kaum ein Wort mit den Leuten gesprochen.
Gibt es denn noch mehr Leute, die solche Erfahrungen gemacht haben und wie geht man damit am besten um?
Gut, ich bin ja den ganzen Tag außer Haus und es stört mich auch nicht wirklich, aber ich denke, dass es doch nicht die "normale" Art ist, miteinander umzugehen. Ich möchte mich ja auch nicht irgendwann in einer Fernsehshow wiederfinden.
Ich glaube, sowas muss man gekonnt ignorieren. Sobald man sich auf dieses Niveau hinab begibt, steigern die lieben Nachbarn sich da noch mehr in was hinein.
Bei uns ist es recht harminonisch - naja so eine Scheinharmonie. Alle sind nett zu einander und trotzdem redet jeder über jeden. Aber andersherum ist sich auch jeder zu schade, dass zuzugeben. Ich sage dazu nichts.
Vor Jahren mal war unser Hund auf Diät und das wussten die Nachbarn auch. Aus reiner Gutmütigkeit haben sie ihm dann eine ganze Packung (!) Leckerli gegeben. Da hab ich dann schon gesagt, dass ich das nicht will, weil er eben immernoch auf Diät ist und nur das Diätfutter bekommen soll. Das haben sie in den falschen Hals bekommen und mich prompt bei meinen Eltern verpetzt, das ich unhöflich gewesen wäre. So richtig konnte ich an meinem Verhalten nichts unhöfliches entdecken, habe mich dann aber entschuldigen müssen. Jetzt kann ich aber deifnitiv sagen, dass das die einzen wirklich netten Nachbarn sind. Naja, man wird eben auch älter...
Ich denke auch, dass es hier nur einen Weg gibt, um mit dem Verhalten der Nachbarin angemessen umzugehen, nämlich das komplette Ignorieren ihres Zickenterrors.
Wenn du dich auf ihr Niveau herablässt und anfängst, dich zu wehren, fühlt sie sich ernstgenommen und wird so schnell nicht mit ihren Aktionen aufhören. Wenn du dich allerdings ganz normal verhälst, bist du auf der richtigen Seite und sie steht noch blöder da als jetzt schon. Wenn du sie im Hausflur triffst, wünsche ihr einfach einen guten Tag, lasse dich aber nicht auf weitere Diskussionen oder sonstige Gespräche von ihrer Seite ein. Ich würde ihr eben "hallo" sagen und dann weitergehen und alles, was noch von ihr kommen könnte, ignorieren. Du solltest dich souverän verhalten.
Du schreibst, dass sie dich schlecht macht. Wenn es sich dabei nur um relativ kleine Dinge handelt, die an dir abprallen, würde ich mich nicht weiter darum kümmern. Falls sie härteres Geschütz auffährt und dich regelrecht verleumdet, würde ich weitere Schritte erwägen, sofern du Zeugen hast und das Recht auf deiner Seite wäre.
Hallo!
Ich denke, dass es schon ein Fehler war, dass du dich überhaupt auf die Seite, einer der Parteien geschlagen hast. Nun ist es aber nicht mehr zu ändern. Aber es ist generell besser, wenn man sich aus solchen Streitigkeiten der Nachbarn raus hält, sonst wir man eben mit hineingezogen und steht zwischen den Stühlen.
Ich würde weiterhin ganz normal mit den Leute umgehen und wie sonst auch immer grüßen, wenn ich sie sehe. Du bist dann nicht unfreundlich und hast dir ja auch sonst nichts vorzuwerfen. Ansonsten kann ich dir nur raten, dass du dich in Zukunft raus hälst und nicht mehr bei sowas einmischt.
Hallo Nelchen,
ich habe mich nicht auf irgendeine Seite geschlagen. Nur mein Nachbar ist sauer, dass ich mich nicht auf seine Seite gestellt habe. Genau das wollte ich ja vermeiden und habe mich nicht geäußert. Aber so ist das eben, es gibt keine Neutralität. Einer ist immer beleidigt, im schlimmsten Fall beide Parteien.
Das Problem wird sich in absehbarer Zeit von selbst lösen: Der Nachbar ist versetzt worden und muss ausziehen. Hoffentlich wird dann Ruhe einziehen. Wünscht mir Glück
Aus eigener Erfahrung sage ich mal, dass es gar nicht so einfach ist, solche Streitigkeiten - in die man eigentlich gar nicht involviert ist - zu ignorieren. Wie Schummel inzwischen schon erwähnte, irgendeiner ist immer beleidigt, weil man meist doch eine Meinung hat.
Ignorieren ist zwar keine schlechte Idee, besser ist es aber, dass man beiden Streithähnen klar macht, dass man als Unbeteiligter keinen Rat geben kann und im obigen Fall auch nicht möchte. Klar wird man dann auch nicht als neutral durchgehen und ebenfalls in der Schusslinie stehen. Allerdings (so empfand ich es zumindest) habe ich mich wohler in meiner Haut gefühlt, weil ich so dann nicht mehr so häufig gebeten wurde dem einen oder anderen beizustehen.
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