DLAN im Mehrfamilienhaus - Tipps

[Gio]

Ich habe mal eine Frage an die IT Profis hier. Und zwar geht es um folgendes: Ich würde gern meine Nintendo Wii ans Internet anbinden und hier gibt es 3 Möglichkeiten:
- WLAN - nutze ich sowieso nicht
- Nintendo Wii - Wi-Fi USB Connector und Alternativen dazu von Drittherstellern: Die sollen nur Probleme machen und bei 50 % der Benutzer funktionieren und beim Rest nicht und dazu mit teils grauslichen Übertragunsraten "trumpfen" (amazon Rezensionen & Forenrecherche). Dazu kommt, dass bei mir eine Strecke von 20 Metern und 3 Wände durchdrungen werden müssen. Das kommt für mich also auch nicht in Frage, ich bin ja nicht Nintendos Versuchskaninchen, dass man mit unausgereifter Technik quälen kann.
- LAN mit Wii LAN Adapter - Mein Favorit, nur dummerweise müsste ich dann ein 20 Meter Kabel quer durch die Wohnung verlegen - das mache ich zwar bisher auch wenn ich mit dem Laptop im Wohnzimmer arbeite, aber eher selten. Eine dauerhafte Stolperfalle wäre mir zu blöd, abgesehen vom nicht gerade schönen Aspekt. Der LAN Adapter von Nintendo soll auch nicht gerade toll sein, aber das ist ja nicht das Problem - es gibt genug andere.

Nun bin ich auf DLAN, also LAN unter Nutzung der Stromleitungen aufmerksam geworden und das wäre nahezu perfekt, da meine Wii und der Router jeweils keinen Meter Abstand von der Steckdose haben. Hier habe ich folgende Fragen:
- Müssen die Adapter in eine Steckdose gesteckt werden oder geht es auch über eine Steckerleiste? Ersteres wäre ungünstig, da meine Wohnung nicht gerade mit vielen Steckdosen gesegnet ist und sich bei mir deswegen schon die Verteiler stapeln.
- Ich wollte mir die DLAN Adapter Allnet 85 Mbit Powerline Ethernet Bridge Bundle kaufen. Es gibt zwar auch schlechte Erfahrungen, aber die sind eher naja und auch bei anderen Produkten vorhanden. Was haltet ihr davon? Erfahrungen? Bessere Alternativen?

Und das Hauptproblem: Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus mit vielen Parteien und habe auf meinem Hauptrechner nicht gerade wenig sensible Daten - nun habe ich gelesen (FAQ - anderer Hersteller) dass es sein kann, dass andere die ebenfalls DLAN nutzen so auch in mein Netzwerk eindringen könnten, da der Stromzähler u. U. nicht den Schlusspunkt im Netzwerk darstellt. Stimmt das? Wenn ja, was kann man hier machen?

Solange dein Stromkreislauf dir zugehörtig und (ganz wichtig) eine geschlossene Einheit bildet, ist das erstmal so sicher wie ein richtig verschlüsseltes WLAN. Erst mit dementsprechend krimineller Energie und/oder einem fehlerhaften Stromkreislauf kann es möglich sein, Daten von dir auszulesen, wobei das ganze in einem Wohnhaus eher die Ausnahme bleiben wird, denn wo werden schon mehrere DLAN Systeme in mehreren Stromkreisläufen zeitgleich eingesetzt und wo gibt es dann Interferrenzen, die dann als solche auch ausgelesen werden?

Welches System man letzlich kauft, ist beinahe nebensache, da die meisten eh auf einem Baukasten aufbauen und sich mehr oder weniger gleichen, nur die Software und die Beschriftung ist in vielen Fällen anders.

Die sicherste Variante, etwas zu übertragen, wird auch in absehbarer Zeit ein Netzwerkkabel sein, welches nicht angezapft werden kann .

Die Sicherheit ist nicht so sehr das Problem, da die Teile ja normalerweise auch eine Verschlüsselung haben. Außerdem fängt der Stromzähler die Signale sehr effektiv ab. Ich würde mir trotzdem solche Teile nie ins Haus holen. Und das hat auch mehrere Gründe.

Erstens mal wäre da die Strahlenbelastung. Stromkabel sind logischerweise nicht geschirmt. Wenn du jetzt ein extrem hochfrequentes Signal auf deine Stromkabel gibst (und genau das machen die Powerline-Adapter), dann hast du eine wunderbare und riesige Antenne. Wenn man also Angst vor Elektrosmog hat, ist das auf jeden Fall die falsche Variante. Daneben kann es natürlich auch noch Elektrogeräte durch diese Strahlung, aber auch durch direkte Störung über das Stromkabel, stören. Wenn du einen Amateurfunker in der Nachbarschaft hast, wird der sich auch freuen.

Außerdem müssen beide Geräte auf der gleichen Phase hängen, sonst funktioniert das ganze System nicht (oder nur bedingt). Du musst also Glück bei deiner Steckdosenwahl haben. Es gibt hier natürlich abhilfe mit einem sogenannten Phasenkoppler. Das ist nichts anderes als Kondensatoren, die zwischen den Phasen hängen und dadurch die Phasen für ein hochfrequentes Signal miteinander verbinden. Allerdings ist das natürlich eine zusätzliche Anschaffung und die Installation muss von einem Elektriker durchgeführt werden.

Ich würde mir lieber die Mühe machen, ein ordentliches LAN-Kabel zu verlegen. Da hat man die beste Geschwindigkeit aber vor allem auch die höchste Zuverlässigkeit.

@Weasel_
Danke, aber danach habe ich nicht gefragt. Aktuelle DLAN Adapter haben bereits einen Phasenkoppler eingebaut und funktionieren auch über bis zu 3 Phasen problemlos. Das mit dem LAN Kabel kommt für mich wie bereits erwähnt als Dauerlösung nicht in Frage.

@Entertainment
Ich nehme mal an, ob der Stromkreislauf geschlossen ist oder nicht erfrage ich am besten beim Vermieter - oder gibt es da Möglichkeiten, das auf anderem Weg herauszufinden (da ich schon gewohnt bin, auf Anfragen nur sehr spät eine Antwort zu erhalten).

Weißt Du ob diese auch über Steckerleisten funktionieren? Von einem Freund vom Fach habe ich die Antwort bekommen dass dies nur bedingt funktioniert, da diese nur eingeschränkt für die Übertragung hochfrequenter Signale zu gebrauchen sind - damals ging es aber um Verlängerungskabel von Stockwerk zu Stockwerk. Das mit dem Baukasten beruhigt mich, andererseits frage ich mich was denn die doppelt so teuren Geräte dann besser machen.

Aktuelle DLAN Adapter bereits einen Phasenkoppler eingebaut und funktionieren auch über bis zu 3 Phasen problemlos.

Also einen Phasenkoppler können sie gar nicht eingebaut haben, denn dazu bräuchten sie einen Drehstromanschluss. Natürlich geht das Signal auch auf andere Phasen durch natürliche kapazitive Kopplung und Übersprechen über, aber es ist dann erheblich gedämpft und sicherlich nicht so zuverlässig wie eine direkte Kopplung.